Nachrichten vom 15. Juni 2000

[ Beijing ] Unmenschliche Mißhandlungen im Tiantanghe Gefängnis: ein Folgebericht

Über 100 Praktizierende, die am 12. Juni zum Tiantanghe Gefängnis appellieren gingen, sind immer noch in der Daxing Haftanstalt in Gewahrsam. Viele von ihnen weigerten sich, ihren Namen und ihre Arbeitseinheit preiszugeben und müssen deshalb unmenschliche Mißhandlungen und Folter von den Gefängnisaufsehern erleiden. Zur Zeit haben sie schon seit drei Tagen Nahrung und Wasser abgelehnt und haben körperlichen Mißbrauch von den Gefängnisaufsehern und den kriminellen Mitinsassen erlitten. Die Aufseher behaupteten, daß sie die Schläge so lange weiterführen könnten, solange die Praktizierenden nicht dabei sterben. Die Aufseher bestraften zwei Tage lang die Praktizierenden, die im Hungerstreik waren, mit stundenlangem Stehen. Nachdem die Praktizierenden ohnmächtig wurden und zu Boden fielen, erhielten sie eine kurze Notbehandlung und wurden dann zu weiterer Folter zurückgeschickt.

Der Aufseher schürte außerdem den Haß der Mitinsassen auf die Praktizierenden, in dem der ganzen Zelle Mahlzeiten verweigert wurden.

Diese Praktizierenden haben ihr ihnen gesetzlich zustehendes Recht ausgeübt und sind zum Tiantanghe Gefängnis zum Appellieren gegangen. Jedoch werden diese Praktizierenden ohne rechtliches Urteil inhaftiert und werden in der Haftanstalt körperlich mißbraucht.

Die Namen der Praktizierenden, die bekannt sind, lauten: Bai Rongchun, Li Li, Zhang Zhibin, Zhang Lianjun und Lin Yang. Die Namen der anderen gefangengehaltenen Praktizierenden sind nicht bekannt.


[ Beijing ]

Sechs Praktizierende aus Bejing, darunter Zang Xu, Zhang Songmei, Liu Xiulan und Zhang Xiaojing, wurden am 13. April auf dem Tiananmen-Platz verhaftet. Nachdem sie 16 Tage lang in der Haftanstalt auf Wasser und Nahrung verzichtet hatten, wurden sie zum 1. Mai hin entlassen. In der Nacht des 9. Mai wurden sie von der örtlichen Polizeistation erneut inhaftiert, diesmal in einem Hotel. Nach einem Tag Hungerstreik wurden sie am Morgen des 11. Mai zu einem anderen Ort verlegt. Ihr Aufenthaltsort ist seitdem unbekannt.


[ Chengdu ] Mutige Taten während einer Ausstellung

Vom 9. bis zum 15. Juni gab es eine Ausstellung im "Provincial Exhibition Center" der Stadt Chengdu mit dem Namen "Glauben an die Wissenschaft im Gegensatz zum Aberglauben", die das Ziel hatte, Falun Gong zu verleumden.

Während der Veranstaltung waren überall Polizisten in zivil im Messezentrum. Das Zentrum war mit einem elektrischen Überwachungssystem ausgestattet. Die Besucher wurden dazu aufgefordert, in einer Reihe zu gehen und sich die Veranstaltung still anzuschauen. Den Besuchern war es nicht erlaubt, zu zweit nebeneinander zu gehen oder miteinander zu sprechen. Es war keinem erlaubt, nach freiem Willen herum zu spazieren. Die Atmosphäre während der gesamten Ausstellung war sehr erdrückend. Die meisten Besucher waren von ihrer Arbeitseinheit aus geschickt worden, sich die Veranstaltung anzusehen.

Um die Menschen die Wahrheit über Falun Gong wissen zu lassen, gingen viele Praktizierende zum Ausstellungszentrum, trotz des Risikos verhaftet zu werden, und verteilten an die Besucher und an die Passanten Informationsmaterialien. Einige Besucher steckten die Materialien still ein und holten sich sogar mit leiser Stimme einige Erkundigungen von den Praktizierenden ein. Unter den Besuchern gab es auch andere, die zitterten, als sie die Materialien sahen und sich nicht trauten, sie anzunehmen, aus Angst davor, in Schwierigkeiten zu geraten.


[ Chengdu ] Luo Gan, der Sekretär der "Central Politics and Law Commission", plante die Verfolgung der Praktizierenden in Chengdu

Frau Liu Hui, eine Lehrerin der Grundschule in der Jinqin-Straße, wurde von der Haftanstalt des Dorfes Lianhua zum großen Gefängnis von Chengdu verlegt und wird bald in das Nanmusi Frauenarbeitslager zur Zwangsarbeit geschickt, das im Landkreis Zizhong liegt. Frau Liu wurde verhaftet, weil sie an die Regierung der Provinz und die Parteikommission geschrieben hatte, um ihnen die Wahrheit über Falun Gong zu berichten. Zu ihrer früheren Geschichte finden sie genaueres im chinesischen Minghui Net vom 21. Mai 2000.

Frau Chen Shangzhen, Schulleiterin einer Grundschule in der Stadt Chengdu, wurde von der Polizei beschuldigt, die Organisatorin der Erfahrungsaustauschkonferenz, die am 20. Mai im Nanjiao Park abgehalten wurde, gewesen zu sein. Sie wurde von der Haftanstalt des Dorfes Lianhua zum großen Gefängnis von Chengdu verlegt und wird ebenfalls in das Nanmusi Frauenarbeitslager zur Zwangsarbeit geschickt werden.

Einige Praktizierende, die im "Central Plaza" der Stadt Chengdu lebten, darunter Tao Yuan, Zhang Guorong und Liu Zhenhai (ein Senior), wurden zu einem Umerziehungskurs geschickt, der im Dezember 1999 begonnen hatte, weil die Polizei der Jitou-Town-Polizeistation den Verdacht hatte, daß sie vielleicht nach Beijing gehen könnten, um der Zentralregierung die Wahrheit über Falun Gong zu berichten. Während der freien Tage der für den Umerziehungskurs zuständigen Polizisten bzw. während der Feiertage wurden sie dann zur Haftanstalt des Dorfes Jiuru geschickt. Nachdem die Haftzeit abgelaufen war, wurden sie wieder zum Umerziehungskurs zurückgeschickt. So wurden sie sieben Mal hin und her transportiert, alles zusammen ein halbes Jahr lang. Ihnen wurde während der ganzen Zeit nicht erlaubt, nach Hause zu gehen.

Anfangs wurde der Umerziehungskurs in der Polizeistation abgehalten. Später hat die Polizei sie zu einer nahegelegenen geschlossenen Energieversorgungsstation geschickt, und sie wechselten sich lediglich mit der Wache ab. Die Praktizierenden wurden von der Polizei täglich körperlich mißbraucht und beschimpft. Die Polizei erlaubten den Praktizierenden nicht, mit gekreuzten Beinen zu sitzen. Sie behaupteten, daß sie dann meditierten. Noch schlimmer war, daß Männer und Frauen gemeinsam zusammen in einem Raum inhaftiert wurden und die Toilette abgesperrt wurde. Die Praktizierenden mußten ihr eigenes Waschbecken als Toilette benutzen.


[ Provinz Sichuan ]

Am 31. März gingen über 1000 Praktizierende des Bezirks Wanshengpian der Stadt Meishan zum öffentlichen Platz "Leertan", um gemeinsam die Falun Gong Übungen zu praktizieren. Über 100 Praktizierende wurden dabei verhaftet.

Später hat die Fudong Dorfpartei und die Regierung der Stadt Meishan eine Menge Arbeitskräfte und Bulldozer organisiert, um den ganzen Boden des Praktizierplatzes Leertan umzugraben.

Am 26. April fesselte die Polizei die beiden Praktizierenden Lu Shengjun und Liu Xia, die beim Praktizieren genommen hatten, und fuhr sie gefolgt von Dutzenden Polizeiwagen durch die Stadt Meishan und durch Dörfer, um sie öffentlich zur Schau zu stellen.


Rubrik: Veranstaltungen