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Die Reue meines Vaters nach seinem Tod

6. Dezember 2001 |   eine Praktizierende aus Deutschland

Wenn ich mit meinem Vater telefonierte, bemerkte ich, dass seine Stimme immer schwächer wurde, schreiben konnte er mir schon lange nicht mehr. Seit einigen Jahren flog ich jährlich einmal nach China, um meinen Vater zu besuchen. Im Sommer 1999 bin ich extra bei ihm gewesen, damit ich ihm das Dafa bekannt machen konnte. Zu jener Zeit hatte ich mich ein Jahr lang im Dafa [Abkürzung für Falun Dafa] kultiviert. Als mein Vater seine Tochter, die seit 20 Jahren kränkelte, gesund und munter wiedersah, war er vom Dafa sehr beeindruckt. Er wollte das Fa [Gebot von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht] zunächst über die Tonbandkassetten erlernen.

Unglücklicherweise wurde Falun Gong kurze Zeit danach in China verfolgt und unterdrückt. Allgegenwärtige Verleumdungspropaganda im Fernsehen sowie in den Zeitungen hatte meinen Vater in die Irre geführt. Vor lauter Angst hatte er gleich mit dem Lernen des Dafa aufgehört.

Seitdem hatte er durch mich viele Gelegenheiten bekommen, die Wahrheit über Falun Gong zu erfahren. Aber alles war umsonst. Er lehnte alle Chancen leichtfertig ab. Nach einem Jahr erkrankte er an einer unheilbaren Krankheit, deshalb wollte er mich nochmals sehen. Ich nutzte das Wiedersehen als letzte Chance, die Wahrheit über Falun Gong zu berichten..

Ende des Jahres 2000 fuhr ich zu ihm ins Krankenhaus. Als wir uns wieder sahen, wusste ich, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Er konnte uns jeder Zeit verlassen. Mit meinen persönlichen Kultivierungserlebnissen im Dafa fing ich an, ihm die Wahrheit nochmals zu erklären. Ich hatte auch über den Ursprung und über das Sterben eines Menschen erzählt, auch dass der Urgeist eines Menschen unsterblich ist, u. a.. Ich konnte ihn nicht erreichen und so sagte er: "Wenn man stirbt, ist von einem nichts mehr übrig." Ich sagte ihm klar und deutlich, wenn er das Dafa so leichtfertig ablehnt, wird er es später nach seinem Tod bereuen, denn es hat auch ihn erschaffen. Er glaubte auch dies nicht und meinte: "Ich habe das ganze Leben lang kein Unrecht begangen, deshalb habe ich auch nichts zu bereuen!" Zum Schluss hoffte ich nur noch, dass er nicht gegen das Dafa war. Auch im Herzen dürfte er nicht dagegen sein. Er hatte es mir mit halbem Herzen versprochen. Aber ich wusste, dass er Angst hatte, dass ich im Krankenhaus noch weiter davon erzählte.

Nach einigen Tagen starb mein Vater. Ich hatte bitterlich geweint, weil mein Vater während seines Lebens das Dafa nicht akzeptiert hatte.

Zwei Tage später war mein Urgeist bei der Meditation an einen Ort gekommen, der mir bekannt war. Aber ich konnte mich nicht daran erinnern, wo es war. Die Leute, die im Kreis saßen, waren Verwandte der Familieangehörigen, die in den letzten Jahren gestorben waren. Mein Vater war auch dabei. Er sagte sich entziehend: "Woher konnte ich wissen, dass es so ist? Woher konnte ich erfahren, dass es so ist?" Die Verwandten erklärten ihm: "Du kannst dich nicht mit uns vergleichen. Niemand hat uns im Leben davon erzählt. Bei dir war es aber anders. In Wirklichkeit haben wir alles klar gesehen. Wir haben dich die ganze Zeit beobachtet." Mein Vater konnte nur ganz leise immer den gleichen Satz wiederholen: "Wie konnte ich wissen, dass es eine Tatsache ist? Wie konnte ich wissen, dass es eine Wahrheit war?" Mein Vater bereute. Er bereute wirklich sehr.

In der letzten Zeit habe ich mich immer wieder an das Erlebnis in China erinnert. Je mehr ich daran denke, desto mehr finde ich, dass es notwendig ist, das Geschehnis meines Vaters niederzuschreiben. Ich möchte es den Menschen daher aufzeigen, die nicht an Gott glauben. Zu mindestens können sie nicht sagen, wenn sie sich zukünftig beschweren, dass niemand zu ihnen davon gesprochen hat. Gleichzeitig hoffe ich, dass alle unsere Bekannten und Freude bitte nicht den gleichen Fehler meines Vaters wiederholen.

12.09.2001