Weinheimer Nachrichten, 30.04.03: Menschenrechtsfragen standen im Mittelpunkt

Infostand in Hauptstraße: ¿Gemeinsam für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong in China¿

Weinheim/ „Gemeinsam für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong in China“ – unter diesem Motto veranstaltete der Deutsche Falun Dafa Verein mit Unterstützung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte am vergangenen Samstag in der Weinheimer Hauptstraße einen Informationstag. Zahlreiche Bürger nutzten diese Gelegenheit, sich eingehend über die Menschenrechtssituation in der Volkesrepublik China zu informieren.

Erster Bürgermeister Rudi Glock habe schon am Vortag der Veranstaltung einen Appellbrief der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit unterschrieben, der sich an die deutsche Bundesregierung richtet. Diese solle sich für sofortige Freilassung der ehemaligen Berliner TU-Studentin Xiong Wei einsetzen. Wie aus einer Pressemitteilung der IGFM hervorgeht, wurde Xiong Wei im Januar 2002 in Peking verhaftet, weil sie Informationsmaterial über die Verfolgung von Falun Gong in China verteilt habe. Seit dieser Zeit befinde sie sich im Xinan-Frauenarbeitslager, wo Folter, Mord und Vergewaltigung auf der Tagesordnung stünden. Seit die kommunistische Partei Chinas am 20. Juli 1999 offiziell mit der Verfolgung von Falun Gong begonnen hat, seien inzwischen 641 Todesfälle durch Folter in Arbeitslagern oder in Polizeigewahrsam bekannt geworden. Über 100 000 friedliche Falun-Gong-Übende seien bereits verhaftet und Zehntausende befänden sich in so genannten Arbeitslagern.

Warum wird Falun Gong in China verfolgt und welche Bedrohung geht eigentlich von Falun Gong aus? Diese und ähnliche Fragen wurden von den Besuchern des Infostandes am häufigsten gestellt. Die „Kultivierung mit Qigong“ hat in China eine mehrere Tausend Jahre alte Tradition. Seit alters her gab es viele unterschiedliche Schulen. Die meisten von ihnen wurden im Geheimen praktiziert oder nur an einzelne Schüler weiter gegeben. 1992 von Li Hongzhi erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, sei Falun Gong heute mit rund 100 Millionen Übenden die am weitesten verbreitete Qigong-Schule der Welt, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Mit speziellen Übungen sollen Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit verbessert werden, aber auch ein Leben in Gelassenheit und geistiger Klarheit erreicht werden.

Darüber hinaus sei die Umsetzung zeitloser Werte wie Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz im täglichen leben, sowie Anpassung an hohe ethische und moralische Werte ein wichtiger Aspekt. Diese Werte und vor allem die sehr schnell wachsende Anzahl der Übenden in China seien möglicherweise die Gründe dafür, dass das kommunistische Regime Chinas Falun Gong als Bedrohung ihrer Macht ansah und es im Juli 1999 verbot.

Weitere Infos gibt es im Internet unter: www.igfm.de oder www.faluninfo.de

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