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Sieben häufig angewendete Foltermethoden zur Misshandlung von Falun Gong-Praktizierenden

6. September 2003 |   Von Zhao Ming (Irland) und Chen Gang (USA)

11. August 2003

In Arbeitslagern verwenden Polizisten viele verschiedene Methoden, um Falun Gong-Praktizierende physisch zu foltern: Praktizierende werden gezwungen, lange Zeit still zu sitzen oder zu stehen; für eine lange Zeit werden Praktizierende an Betten gefesselt; sie müssen lange in der Hocke verharren oder rennen; an heißen Sommertagen werden sie in Heizungskellern eingesperrt; usw. Die Polizei versucht mit all diesen Foltermethoden die Frauen und Männer an die Grenze des Ertragbaren zu bringen um so ihren Willen zu brechen. Um dies zu erreichen, sind sie bereit, in jedes Extrem zu gehen. Viele Falun Gong-Praktizierende haben lange Perioden physischer und mentaler Folter erlitten, wie Schlafentzug, Schläge, Beschimpfungen und Einschüchterungen. Folgen waren Ergrauen der Haare, ernsthafter Gewichtsverlust, Schmerzen am ganzen Körper, Schädigung der Körperfunktionen, Depressionen und Gedächtnisverlust. Die körperlichen Verletzungen sind nach einiger Zeit verheilt und die Schmerzen verschwunden, das psychische Trauma behalten sie weiter, vermutlich ihr ganzes Leben.

Um den Willen der Menschen zu brechen, ihren Verstand zu kontrollieren und das Vertrauen und die Würde, die sie durch ihre Moral und ihren Glauben gewonnen haben, völlig zu zerstören, greifen Jiang Zemin und das landesweite „Büro 610 [Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen] auf Dutzende harte und weiche Foltermethoden zurück. Im Folgenden werden sieben der vom „Büro 610“ kontrollierten Arbeitslager in Peking am häufigsten angewendeten Foltermethoden zur Misshandlung von Falun Gong-Praktizierenden beschrieben. Ähnliche oder möglicherweise sogar noch schlimmere Folterungen finden in anderen Regionen Chinas statt.

Langes Stehen

Das Opfer muss für eine lange Zeit absolut bewegungslos stillstehen. Nachdem die Nerven in den Füßen für eine lange Zeit Druck ausgesetzt sind, kollabieren die Opfer sehr leicht. Der Falun Gong-Praktizierende Zhao Ming aus Irland wurde von der Polizei im Xin’an Arbeitslager gezwungen, mehr als 20 Stunden täglich über mehrere Tage so zu stehen. Seine Hände, Arme, Füße und Beine schwollen an. Er hatte den Eindruck, dass seine Schuhe täglich kleiner wurden. Er hatte starke Schmerzen in den Füßen.

Langes Sitzen

Augenzeugenbericht: „Die Polizei versuchte uns einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Sie befahlen einer Gruppe Schlägern, uns zu zwingen, uns hinzusetzen und Kassetten mit ihrer Verleumdungspropaganda anzuhören. Wir mussten 15 - 16 Stunden täglich sitzen, eine Ausnahme bildete nur der Toilettengang und das Essen. Wir durften uns überhaupt nicht bewegen. Wenn sich jemand auch nur ein wenig bewegte, befahl die Polizei einem Schläger, diese Person brutal zu verprügeln. Durch das lange Sitzen bekamen wir heftige Schmerzen im unteren Rückenbereich und der Hüften. Der Falun Gong-Praktizierende Liu Yongping in der Einheit Nr. 5 im Tuanhe Arbeitslager wurde dieser Folter unterzogen. Auf Befehl der Polizei wurde er darüber hinaus von Zelleninsassen mit einer Plastikbank brutal zusammengeschlagen. Schließlich brach die Bank durch die Wucht der Schläge auf die Praktizierenden auseinander.“

Bestrafung durch „fliegen“

Das Opfer wird gezwungen, mit durchgestreckten Beinen, den Kopf nach vorn über zu beugen, bis das Gesicht zum Boden zeigt, während die Arme gerade nach hinten gezogen werden, bis sie durchgestreckt sind und die Finger zum Himmel zeigen. Nach einer kurzen Weile fühlt sich das Opfer schwindelig und ist wackelig auf den Beinen, die Arme schmerzen, die Atmung ist beschleunigt und man schwitzt stark.

Mit Handschellen eine lange Zeit ans Bett fesseln

Auf dem Bett zu liegen, sieht leicht aus. Aber die Polizei legt den Praktizierenden Handschellen an oder fesselt die Hände und Füße der Praktizierenden an das Bett und gestattet ihnen manchmal für Monate nicht, aufzustehen. Schließlich haben sich die Opfer wund gelegen und jede Stelle der Haut, die das Bett berührt, fühlt sich äußerst schmerzhaft an. Nachdem die Arme mit Handschellen für eine lange Zeit an das Bett gefesselt und dabei gestreckt wurden, schmerzen sie auch sehr stark.

Strafesitzen in der Hocke

Es gab zwei Arten, durch Hocken gefoltert zu werden: auf zwei Beinen hocken und „Militärhocken“. Manchmal werden die Opfer gezwungen, in der Hocke ihren Kopf mit den Armen zu halten, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt. Dies läßt die Beine lahm und gefühllos werden und verursacht Schmerzen im unteren Rücken. Je länger diese Folter dauert, desto schlimmer wird der Schmerz.
Das „Militärhocken“ ist eine der schlimmsten physischen Foltermethoden. Die Polizei in den Arbeitslagern foltert die Falun Gong-Praktizierenden oft auf diese Weise. Das Opfer wird in die Hocke gezwungen, die Füße in kurzem Abstand hintereinander. Der hintere Fuß berührt den Boden nur zur Hälfte und trägt nahezu das gesamte Körpergewicht. Normalerweise schmerzt es schon nach ein paar Minuten sehr, insbesondere im hinteren Fuß und Bein. Manchmal führt es zu vollständigem Verlust des Gefühls und der Kontrolle über das Bein.

Als Zhao Ming im Xin’an Arbeitslager eingesperrt war, befahl die Polizei eines Tages mehreren jungen Insassen, ihn zum „Militärhocken“ zu zwingen. Nachdem er das Gefühl in einem Bein verloren hatte, wurde er gezwungen, auf das andere Bein zu wechseln. Er musste jeden Tag mehr als zehn Stunden in der Hocke verbringen. Er bekam solche Schmerzen in den Fußsohlen, als ob die Knochen direkt den Boden berührten.

Erzwungenes Laufen

Die Polizei im Tuanhe Arbeitslager zwingt Falun Gong-Praktizierende zu laufen. Ist der Praktizierende erschöpft, wird anderen Gefangenen befohlen ihn weiter anzutreiben. Wenn einer absolut nicht mehr kann, auch wenn ihn diejenigen hinter ihm zum Laufen drängen, befiehlt die Polizei anderen, ihn hinterher zu schleifen. Die Kleidung einiger Praktizierender wurde auf diese Weise zerfetzt.

Der Polizist Yue Qingjin im Tuanhe Arbeitslager sperrte den Falun Gong-Praktizierenden Li Xupeng im Sommer in den Kesselraum, in dem sich der große Ofen für heißes Wasser befand. Die Raumtemperatur war sehr hoch. Es war unerträglich heiß und feucht, was Atembeschwerden verursachte. Diese Umgebung zehrte an den Kräften und einige verloren sogar das Bewusstsein. Herr Li Xupeng wurde in diesem dampfigen Raum einen ganzen Monat eingesperrt und brach schließlich zusammen.

Elektroschocks

Normalerweise hat ein Elektrostab eine Spannung von einigen zehntausend Volt. Wenn er benutzt wird, strahlt er blaues Licht ab und macht Geräusche wie eine elektrische Entladung. Wenn die elektrische Ladung durch den Körper schießt, fühlt es sich an, als ob man brennt oder von Schlangen gebissen wird. Jeder Schock ist so schmerzhaft wie ein Schlangenbiss. Die Haut des Opfers wird rot, platzt auf, verbrennt und eitert. Es gibt noch stärkere Elektroschockgeräte mit einer höheren Spannung, es ist wie mit einem Hammer geschlagen zu werden. Es gibt Bestimmungen für den Gebrauch von Elektroschockern, sie sollen nicht am Kopf, der Brust, im Gesicht oder im Intimbereich angesetzt werden. Die Polizei im Arbeitslager benutzte absichtlich die Elektroschocker an diesen Köperstellen. Um Widerstand der Opfer vorzubeugen, wurden sie von der Polizei normalerweise zuerst gefesselt oder bekamen Handschellen angelegt. Normalerweise hört man nach ein paar Elektroschocks auf, Widerstand zu leisten. Aber wenn die Polizei die Elektroschocker bei den Falun Gong-Praktizierenden verwendete, war ihr Ziel, die Praktizierenden zu foltern, so dass sie häufig zehn oder noch mehr Elektroschocker gleichzeitig verwendeten. Sie konzentrierten die Elektroschläge sogar auf den Kopf, die Brust und andere empfindliche Körperstellen und schockten die Praktizierenden eine lange Zeit.

Zwangsernährung

Die medizinische Methode der Zwangsernährung ist, „durch die Nase zu ernähren“, d.h. einen Schlauch in die Nase und durch die Kehle und Speiseröhre in den Magen einzuführen. Die Polizei in den Arbeitslagern zielt jedoch darauf ab, die Menschen damit zu foltern. Sie verwendeten den Schlauch ohne irgendwelche Gleitmittel. Beim Einführen des Schlauches drückten und zogen sie mehrmals absichtlich am Schlauch, um dem Opfer noch mehr Schmerzen in der Nasenhöhle zu bereiten. Den Opfern wurde übel, sie mussten sich übergeben und bekamen einen schlimmen Husten. Jedes Mal, wenn die Zwangsernährung vorüber war, waren Blutspuren am Schlauch. Eine andere Form der Zwangsernährung, die ebenfalls sehr häufig angewendet wird, ist das Opfer zu fesseln und dann wird ihnen von anderen Insassen der Mund gewaltsam mit Eisenlöffeln oder anderen harten Gegenständen geöffnet, Mund und Zähne des Opfers werden dabei verletzt. Bei dieser brutalen Methode der Zwangsernährung dringt leicht Wasser und Essen in die Luftröhre ein, was die Lunge schädigen kann und lebensbedrohlich ist.

Viele Falun Gong-Praktizierende sind durch diese brutale Zwangsernährung ums Leben gekommen. Unter ihnen war auch Herr Liu Xuguo, ein 29-jähriger Ingenieur aus der Provinz Shandong, der am 11. Februar 2002 an einer durch die Zwangsernährung von der Polizei des Arbeitslagers in Jinan verursachten Lungenverletzung starb. Frau Mei Yulan, eine 40-jährige Falun Gong-Praktizierende aus Peking, wurde am 17. Mai 2000 in der Chaoyang Strafanstalt (auf Befehl der Polizei) von einer Insassin mit einer dicken Masse aus Salz und Sojamilch zwangsernährt. Für fünf Tage hatte sie Kopfschmerzen. Dann erbrach sie Blut und verstarb am 23. Mai 2000. Diese beiden Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden infolge Zwangsernährung wurden erst vor kurzem durch ausländische Medien aufgedeckt. Herr Chen Gang wurde ebenfalls im Pekinger Arbeitslager auf dieses Weise gefoltert.