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Mein Vater Chu Liwen

6. November 2004

Mein Vater Chu Liwen ist ein Falun Gong Übender aus Cangyi in der Gegend von Weifang, Provinz Shandong.

Am 19. Juli 1999 wurde mein Vater verfassungswidrig in der lokalen Polizeiwache gefangen gehalten. Am Anfang unterschrieb er die „Garantiererklärung” (1), weil er die Prinzipien von Falun Gong nicht richtig verstand und Angst hatte. Nachdem mein Vater nach Hause zurückkehrte, bereute er seine Tat sehr. In den folgenden Jahren arbeitete mein Vater sehr hart daran den "Fehler" wieder gut zu machen. Er ging in die Öffentlichkeit um den Menschen zu berichten, was Falun Gong wirklich ist.

Als mein Vater eine Konferenz zum Erfahrungsaustausch in der lokalen Gegend organisierte, wurde er bei der Polizei gemeldet. Er wurde nur zwei Tage vor dem Neujahr von Polizisten verhaftet und einen Monat in der Strafanstalt festgehalten. Nach seiner Entlassung wurde er wieder für weitere drei Monate bei der lokalen Polizeiwache gefangen gehalten. Später wurde er zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt.

Im Arbeitslager erfuhr mein Vater brutale Folter. Ihn wurden Elektroschocks verabreicht, er wurde aufgehängt, verprügelt und man ließ ihn Erfrierungen erleiden. Er erlitt auch mentale Misshandlung, wie Schlafentzug und körperliche Verletzungen durch Zwangsarbeit. Trotz allem wollte mein Vater nicht aufgeben.

Mehrere Monate später nachdem er nach Hause entlassen wurde, kam der Leiter des „Büros 610” (2) aus Changyi , Chen Xiaodong, mit seinen Mitarbeitern zu uns. Sie verhafteten meinen Vater und ergriffen verschiedene unserer Wertsachen, darunter den Fernseher, den DVD Rekorder, den Kassettenrekorder, die Falun Gong Bücher, Materialien über die Fakten von Falun Gong und unser kleiner, handlicher Kassettenrekorder. Ich hörte von unserem Nachbarn, dass unser Vater von seinen Entführern mit einem Seil zusammengebunden wurde. Sie ließen ihn noch nicht einmal eine Jacke überziehen und brachten ihn gesetzeswidrig in die Changyi Strafanstalt.

Das Changyi Stadtgericht befindet sich in unserer Heimatstadt (in der mittleren Schule des Dorfes Taibao in Changyi). Entgegen der chinesischen Verfassung führten sie dort ein Verfahren gegen meinen Vater und verwendeten dieses als eine Gelegenheit, um die Köpfe der Schüler zu vergiften. Mein Vater rief laut zu den Lehrern und Schülern, die vorne saßen: „Bitte denkt alle daran: ,Falun Dafa ist gut'.” Die Polizisten wurden nervös und verwendeten Stahldrähte, um ihn zu würgen. Dabei fiel das Mikrofon herunter. Mein Vater wurde zu fünf Jahren im Huaibei Gefängnis verurteilt. Das Huaibei Gefängnis blockierte alle Informationen über meinen Vater und wollte auch nicht den Standort seiner Zelle preisgeben. Es wird vermutet, dass mein Vater in eine Einzellzelle gebracht wurde.


(1) In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.

(2) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.