Provinz Heilongjiang: Die Beamten im Xigemu Arbeitslager in Jiamusi folterten meinen Bruder und meine Schwester zu Tode

Weil wir Falun Gong üben, wurden meine Mutter, meine älteren Schwestern, meine zwei älteren Brüder, meine zwei Schwägerinnen, meine jüngere Schwester und ich gesetzwidrig eingesperrt und durch die Hände der Polizei gefoltert. Mein älterer Bruder Jia Yongfa (ein Angestellter des Forstwirtschaftsbüros der Stadt Hebei, Pflanzenpark) kam dabei im November 2001 im Jiamusi Xigemu Arbeitslager ums Leben. Meine jüngere Schwester Jia Dongmei (eine Angestellte des Forstwirtschaftsbüros der Stadt Hebei) starb in Folge der Folter am 19. Mai 2003. Der Leiter des Hebei Forstwirtschaftsbüros in der Provinz Heilongjiang, das Komitee für Politik und Recht, die Polizeiabteilung und das „Büro 610” sind für ihre Tode verantwortlich [Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen].

Seit dem 20. Juli 1999 hat das Forstwirtschaftsbüro der Stadt Hebei Falun Gong Praktizierende verfolgt. Im Jahr 2000 gingen meine Schwägerin und ich nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Nachdem wir ergriffen und zurückgeschickt wurden, stellten wir fest, dass meine Mutter und meine jüngere Schwester Jia Dongmei auch nach Peking gegangen waren, um für Falun Gong zu appellieren. Drei Monate lang erlitten wir viele Folterungen, einschließlich Misshandlungen, Prügel, Schlafentzug und Sitzen und Hocken in einer bestimmten Position mit Handschellen und Fußfesseln. Die Polizei trat uns mit ihren Armeestiefeln und befahl Verbrechern, uns zu schlagen. Die Wachen sagten den Gefangenen, dass sie uns nicht eher gehen lassen sollten, bis wir auf unseren Glauben an Falun Gong verzichtet hatten.

Einer dieser Gefangenen zwang uns, die Stellung „ein Flugzeug fliegen”* einzunehmen [Anm.: Bei dieser Foltermethode wird der Kopf nach unten bis an sein Limit gebogen, während die Hände nach oben bis zum höchsten Punkt gezogen werden und dort bleiben. Die Hüften müssen nach oben zeigen. Man wird gezwungen, diese Position unverändert für eine lange Zeit beizubehalten. Der Körper sieht in dieser Position wie die Form eines Flugzeugs aus]. Ich weigerte mich, so dass er mich schwer verprügelte und an meinem Haar zog. Weil ich die Falun Gong Bücher nicht tiefgehend genug gelesen hatte, schrieb ich gegen meinen Willen eine Garantieerklärung, um damit auf Falun Gong zu verzichten. Daraufhin wurde ich entlassen. Jeden den sie entließen, zwangen sie, eine Kaution von 1.000 Yuan* zu zahlen [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]. Die Behörden haben mir bis zu dem Tag, an dem ich diesen Artikel geschrieben habe, das Geld noch nicht zurückgegeben.

Später kam die Polizei zu meinem Haus, um mich ständig zu belästigen. Meine Familie wurde durch die Verfolgung von Falun Gong auseinander gerissen. Im Januar 2001 ging ich zum Haus meiner jüngeren Schwester. Die Polizei fand mich zuhause nicht vor und dachte, dass ich nach Peking wollte. Daraufhin verhafteten sie meine Schwester und mich. Sie fesselten uns und sperrten uns im Korridor ein. Uns war kalt, wir waren müde und mussten dort vier Tage lang bleiben. Weil die Polizei bei uns zuhause Materialien zur Erklärung der Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong gefunden hatte, verhörten sie uns. Guo Shujun, Zhen Wenshan und Luo Jingyu vom „Büro 610” legten mir Handschellen an und hingen mich einen ganzen Tag lang daran auf. Die Polizei verspottete mich mit schmutzigen Worten. Als ich dort hing, verlor ich mein Bewusstsein. Ich blieb bewusstlos, bis mir jemand einen Schlag verpasste, der mich aufweckte. Wie lange ich ohnmächtig gewesen war, weiß ich nicht.

Um uns der Verfolgung zu widersetzen, traten wir alle in einen Hungerstreik. Daraufhin hielten uns sechs Leute zu Boden und zwangsernährten uns. Das alles nahmen sie auf Video auf. Guo Shujun sagte: „Wir haben keine Angst davor, dass Ihr alle sterbt. Unsere Vorgesetzten haben uns eine Quote von 20 Toten gegeben. Das ist mehr als genug, selbst wenn Ihr alle sterbt.” Einmal wurde ich gegen 18:00 Uhr wieder verhört. Guo Shujun, Zhen Wenshan, Chen Jiangbin und Wang Hongjiang schlugen und traten mich. Zhen Wenshan sagte: „Jiang Zemin hat den Befehl erteilt. Er lässt uns keine Pause machen, und Du kannst auch keine Pause haben.” Ich wurde an Heizungsrohren aufgehängt. Er hielt einen Elektrostab in meinen Nacken und drohte mir: „Du kannst hingehen wo Du willst, um mich zu verklagen.”

Nachdem meine Schwester und ich sieben Monate eingesperrt worden waren, wurden wir zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Während dieser Zeit wurde mein Bruder Jia Yongfa zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt. Er bestand aber immer darauf, Falun Gong zu üben. Die Leiter des Forstwirtschaftsbüros befürchteten, dass er zurückkommen würde, und bestachen das Arbeitslager. Sie verlangten, dass sie die Haftstrafe meines Bruders um ein weiteres Jahr verlängern sollten. Mein Bruder trat aus Protest in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Bei der Zwangsernährung wurde er ernsthaft verletzt und kam ins Krankenhaus. Das Arbeitslager forderte seine Familie auf, ihn nach Hause zu holen. Nachdem er sich erholt hatte, ging er wieder zur Arbeit. An einem Morgen wurde er von mehreren Mitarbeitern des „Büro 610” wieder verhaftet, als er gerade zur Arbeit gegangen war. Wieder trat mein Bruder in einen Hungerstreik. Diese Mal wurde er zu Tode gefoltert.

Nachdem unsere Zeit im Arbeitslager vorüber war, kamen wieder Leute vom „Büro 610” und verhafteten meine Schwester und mich. Wir wurden in eine Strafanstalt gebracht. Während dieser Zeit verhörte das „Büro 610” alle Falun Gong Praktizierenden, die im Gefängnis waren. Sie versuchten uns zu zwingen, Falun Gong aufzugeben und verlangten dann von jedem der freigelassen werden sollte, 5.000 Yuan oder eine noch höhere Kaution zu zahlen. Auch plünderten sie die Häuser der Praktizierenden und beschlagnahmten Farbfernseher und Videorekorder. Unser Haus war dieses Mal auch davon betroffen gewesen und meine Mutter, meine ältere Schwester, mein älterer Bruder und meine Schwägerin wurden alle festgenommen. Mein älterer Bruder wurde zu zwei Jahren Schwerstarbeit verurteilt. Er befindet sich jetzt im Jiamusi Arbeitslager.

Wir forderten bedingungslos freigelassen zu werden. Guo Shujun, der Leiter des „Büro 610” sagte: „Wir werden euch freilassen, wenn Ihr noch am Leben seid.” Im April 2003 war meine 61jährige Mutter, die einen Monat gefangen gehalten worden war, schon sehr ausgezehrt. Sie wurde krank und konnte nicht aufstehen. Sie fürchteten, dass meine Mutter im Gefängnis sterben würde, woraufhin sie sie freiließen. Ich wurde auch freigelassen, weil es niemand anderen gab, der sich um sie kümmern konnte. Nachdem ich aus dem Gefängnis freigekommen war, ging ich oft zum Büro und forderte, dass die Leiter andere Falun Gong Praktizierende freilassen sollten. Immer hatten sie irgendwelche Ausreden. Der Parteisekretär Guo Zhenqi sagte: „Ich sollte Dich verhungern lassen, und dann werden wie sehen, ob Du immer noch [Falun Gong] üben kannst.” Meine Schwester Jia Dongmei wurde freigelassen, nachdem sie 20 Tage krank gewesen war. Sie verstarb einige Tage später. Die Leiter des Hebei Forstwirtschaftsbüros, das Komitee für Politik und Recht, die Polizeiabteilung und das „Büro 610” können sich ihrer Verantwortung für den Tod meines Bruders Jia Yongfa und meiner Schwester Jia Dongmei nicht entziehen.

Die verantwortlichen Beamten erhielten karmische Vergeltung

Der Vizeparteisekretär des Komitees für Politik und Recht des Forstwirtschaftsbüros, Sun Fa, sagte einmal, dass er Falun Gong bis zum Ende bekämpfen würde. Sun Fa ist jetzt ins Koma gefallen, nachdem er zuviel getrunken hatte.

Geng Chengtao, der Chef der Strafanstalt des Hebei Forstwirtschaftsbüros hat seit dem 20. Juli 1999, als die Regierung begann, Falun Gong zu verfolgen, Verbrecher angeleitet, Falun Gong Praktizierende zu bestrafen. Dies beinhaltete sie zu erzwingen, Handschellen und Fußfesseln zu tragen, und ihnen für lange Zeit den Schlaf zu entziehen. Im Jahr 2002 wurde Geng Chengtao selbst ins Gefängnis gesteckt und zu 7 Jahren verurteilt.

Der Leiter der Polizeiabteilung des Hebei Forstwirtschaftsbüros, Chen Yongquan, nahm unrechtmäßig Falun Gong Praktizierende fest. Jetzt ist Chen Yongquan entlassen worden.

Der Direktor des Pflanzenparks im Hebei Forstwirtschaftsbüro war auch für den Tod von Jia Yongfa verantwortlich. In der Nacht als Jia Yongfa festgenommen wurde, fiel der Direktor zweimal in Ohnmacht.

Für die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden im Hebei Forstwirtschaftsbüro verantwortliche Personen:

Vizeparteisekretär: Sun Fa
Chef des Forstwirtschaftsbüros: Deng Enyuan
Parteisekretär: Guo Zhenqi
Sekretär des Komitees für Politik und Recht: Zhang Libo
Sekretär der Polizeiabteilung: Gao Xiunuo
Leiter des „Büro 610” Guo Shujun
Mitarbeiter des „Büro 610” Zhen Wenshan, Chen Jiangbin, Luo Jingyu, Gao Fenghai, Liu Baoshan
Polizist: Gao Feng