FDI: 48 Falun Gong Todesfälle im Juni und Juli gemeldet

Mittelalterliche Folterwerkzeuge werden regelmäßig in den Arbeitslagern benutzt.

Der 48-jährige Wang Jinzhong wurde am 12. Juni 2004 in der Tiexi -Haftanstalt zu Tode gefoltert.
Neu York (FDI)- Die 48 Todesfälle von Falun Gong Praktizierenden in China wurden im Juni und Juli verifiziert. Die meisten von ihnen waren zu Tode geprügelt oder gefoltert worden.

Informationen über Folterung oder Tötung von Falun Gong Praktizierenden gelten offiziell als „Staatsgeheimnisse” in China. Daher nehmen diejenigen, die solche Beweise aufdecken und veröffentlichen, ein großes Risiko auf sich.

Mehrere von ihnen wurden bereits wegen der Veröffentlichung der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden in China getötet (news).

Im Folgenden einige vorliegende Informationen zu zwei der 48 gemeldeten Todesfälle:

Herr Zhang Jianhua starb, nachdem er geschlagen wurde und auf einem sogenannten „Totenbett” im Jilin-Gefängnis liegen gelassen worden war. Ein „Totenbett” ist ein Folterwerkzeug; das Opfer wird an das Bett gefesselt und die Arme und Beine in vier Richtungen gestreckt. Eine gerollte Steppdecke wird unter den Körper des Opfers gelegt, wodurch der Körper angehoben wird, sodass die Glieder noch mehr gestreckt werden. Es gibt angeblich 17 „Totenbetten” im Jilin-Gefängnis.

Mehr als 100 Falun Gong Praktizierende wurden in der Jilin-Provinz zu Tode gefoltert.

Frau Wang Yaping litt bis zum Jahr 1995 unter Knochenkrebs und Leberkrebs. Nachdem sie mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hatte, verschwanden ihre Krankheiten. Im Jahre 2001 ging sie nach Beijing, um für eine Beendigung der Verfolgung zu appellieren und über die positiven Wirkungen von Falun Gong aufzuklären. Die Polizei verhaftete sie und schlug sie mit Elektrostäben. Zwei ihrer Zähne wurden ausgeschlagen und Frau Wang musste Zwangsarbeit verrichten. Durch die andauernden Folterungen erlitt Frau Wang Lähmungen und verstarb.

Die 41-jährige Frau Liu Yuzhu verstarb nach massiven Misshandlungen im Huizuizi-Arbeitslager in der Stadt Changchun.
Frau Wang Liyan aus der Stadt Mudanjiang wurde wegen dem Verteilen von Informationsmaterialien über die Verfolgung von Falun Gong an die chinesischen Bürger verhaftet. Die Polizei vermutete, dass sie über den Ort der Herstellung der Informationsmaterialien Bescheid wüsste und folterte sie sechs Tage und Nächte lang. Frau Wang weigerte sich standhaft, der Polizei Informationen zu geben.

Danach verstarb sie an ihren Verletzungen.

Von den 26 verifizierten Todesfällen der Falun Gong Praktizierenden im Juni 2004 waren mindestens die Hälfte von ihnen über 50 Jahre alt. Ihre Namen sind: Xu Fuzhi, Wang Chuanping, Yang Jinying, Wang Juan, Li Zhen, Chen Ziaoqin, He Shaohuai, Jing Shuhua, Lin Youhui, Wang Yaping, Han Junqing, Li Yansong, Zhang Jianhua, Liu Xiaodong, Bi Guohua, Wang Shujun, Wang Jinzhong, Meng Qingxia, Zhang Shouxin, Zhu Jun, Cui Fu'e, Cheng Zhongzhan, Qi Shuzheng, Shu Zhusi, Shi Yueqin and Mo Niewu.

Die meisten der aufgedeckten Todesfälle im Juli waren Frauen. Sie sind: Cheng Zongzhan, Qi Suzhen, Li Zhi, Liu Yuzhu, Zhu Yulian, Wang Xiaodong, Jiang Yong, Li Guangzhen, Wang Liyan, Zeng Weibi, Li Qiu, Chen Fenglin, Yang Yun, Huang Dengfang, Cao Jinling, Dong Dejun, Chang Shuzhen, Gong Xuezhi, Qu Jie, Zhou Dehong, Wang Zuodian and Yang Hongyan.


Hintergrund

Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine traditionelle Meditationspraxis, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 60 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Gong in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Gong Informationszentrum liegen Informationen von 1.024 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.