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Mein Verständnis zum Ertragen von Bitternis

6. Januar 2006 |   Von einem Dafa-Praktizierenden aus der Provinz Henan

(Minghui.de)

„Vollendung, Buddhafrucht erhalten, Bitternis ertragen für Freude halten.” („Das Herz leiden lassen”, 17.12.1976, aus Hong Yin von Li Hongzhi)

Diese Worte des Lehrers haben mich immer wieder ermutigt. Wann immer ich Pässe überwinden und Bitternis ertragen muss, rezitiere ich diese Worte. Sie haben mir unbegrenzten Mut verliehen und dabei geholfen, Prüfungen zu begegnen und eine Prüfung nach der anderen zu bestehen. Jedoch hat sich mein Verständnis dieser Worte im Laufe der Zeit gewandelt.

Früher dachte ich, Mensch zu sein, bedeute, Bitternis zu erleiden, und dass Kultivierende die Schmerzen der Bitternis ertragen müssten. Weil wir uns unter gewöhnlichen Menschen kultivieren und weil die moderne Gesellschaft voller extremer Übel ist, tauchen selbstverständlich Xinxing-Prüfungen auf. Egoistischerweise dachte ich, nur das Erdulden von Mühsal führe zu mehr Gong, und deswegen sollte man das Erdulden von Mühsal als Freude betrachten. Ich soll mich mindestens zurückhalten und von mir fordern, nicht mit anderen zu streiten. Allmählich soll ich mein Herz beruhigen. So dachte ich früher.

Später dann wurde mein Kultivierungszustand besser und meine Gedanken waren nicht mehr so aufgewühlt. Bei Prüfungen war ich nicht mehr so unsicher und ich schaffte es, dass mein Herz öfter ruhig blieb. Wenn etwas passierte, konnte ich mit der Situation recht gut umgehen und ich nahm sie mir gar nicht zu Herzen. Ich fand, mein Herz war nun friedlich und mitfühlend und ich war ganz locker, ganz im Gegensatz zu meinem früheren Streben nach weltlichem Ruhm und weltlichen Vorteilen. Ich glaubte nun, was gewöhnliche Menschen als Bitternis betrachten, zählte nur wenig als Leiden. Ferner fand ich viele Dinge, die die gewöhnlichen Menschen taten, sinnlos, und so war ich von ihnen angeekelt und ich entfremdete mich immer mehr von ihnen. Ich ließ langsam nach und blieb lange Zeit auf dieser Ebene stecken.

Später las ich mehr Erfahrungsberichte auf Minghui und da wurde mir klar, dass meine Ebene der Kultivierung im Vergleich zu anderen Praktizierenden sehr niedrig war. Obwohl unsere Körper vor der Kultivierung doch voller Karma und Eigensinn waren, verabscheute uns der Lehrer nicht. Mit welchem Recht blicken wir dann auf andere herab? Andere Menschen sind auch von hohen Ebenen gekommen, sie haben sich nur unter all den gewöhnlichen Menschen verirrt. Wir sollten barmherzig mit anderen umgehen, genau wie der Lehrer. Wir sollten unsere großartige Mission erfüllen, dem Lehrer bei der Fa-Berichtigung zu helfen.

Ich lernte mehr das Fa und so begriff ich, was unser großartiges Versprechen aus vorgeschichtlichen Zeiten ist, nämlich, dem Lehrer bei der Fa-Berichtigung zu helfen und die drei Dinge gut zu machen, ganz wie der Lehrer es uns aufgetragen hat. Hierdurch können wir wirklich zu unserem ursprünglichen, wahren Selbst zurückkehren, und wir enttäuschen die vielen Lebewesen nicht, die ihre Hoffnung in uns gesetzt haben. So fing ich an, die drei Dinge gut zu machen, ganz wie der Lehrer uns aufgetragen hat, und konzentrierte meine Gedanken so weit wie möglich auf das Fa. Ich half dem Lehrer dabei, Lebewesen zu erretten, und erhöhte mich selbst auch dabei. Deswegen fühlte ich mich nicht mehr so sorglos und war nicht mehr so locker wie früher. Weil ich viel Zeit mit den drei Dingen verbrachte und weil der Druck durch Arbeits- und Familienleben nicht nachgelassen hatte, erlebte ich wieder die Bitternis des Leidens. Jeden Tag hatte ich das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben für all das, was ich tun musste.

Ganz allmählich verstand ich nun die Würde und Barmherzigkeit von Erleuchteten. Ich kann auch die Erwartung der Lebewesen spüren. Ich bin bewegt, wenn ich die Würde und Barmherzigkeit beobachte, die meine Mitpraktizierenden herauskultiviert haben; und ich bin erfreut, wenn ich sehe, wie ein Lebewesen von der Wahrheit erfährt. Gleichzeitig kann ich mich durch Kultivierung selbst erhöhen. Ich erfahre jetzt wirklich, was es heißt, „Bitternis ertragen für Freude (zu) halten”. Und ich glaube, dass es keine Grenze für die Kultivierung gibt. So viel ein Kultivierender ertragen hat, so viel kann er gewinnen, so lange er sich gemäß des Fa kultiviert. Selbst, wenn man sich bis zu einer hohen Ebene kultiviert hat, muss ein Kultivierender sich immer weiter erhöhen.