Die Störung der Schläfrigkeit durchbrechen

(Minghui.de) Ob beim Fa-Lernen, dem Praktizieren von Übungen oder dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken, hat die „Schläfrigkeit” in der letzten Zeit nicht nur mich, sondern auch viele andere Praktizierende sehr behindert. Deshalb schreibe ich meine Erlebnisse nieder und bitte um Hinweise, wenn ihr anderer Ansicht seid.

Ich wollte heute das Fa lernen, wurde aber schläfrig, nachdem ich kaum drei Seiten gelesen hatte. Trotz besten Willens konnte ich nur ein paar Zeichen wahrnehmen. Ich dachte, dass das Böse mich am Fa-Lernen hindern wolle und ich es durchbrechen müsse. Daraufhin riss ich mich zusammen und lernte das Fa weiter. Nach einigen Absätzen fing es wieder an. Ich dachte: „Habe ich vielleicht nicht aufrecht gesessen und mich dem Fa gegenüber respektvoll verhalten?” So richtete ich meinen Körper auf und fühlte mich ein wenig wacher. Kaum nahm ich einige Zeichen wahr, fiel ich jedoch erneut in Schlaf. Nun nahm ich eine andere Körperhaltung ein: auf Knien, dann das Buch mit beiden Händen haltend, dann im Lotossitz ... Doch wie oft ich auch die Haltung wechseln mochte, so nickte ich trotzdem immer wieder ein.

So verging eine halbe Stunde, in der ich nur ein paar Seiten schaffte. Deshalb legte ich das Buch zur Seite und wollte aufrichtige Gedanken aussenden, bevor ich weiter lesen würde. Aber selbst beim Aussenden aufrichtiger Gedanken döste ich vor mich hin. Von Trauer und Sorge gefangen, sah ich zu, wie die Zeit für das Fa-Lernen Minute um Minute verrann. Mir war innerlich zum Heulen zu Mute, doch erkannte ich, dass Weinen auch nichts bringen würde. So ratlos wie ich war, konnte ich zum einen weder das Fa gut lernen und zum anderen noch weniger darauf verzichten. Während ich in diesem Zustand litt, fiel mir ein, dass ein Kultivierender bei jeder Sache seine Anschauungen umdrehen konnte und nicht jedes Problem negativ betrachten sollte. Wir Kultivierenden sollen jedes Ereignis als eine positive Angelegenheit betrachten, weil diese Situation wegen unserer Kultivierung aufgetreten ist und zu unserer Erhöhung dient. Auch wenn es wie eine Störung oder Schwierigkeit erscheint, geht es doch vorüber.

So fühlte ich mich etwas entlastet: „Ah ja, das ist eine gute Sache!” Sobald ich die Anschauung änderte, war mein Herz weniger bedrückt. Ich lernte das Fa weiter. Nach ein paar Seiten fing es wieder an und ich war kurz davor einzuschlafen. So verging wieder eine Stunde. Welche Lücke war mir entgangen, sodass das Böse immer noch Schlechtes trieb? Plötzlich fiel mir ein, dass ich am gestrigen Abend die gute Zeit zum Fa-Lernen nicht genutzt hatte, sondern mich hinlegte und so gar nichts gelesen hatte. Das Böse meinte wohl: „Wenn du schlafen willst, dann lassen wir dich schlafen.” Das muss die Lücke sein. Ich dachte, ich muss mich berichtigen und darf dem Bösen keine Chance mehr geben. So fühlte ich mich wieder etwas besser.

Ich lernte das Fa weiter, allerdings nur ein paar Seiten. Bis auf einen winzigen aufschimmernden und aufrichtigen Gedanken, fiel ich wieder in Schlaf. Bevor ich ganz weg döste, schüttelte ich den Kopf: „Ich bin zur Menschenwelt gekommen, um das Fa zu assimilieren und zu bestätigen. Ich will mich nicht stören und verfolgen lassen, sondern die häretischen Faktoren beseitigen.” Durch diese Gedanken wurde ich wieder etwas wacher.

Nach diesem Hin und Hier war ich fassungslos. „Wie soll ich das durchbrechen?” Ich dachte, dass ich doch den Meister um Hilfe bitten könnte. Nach einer Weile wurde ich im Kopf wirklich außergewöhnlich klar. So dankbar und zugleich aufgeregt wie ich war, wollte ich die übrig gebliebene Zeit unbedingt gut zum Fa-Lernen nutzen.

Doch nicht lange und es fing wieder an. Diesmal so heftig, dass ich es nicht mehr aushalten konnte. Ich war verblüfft und wusste nicht, welche meiner Lücken auszuschließen seien. Normalerweise ging ich ins Bett, wenn solch ein Zustand auftrat. Ich würde kurz schlafen und dann weiter lernen. Doch heute wollte ich nicht nachgeben. Obgleich ich diesem Phänomen gegenüber ratlos war, wollte ich die wertvolle Zeit nicht verschwenden. Anderthalb Stunden vergingen und ich verspürte im Herzen nur Bitternis. Ich bin doch ein Dafa-Jünger und muss doch etwas dagegen machen. Mir fiel ein, dass der Meister einmal sagte:

„Ich hatte damals eine andere Methode gegen Kälte. Ich dachte so: Du bist kalt, du lässt mich Kälte fühlen, willst du mich frieren lassen? Ich bin noch kälter als du und lasse dich frieren...” (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003 )

Ich machte dies nach und richtete meine Gedanken auf das Böse: Du lässt mich müde werden, ich ermüde dich umso mehr. Das hielt mich aber auch nur für eine kurze Weile wach.

Bevor ich abermals fast eingeschlafen war, nahm ich im Buch zwei Zeichen, „Mächtig” und „Groß” wahr, die mich schüttelten. Ich verstand sofort: „Ich bin ein Dafa-Jünger, der sich nach dem Maßstab des neuen Kosmos richtet. Obgleich ein Mangel bei mir herrscht, habe ich doch eine gute Zukunft. Du aber handelst lediglich aussichtslos nach dem Maßstab des alten Kosmos. Ob eine Gottheit oder sonst jemand, du wirst mit dem alten Kosmos aussortiert werden. Welche Fähigkeit derjenigen Leben, die aussortiert werden, kann die Entstehung des neuen Kosmos hindern?

In diesem Augenblick erbebte es in mir und ich fühlte mich sehr mächtig. Viele kalte, negative Substanzen flüchteten aus mir heraus. Ich wusste, dass der Meister meinen Körper reinigte. Ich wurde wirklich erweckt und konnte die Lektion bis zum Ende lesen.

Dieses Mal dauerte es zwei Stunden, um die „Schläfrigkeit” zu durchbrechen. Mir kam es jedoch ewig vor. Ich habe nun verstanden, dass der Meister alles für uns tun kann, wenn wir den Maßstab erreicht haben. Für uns ist es zweifellos eine gute Chance, uns vom Fa her zu erhöhen. Der Meister hat uns schon alle Fähigkeit gegeben, nur ist unsere Xinxing manchmal noch nicht so hoch, sodass wir die Stärke des Fa nicht entfalten lassen können. Deshalb sollen wir das Fa gut lernen und vor Schwierigkeiten nicht nachgeben. Eine Situation mag sehr schwierig erscheinen, doch wenn sie vergangen ist, sehen wir wieder die Hoffnung.