Ich lebe den amerikanischen Traum nicht mehr nur für mich selbst

Die Glückszahl 8

(Minghui.de) Der nachfolgende Aufsatz ist von einer jungen Falun Dafa-Praktizierenden, der mit der Bewerbung für die renommierte Universität von Chicago eingereicht wurde. Die für die Auswahl der Bewerber zuständigen Lehrkräfte weinten, als sie den Aufsatz lasen. Die Universität von Chicago ließ die Schreiberin aufgrund dieses exzellenten Aufsatzes vorzeitig zu. Die Aufnahmekommission der Universität lobte die Studentin auf das höchste mit folgenden Worten: „Sie sind genau die Art von Student, die wir benötigen!”

Von Elaine Chen

Universität von Chicago: Aufsatzmöglichkeit Nr. 5

Aufgabenstellung: Zahlen haben oft eine besondere Bedeutung in Erzählungen, Filmen und ganz allgemein im Leben der Menschen. Wenn Sie eine Zahl wählen könnten, die für alles Wichtige in Ihrem Leben steht, welche Zahl würden Sie auswählen und warum?

Die Glückszahl 8

Der 30. Juni ist ein sehr wichtiger Tag. Er ist weder ein Feiertag, noch der Tag, an dem wir den Krieg gewannen oder auf dem Mond landeten. Er ist auch nicht der Tag, an dem Cheeseburger erfunden wurden, die in der Mikrowelle gegart werden können. Doch in einer kleinen Art und Weise veränderte sich die Welt am 30. Juni, denn an diesem Tag wurde für meine Eltern der „amerikanische Traum” wahr - ich wurde geboren.

Auf den Tag genau acht Jahre vor meiner Geburt kam mein Vater in den Vereinigten Staaten an, und da die Zahl Acht die absolute Glückszahl in der chinesischen Kultur ist, stecken alle Hoffnungen und Erwartungen meiner Eltern in mir. Die Rundheit und Symmetrie der 8 prophezeit ein erfülltes und ausgeglichenes Leben, welches ich versucht habe, meinen Eltern und mir selbst zu geben.

Doch die Zahl Acht hat auch noch eine andere Bedeutung, eine Bedeutung mehr persönlicher Art, die die Perfektion dieser Zahl beeinträchtigt hat. Seit acht Jahren war ich nicht mehr in China, weil das chinesische Regime vor acht Jahren mit der Verfolgung meiner Religion, mit der Verfolgung von Falun Gong anfing, einer friedlichen Kultivierungspraxis. Wenn ich nun nach China zurückkehren würde, könnte es sein, dass ich auch von dem Regime eingesperrt würde. Hier in den Vereinigten Staaten bin ich jedoch in Sicherheit. Was allerdings wichtiger ist, ist, dass meine gesamte Großfamilie derzeit in China inmitten eines Völkermordes lebt.

Ich wuchs damit auf, dass mir meine Eltern Geschichten aus ihrem Leben in China erzählten, über die Schikanen durch das Regime, die sie während der Kulturrevolution, dem „chinesischen Holocaust” erdulden mussten. Ich hörte Geschichten darüber, wie meine Großeltern stundenlang im Kies knien mussten und mit Gürteln auf den Rücken geschlagen wurden. Mir wurde erzählt, wie sich meine Tante den Arm brach, als die Gerätschaft auf dem landwirtschaftlichen Betrieb nicht richtig funktionierte. Ich hörte, dass meine Mutter nicht genug zu essen hatte, und dass mein Vater jeden Morgen meilenweit ohne Schuhe zur Schule ging. Und ich hörte Geschichten über die Freiheit, die meine Eltern fanden, als sie China verließen. All das wurde mir erzählt; erlebt habe ich jedoch nichts davon.

Doch diese Verfolgung, die die Diskriminierung von Falun Gong betrifft, erlebe ich direkt. Es ist meine Religion und mein Glaube und es sind meine Wertvorstellungen, sowie mein Lebensweg, die angegriffen werden. Und dagegen wehre ich mich. Seit dem Tag, an dem das Regime Falun Gong zum Feind erklärte, habe ich endlos viele Stunden damit verbracht, diese Ungeheuerlichkeit abzuändern. Ich nahm an Konferenzen teil, marschierte bei Paraden mit, schrieb Briefe an Kongressabgeordnete und Artikel für Zeitungen, verteilte Flyer, sprach mit Menschenmengen, unterschrieb bei Petitionen und protestierte vor der chinesischen Botschaft. Obwohl ich Angst davor habe, in der Öffentlichkeit zu sprechen, stand ich mit einem Lautsprecher vor dem chinesischen Konsulat in Chicago und erzählte jedem die Wahrheit über das chinesische Regime. All dies tat ich nicht für mich - ich habe bereits alles, was ich brauche - ich tat es, damit die Menschen in meinem Heimatland das bekommen, was ich von meinen Eltern bekam.

Ich habe aus so Wenigem so viel bekommen. Meine Eltern lebten in China ein dürftiges Leben. Als sie in die Vereinigten Staaten kamen, besaßen sie nichts weiter als die Kleidung an ihrem Körper und konnten nicht einmal nach dem Weg fragen. Dies nahmen sie auf sich, damit mein kleiner Bruder und ich ein besseres Leben führen konnten. Ich habe nicht nur die Verpflichtung, meinen Eltern all das zu vergelten, was sie für mich getan haben, sondern auch für das Leben aufzukommen, das mir gegeben wurde, nämlich das Leben, das genau 8 Jahre vor meiner tatsächlichen Geburt anfing.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke, was die Zukunft für mich bereit hält, kann ich nicht anders, als mich darum zu sorgen, was ich für diejenigen Menschen tun kann, die immer noch mit dem Gedanken an Freiheit ringen. Meine Eltern haben mir das Leben heute gegeben und ich gebe ihnen dafür ein besseres in der Zukunft. Wenn wieder acht Jahre vergangen sein werden, werde ich wahrscheinlich einen neuen Lebensabschnitt angefangen haben, doch ich möchte die gleiche Hoffnung und Erfüllung an andere weitergeben, die ich von meinen Eltern erhalten habe. Ich lebe den „amerikanischen Traum” nicht mehr nur für mich selbst.