Der Praktizierende Herr Xu Xiaolong erleidet anhaltende Folter im Gefängnis Nr. 1 von Tianjin - Teil 2

Teil 1 siehe unter: http://www.minghui.de/data/article/432/a43230.html

(Minghui.de) Der Falun Gong-Praktizierende Herr Xu Xiaolong ist 52 Jahre alt und stammt aus Tianjin. Er war Ingenieur in einer Hitzeschutz-Fabrik, die zur Bohai Petrol Industry Trading Company in Tianjin gehört. Dieses Unternehmen entließ ihn, weil er standhaft Falun Gong praktizierte. Das Management ließ ihn unter Mitwirkung von lokalen Polizisten am 28. Oktober 1999 illegal verhaften. Am 22. März 2000 verurteilte ihn das Mittlere Volksgericht der 1. Ebene in Tianjin zu fünf Jahren Gefängnis. Seit Mai 2000 ist Herr Xu im Gefängnis Nr. 1 von Tianjin in der Liyuantou Region von Tianjin inhaftiert.

Das Nachfolgende ist ein Bericht von Herr Xu Xiaolong über seine Erfahrungen bezüglich der Verfolgung und Folter im Gefängnis Nr. 1 von Tianjin.


5. Geschlagen, weil ich gesprochen habe

Der Praktizierende Herr Song Zhishan, 59 Jahre alt, wurde mit mir zusammen im selben Raum eingesperrt. An einem Morgen wurden nach dem Aufstehen Häftlinge von den Wachen angewiesen, die Falun Gong-Praktizierenden rund um die Uhr zu beobachten. Sie schlugen Herrn Song mehrmals ins Gesicht. Ich bat sie, den alten Mann nicht mehr zu schlagen. Daraufhin begann eine Gruppe von Leuten, längere Zeit auf mich einzuschlagen; sie schlugen wieder und immer wieder zu. Mein Kopf und meine Hände bluteten und mein Gesicht schwoll sehr stark an.

Um ihre Verbrechen zu verbergen, schlossen sie mich in eine kleine Zelle.

6. Meine Frau wurde gezwungen, sich von mir scheiden zu lassen

Im Jahre 2001, nachdem meine Frau Xu Jie und Herrn Chens Frau Wei Xiuqing "umerzogen" worden waren, benutzten die Behörden sie, um Herrn Chen und mich ebenso „umzuerziehen”. Im Mai 2002, nachdem meine Frau Xu Jie gerade entlassen worden war, besuchte sie mich. Sie sprach dabei über nichts anderes, als über Dinge, die mich bewegen sollten, mich ebenfalls "umerziehen" zu lassen. Als sie bemerkte, dass es nicht funktionierte, sagte sie mir, dass sie die Scheidung wolle. Einmal forderte mich die Wache Fan Yasheng auf, ihm zu folgen, ohne mir den Grund dafür zu nennen. Als ich dann meine Frau und zwei andere Personen vom Gericht traf, wusste ich, dass diese zu mir kamen, um die Scheidung vorzubereiten. Nachdem wir das Formular ausgefüllt hatten, wurde uns beiden eine Frist von 15 Tagen gegeben, um eine Entscheidung zu treffen. Die Wache Fan Yasheng war besorgt, dass wir unsere Meinung ändern könnten. Deshalb sagte er zu meiner Frau, dass Leute, die nicht "umerzogen" werden können, ein oder zwei Jahre zusätzliche Haft bekommen würden. Nachdem sie dies gehört hatte, unterschrieb meine Frau sofort und wir waren geschieden.

7. Gefoltert, weil ich mich weigerte, verleumderische Propaganda zu lesen

Am Nachmittag des 21. Oktober 2002 befahl die Wache Lu Wenyuan anderen Insassen, mich zu zwingen, Zeitungsartikel zu lesen, die Falun Gong verleumdeten. Ich weigerte mich, sie zu lesen, weshalb ich auf einem kleinen Hocker sitzen musste. Als ich mich auch hier weigerte, mich hinzusetzen, zogen sie mich in den Untersuchungsraum und begannen, auf mich einzuschlagen. Doch gleich, was auch immer sie versuchten, ich weigerte mich, auf dem Hocker Platz zu nehmen. Dann ergriffen sie mich und drückten mich auf den Hocker, wodurch die seitliche Holzleiste abbrach. Sie schlugen mich immer und immer wieder. Sie zwangen mich, verrottetes Bohnenwasser zu riechen, das normalerweise als Blumenwasser genommen wird. Sie schütteten kaltes Wasser über meine Kleider und schalteten dann den elektrischen Lüfter an, damit ich von der kalten Luft angeblasen wurde. Mitten in der Nacht ging ich zur Toilette. Dies endete damit, dass ich mich mit einer Person abmühen musste, die mich zum Selbstschutz beobachtete und laut zu schreien begann. Plötzlich kamen eine Menge Leute auf mich zu und begannen wieder, auf mich einzuschlagen. Schließlich setzten sie mich auf ein Folterinstrument und schleppten mich die Treppen hoch und runter. Manchmal taten sie dies einmal täglich und manchmal sogar zweimal. Jedes Mal, wenn ich geschleppt wurde, wurde mein Körper furchtbar gewrungen und blutete. Nach mehreren Tagen begannen meine Wunden zu eitern und stark zu riechen. Meine Wunden wurden jedoch so lange nicht behandelt, bis sie mich mehrere Tage lang hin- und hergeschleppt hatten. Jedes Mal begannen meine gebrochenen Handgelenke aufs Neue zu bluten. Ich konnte mich über 50 Tage lang nicht waschen, weil meine Wunden nicht heilen konnten. Erst nach über drei Monaten begannen meine Wunden, langsam zu heilen.

Ein anderes Mal begannen die Überwacher, auf mich einzuschlagen, weil ich mich weigerte, Zeitungsartikel zu lesen, die Falun Gong verleumdeten. Sie traten mir ins Gesäß und ich spürte plötzlich einen äußerst heftigen und stechenden Schmerz, doch der Gefängnisarzt sagte mir, dass es nichts Ernsthaftes sei. Er meinte, dass ich nicht daran sterben würde und schlug vor, etwas Wasser zu trinken. Seinen Worten nach kämen die Schmerzen nicht von den Schlägen, sondern von Gallensteinen.

8. Die Verfolgungssituation von anderen Falun Gong-Praktizierenden

Im Jahre 2000 wurden fünf Falun Gong-Praktizierendes ohne rechtliche Grundlage zu Haftstrafen im Ersten Gefängnis verurteilt. Die Wache Li Qiang versuchte mehrere Male, sie mit Gewalt zu ”umzuerziehen», hatte jedoch keinen Erfolg. Dann wies er den Häftling Zhang Jun an, Herrn Zhao Guang 50 Tage lang forwährend zu schlagen. Herrn Zhaos Gesicht wurde durch diese Schläge deformiert und schwoll äußerst stark an.

Danach fanden zahllose ähnliche Fälle von Folter durch Schlagsequenzen statt. Der Praktizierende Herr Zhao Zhishan war über 60 Jahre alt. Die Wache Dong Kun schlug auf seinen Kopf. Die Praktizierenden Herr Cao Chengming, Herr Wang Jiasheng und viele andere, von denen wir keine Namen wissen, verloren durch diese Tortur die Zähne. Viele empfanden extreme Schmerzen, als sie zu essen versuchten. Der Häftling Li Jin setzte eine Eisentasse, die mit heißem Wasser gefüllt war, auf den Handrücken des Praktizierenden Cao Baoyu. Die Haut der Hand verbrannte sehr schlimm.