Meine Foltererfahrungen im Zwangsarbeitslager Qiqihar

(Minghui.de) Ich bin eine Falun Gong - Praktizierende aus Qiquihar in der Provinz Heilongjiang. Bevor ich anfing zu praktizieren, hatte ich eine congenitale Tuberkulose und verhielt mich sehr intolerant. Ich hasste die Menschen, die keine Lüge verabscheuten, um ihre persönlichen Interessen durchzusetzen. Im Alter von 30 Jahren las ich das „Zhuan Falun” und verstand, wie kostbar das „Fa” war. Ich begann mich zu kultivieren und versuchte ein guter Mensch zu sein, indem ich die Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” verfolgte. Mit der Verbesserung meines Charakters verbesserte sich ebenfalls meine Gesundheit und mein [überschießendes] Temperament verschwand.

Am 20. Juli 1999 startete die Chinesische Kommunistische Partei (KPCH) die landesweite Verfolgung von Falun Gong. Ich ging zum Tiananmen Platz in Beijing, um mich gegen die Verfolgung von Falun Gong auszusprechen. Polizeibeamte der Polizeistation Hubin aus Qiqihar verhafteten mich und brachten mich für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager Qiqihar.

Im Dezember 1999 wurde ich inhaftiert. Am 21. Dezember 1999 zogen mir der Wächter Li Weijie und zwei andere [Wachhabende) die Jacke aus und banden ein Seil eng um meinen Körper, wobei die Arme auf dem Rücken festgebunden wurden. Dadurch wurde meine Blutzirkulation unterbrochen und mein gesamter Körper wurde taub. Nach einer langen Zeit lösten sie das Seil und rissen auf zwei verschiedenen Arten an meinen Armen herum. Das tat äußerst weh. Diese Form der Folter wiederholten sie mehrere Male. Der Raum, in dem ich gefoltert wurde, war ungeheizt und die Fenster waren geöffnet. Es war eisig kalt. Ich hatte keinen Mantel an. Meine Hände wurden wieder auf dem Rücken gefesselt und an einem Bett festgebunden. Der Raum wäre geeignet gewesen, Hühner drei Tage lang tief zu frieren. Ich musste mich die ganze Zeit niederknien und durfte nicht schlafen.

Im November 2000 überfielen uns einige Häftlinge und zerrten uns von den Betten runter, als ich gerade mit einigen Praktizierenden die Meditationsübung machte. Am nächsten Tag sperrte mich der Wachhabende Zhang Zhijie in Einzelhaft. Ich musste mich mit nach hinten gefesselten Händen zehn Tage lang niederknien.

Dank des Erfolges der im Ausland lebenden Falun Gong - Praktizierenden, begann das Lager nach und nach Praktizierende zu entlassen, deren Strafen verlängert worden waren. Ich wurde am 16. Oktober 2001 nach einem Jahr und elf Monaten Haft entlassen.

Nachdem ich zu Hause war, kamen häufig Polizeibeamte der Polizeistationen Hubin und Wenhualu, um mich zu drangsalieren. Um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, sah ich mich im April 2002 gezwungen, mein zu Hause zu verlassen. Ich wollte bei einem Praktizierenden im Distrikt Fulaerji bleiben. Die Person, die ich nach dem Weg fragte, meldete mich bei der Polizei. Der Polizeibeamte Li Guangming und ein anderer Beamte von der Polizeistation Xingfu in Fulaerji verhafteten mich. Sie brachten mich zur Polizeistation und folterten mich dort. Sie legten mir Handschellen an, zerrten mich an den Haaren, schlugen mich, verbrannten mich mit einem Feuerzeug an der Hand und schrieen mich an. Sie misshandelten mich mit einem Messer und versuchten mich zu zwingen, den Praktizierenden, mit dem ich mich treffen wollte, zu verraten. Ich verweigerte meine Kooperation und versuchte, ihnen die Wahrheit über Falun Dafa zu erzählen. Sie brachten mich für drei Jahre ins Zwangsarbeitslager Qiqihar!

Im Mai 2003 kam ich in Einzelhaft. Sie versuchten mich zu zwingen, eine Erklärung zu unterschreiben, dass ich nicht mehr praktizieren würde. Sie redeten in meiner Anwesenheit mit Absicht schlecht über Falun Dafa. Nach 74 Tagen wurde ich aus der Einzelhaft entlassen. Mein Haar war in der Zwischenzeit grau geworden. Ich kam in die selbe Zelle wie Xu Hongmei, der später von Yi Zhanhui von der Polizeistation Qingyun zu Tode gefoltert wurde.

Am 16. Februar 2004 begannen sie im Lager die Folter der Praktizierenden zu verstärken. Sie nannten es das „Eisbrecherprojekt”. Nach umfassenden Vorbereitungen nahm das gesamte Wachpersonal im Lager daran teil. Der Leiter des Wachpersonals Zhang Zhijie befahl allen Wächtern, sämtlichen Praktizierenden die Augen zu verbinden. Wang Mei las laut Falun Gong beleidigende Worte vor. Danach brachten mich zwei Wachen in den vierten Gang, in dem sich eine Gruppe männlicher Wachen befand. Der politische Kommissar Wang Yufeng schrie mich warnend an, ja mit Falun Gong aufzuhören. Ich lehnte ab und wurde in einen anderen Raum gebracht. Sie legten mir Handschellen an und ich musste tagein und tagaus in kniender Haltung verharren. Nachts wurde ich gezwungen (........). Ich begab mich in Hungerstreik, wurde aber zwangsernährt. Sie taten unbekannte Substanzen in mein Essen. Meine inneren Organe schmerzten wie verrückt. Ich dachte, ich müsste sterben. Ich konnte mich nicht bewegen, weil ich permanent in kniender Haltung bleiben musste. Ich gab nach und widerrief meinen Glauben.

Meine Gedanken kollabierten danach. Ich wurde verwirrt. Ich verlor oft die Fassung, wenn ich schwere Arbeit verrichten musste. Wenn ich jemanden anrempelte, schrie ich: „Warum darf ich nicht sagen, dass Falun Dafa gut ist?!” Ich fragte die Wachen und die Leiter, aber sie ignorierten mich. Mein Wille wurde vernichtet und ich war erschöpft. Sie verlängerten meine Strafe um vier Monate.

Ende 2004 gab es im Lager ein Treffen mit allen Inhaftierten. Direktor Xiao sagte von der Bühne herab, dass über 98 Prozent aller Praktizierenden Falun Gong aufgegeben hätten und dass niemand gestorben sei. Ich stand auf und schrie:” Ich habe meinen Glauben nicht widerrufen!” Der Direktor verlängerte meine Strafe daraufhin um weitere drei Monate.

Im Juli 2005 kamen mein Mann und meine Kinder ins Lager, um mich abzuholen. Als sie sahen, dass meine Haare grau geworden waren, dass ich geschlagen worden war, müde und verwirrt aussah, fragte mein Mann entsetzt: „Was ist mit meiner Frau passiert?!”

Zu Hause angekommen, hatten mein Mann, meine Kinder und die Verwandten Angst, dass die Polizei wieder ständig vorbeikommen würde, um mich zu drangsalieren.

Ich möchte an alle Menschenrechtsorganisationen der Welt, einschließlich der Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong, und an alle bewussten Menschen der Welt appellieren: „ Bitte helfen Sie den Falun Gong - Praktizierenden in China die Verfolgung zu beenden. Ich will keine besondere Behandlung. Ich möchte einfach nur unseren Glauben öffentlich und in aller Ruhe praktizieren dürfen.”

Polizeistation Xingfu im Distrikt Fulaerji, Qiqihar: 86-452-6718100
Direktor Ma Lizhong
Stellvertretender Direktor Hu Yiquan
Politischer Instrukteur Hu Zhiqiang
Wachen: Li Guangmig, Liu Jintao, Zhang Binggang, Gu Wenbin, Liu Jun, Zhang Yutao, Li Zheng´an, Li Xiaodong, Bao Rongqin, Wu Weifeng, Li Zhirong, Tang Liwei
Aufsichtspersonal der Wachen: Jin Liansheng, Xu Feng, Zhang Fenglin, Yu Jingwu.