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Im Gedenken an den Falun Dafa-Praktizierenden Liu Laibin

25. November 2009

(Minghui.de) Als ich eines Morgens die Minghui-Webseite öffnete, stach mir eine Überschrift ins Auge: „Herr Liu Laibin ist gestorben, nachdem er fünf Jahren im Gefängnis gelitten hat”. Ich fragte mich, wie dies geschehen konnte. Ich konnte es nicht glauben und fing an zu weinen.

Trotz der Pein öffnete ich den Link. Liu Laibin war wegen des Praktizierens von Falun Dafa mehrere Jahre lang von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt worden. Nachdem ich den Artikel sehr sorgfältig zu Ende gelesen hatte, war ich schockiert und konnte kaum glauben, was geschehen war. Obwohl wir uns sechs Monate lang nicht gesehen hatten, erinnerte ich mich noch an seine Stimme und sein Lächeln. Und nun war er gegangen. Ich fing wieder zu weinen an.

Ich hatte Liu Laibin seit acht Jahren gekannt. Er machte unter all meinen Mitpraktizierenden einen sehr tiefen Eindruck auf mich. Er lächelte immer, war sehr eifrig und immer gewillt, anderen zu helfen. Er sprach Mandarin mit einem Akzent der Provinz Shanxi und hatte einen feinsinnigen Humor. Obwohl er schon über 60 Jahre alt war, war er wie ein Kind. Wenn ich in seiner Nähe war, fühlte ich mich ihm immer sehr verbunden.

Liu Laibin war ein gutherziger Mensch. Ganz egal, wer in Schwierigkeiten war, er war immer bemüht, ihm zu helfen, und er dachte immer an andere. Als ich ihn das erste Mal traf, war mein Schreibtisch kaputtgegangen und da kam er in mein Büro. Ohne gebeten worden zu sein, nahm er sich des Problems an. Für mich gab es nichts zu tun, als da zu stehen und dem älteren Mann zuzusehen, wie er mir half. Sein Wunsch zu helfen, berührte mich wirklich. Er scheute keine Mühen, obwohl ich nicht aus diesem Ort war. Er fragte mich immer, ob ich irgendetwas benötigte, weil er sich Sorgen machte, dass mich nicht selber zu Wort melden würde.

Er lebte von der Reparatur von Kochtöpfen und begrüßte jeden Kunden mit einem Lächeln. Er reparierte viele Kochtöpfe mit flinken Händen. Wenn die Leute sein gesundes, glückliches Gesicht sahen, dann sagten sie oft: „Weiter so, alter Mann Liu!”

Liu Laibin war ein pensionierter Angestellter der Brennofenfabrik der Stadt Yingkou. In der Vergangenheit hatte er viele Krankheiten wie Magenschmerzen, Venenentzündung und Lungenabszess gehabt. Im Jahre 1997 fing er mit dem Praktizieren von Falun Dafa an und all seine Krankheiten wurden geheilt. Nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahre 1999, kamen oft Mitarbeiter des lokalen Gemeindeverwaltungskomitees und der Polizeiwache zu ihm nach Hause, um ihn zu schikanieren. Zweimal wurde er in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Trotzdem hielt er an seinem Glauben fest, berichtete den Menschen, wie sehr er von Falun Dafa profitiert hatte, und zeigte die Lügen der KPCh auf.

Als Liu Laibin am 24. Juni am Jianfeng Markt im Bezirk Zhanqian seinem Geschäft nachging, wurde er von Polizeibeamten der Desheng Wache der Stadt Yingkou mitgenommen und im Internierungslager der Stadt Yingkou eingesperrt. Als er dort war, verprügelten ihn die anderen Insassen, weil er die Falun Dafa-Übungen praktizierte. Bald darauf wurde er in das städtische Internierungslager verlegt. In diesem Zentrum erlaubte der Polizist Yin Zhaoyun ihm weder das Praktizieren der Übungen noch „Falun Dafa ist großartig” zu sagen. Sie zwangen ihn täglich zu mehr als zehn Stunden schwerer Arbeit und zu Überstunden in der Nacht. Er bekam nur sehr wenig Schlaf und wurde gezwungen, die Schichten anderer Personen mitzumachen, obwohl er schon über 60 Jahre alt war.

Während der Haft im Internierungszentrum erhoben die Angestellten der Staatsanwaltschaft des Bezirks Zhanqian der Stadt Lingkou Anklage gegen Liu Laibin vor Gericht. Am 5. Dezember 2003 wurde die Verhandlung eröffnet, am 23. wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt und im Februar 2004 in das Yingkou Gefängnis gebracht.

Im Yingkou Gefängnis erlitt Liu Laibin furchtbare seelische und körperliche Qualen. Er wurde ins Krankenhaus eingewiesen, wo die Wärter versuchten, andere Häftlinge dazu zu bringen, dass sie ihn zur Abfassung einer Reueerklärung zwangen. Angestellte des provinziellen „Büro 610” (1) übten Druck auf Liu Laibin und seine Familie aus. Beispielsweise stellten sie sicher, dass Liu Laibin das Ersparte, das seine Tochter weggelegt hatte, nicht benutzen konnte, solange er nicht Falun Dafa abschwor. Er wurde auch vier Tage lang in Einzelhaft gesperrt, musste auf einem sehr niedrigen Hocker sitzen und durfte 24 Stunden lang nicht schlafen. Er brach viele Male wegen des intensiven Drucks zusammen und befand sich am Rande des Todes. Trotzdem wurde er nicht freigelassen. Mehrmals taten die Behörden so, als ob sie ihn aus medizinischen Gründen freilassen würde. Sie ließen ihn aber dann doch nicht gehen, um ihn psychisch zu schwächen. Erst im Juni 2008 wurde er entlassen.

Liu Laibin verstarb. Diese brutale Verfolgung hat so vielen gutherzigen Menschen das Leben genommen und so viele glückliche Familien ruiniert. Wir appellieren an jeden, sich nicht von den Lügen der KPCh täuschen zu lassen. Heute verfolgen sie Falun Dafa, wen werden sie morgen als Zielscheibe benutzen? Müssen wir warten, bis sie hinter uns her sind, bevor wir schließlich aufwachen?


Anmerkung:
(1) „Büro 610”: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.