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Epoch Times Deutschland: Ein Künstler von Divine Performing Arts (Foto)

- Yungchia Chen und sein erfülltes Leben als Tänzer

2. April 2009 |   Genevieve Long / The Epoch Times

(Minghui.de)

Die Sprache und die Bewegungen von Yungchia Chen sind geprägt von der stillen Würde eines Tänzers, der sein ganzes Leben lang trainiert hat. Eine lange Liste an Auszeichnungen, Ehrungen und Anerkennungen, die er während seiner 27 Jahre währenden Karriere erhalten hat, reflektieren seinen reichen artistischen Hintergrund.

Erst drei Jahre ist es her, dass Chen dachte, seine Zeit bei den Wettkämpfen wäre vorbei. Er hat sogar in Erwägung gezogen, in den Ruhestand zu gehen. Ein Achillessehnenriss während einer Aufführung im Jahre 2004 hat ihn verlangsamt und ihn sein Alter als Darsteller spüren lassen.

Die Einladung zu einem Tanzwettbewerb in New York 2007 bot Chen eine letzte Gelegenheit, auf die Bühne zurückzukehren - und diese Gelegenheit nutzte er.

Als Chen im Jahre 2005 an der taiwanesischen Kunstuniversität lehrte, wurde er von Tia Zhang entdeckt. Tia Zhang studierte an der berühmten Pekinger Tanzschule und ist Tänzerin bei Divine Performing Arts, einer Künstlergruppe der darstellenden Künste aus New York. Zhang hat ihn schließlich überzeugt, am Tanzwettbewerb des Fernsehsenders New Tang Dynasty Television 2007 in New York teilzunehmen. Er gewann den ersten Preis.

Für Chen war die Überraschung nicht, dass er den Wettbewerb gewonnen hat - er hatte zahlreiche Auszeichnungen in seiner Karriere erhalten - sondern die Überraschung war für ihn, dass er immer noch auf die Bühne gehen und seinen Tanz vorführen konnte.

„Während des Wettbewerbs war ich überrascht, dass ich immer noch tanzen konnte - dass ich immer noch teilnehmen und sogar eine Auszeichnung bekommen konnte", erinnert sich Chen.

„Ich hatte mich schon mit der Entscheidung abgefunden, nicht mehr zu tanzen."

Als Lehrer an der Fei Tian-Kunstakademie ist Chen heute Choreograph und erster Tänzer bei Divine Performing Arts. Yungchia Chen sieht sein Lebenswerk als einen Weg, die klassische chinesische Kultur für zukünftige Generationen aufzuzeigen und zu erhalten.

„Ich denke, dass der chinesische Tanz viele Schichten von innerer Bedeutung für die Menschheit beinhaltet", sagte Chen über seine Kunst.

Früher Beginn

Die Karriere von Yungchia Chen begann als Kind in China. Er war vom Tanz fasziniert, doch zu jener Zeit fehlte es an dieser inneren Bedeutung, die er ausdrücken wollte. „Als ich ein kleiner Junge war, gab es während der Kulturrevolution in China nichts zu sehen außer der Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh)", sagte Chen.

Im Alter von elf Jahren trat er der Tanzabteilung des Guizhou-College bei und wurde 1984 Mitglied der Tanzgruppe von Guizhou.

Die Leidenschaft Chens für seinen Beruf bescherte ihm eine legendäre Karriere als Tänzer und eine lange Liste an namhaften Auszeichnungen. Unter diesen Auszeichnungen war auch eine Anerkennung für die Weiterreichung der Essenz des klassischen chinesischen Tanzes an zukünftige Generationen, wodurch seine Schüler selbst Preise gewannen.

Der „Pfirsich- und Pflaumen-Tanzwettkampf" wird bei Tanz- und anderen Institutionen für Darstellende Kunst hoch geschätzt. Er wird auch als der „Oskar des chinesischen Tanzes" bezeichnet. Er ist der größte Wettbewerb Chinas und der einzige Tanzwettbewerb mit mehreren Kategorien.

Während seiner Zeit in Taiwan wurde Yungchia Chen mit Auszeichnungen förmlich überschüttet, darunter im Jahr 2004 mit dem Formosa-Preis, Taiwans höchster Auszeichnung bei landesweiten Tanzwettbewerben. Im selben Jahr erhielt er eine Ehrung für sein Lebenswerk, den „Tanz der fliegenden Phönix-Auszeichnung für Leistungen im Tanz".

1995 heiratete er eine Taiwanesin und wanderte nach Taiwan aus, wo er seine Tanzkarriere fortsetzte. Jetzt gibt er im Alter von 38 Jahren die Tradition an seine Familie weiter - beide seiner Söhne lernen chinesischen Tanz.

Ein Neubeginn

Das Leben von Chen nahm fast augenblicklich eine unerwartete Wende, nachdem er letztes Jahr zusammen mit seiner Familie in die USA auswanderte. Er fing an, Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, zu praktizieren, eine Meditationspraxis, die in seinem Heimatland China seit 1999 verfolgt wird.

Innerhalb eines Jahres hat sich bei Chen durch das Praktizieren von Falun Gong einiges positiv verändert, zum Beispiel die fahle Gesichtsfarbe.

„Früher war ich manchmal, auch wenn ich mich nicht damit jemandem gestritten habe, in meinem Herzen unglücklich", sagte Chen. „Ich dachte, warum bekommt diese Person mehr als ich habe? Ich war immer etwas neidisch und etwas unglücklich. Jetzt habe ich gelernt, diese Gedanken loszulassen."

Als Tänzer braucht man auf der Bühne absolute Konzentration, um Fehler zu vermeiden. Er sagt, dass er sich fokussieren kann, indem er all seine Aufmerksamkeit in die Rolle steckt, die er spielt, um auf der Bühne diese Person zu werden. Was er dafür opfert, ist enorm, aber so enorm sei auch der Gewinn, meint er.

„Tanz ist Training, Tanz ist Lernen, es hat wirklich viel zu tun mit Leiden und dem Ertragen von Bitternis", sagt Chen. „In diesem Prozess muss man an diesem Leiden Gefallen finden."

Die Darbietungen sind so reich an Farben und Details, anspruchsvoller Choreographie und innerer Bedeutung, dass es Chen gelingt, das Publikum zu begeistern und mitzunehmen zurück zu den Wurzeln der traditionellen chinesischen Kultur.

„Diese Aufführung legt den Schwerpunkt auf die alte Tradition und Kultur Chinas. Das Publikum nimmt die Authentizität der Darstellung mit Begeisterung und Dankbarkeit wahr", sagt Chen.

Aufgrund seiner Errungenschaften kann sich Chen nicht vorstellen, dass seine Tanzkarriere in naher Zukunft ihren Glanz verliert. Er beabsichtigt, in den nächsten fünf bis zehn Jahren Schüler zu trainieren und den chinesischen Tanz international zu fördern.

„Ich denke, dass der traditionelle chinesische Tanz eine sehr reine und traditionelle Kultur verkörpert; sie ist sehr umfangreich", sagt Chen.

Quelle: http://www.epochtimes.de/articles/2009/03/30/426301.html