Erfahrung bei der Erklärung der wahren Umstände gegenüber Parlamentsabgeordneten

(Minghui.de)

1. Einstellung und Hindernis

Vor sieben, acht Jahren begannen wir Praktizierende in England, das Fa landesweit gemeinsam zu lernen. Einmal beim Austausch nach dem Fa-Lernen erzählten einige Mitpraktizierende ihre Erfahrungen bei der Erklärung der wahren Umstände. Erst danach verstand ich ein bisschen über das Sozialsystem in der westlichen demokratischen Gesellschaft, die Arbeit und Pflicht der Parlamentsabgeordneten und die Beziehung zwischen Parlamentsabgeordneten und Wählern. Aber damals meinte ich, dass mein Englisch nicht gut sei und weil ich keine englische Staatsbürgerschaft hatte, sollten deswegen die westlichen Mitpraktizierenden oder die chinesischen Mitpraktizierenden, die bereits die englische Staatsbürgerschaft haben, diese Arbeit übernehmen.

Im Jahre 2003 wurde mein Asylantrag genehmigt. Mein Sohn und ich bekamen eine gute Wohnung von der örtlichen Regierung zugeteilt. Ich war dafür sehr dankbar. Ich dachte, die Vorteile, die ich von der englischen Regierung bekam, kämen alle von den englischen Steuerzahlern, nämlich den englischen Bürgern. Ich werde mein Bestes tun, um es allen Lebewesen in England zu vergelten. Ich werde die englische Regierung und Bevölkerung die Schönheit von Dafa und die Verfolgung in China wissen lassen.

So nahm ich rege an den Aktivitäten der Fa-Verbreitung und der Erklärung der wahren Umstände teil. Aber ich hatte immer noch nicht vor, Kontakt mit dem Parlamentsabgeordneten in unserem Wahlbezirk aufzunehmen. Eines Tag traf ich im Zug einen Parlamentsabgeordneten, dem ich früher begegnet war. Damals hatten die Mitpraktizierenden die Dokumente für meinen Asylantrag vorbereitet und mir die Sprechstundenzeiten dieses Parlamentsabgeordneten und den Stadtplan gegeben. So hatte ich mich mit diesem Abgeordneten getroffen. War das ein Zufall? War das nicht etwa ein Hinweis für mich? Nach Hause gekommen, suchte ich im Internet und fand heraus, dass der Ort, wo dieser Parlamentsabgeordnete die Wähler empfängt, auf der anderen Seite des Flusses, nicht weit von meinem neuen Zuhause war. Da gab es keine Ausrede mehr, nicht Kontakt mit diesem Abgeordneten aufzunehmen.

Worüber sollte ich dann mit dem Abgeordneten sprechen? Zu der Zeit war mein Mann gerade aus dem Festlandchina herausgekommen. Ich dachte, dass unsere ganze Familie zu dem Abgeordneten gehen und bei ihm für den Schutz für Falun Gong durch die englische Regierung danken sollte. Ohne die Asylpolitik in England hätte meine Familie nicht zusammenkommen können. Ich wollte über die Erlebnisse von unserer Familie erzählen und dann weiter über die Verfolgung von Falun Gong in China berichten.

Ich sprach mit meinem Mann über meine Idee. Am Anfang zögerte er. Er meinte, dass sein Englisch nicht gut sei, auch wenn er mitginge, könne er nicht viel reden, deswegen solle es schon in Ordnung sein, wenn nur unser Sohn und ich hingingen. Nachdem ich mit ihm noch einmal darüber gesprochen hatte, war er damit einverstanden. Er sagte, dass er nicht reden, sondern nur aufrichtige Gedanken aussenden werde. Ich dachte, er hätte ähnliche Einstellungen und Hindernisse wie ich früher: erstens meinte er, dass sein Englisch nicht gut wäre und er deswegen nicht viel reden könne; zweitens hätte er wenig Kenntnis über das demokratische System in der westlichen Gesellschaft, die Pflicht der Parlamentsabgeordneten und die Beziehung zwischen Parlamentsabgeordneten und Wählern. Diese zwei Punkte waren übliche Missverständnisse der meisten Mitpraktizierenden, die aus dem Festland Chinas kommen, sodass sie nicht zu der Erkenntnis kommen konnten, dass es die eigene Pflicht war, Parlamentsabgeordneten jenes Wahlbezirkes die wahren Umstände zu erklären.

2. Durchbruch

Der erste Besuch bei dem Parlamentsabgeordneten war sehr gut. Wir konnten seine Gutherzigkeit spüren. Wir hatten erkannt, dass solche Lebewesen eben darauf warteten, dass wir ihnen die wahren Umstände erklärten. Wenn wir es nicht gut machen könnten, dann wären wir ihnen wirklich etwas schuldig. Bald kam Weihnachten, wir schickten diesem Parlamentsabgeordneten eine von Dafa-Jüngern gemachte Musik-CD und eine selbst gemachte Grußkarte und bekamen auch eine Weihnachtskarte von ihm und seiner Familie.

Daher waren wir uns bewusst, dass wir Kontakt mit unserem Parlamentsabgeordneten halten sollten. Ich fragte eine Mitpraktizierende, ob sie mir ihren Brief an ihren Parlamentsabgeordneten zur Referenz geben könnte, sodass ich ihn nur nach einer kleinen Änderung an meinen Parlamentsabgeordneten schicken konnte. Sie sagte, dass sie immer Kontakt mit ihrem Parlamentsabgeordneten hätte, deswegen schickte sie jedes Mal nur eine kurze E-Mail. Also, diese Abkürzung ging nicht. Aber es fiel mir wirklich schwer, einen englischen Brief zu verfassen. Dann sagte mein Sohn zu mir: „Mama, ich helfe dir.” Am Anfang schrieb ich einen englischen Entwurf und mein Sohn korrigierte ihn. Später sagte mein Sohn: „Mama, ich kann dein chinesisches Englisch nicht verstehen. Es wäre besser, wenn du auf Chinesisch schreibst und ich es ins Englische übersetze.” So arbeiteten wir zusammen.

Immer wenn sich eine große Angelegenheit ereignete, schrieb ich es auf Chinesisch und mein Sohn übersetzte es ins Englische. Danach diskutierten wir noch über passende Formulierungen. Zum Beispiel schrieben wir zu folgenden Anlässen: beim Besuch des Vize-Präsidenten des Europaparlaments Edward McMillan-Scott in China, zum öffentlichen Brief des Menschenrechtsanwaltes Gao Zhisheng, zum Organraub durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) und zum Untersuchungsbericht über den Organraub usw.. Wir bekamen für jeden Brief oder einen direkten Besuch eine schnelle Antwort. Jährlich erhielten wir zu Weihnachten eine Grußkarte von dem Parlamentsabgeordneten. Nachdem das Verbrechen des Organraubs durch die KPCh entlarvt wurde, schickten wir allen Stadtabgeordneten entsprechende Informationsmaterialien.

3. Ermunterung

Dieses Jahr vor dem 20. Juli organisierten die englischen Mitpraktizierenden eine Serie Aktivitäten und schickten Parlamentsabgeordneten Briefe. Ich schämte mich, dass ich keinen Kontakt mit dem neuen Parlamentsabgeordneten aufgenommen hatte, seitdem ich vor zwei Jahren umgezogen war. Ich hatte zwar ständig daran gedacht, aber es immer noch nicht in die Tat umgesetzt. Den früheren Parlamentsabgeordneten hatte ich auch zwei Jahre lang nicht kontaktiert. Ich verschwendete so viel Zeit und durfte dieses Mal die Chance nicht mehr verpassen. Sobald dieser aufrichtige Gedanke bei mir entstand, bekam ich innerhalb eines Tages Termine mit diesen zwei Parlamentsabgeordneten, sogar noch am selben Tag.

Der frühere Parlamentsabgeordnete sagte zu mir: „Wir haben uns lange nicht gesehen!” Er meinte zu seinem Assistenten: „Weißt du, sie praktiziert Falun Gong. Falun Gong leidet gerade in China die brutalste Verfolgung in der Geschichte.” Er äußerte, dass er sich Zeit nehmen würde, um an dem Forum und der Kundgebung am 20. Juli teilzunehmen. Der neue Parlamentsabgeordnete sagte mir, dass er wisse, dass Falun Gong in China von der KPCh verfolgt werde. Aber er kenne Falun Gong nicht. Da war mir klar, dass ich es nicht gut gemacht hatte, was ich tun sollte.

Bei der Kundgebung am 20. Juli traf ich den früheren Parlamentsabgeordneten. Er sagte, dass die Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh keinesfalls einen Tag länger fortgesetzt werden dürfe. Beim Anblick seines herzlichen Gesichtsausdrucks war ich sehr erfreut.

Ich weiß, dass viele Mitpraktizierende es hinsichtlich der Erklärung der wahren Umstände gegenüber Parlamentsabgeordneten sehr gut gemacht haben. Sie sammelten viele Erfahrungen. Ich möchte mich hier mit meiner Erfahrung mit denjenigen Mitpraktizierenden austauschen, die ähnliche Einstellungen und Hindernisse wie ich haben. Wir sollten uns gegenseitig anspornen. Wir sollen nicht warten und von anderen abhängig sein. Jeder Praktizierende soll die Pflicht erfüllen, dem eigenen Parlamentsabgeordneten die wahren Umstände zu erklären. Wenn wir es ununterbrochen machen, werden wir die Veränderungen auf der Menschenwelt sehen.