Das Selbst loslassen und Mitpraktizierende retten

Von der sechsten Internetkonferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in China

(Minghui.de) Ich bin eine ältere Praktizierende, die nach den frühen Seminaren, die der Lehrer abhielt, anfing, sich zu kultivieren. Dank meines Glaubens an den Lehrer und das Fa habe ich während der vergangenen Jahre einen langen Weg zurückgelegt. Unter dem barmherzigen Schutz des Lehrers und seiner umsichtigen Führung habe ich es in einigen Bereichen gut gemacht und in anderen nicht, da ich nicht dem Fa gefolgt bin, sondern dem Arrangement der alten Mächte. Ich möchte euch teilhaben lassen und dem Lehrer berichten, wie ich mich selbst kultiviert habe, während ich versucht habe, Mitpraktizierende zu retten.

Die Praktizierende A retten

Auf einem Treffen der örtlichen Gruppenleiter hörte ich, dass die Praktizierende A von ihrem Ehemann der Polizei gemeldet und durch das örtliche "Büro 610" zu einer Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht worden war. Die Praktizierende A war fast 60 Jahre alt und lebte unter einem Dach mit vier Generationen ihrer Familie. Ihre Mutter und ihre Schwester praktizierten beide Falun Gong und ihr Mann hatte sie bei ihrer Kultivierung meist unterstützt. Er half ihr bei den Aufgaben für Dafa und erledigte viele Hausarbeiten. Als jedoch die Schwiegertochter von A, die Frau ihres jüngeren Sohnes, Falun Gong lernen wollte, versuchte der Mann von A, die junge Frau davon abzuhalten. Er sagte, dass er gezwungen gewesen wäre, in den vergangenen Jahren wie ein Mönch zu leben, weil A in eine Gehirnwäsche-Einrichtung eingeliefert worden wäre. Er wäre auch gezwungen gewesen, mehr als zehn Monate lang ihr Zuhause zu verlassen, um weiteren Schwierigkeiten mit den Machthabern aus dem Wege zu gehen. Er wolle nicht, dass sein Sohn das gleiche Unglück erleidet. Doch die Schwiegertochter begann, ermutigt durch A und ihre eigene Mutter, zu praktizieren. Der Mann von A war darüber so verärgert, dass er die Polizei rief. Mehr als ein Dutzend Polizisten kamen vom örtlichen "Büro 610" und nahmen sie mit. Ihre Mutter eilte die Treppen herab und rief: ”Warum nehmt ihr mich nicht auch mit?!” Einige der Beamten trugen die Mutter die Treppe hoch und andere trugen A herunter. Beide Frauen riefen: ”Falun Dafa ist gut!» Viele der lokalen Praktizierenden kannten den Mann von A, aber keiner wollte mit ihm sprechen aus Angst, dass er wieder die Polizei rufen würde. Doch ich entschloss mich zu versuchen, mit ihm vernünftig zu reden.

Ich besuchte die Schwester von A, ihre Mutter und die zwei Schwiegertöchter auf ihrer Arbeitsstelle und erfuhr mehr über A und ihr Verhältnis zu ihrem Mann. Mir wurde berichtet, dass ihr Mann sehr wohl verstanden hätte, was für A die Kultivierung und die Aufgaben für Dafa bedeuteten. Er half sogar in Wirklichkeit oft dabei. Ich erfuhr auch, dass er von A gehört hätte, dass sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung leidlich behandelt würde. Er hatte in der Hitze eines Wortgefechts A der Polizei gemeldet und vielleicht dachte er sogar, dass sie weiter praktizieren könnte, wenn sie entlassen würde.

Ich unternahm eine 5-stündige Fahrt zu ihm nach Hause und wartete dort lange auf ihn. Ich stellte mich ihm als Freundin seiner Frau vor und obwohl er zu Beginn misstrauisch war, begannen wir, uns zu unterhalten. Ich sagte, dass ich mit ihm über die Möglichkeiten sprechen wolle, A frei zu bekommen und fragte, ob er den Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung kennen würde. Er erwiderte, dass der Leiter ein wirklich „übler Typ” sei und dass er gerade dort darum gebeten hätte, A wieder freizulassen. Sein Gesuch sei abgelehnt worden. „Normalerweise werden die Insassen in solchen Lagern geschlagen», sagte ich. Und er antwortete: „Ich befürchte, dass ich Vergeltung werde erleiden müssen.” Ich merkte, dass er seinen Verrat bedauerte und sagte: „Sie brauchen sich nicht zu erklären. Wir alle wissen, dass Sie die Kultivierung Ihrer Frau unterstützt haben und viel getan haben. Es war nicht einfach für Sie, all diese Jahre über so viel auf sich zu nehmen. Bitte beruhigen Sie sich und lassen Sie uns überlegen, welches der beste Weg ist, Ihre Frau frei zu bekommen. Sie sollten nicht zu viele Gefühle haben. Sie müssen sich auch um sich selbst kümmern, zumal Sie diese große Familie noch unterstützen müssen.” Allmählich beruhigte er sich. Ich wusste, dass er gerettet werden konnte, wenn ich nur an den Lehrer und das Dafa glaubte.

So kam es, dass wir täglich zur Gehirnwäsche-Einrichtung gingen, um die Freilassung von A zu fordern. Als sie schließlich entlassen wurde, bekam ihr Mann einen Schlaganfall. Er gestand dem Meister alles und bereute seine Tat. Täglich sagte er zu sich selbst: „Falun Dafa ist gut”, und bald erholte er sich. Trotz schwerer Krankheitssymptome erholte er sich ziemlich schnell. Die Ärzte und Krankenschwestern wunderten sich alle, wie schnell er sich erholte. Er berichtete ihnen, dass er Vergeltung erhalten hätte, weil er einer Dafa-Praktizierenden etwas Schreckliches angetan hätte, dass er es aber bereut habe und ihm deshalb von unserem Meister vergeben und er gerettet worden sei. Auch erzählte er den Menschen, wie Dafa verfolgt wird. Danach begann er, selber Dafa zu praktizieren.

Den Praktizierenden B retten

Der Praktizierende B war ein Freund, der außerhalb der Stadt lebte. Mit Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999 appellierte er bei vielen Büros für das Ende der Verfolgung. Er tat fleißig die drei Dinge und hatte einen positiven Einfluss auf die örtliche Gruppe. Er wurde festgenommen, weil er eine Konferenz zum Erfahrungsaustausch organisiert hatte. Da seine Tochter nicht bei ihm wohnte und er von seiner Frau getrennt lebte, konnte man schlecht Informationen über ihn bekommen und seine Mitpraktizierenden machten sich Sorgen, dass er vielleicht gefoltert würde. Keiner wusste, wie man ihm helfen konnte.

Als ich über seine Situation hörte, fuhr ich in seine Stadt und sprach mit einigen seiner Mitpraktizierenden. Nur die Ehefrau habe das Recht, seine Freilassung zu fordern, sagte man mir. Das bedeutete, dass wir mit seiner Ehefrau in Kontakt treten mussten, bevor wir seinetwegen etwas unternehmen konnten.

Es schien, dass B eine turbulente Beziehung zu seiner Frau hatte, bevor er anfing, sich zu kultivieren, aber im Zuge der Kultivierung praktizierte er Nachsicht. Schon vor Beginn der Verfolgung hatte seine Frau versucht, ihn am Übungsplatz beim Üben zu stören. Einmal hatte sie ihn sogar mit einer kaputten Bierflasche geschlagen, so dass er blutete. Doch er hatte nichts gesagt. Ein Praktizierender versuchte mit ihr ein Gespräch, aber sie meldete ihn bei seinem Arbeitgeber, so dass er seine Arbeit verlor.

Bei einer anderen Gelegenheit war sie, als ihr Mann nach Peking fahren wollte, um dort zu appellieren, so wütend, dass sie zum Haus des Praktizierenden kam, bei dem ihr Mann vor seiner Abreise übernachtet hatte, und dort eine Szene machte. Nach seiner Haft bereitete sie ihm weiter Schwierigkeiten. Sogar den Nachbarn tat B leid. Schließlich wies Bs Vorgesetzter ihr ein anderes Appartement zu, so dass sie getrennt leben konnten. Die Firma zog B zu ihrer Unterstützung monatlich 500 Yuan von seinem Gehalt ab. Aber sogar als sie getrennt lebten, warf die Frau manchmal Steine an Bs Haustür, wenn sie wütend war.

Nach Bs Verhaftung steckten seine Mitpraktizierenden Zettel in ihren Briefkasten, um sie eindringlich zu bitten, seine Freilassung zu fordern. Sie zeigte die Notizen anderen und sagte: ”Warum gehen die nicht selber hin?” Das Ergebnis war, dass die Praktizierenden nicht mehr viel Hoffnung hatten, dass sie B retten könnten. Sie dachten, dass sie nichts weiter mehr tun könnten, als aufrichtige Gedanken auszusenden.

Anfangs wusste ich nicht, was tun mit all den negativen Gefühlen rund um Bs Situation, aber dann berichtigte ich meinen Gemütszustand und sagte zu den Mitpraktizierenden: ”Unsere negativen Gedanken in dieser Situation werden nur unsere aufrichtigen Gedanken behindern. Das wird uns nicht weiterbringen. Von nun an sollten wir unsere Gedanken alle ändern und die Arrangements der alten Mächte ablehnen. Bitte sendet aufrichtige Gedanken für mich aus. Ich werde mit ihr sprechen. Der Lehrer wird mir sicher Weisheit schenken.” Alle waren einverstanden und sandten zusammen aufrichtige Gedanken aus.

Als ich Bs Frau traf, war sie sehr zurückhaltend, denn sie kannte mich nicht. Ich erzählte ich ihr, dass ich einer der Studenten ihres Mannes gewesen wäre und dass ich geschäftlich in der Stadt zu tun hätte. Ich sagte auch, dass ich gehört hätte, dass er verfolgt werde und es ihr nicht gut gehe. Ich sei gekommen, meine Unterstützung anzubieten. Ich fügte hinzu: „Er ist ein sehr guter Lehrer und dazu noch ein sehr netter Mann, wir fanden seine Vorlesungen immer sehr gut.” Als sie das hörte, entspannte sie sich ein bisschen und lächelte sogar. Sie erzählte, dass sie und ihr Mann Kommilitonen gewesen wären und dass er in der Schule genauso geglänzt hätte wie bei der Arbeit. Sie sagte, dass er an seiner Arbeitsstelle der beliebteste Lehrer sei und dass sie sehr stolz auf ihn sei. Sie erwähnte sogar, dass sie ihm empfohlen hätte, Falun Gong zu praktizieren.

Da sie freundlicher wurde, erzählte ich ihr von der Verbreitung von Falun Gong außerhalb Chinas und dass nur die KPCh (Kommunistische Partei Chinas) Falun Gong verfolge. Ich sprach über die Ängste Jiang Zemins vor der großen Anzahl von Falun Gong-Praktizierenden und über die so genannte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Ich erwähnte die zahlreichen zerbrochenen Familien und die furchtbaren Folgen der Kulturrevolution und des Massakers auf dem Tiananmen Platz. Sie weinte und erzählte, wie sehr sie seit Beginn der Verfolgung gelitten hätte und dass sie keinen Tag in Frieden erlebt hätte. Dauernd werde sie von ihren Arbeitgebern schikaniert und habe das Misstrauen ihrer Nachbarn gespürt, als ihr Mann ins Gefängnis kam.

Ich sagte, dass ich sie gut verstehen könne und bat sie, darauf zu vertrauen, dass dies nur ein vorübergehender Zustand sei und dass Gerechtigkeit siegen werde. Ich ermutigte sie, die Freilassung ihres Mannes zu fordern. Sie berichtete mir, dass der Manager seiner Firma der örtlichen Polizei geholfen hätte, ihn festzunehmen. Ich schlug ihr vor, sie solle zu der Firma gehen und um seine Freilassung bitten und dann jeden Tag mit den Polizisten der Polizeistation und der Abteilung zu sprechen. Als sie Sorgen wegen ihres Herzleidens zum Ausdruck brachte, riet ich ihr, ein Medikament mitzunehmen, aber ruhig, entschlossen und vernünftig zu bleiben.

Sie machte es so, wie ich es vorgeschlagen hatte; später sagte man ihr, dass, wenn sie nicht um Bs Freilassung gebeten hätte und wenn er verurteilt worden wäre, sie ihre finanzielle Unterstützung verloren hätte. Mit Hilfe der aufrichtigen Gedanken der Mitpraktizierenden wurde B schließlich aus medizinischen Gründen entlassen.

Indem ich anderen half, wurde ich auch begünstigt

Beim Versuch, Mitpraktizierende zu retten, habe ich die Situation von Falun Gong den Eltern, Ehepartnern, Kindern der Praktizierenden, Beamten des Nachbarschaftskommitees, Gerichtsbeamten und Rechtsanwälten erklärt. Von der Kraft des Dafa angezogen, erfuhren viele von ihnen grundlegende Veränderungen.

Ein Ehemann einer Praktizierenden war so wütend auf seine Frau, dass er sofort aufbrauste, wenn nur jemand ihren Namen erwähnte. Nach unserem Gespräch erklärte er sich einverstanden, bei ihrer Rettung zu helfen. Er ist ein Ministerialbeamter und obwohl er krank im Bett lag, bat er einen Praktizierenden um Hilfe beim Verfassen eines öffentlichen Briefes an die leitenden Beamten, in dem er um die Freilassung seiner Frau nachsuchte.

Der Mann einer anderen Praktizierenden arbeitete in der Abteilung für innere Sicherheit und wurde wegen des Glaubens seiner Frau gezwungen, in Ruhestand zu gehen. Mehrere Male habe ich ihn besucht, aber lange Zeit wollte er mich nicht reinlassen. Als er schließlich die Tür öffnete, sagte er: ”Sie haben mir so viele Schwierigkeiten gemacht, warum sind Sie immer noch hier?» Nachdem ich mit ihm gesprochen hatte, änderte er seine Haltung und erinnerte uns: ”Bitte seien Sie vorsichtig, wenn Sie Praktizierende in Haftanstalten und Gefängnissen besuchen. Da sind überall Zivilpolizisten.”

Es sieht so aus, als hätte ich anderen geholfen, aber ich war eigentlich derjenige, der am meisten bekommen hat, denn meine Xinxing und meine Ebene haben sich erhöht. Damals ließ ich Angst und das Gefühl, ungerecht oder unfair behandelt zu werden oder jämmerlich zu sein, los.

Noch ein paar Punkte:

1. Wir sollten unseren Schwerpunkt auf die Kultivierung legen, ohne Verfolgung, und erkennen, dass alles Teil der Kultivierung ist. Der Prozess ist wichtig, nicht das Ergebnis.

2. Wir sollten unser Selbst loslassen und aufmerksam zuhören; versuchen, eine gemeinsame Grundlage mit anderen zu finden; versuchen, die Situation der Angehörigen des betreffenden Praktizierenden zu verstehen. Sobald ich herausfand, was ihre Probleme waren, konnte ich ihnen besser helfen.

3. „Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa.” (Lin Hongzhi, "Zhuan Falun"). Ich bemühe mich, meine Xinxing aufrecht zu erhalten und verzichte darauf, Gedanken zu bilden oder irgendetwas zu mutmaßen. Ich versuche, mich nicht von dem, was auf der Oberfläche ist, in die Irre leiten und bewegen zu lassen. Deshalb bin ich in der Lage, die Arrangements der alten Mächte abzulehnen. Dann verändert sich die Situation.

4. "Das Gute wird beibehalten, das Schlechte wird beseitigt." (Li Hongzhi, "Zhuan Falun") Nach jedem Gespräch mit den Menschen dachte ich darüber nach. Ich beseitigte den schlechten Teil und behielt den Guten bei. Allmählich wurde dies zu einer Gewohnheit.

5. Alle Praktizierenden sollten, wenn sie an einem Fall arbeiten, sich gegenseitig vertrauen und mit aufrichtigen Gedanken unterstützen. Dass wir alle als ein Körper zusammenarbeiten, ist sehr wichtig.

6. Wenn einem Mitpraktizierenden etwas passiert, sollten die anderen sich nicht auf seine Unzulänglichkeiten konzentrieren. Dies wird die Arrangements der alten Mächte verneinen helfen. Der betreffende Praktizierende muss nach innen schauen. Wir können ihm/ihr nach der Entlassung dabei helfen.