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Ein in Schweden niedergelassener Praktizierender erinnert sich an den 25. April 1999

11. Mai 2010 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Schweden

(Minghui.de) Wenn er auf die 11 Jahre zurückblickt, hätte sich Li Zhihe niemals vorstellen können, sich in Schweden niederzulassen und nicht mehr in sein Heimatland zurückkehren oder mit seiner Familie wieder zusammen sein zu können.

Falun Gong bringt Zufriedenheit

Li Zhihe arbeitete in China für die chinesische Eisenbahnbaugesellschaft. Seine Frau, Zhang Guirong, war stellvertretende Direktorin im Finanzbüro eines Straßenkomitees im Bezirk Haidian der Stadt Peking. Ihr Sohn Li Cheng war Schüler an der Elften Mittelschule in Peking.

Li Zhihes Gesundheit war angeschlagen. Er litt unter Rückenschmerzen, Kribbeln in Beinen und Füßen und an der Lähmung einer Körperhälfte. Bei ihm wurden eine Wucherung (Protrusion) an der Lendenwirbelsäule, ein Riss in der Lendenwirbelhaut und eine überstrapazierte Lendenmuskulatur diagnostiziert. Ohne Behandlung hätte er schließlich vollständig gelähmt sein können. Auch seine Frau litt unter verschiedenen Krankheiten und starken Menstruationsschmerzen. Später wurde bei ihr ein Eierstocktumor gefunden. Nach der operativen Entfernung des Tumors an einem Ovarium wurde auch am anderen Eierstock ein Tumor entdeckt.

Im Oktober 1997 begannen sie, Falun Gong zu praktizieren, nachdem ein Kollege ihnen die Kultivierungspraxis gelehrt hatte. Nach zwei Wochen waren bei Li Zhihe alle Symptome verschwunden. Auch seine Frau war nach einem Monat völlig von ihren Menstruationsbeschwerden befreit.

Li Zhihe gab an: „Nachdem ich unter der chinesischen kommunistischen Parteikultur erzogen worden war, war ich Atheist. Meine eigene Erfahrung und die vielen wunderbaren Geschichten, die bekannten Menschen passierten, überzeugten mich jedoch. Diese wunderbare Praktik schenkte mir nicht nur einen gesunden Körper, sondern machte auch mein Familienleben harmonischer.”

Berührt vom friedlichen Appell am 25. April

Am Morgen des 25. April 1999 hörte Li Zhihe von anderen an seinem Übungsplatz, dass in Tianjin einige Dutzend Praktizierende festgenommen und verprügelt worden wären, nachdem sie gemeldet hatten, dass ein Magazin einen Falun Gong verleumdenden Artikel über Falun Gong veröffentlicht hatte. Als die örtlichen Praktizierenden forderten, die Inhaftierten freizulassen, lehnte dies die Polizei ab und sagte, sie sollten in Peking appellieren. Die anfängliche Reaktion von Li Zhihe war: „Mein einziger Gedanke war, dass wir sie bitten sollten, die Praktizierenden freizulassen. Ich fühlte mich veranlasst, zum Appellationsbüro zu gehen und meine eigenen Erfahrungen zu schildern, damit sie erkennen konnten, was Falun Gong wirklich ist. Das würde ihre falsche Entscheidung korrigieren. Ich hatte keinen anderen Gedanken.”

Li Zhihe erinnert noch sich lebhaft an das, was an diesem Tag geschah. „An diesem Morgen ging ich in die Fuyou Straße (dort befindet sich das Appellationsbüro des Staatsrates). Weil es in China eine Menge Menschen gab, die Falun Gong praktizierten, erschienen viele Menschen und schon bald füllte sich das Areal vor dem Appellationsbüro. Die überzähligen Menschen bewegten sich dann in die Liubukou und Beihai Straße. Die Praktizierenden zeigten ein gutes Verhalten. Sie benahmen sich ordentlich und halfen sogar der Polizei, den Verkehr zu regeln. Sie stellten sicher, dass Platz für Fußgänger blieb, damit diese den Gehweg benutzen konnten, und kooperierten mit der Polizei. Sie stellten sich dort auf, wohin die Polizisten sie hindirigierten. An diesem Tag erfuhren viele Polizeibeamte die Wahrheit über Falun Gong. Manche, die in Fahrzeugen vorbeikamen, fragten: „Warum gibt es heute so viele Menschen hier? Was tun die alle?” Ein Polizist antwortete: „Sie praktizieren alle Falun Gong. Sie sind gekommen, um zu appellieren. Dies ist eine gute Praktik, meine Schwiegermutter praktiziert es auch, sie sind alle gute Menschen.”

Viele Menschen kommentierten später, dass die Falun Gong-Praktizierenden sehr gut organisiert und sehr diszipliniert gewesen seien. Li Zhihe, der bei der Armee war, beschrieb es folgendermaßen: „Um es genauer zu sagen, was an diesem Tag geschah, konnte nicht aufgezwungen oder durch Training erreicht werden. Es war die Manifestation von Menschen, deren Moral sich durch Kultivierung gemäß den Prinzipien von ,Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht' erhöht hatte.” Sehr wenige Menschen kannten sich. Die Mehrzahl von ihnen kannte sich nicht. Doch jeder kam dorthin, mit einem gemeinsamen Ziel: Den Agenten des Appellationsbüros die wahre Situation zu schildern. Die Menschen standen einfach ruhig da und warteten auf das Ergebnis des Treffens. Keiner reagierte heftig, schrie Slogans oder sprach laut. Der Erdboden blieb sehr sauber. Praktizierende nahmen sogar die Zigarettenstummel der Polizisten auf und warfen sie in die Abfallbehälter. Wir sahen Fahrzeuge mit Videokameras, die hin und her fuhren, da sie uns alle filmten. Die Praktizierenden waren ruhig, würdevoll und vernünftig. Es war eine wirklich berührende Szene.”

Später traf sich Premierminister Zhu Rongji mit Repräsentanten der Praktizierenden, die um die Freilassung der Praktizierenden ersuchten, die in der Stadt Tianjin festgenommen worden waren. Sie baten um ein legales Umfeld, in welchem sie Falun Gong praktizieren konnten, sowie die legale Publikation des Buches Zhuan Falun [Hauptwerk von Falun Gong]. Als dann gegen 21 Uhr bekannt wurde, dass die festgenommenen Praktizierenden in Tianjin frei gelassen worden waren, räumte jeder das Areal auf und entfernte sich wieder.

Li Zhihes Frau, Zhang Guirong denkt, dass ihr Mann und die Praktizierenden, die am 25. April friedlich appellierten, das Richtige getan hatten. „Viele von uns hatten die Kulturrevolution und das ,Massaker auf dem Tiananmen Platz (Platz des Himmlischen Friedens)' erlebt. Wir waren uns ganz im Klaren über die Konsequenzen im Umgang mit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Doch alle legten ihre Angst ab, die sie nach dem Erfahrungen mit zahlreichen politischen Bewegungen aufgebaut hatten. Wir nahmen unsere legalen Rechte wahr, die in Chinas Verfassung festgelegt sind.”

Verfolgt und gezwungen, die Wohnung aufzugeben

In den Tagen, die auf den Beginn der Verfolgung im Juli 1999 folgten, wurde Li Zhihe in seiner Arbeitseinheit beobachtet, besonders als er wiederholt auf den Tiananmen Platz ging, um dort zu appellieren. Sein Telefon wurde von Beamten der örtlichen Polizeistation und des Straßenkomitees überwacht und ihm wurde überall hin gefolgt. Er wurde in der Arbeitseinheit diskriminiert und durfte nicht ausscheiden, obwohl er dazu berechtigt war. Außerdem wurde er zum Besuch von Gehirnwäschekursen gezwungen und erpresst, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.

Der Parteisekretär in seiner Arbeitseinheit fand eine Person, die nicht Falun Gong praktizierte, um Li Zhihe in der Zeit zu ersetzen, in welcher er in einem Gehirnwäschekurs war, um „umerzogen” zu werden. Der Beamte in seiner Arbeitseinheit log und erzählte den Vorgesetzten, dass Li Zhihe erfolgreich „umerzogen” worden sei, wofür er hohes Lob erntete.

Zhang Guirong wurde nach über 20 Jahren an ihrem Arbeitsplatz entlassen, weil sie sich weigerte, ihr Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Das „Büro 610” steckte auch sie einen Gehirnwäschekurs.

Als letzte Rettung machten sich Li Zhihe und seine Familie mit Hilfe einiger Freunde auf den Weg nach Russland. Kurz danach verließen sie China und ein Freund sagte zu ihnen: „Ihr könnt definitiv nicht zurückkommen. Eure Arbeitseinheiten haben spezielle Teams für euren Fall eingerichtet. Die Polizei überwacht eure Tür rund um die Uhr, sie schikanieren oft eure Verwandten. Sie gingen in die Schule eures Sohnes, um ihn dort zu verhaften. Schließlich werden sie herausfinden, wo ihr seid. Ihr solltet sehr vorsichtig sein.”

Nachdem sie durch viele Schwierigkeiten gegangen waren, machten sich Li Zhihe und seine Familie nach Schweden auf und ließen sich dort nieder. Verglichen mit Tausenden von Praktizierenden auf dem Festland Chinas, deren Familien wegen des Praktizierens von Falun Gong auseinander gerissen wurden, hatten sie sehr großes Glück.

Am 20. April 2010