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Polizeibeamter: Ein Weg vom Menschlichen hin zum Göttlichen – Teil 2

Von der 8. Internet-Konferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in China

27. Dezember 2011 |   Vom Dafa-Jünger Cunxin („reines Herz“) aus China

(Minghui.de) Der Abteilungsleiter, der unser Gespräch mit anhörte, kam zu uns herüber. „Alter Revolutionär, beruhige dich, lass es dir erklären. Seit gestern Nacht greift die KPCh durch und es werden überall im ganzen Land Falun Gong-Praktizierende festgenommen. Du warst im Urlaub und hast es vielleicht nicht mitbekommen: Jeder Falun Gong-Praktizierende ist verpflichtet eine entsprechende Stellungnahme abzugeben, deshalb hat das Parteikomitee in einer Krisen-Sitzung beschlossen, dass der Parteisekretär des Komitees für Disziplin mit dir sprechen wird.“ Plötzlich wusste ich, was das alles zu bedeuten hatte; die KPCh hatte eine landesweite Verfolgung in die Wege geleitet. Da brach es aus meinem Innersten heraus: „Schluss, aus, vorbei! Die Zeit der KPCh ist am Ende! Sie kann Gutes nicht mehr vom Schlechten unterscheiden. Und ich habe Dutzende Jahre für die häretische KPCh gearbeitet und in dieser Zeit hat sie mich fast zum Verbrecher gemacht. Doch eines ist sicher, der Himmel hat Augen und wird Gutes mit Gutem vergelten.“ Der Parteisekretär verständigte den Vorsitzenden und berichtete ihm, dass ich sehr hartnäckig sei und nicht bereit wäre, meine „Fehler“ einzugestehen. Der Vorsitzende ordnete an: „Führe ihn zurück, die Polizeibehörde wird seinen Fall weiterbehandeln.“


Teil 1: http://www.minghui.de/artikel/67409.html

 

5. Ich bestand darauf, nur über die Wahrheit zu sprechen

Mit dem 20. Juli 1999 startete die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) eine flächendeckende Verfolgung. Über Nacht wurden zahlreiche Betreuer der Übungsgruppen festgenommen, was große Angst bei ihren Angehörigen auslöste. Ich war ein Betreuer einer Übungsgruppe, befand mich aber in diesen Tagen im Urlaub. Nach meiner Rückkehr überbrachten mir zwei Leute die Nachricht, dass ich zu einer Besprechung zu meinem Arbeitgeber kommen sollte. Als ich nachfragte, welche Besprechung es sei, antworteten sie nicht. Als ich später im Büro wartete, erschienen der Parteisekretär des Komitees für Disziplin und der Leiter des Büros der KPCh. Beide schauten mich mit grimmig ernster Miene an und der Parteisekretär ergriff das Wort: „Ich vertrete die Organisation des Parteikomitees und möchte mit dir reden. Du musst jetzt deine Fehler den Tatsachen entsprechend zugeben.“ Ich wusste nicht, was er genau meinte, und fragte: „Welche Fehler meinst du? Welche Verbrechen werden mir vorgeworfen? Ich halte mich an die Gesetze und habe sogar auf einen guten Posten verzichtet; verdiene kein schwarzes Geld und wurde jedes Jahr zum ‚hervorragenden Mitarbeiter‘ gewählt, bin ein hervorragendes Parteimitglied und habe die Auszeichnung „hervorragender Polizeibeamter“ verliehen bekommen. Diesen Titel habe ich nicht von euch erbeten, sondern die Mitarbeiter haben mich ausgewählt. Also was soll ich gestehen?“

Der Parteisekretär war ein alter Bekannter, wir haben beide am selben Tag unseren Dienst bei der Polizei begonnen. Er behandelte mich immer freundlich. Doch an diesem Tag war er wie ausgewechselt. Er schlug auf den Tisch und brüllte mich an: „Das ist ernsthaft! Die Lage ist klar! Welcher Organisation, die gegen die KPCh arbeitet, gehörst du an?“ Ärgerlich antwortete ich ihm: „Das ist doch alles Quatsch, dafür gibt es überhaupt keine Beweise.“ Daraufhin stand er auf und schlug nochmals auf den Tisch: „Welche Haltung hast du derzeit bezüglich der KPCh? Jetzt gestehe, was du getan hast, sonst lege ich dir Handschellen an und lasse dich einsperren.“ Ich streckte ihm meine Hände entgegen und sagte: „Leg mir doch Handschellen an, aber bevor ich ins Gefängnis komme, werdet ihr mit euren Verbrechen schon längst hinter Gittern sitzen. So etwas habe ich schon zigmal erlebt, damit kannst du mich nicht einschüchtern.“

Der Abteilungsleiter, der unser Gespräch mit anhörte kam zu uns herüber. „Alter Revolutionär, beruhige dich, lass es dir erklären“, fing er an. Dann fuhr er fort: „Seit gestern Nacht greift die KPCh durch und es werden überall im ganzen Land Falun Gong-Praktizierende festgenommen. Du warst im Urlaub und hast es vielleicht nicht mitbekommen: Jeder Falun Gong-Praktizierende ist verpflichtet eine entsprechende Stellungnahme abzugeben, deshalb hat das Parteikomitee in einer Krisen-Sitzung beschlossen, dass der Parteisekretär des Komitees für Disziplin mit dir sprechen wird.“ Plötzlich wusste ich, was das alles zu bedeuten hatte; die KPCh hatte eine landesweite Verfolgung in die Wege geleitet. Da brach es aus meinem Innersten heraus: „Schluss, aus, vorbei! Die Zeit der KPCh ist am Ende! Sie kann Gutes nicht mehr vom Schlechten unterscheiden. Und ich habe Dutzende Jahre für die häretische KPCh gearbeitet und in dieser Zeit hat sie mich fast zum Verbrecher gemacht. Doch eines ist sicher, der Himmel hat Augen und wird Gutes mit Gutem vergelten.“ Der Parteisekretär verständigte den Vorsitzenden und berichtete ihm, ich sei sehr hartnäckig und nicht bereit, meine „Fehler“ einzugestehen. Der Vorsitzende ordnete an: „Führe ihn zurück, die Polizeibehörde wird seinen Fall weiterbehandeln.“

Der Leiter des Parteibüros sagte schließlich: „Alter Revolutionär, ich weiß, dass du sehr tüchtig bist. Ich fühle mich bei diesem Verhör auch nicht wohl, aber ich habe keine andere Wahl, das gehört eben zur Routinearbeit.“ Ich antwortete friedlich: „Ist ja okay.“ Schließlich erzählte ich ihm von meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Praktizieren von Falun Dafa, von der unheilbaren Krankheit, dem Suchen im Buddhismus und Daoismus bis hin zu Falun Dafa und meinem Entschluss, diesen großen Weg zu gehen. Ich schilderte ihm, wie mein Körper innerhalb weniger Monate gereinigt wurde, meine Gesundheit zurückkehrte und dass das der Grund dafür war, anderen Menschen zu helfen, Falun Gong kennen zu lernen. Ich erläuterte ihm auch, dass es bei Falun Gong keine Organisation gebe und jeder freiwillig komme. Wir nehmen weder Gebühren noch Geschenke an und führen auch keine Namenslisten. Es gibt keine besonderen Anreden, sondern wir begrüßen uns ganz normal mit dem Familiennamen und reden nicht über familiäre oder private Angelegenheiten; sondern konzentrieren uns auf das Fa-Lernen und das Praktizieren der Übungen. Manches Mal tauschen wir auch unsere Kultivierungserfahrungen aus. Wir fordern uns selbst nach dem Maßstab von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“, versuchen, gute Menschen zu werden und anderen Menschen Nutzen zu bringen. Ich werde ewig an den Fa-Prinzipien von ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht‘ festhalten und mich vom Herzen heraus daran angleichen. Das ist alles, was ich zu sagen habe.

Schließlich gingen sie mit mir zusammen zurück. Mitarbeiter der örtlichen Polizeibehörde fragten mich nochmals über das Praktizieren aus und ich wiederholte meine oben erwähnten Ausführungen. Als sie meine Wohnung inspizieren wollten, erklärte ich mich auch damit einverstanden. Aber als sie bei dieser Aktion versuchten, meine Dafa-Bücher und DVDs zu beschlagnahmen, schritt ich ein und wies sie zurück: „Das ist mein Privateigentum, das ich mit meinem Geld bezahlt habe, das darf mir niemand wegnehmen.“ Sie wandten ein: „Das ist ein Befehl von oben, alle Sachen über Falun Gong müssen vorläufig beschlagnahmt und eingezogen werden. Du bist ein Parteimitglied und musst dich dem Parteiinteresse unterordnen.“ Ich forderte dann von ihnen: „Dann schreibt mir bitte eine Liste, in der ihr alle Gegenstände notiert, die ihr jetzt mitnehmt.“ Das machten sie auch.

Einige Tage später erhielt ich eine Vorladung zu einer Besprechung meines Arbeitgebers, in der ich vor versammelten Polizeibeamten und Partei-Mitgliedern eine Stellungnahme abgeben sollte. Auf dieser Sitzung erklärte ich erneut die wahren Umstände über Falun Gong, insbesondere sagte ich ihnen, dass die Falun Gong-Praktizierenden Wert darauf legen, Wahres zu sagen, weder Kinder noch Ältere zu betrügen und sich den Lebewesen gegenüber barmherzig zu verhalten. Wir versuchen, bei jedem Gedanken und jeder Gesinnung, mit jedem Wort und jedem Verhalten anderen Gutes zu tun und sie nicht bewusst zu schädigen. Lebewesen, denen wir früher geschadet haben, gleichen wir den Schaden aus, wir nehmen persönliche Vorteile leicht. Auch wenn uns andere beschimpfen, schlagen, oder unseren Interessen schaden, gehen wir barmherzig mit ihnen um und weder beschweren wir uns noch hassen wir sie. Das alles entspringt den Prinzipien, wie sich eben ein guter Mensch verhalten sollte. Aus diesem Grund entschloss ich mich, Falun Dafa zu kultivieren. Ich erzählte ihnen ferner, dass ich immer strenge Anforderungen an mich selbst stellte und weder gefälschte Quittungen geltend machte, noch Alkohol trank, den Banketten fernblieb, die mit öffentlichen Mittel finanziert wurden und weder zu Prostituierten ging, noch am Glückspiel teilnahm. Ich sammle Tugend und tue Gutes, versuche, ein edler Mensch zu sein. Mit Tränen in den Augen sagte ich: „Ich habe nicht daran gedacht, dass es in dieser Gesellschaft so schwer sein würde, ein guter Mensch zu sein! Meine Arbeit und meine Leistungen sind den Vorsitzenden hinreichend bekannt. Ich wurde als ‚hervorragender Mitarbeiter, hervorragendes Partei-Mitglied und hervorragender Polizist ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen habe ich von euch bekommen, ich habe niemanden darum gebeten. Wie ihr wisst, war ich früher oft krank, seitdem ich Falun Dafa praktiziere, war ich wieder voll einsatzfähig. Das habt ihr selbst gesehen.“

Die Polizeibeamten saßen da, die Köpfe gesenkt und schwiegen; niemand kritisierte mich. Schließlich sagte der Parteisekretär: „Eines muss dir klar sein, wenn die KPCh Falun Gong verbietet, darfst du nicht mehr praktizieren. Das Individuum muss sich der Partei-Organisation unterordnen. Alle Parteimitglieder müssen sich der Zentralregierung unterwerfen. Zumindest solltest du es vermeiden, dir selbst zu schaden. Du hast in dieser Sache keine klaren Kenntnisse und zählst zu den normalen Zuständigen.“ Die Sitzung war damit beendet.

In der Folgezeit wiesen sie mir keine Arbeit zu, noch wurde ich in den Außendienst eingeteilt. Der Grund dafür war: Sie überwachten mich. Dann lernte ich heimlich das Fa; zum Lesen legte ich mir das Buch „Zhuan Falun“ (Li Hongzhi) in meine Schublade, wenn jemand hereinkam, schob ich Schublade schnell zu. Sobald ich heimkam, praktizierte ich die Übungen. Ich schaute weder Fernsehen, noch las ich die Zeitung, weil ich die Verleumdungen und Lügen über Falun Gong nicht ertragen konnte. Einer meiner Kollegen sprach mich einmal an, er meinte: „Du hättest dich auf der Sitzung klüger verhalten sollen, wenn du einfach das gemacht hättest, was sie von dir verlangen. Du hättest den Schein gewahrt, im Herzen kannst du doch immer denken, was du willst.“ Darauf antwortete ich: „Der Meister stellt die Anforderung an uns Praktizierende, egal in welcher Situation, die Wahrheit zu sagen. Was wir aussprechen, muss auch wahr sein, sonst sollten wir es bleiben lassen. Das ist eine grundlegende Anforderung für einen Menschen. Der Meister hat meinen Körper gereinigt und meine Krankheiten geheilt, ich darf nicht gegen mein Gewissen handeln und den Meister verleumden.“ Später nannten mich meine Kollegen „Quer-Kopf“, weil ich ihrer Meinung nach nicht schlau genug war und mich nicht in der - von der Partei verlangten Form - verhalten habe.

Diese schwierige Situation berührte auch meine Familie. Meine Ehefrau, meine Kinder, Eltern und Geschwister verspürten einen großen Druck und waren durcheinander. Sie riefen mich nacheinander an und versuchten mich zu überzeugen, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Mein Sohn sagte eines Tages zu mir: „Papa, du musst jetzt zwischen mir und Falun Gong wählen, für eines musst du dich entscheiden.“ Ich antwortete „Du bist gut. Die Gnade des Dafa kommt vom Meister, das Dafa hat mich geändert. Ich möchte beides haben.“ Mein Sohn ließ nicht locker und wiederholte wieder: „Das geht nicht, du musst dich für eines entscheiden.“ Ich sagte ihm ernsthaft: „Wenn du mich zu einer Wahl zwingst, dann wähle ich das Dafa, denn wenn in einer Familie nur einer diesen Weg geht, bringt es der ganzen Familie Glück.“ Voller Ärger meinte er: „Am liebsten möchte ich auf euren Meister schimpfen!“ Worauf ich schnell antwortete: „Das wirst du nicht tun!“ „Doch, ich mache es.“ In diesem Moment fürchtete ich, er könnte wirklich auf Dafa und den Meister schimpfen und großes Karma verursachen. Um seine dämonische Natur zurückzudrängen, versetzte ich ihm eine Ohrfeige. Eigentlich wollte ich das nicht wirklich und war danach ziemlich niedergeschlagen. Unter Tränen sagte ich zu ihm: „Wenn du mich daran hinderst, Falun Dafa zu praktizieren, ist es so, als würdest du mir mein Leben nehmen. Mache das, was du willst!“ Mein damaliges Verhalten führte in meiner Familie zu verschiedenen Missverständnissen und Konflikten, die ich aber zu jenem Zeitpunkt nicht lösen konnte.

Später durchschaute ich die giftigen Intrigen der KPCh. Alle Methoden, die sie bei der Verfolgung gegen uns Dafa-Jünger einsetzten, hatten ihren Ursprung in Betrug, Bösartigkeit und Gewalt. Obwohl sie wussten, dass Dafa-Jünger gutherzig sind und es keinen Grund gab, sie zu bestrafen, verfügten sie Bußgeldzahlungen von einigen Hunderten, einigen Tausenden bis zu mehreren Zehntausenden Yuan (10 Yuan ist ca. 1 Euro) und das ohne jegliche gesetzliche Grundlage. Sobald sie die Zahlungen erhalten hatten, teilten sie das Geld untereinander auf oder verwendeten es, für Alkohol-Exzesse, Bankette, Prostitution und Glückspiel, doch das beschleunigte nur ihren moralischen Untergang. Wenn das Geld zur Neige ging, nahmen sie erneut Dafa-Praktizierende fest. Sie drohten ihren Angehörigen damit, dass die Inhaftierten nur dann frei kämen, wenn sie Geldzahlungen leisten würden. Kurz nach Erhalt des Geldes ließen sie die Inhaftierten frei, einige Zeit später nahmen sie sie wieder fest und verlangten erneut Bußgeldzahlungen; ein echter Teufelskreis. Alle Maßnahmen, die sie gegen die Praktizierenden einsetzten, waren extrem grausam, von Bußgeldzahlungen über Gefängnisstrafen bis hin zu schweren Misshandlungen.

Mit der Zeit änderte die KPCh ihre offene Verfolgungsstrategie; sie arbeitete nun mit verdeckten Methoden, hauptsächlich Abhörmethoden, sie setzte Agenten ein und ließ die Praktizierenden mit versteckten Kameras überwachen. Die verschiedenen Intrigen, die sie benutzte, waren nicht leicht zu durchschauen. Viele Praktizierende verhielten sich gutherzig und offenherzig gegenüber den Polizisten oder Agenten. Sie hielten an dem Gedanken fest: „Wir sind nicht gegen irgendeine Person oder Organisation. Was wir tun, ist am aufrichtigsten, wir haben keine Angst vor einer Überprüfung.“ Infolgedessen erklärten sie den Polizisten immer wieder die wahren Begebenheiten. In Wirklichkeit führten die Polizisten fast alle unsere Aktionen an und bestraften uns weiterhin mit Bußgeld. Das Geld ihrer Beutezüge konnte ihre Gier und ihre Begierden niemals ausreichend befriedigen, aber sie fügten den Dafa-Jüngern und ihren Angehörigen damit extrem großes Leid und Elend zu.

Später musste ich die Polizeibehörde verlassen und wurde an eine Polizeidienststelle strafversetzt. Die Stadt war sehr weit abgelegen und auch hier erlebte ich viel Leid und Schikanen. Gleichwohl erklärte ich den Menschen, denen ich begegnete, den Maßstab des Menschseins „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“. Die meisten Menschen wussten es zu würdigen und es gab viele Beispiele, wo Gutes mit Gutem vergolten wurde.

Nach über einem Jahr wurde ich in eine andere Einheit zurückverlegt, die in der Nähe der ehemaligen Polizeibehörde lag. Nachdem ich die ganze Zeit über kein Dafa-Buch verfügte, rezitierte ich im Herzen nur das „Lunyu“ (Vorwort des Zhuan Falun, Li Hongzhi), „Hong Yin“ und einige Abschnitte aus Fa-Erklärungen. Im Alltagsleben handelte ich nach dem Maßstab von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“. Am dritten Tag besuchte mich ein ehemaliger Mitpraktizierender und wir sprachen über all unsere Erfahrungen des vergangenen Jahres. Er brachte mir sämtliche neuen Jingwens (Schriften) des Meisters und ich bat ihn darum, ob er mir ein neues Zhuan Falun besorgen könne.“ Nach drei Tagen erhielt ich das „Zhuan Falun“ und zusätzliche Informationen über den derzeitigen Stand der Verfolgung.

Nun lernte ich das Fa am Tag und in der Nacht. Plötzlich bemerkte ich, dass ich bei allen möglichen Gelegenheiten Angst hatte. Zum Beispiel wenn ich das Martinshorn der Polizei hörte; oder bei dem Gedanken, dass mich die Vorsitzenden wieder zum Gespräch holen könnten; ich hatte Angst, sie würden mich auf der Straße verfolgen und im Alltagsleben überwachen. Doch was steckte dahinter, ich überlegte hin und her: Ich tue nichts Schlechtes, warum habe ich Angst? Die Angst griff auch auf andere Bereiche über: Ich hatte Angst eingesperrt zu werden, Leiden zu ertragen, meine Arbeitsstelle zu verlieren und mittelos zu werden; ich hatte Angst, das angenehme Leben eines gewöhnlichen Menschen zu verlieren. Schließlich beruhigte ich mich durch den Gedanken, dass ich vom Meister beschützt werde, was mir nicht gehört, kann ich nicht bekommen und was mir gehört, kann mir keiner wegnehmen. Das einzige was ich tun konnte, war, das dämonische Herz der Angst aufzugeben.

Ich entschloss mich, meine ehemaligen Mitpraktizierenden zu besuchen und sie zurück auf den Kultivierungsweg zu bringen. Zur Kontaktaufnahme benutzte ich keine modernen Kommunikationskanäle, sondern besuchte sie persönlich. Manches Mal stieß ich auf Ablehnung ihrer Angehörigen; aber ich zeigte Verständnis für ihre Reaktionen, denn die KPCh hatte sie in der Vergangenheit mit ihren gewalttätigen Kampagnen immer wieder aufs Neue eingeschüchtert. Nach einigen Besuchen änderte sich die Situation. Ich redete offen und ehrlich mit ihnen. Mit der Zeit wussten sie, dass wir aufrichtig sind und sie sich keine Sorgen zu machen brauchten. Zu meinen ehemaligen Mitpraktizierenden sagte ich: „Auch wenn du der KPCh garantiert hast, dass du Falun Gong nicht mehr praktizierst, überwachen sie dich trotzdem. Das ist eben ein ursprünglicher Wesenszug der KPCh, das kann man nicht ändern.“ Einige Mitpraktizierende kehrten auf den Kultivierungsweg von Falun Dafa zurück. Sie begannen den Menschen die wahren Umstände über die Verfolgung zu erklären und Informationszettel aufzukleben.

In der ersten Zeit, als ich den Menschen die wahren Umstände erklärte oder Informationsblätter an öffentlichen Stellen anbrachte, schlug mein Herz sehr schnell und meine Beine bekamen einen Krampf. Durch das Fa-Lernen und den Austausch schaffte ich es allmählich, die Angst zu überwinden. Um meine Mitpraktizierenden zu entlasten, die große Mengen an Informationsmaterialien zur Erklärung der wahren Umstände herstellten, erklärte ich den Menschen die wahren Tatsachen von Angesicht zu Angesicht. Später sprach ich die Menschen auch in der Öffentlichkeit an. Einmal traf ich auf eine Gruppe, vielleicht ein Dutzend Arbeiter, die gerade Mittagspause machten. Ich nutzte diese Gelegenheit und erklärte ihnen die wahren Hintergründe über den von der KPCh inszenierten Vorfall der „Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens“ (http://www.falungong.de/videos/videos_propaganda/1203896514.html). Ich erklärte ihnen zudem die wahren Tatsachen, wenn sie Falun Gong unterstützen und oft „Falun Dafa ist gut, ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht‘ sind gut“ rezitieren, werden sie Glück bekommen. In unregelmäßigen Abständen traf ich mich mit meinen Mitpraktizierenden an besonders ausgewählten Orten, zum Beispiel bei Sehenswürdigkeiten, auf einem Berg oder einem  Bauernhof. Wir lernten gemeinsam das Fa, erklärten die wahren Umstände und tauschten unsere Erfahrungen aus. Oberflächlich sah es so aus, als würden wir einen Ausflug unternehmen und die Sehenswürdigkeiten genießen, tatsächlich machten wir die heiligsten Sachen der Menschenerrettung.

Wir Koordinatoren sprachen oft miteinander und fassten zusammen, was wir gut gemacht oder welche Sicherheitslücken wir noch hatten. Falls jemand irgendwelche Probleme bemerkte, sprach er sie im Gespräch an und so konnte sich jeder dazu Gedanken machen. Es ging nicht darum, das Gesicht zu wahren, sondern verantwortlich gegenüber dem Fa und den Mitpraktizierenden zu sein. Von Zeit zu Zeit bemerkte, ich, dass mich Mitpraktizierende verehrten oder lobten; in diesem Moment wurde ich wachsam, schaute nach innen und redete mit ihnen über meine Lücken. Ein Beispiel dazu: Eines Tages nahmen sie einen Mitpraktizierenden fest, der in derselben Behörde wie ich arbeitete. Die Vorsitzenden hatten vermutlich Angst davor ihre Amtsstellen zu verlieren und gingen deshalb immer wieder aufs Neue gegen uns Praktizierende vor. In dieser neuen Runde der „Überprüfung“, suchte mich eine Person auf und erzählte mir, dass sie schon über vieles Bescheid wüssten, da der Mitpraktizierende es verraten hätte, zum Beispiel, wo sich unsere Produktionsstätte zur Herstellung der Infomaterialien befinde und vieles andere mehr. Ich hatte sofort Angst und war beunruhigt, dass sie unsere Produktionsstätte zerstören würden. So schnell wie möglich wollte ich die anderen darüber informieren, damit sie die Stelle verlegen konnten.

Schließlich brachten sie mich soweit, dass ich gegen mein Gewissen eine Garantieerklärung abgab, dass ich Falun Dafa nicht mehr praktizieren würde. Ich fühlte mich für die Stelle und deren Mitarbeiter verantwortlich, auch wenn ich mich nicht erfolgreich kultivieren konnte. (Wie unaufrichtig diese Gedanken waren!) Als ich das später einem Mitpraktizierenden erzählte, sagte er lächelnd, dass sie mich betrogen hätten, weil sie in Sicherheit waren. Nur einige Leute wussten davon. Die Tränen schossen mir in die Augen und ich hasste mich, dass ich im Chaos meine Weisheit verlor und meine Lücke vom Bösen ausgenutzt wurde. Ich schrieb sofort eine Erklärung und erklärte dabei meine Garantieerklärung für nichtig, denn ich durfte nach dem Hinfallen nicht auf dem Boden liegen bleiben. Wenn ich was Falsches getan hatte, musste ich es korrigieren. Zu dem Mitpraktizierenden, der mich lobte, sagte ich: „Ich habe mich nicht gut kultiviert und euer Lob schadet mir nur.“

Einige Praktizierende, die mit dem Praktizieren aufgehört hatten, kamen zurück und versuchten aufzuholen. Es gab auch welche, die sich einer Religion anschlossen. Ein Teil wollte sich nicht mehr kultivieren und lehnte jeden Kontakt zu den Mitpraktizierenden ab. Ich suchte sie mehrmals auf und wollte sie überzeugen, zum Dafa zurückzukommen. Sie ließen sich durch nichts umstimmen und beharrten auf ihrer Meinung. Daraufhin sagte ich zu ihnen: "Die Kultivierung ist freiwillig, sie darf niemandem aufgezwungen werden. Du hast bestimmt Vorteile durch die Kultivierung erhalten, dann solltest du nicht über das Dafa und den Meister schimpfen. Wenn du mir das von Herzen versprichst, komme ich nicht mehr zu dir und lasse dich in Ruhe.“ Sie versprachen es. Es tat mir sehr leid für sie, dass sie die Gelegenheit verpasst haben, vom Dafa erlöst zu werden.

Bevor ich in Pension ging, musste ich noch einige Sachen regeln, denn ich stand nicht mehr als Koordinator zur Verfügung. Es musste zumindest jemanden geben, der die Kontakte mit der Produktionsstätte übernimmt und deshalb sprach ich dieses Thema an. Danach stellte ich den Kontakt zu den Mitpraktizierenden her, die die Produktionsstätte betreiben, damit sie einen gemeinsamen Körper bilden konnten. Der Standort bzw. die Arbeit der Produktionsstätte wurde dadurch nicht beeinträchtigt.

(Wird fortgesetzt)