Eine Studentin reift durch ihre Kultivierung

Von der 7. Internet-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in China

(Minghui.de) Grüße an den Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden

Im Frühjahr 1999 begann ich zusammen mit meiner Familie, Falun Dafa zu kultivieren. Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir morgens gemeinsam mit den anderen Praktizierenden die Übungen praktizierten. Während des Tages tauschten wir unsere Kultivierungserfahrungen aus. Wir rezitierten das Fa und kultivierten fleißig unsere Xinxing. Meine gesamte Familie fühlte sich in dieser Kultivierungsumgebung sehr wohl, doch dann startete die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Verfolgung.

1. Aus dem Schatten der Angst heraustreten

Während meiner Zeit in der Junior High Schule hatte ich sehr viele Schularbeiten zu erledigen. Meine Eltern waren damals meistens nicht zu Hause und hielten sich aus geschäftlichen Gründen außerhalb der Stadt auf. Mit der Zeit vernachlässigte ich die Übungen und lernte das Fa nicht mehr regelmäßig. In meinem Herzen wusste ich, dass Falun Dafa gut war. Ich erklärte deshalb den Menschen die wahren Umstände über Falun Dafa, doch nur wenige Menschen glaubten mir. Später wurden meine Eltern verhaftet und meine Verwandten verstanden nicht, warum ich noch weiter praktizierte. Sie kamen mich oft besuchen und setzten mich unter Druck, damit ich mit dem Praktizieren aufhörte.

In der Schule schrieb ich einen Artikel mit dem Titel: „Ich bin Meister Li sehr dankbar“, daraufhin rief mich mein Lehrer zu sich. Die Luft im gesamten Raum war Angst erfüllt; ich traute mich nicht zu sprechen und zitterte am ganzen Leib. Da ich das Fa nicht gut genug studiert hatte, konnte mich die Angst kontrollieren und war nicht in der Lage, die Tatsachen zu erklären und die Lebewesen zu erretten.

Als ich die Hochschule besuchte, hatte ich eine Mathematiklehrerin, die auch Falun Dafa praktizierte. Sie ermutigte mich, mich fleißig zu kultivieren. Obwohl ich wegen der Schularbeiten wenig Zeit zu Verfügung hatte, stellte ich Dafa an die erste Stelle. Mittags sandte ich aufrichtige Gedanken aus und danach ging ich in die Cafeteria und erklärte dort die wahren Umstände. Während ich die Treppen hinauf ging, rezitierte ich Hong Yin (Li Hongzhi) und auf der Dachterrasse des Gebäudes praktizierte ich die Übungen. Während der Mittagspause meditierte ich und studierte das Fa. Am Abend erledigte ich die Hausaufgaben und ging erst um Mitternacht, nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken, zu Bett. In den Schulferien las ich Dafa Bücher, die Minghui Weekly und kopierte gute Erfahrungsberichte von Praktizierenden. Ich verglich ihre Erkenntnisse mit meinem Kultivierungszustand und versuchte, Abstände zu finden. Manchmal schrieb ich Artikel über die traditionelle chinesische Kultur und gab sie anderen Schülern zu lesen. Wir tauschten uns auch darüber aus. Einmal las auch mein Lehrer einen von mir verfassten Artikel. Als ich im Klassenzimmer aufrichtige Gedanken aussandte, sagten meine Klassenkameradinnen: „Seid ruhig, sie praktiziert!“ Alle meine guten Freunde traten aus der KPCh samt ihren angegliederten Organisationen aus und erklärten ihrerseits anderen Personen die Fakten über Falun Gong. Im letzten Jahr der High School mussten wir einen Aufnahmeantrag für das College ausfüllen. Beim Feld „Angabe des politischen Status“ schrieb ich: „Keine Parteizugehörigkeit“. Alle meine Klassenkameradinnen folgten meinem Beispiel und das machte mich sehr glücklich. Seit dieser Zeit weiß ich, dass wir in der Lage sind, eine gute Umgebung zu erschaffen, wenn wir an den Meister und an das Fa glauben.

Nach meinem Hochschul-Abschluss absolvierte ich eine künstlerische Ausbildung in einer anderen Stadt. Die dortigen Anforderungen waren relativ hoch. Es war mir klar, dass ich als Dafa-Praktizierende jede Prüfung gelassen betrachten sollte. Ich legte keinen Wert auf meine Punktezahl und verglich sie auch nicht mit anderen. Mein beiden Lehrer und die Studenten meines Fachbereichs meinten, dass meine Einstellung in Bezug auf die Prüfungen gut sei. Ich nutzte jede Gelegenheit, um die die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären. Aufgrund meiner Schüchternheit lief es manchmal nicht so gut. Manchmal war ich eifersüchtig, wenn ein Lehrer andere Studenten freundlicher behandelte. Diese Eigensinne störten mich bei der Erklärung der wahren Umstände. Außerdem wurde ich immer wieder vom Eigensinn auf Ruhm und die Lust gestört. Diese Schwierigkeiten traten meistens dann auf, wenn ich das Fa studierte, die Übungen praktizierte und aufrichtige Gedanken aussandte. Darüber war ich sehr verzweifelt. Später wurde mir bewusst, dass jeder Mensch ein Verwandter des Meisters ist. Wir müssen uns gut kultivieren, damit wir diese Lebewesen nicht zerstören. Ich durfte meinen Fokus, nämlich meine Mission, Lebewesen zu erretten, und den historischen Augenblick des Übergangs vom alten Kosmos in den neuen nicht aus den Augen verlieren. „…haltet die Säuberung als Wegfegen von Schmutz“ (Li Hongzhi, Der Wille weicht nicht, 18.09.2005 zum Mondfest)

Oft rezitierte ich „Im Dao wandeln“ (Li Hongzhi, 09.03.2001, in: Hong Yin II) und „Im Dao“ (Li Hongzhi, 04.01.1996, in: Hong Yin I), um mich geistig zu reinigen. Ich singe keine Lieder der normalen Menschen (Lieder in China tragen hauptsächlich die Parteikultur in sich) und lese keine Magazine, ich berichtige mich selbst nur mit dem Fa. Während des letzten Semesters verteilte ich Informationsmaterialien in nahe gelegenen Wohngebäuden, erklärte die Tatsachen über Falun Gong und die Hintergründe der Verfolgung meinem Vermieter und den Mitbewohnern. Immer mehr wird die Mission zur Errettung von Lebewesen Teil meines alltäglichen Lebens. Meine aufrichtigen Gedanken werden immer stärker und sie werden nicht meh vom Eigensinn der Sentimentalität gestört. Es ist, wie der Meister sagte:

Anschauungen gewandelt,
Verdorbenes vernichtet,
Licht schein auf
(Li Hongzhi, Neue Geburt, 7.9.1998, in: Hong Yin I)

Meine Xinxing verbesserte sich und meine Gedanken, Lebewesen zu erretten, wurden immer aufrichtiger. Ich benutzte die aufrichtigen Gedanken, um über die Hintergründe von Falun Gong aufzuklären. Wenn die anderen mir nicht zuhören wollten, schaute ich nach innen, ob ich das Fa in einem ruhigen Zustand gelernt hatte. Als mich jemand verriet oder auf mich fluchte, schaute ich nach den Gesinnungen „mich selbst zu beschützen“ oder „mein Gesicht nicht zu verlieren“. Wenn andere mich nicht achteten, suchte ich nach den Eigensinnen: Ungeduld, Angst, Ruhm und Selbstsucht. All diese Eigensinne können uns daran hindern, unsere Weisheit zu entfalten. Unsere Worte haben dann weniger Kraft und können niemanden bewegen. Die Kraft von Dafa kann sich nicht vollständig offenbaren, was die Errettung der Lebewesen beeinträchtigt. Wenn ich einen dieser Eigensinne bei mir erkenne, versuche ich, ihn schnell loszuwerden. Es ist nicht nötig, mich selbst zu bestätigen, wichtig ist nur, dass ich mich kultiviere.

2. Versäume nicht, Lebewesen zu erretten, sonst bereust du es

Durch das Fa-Lernen habe ich verstanden, dass die gewöhnlichen Menschen die wirklichen Verfolgten sind. Sie sind Könige oder Herren vieler Himmelssysteme und keine normalen Lebewesen. Sie stiegen in die Drei-Weltkreise herab und trauten sich hierher, weil sie davon überzeugt waren, dass die Fa Berichtigung gelingen würde. Wenn wir sie nicht erretten können, werden unzählige Lebewesen in ihren Himmelssystemen zerstört. Der Meister hat uns bedingungslos das Dafa überlassen und sehr viel für uns ertragen. Welche Ausreden haben wir noch, dass wir die Verwandten des Meisters nicht erretten und die Sorgen nicht mit dem Meister teilen? Würde ein selbstloser Erleuchteter der körperlichen Lust in der menschlichen Welt nachlaufen? Ich sollte meine freie Zeit dafür verwenden, die drei Dinge gut zu machen. Das ist meine vorrangige Pflicht.

Einmal erklärte ich einer Studentin aus meiner Klasse die wahren Umstände. Sie sagte daraufhin: „Nach all dem, was du mir erzählt hast, werde nicht mehr in der KPCh bleiben. Eine Frau hat mir früher schon davon erzählt, aber sie sagte nicht, das ich aus der KPCh austreten solle. Aber sie kümmerte sich sehr um mich, das hat mich berührt.“ Ihre Worte zeigten mir, dass wir auch Mitgefühl mit den Lebewesen haben müssen. Viele Studenten sind sehr unabhängig, dennoch sollten wir keine Angst haben, sie zu überzeugen. Wir sollten Fremde wie Verwandte behandeln, sie begrüßen und freundlich mit ihnen sprechen. Auf jeden Fall müssen wir die Tatsachen barmherzig, mit Ausdauer, Vertrauen und mit einem reinen Herzen verbreiten.

Nach und nach gelang es mir, mehrere Personen zu überzeugen, aus der KPCh auszutreten. In den folgenden Wochen schaffte ich es innerhalb kurzer Zeit, dass über 10 Personen mit einem Austritt aus der KPCh einverstanden waren. Während dieses Prozesses befreite ich mich von vielen Eigensinnen. Allerdings vernachlässigte ich das Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Einmal verteilte ich sehr erfolgreich Informationsmaterialien in einer Schule und sofort kam der Eigensinn des Tatendrangs zum Vorschein. Der Verwalter bemerkte mich und man brachte mich auf die Polizeistation. Ich suchte nach innen und fand heraus, dass ich das Fa nicht mit einem reinem Herzen studiert hatte. Ich hatte es nicht geschafft, das Fa zu rezitieren oder auf dem Weg dorthin aufrichtige Gedanken auszusenden. Bei der Meditationsübung war ich schläfrig und meine übernatürlichen Fähigkeiten konnten sich nicht entfalten. Ich entwickelte den Eigensinn des Übereifers und richtete meine Gedanken nicht auf meine heilige Mission. Mein Respekt gegenüber dem Meister und dem Fa war nicht mehr so wie früher. Ich wurde immer selbstgefälliger und fing an, mich selbst zu bestätigen. Mit dieser Einstellung war ich dabei, mich selbst und andere Lebewesen zu zerstören. Ich fühlte mich dem Meister gegenüber schuldig, weil ich mich nicht der Weisheit bediente, die vom Meister gegeben wurde. In meinem Herzen dachte ich: „Meister Li Hongzhi, ich höre nur auf Sie und verneine die Arrangements der alten Mächte.“ Am Nachmittag informierte mich ein Polizist: „Bald wird jemand vom Nationalen Sicherheitskomitee kommen und sich um deine Angelegenheit kümmern. Wir befassen uns nicht mit solchen Sachen. Du bist noch eine Studentin. Wenn du uns sagst, wie dein College heißt, kannst du dich abholen lassen. Wenn du es uns nicht sagst, wirst du eingesperrt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.“ Bei dieser Gelegenheit erklärte ihnen die wahren Umstände. Dann verständigte ich meinen Lehrer und bat ihn, mich abzuholen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt Angst und dachte, sie würden mich nicht freilassen.

Später verlangte mein Lehrer von mir, ich sollte eine Erklärung schreiben, dass ich zukünftig keine Informationsmaterialien mehr verteilen würde. Der Leiter unserer Abteilung warnte mich auch: „Du hast gute Zeugnisse und bist eine ehrliche Person. Wir werden dich nicht stören, wenn du Falun Gong praktizierst und dich selbst verbessern möchtest, aber verbreite niemals wieder Falun Gong in der Öffentlichkeit.“ Er ging damit auf meinen Gemütszustand ein und versuchte, mich zu „überreden“, nicht mehr zu praktizieren. Der Leiter des College meinte bei einem Gespräch: „Ich habe gehört, dass die Lehrer deiner Abteilung genauso stark sind wie du. Gleich nach ein paar Sätzen sprichst du über Falun Gong. Es stimmt tatsächlich. Ich habe mich zwei Tage darauf vorbereitet und verlange ein Versprechen von dir, ansonsten kann ich es meinen Vorgesetzen nicht erklären.“ Mein Gedanke war, dieses Mal nicht nachzugeben und ich bat den Meister um Hilfe. Nachdem er mich einige Minuten alleine gelassen hatte, kam ein Doktorand herein und sagte zu mir: „Es gibt Glaubensfreiheit. Als ich noch auf dem College war, gab es auch Leute, die Falun Gong praktizierten. Hab keine Angst. Es wäre nicht gut, wenn du etwas versprechen würdest.“ Dann sagte der Leiter: „Du kannst jetzt essen gehen. Ich bin schon einigen begegnet, aber du bist die erste, die sich nicht bewegen lässt.“

Nachdem ich die künstlerische Darbietung von Shen Yun Performing Arts das erste Mal gesehen hatte, teilte ich meine Begeisterung mit der ganzen Welt. Ich wollte deshalb die DVD von Shen Yun unbedingt an andere Personen weitergeben. Was mich abhielt, war wieder die Angst. Später las ich in der Fa-Erklärung des Meisters:

Der Spruch „Die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen“ hat noch diese Bedeutung. Denn du hast die Schwierigkeiten höher bewertet und dich niedriger eingeschätzt. Haltet jene Sachen nicht für zu wichtig. Die Errettung der Menschen ist so eine große Sache. Ihr sollt das tun, was ihr tun sollt. Das Herz soll ruhig und solide bleiben. Wenn ihr einer Sache begegnet oder etwas hört, was euch nicht unbedingt gefällt, sollt ihr es euch nicht zu Herzen nehmen. Macht offen und aufrichtig das, was ihr machen sollt. Lasst euch nicht von dem Häretischen stören und bewegen, dann werden die schlechten Faktoren bei euch nicht auftauchen. Das Böse ist folglich winzig und ihr seid dagegen groß und eure Gedanken sind ebenfalls auch stark. Es ist wirklich immer so.(Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times, 17.10.2009)

Nachdem ich diese Worte gelesen hatte, befreite ich mich von dieser Störung und erklärte weiter die wahren Tatsachen. Etwas später traf ich eine Studentin, die auch Falun Dafa praktizierte. Wir studierten zusammen das Fa und praktizierten die Übungen. Wir erklärten dann gemeinsam die wahren Umstände und verteilten DVDs. Ein Student gab eine DVD an die Verwaltung des College weiter. Der Leiter des Colleges versuchte, mich einzuschüchtern: „Meinem Vorgesetzen gefällt meine Haltung dir gegenüber nicht. Könntest du damit aufhören, diese DVDs auf dem College zu verteilen?“ Ich antwortete: „Sehen Sie sich bitte doch einmal diese DVD an. Sie fördert die traditionelle chinesische Kultur und ist wirklich wunderschön.“ Später schrieb ich ihm einen Brief und er antwortete mir: „Nun kann ich verstehen, dass du die Verfolgung offenlegst und auch der Regierung keine Schwierigkeiten bereitest.“ Er überreichte mir ein Buch mit den Worten: „Du hast mich sehr beeindruckt. Du bist sanft wie Wasser, hast aber einen starken Willen, wie tropfendes Wasser, das sich den Weg durch einen Felsen bahnt.“ Ich bedankte mich dafür bei dem Meister, der mich auf meinem Weg beschützte.

Einmal war ich Mitglied im Rettungsteam. Das schlechte Wetter konnte unsere Herzen nicht bewegen. Eine Mitpraktizierende erzählte mir, ihre Tochter kultiviere sich auch und wohne in der Nähe des College. Durch das Arrangement des Meisters waren wir nun eine Gruppe von vier Praktizierenden. Wir gingen zusammen los und erklärten den Menschen die wahren Umstände auf belebten Plätzen, Bahnhöfen und Einkaufszentren. Durch unser aufrichtiges Feld glaubten viele Menschen, dass Shen Yun Performing Arts sehr gut ist. Es gab einen Ausländer, dem die Darbietung von Shen Yun so gut gefiel, dass er sie seinen Freunden zeigen wollte. Einer meiner Lehrer sah sich auch die DVD an. Auch er sagte mir, dass sie ihm gefallen und er sich danach sehr gut gefühlt habe. Ich denke, dass uns der Meister damit ermutigen wollte. Durch die Arbeit mit meinen Mitpraktizierenden fand ich bei mir viele Mängel. Wenn wir zusammen arbeiteten, war ich von ihrer ruhigen Art beeindruckt, mit der sie auf meine Ideen reagierten. Auch als ich ungeduldig war, sprachen sie mit einem ruhigen Tonfall und waren Dafa gegenüber immer aufrichtig. Später erleuchtete ich, dass ich bei der Aufklärung über die wahren Umstände auch ruhiger und rationeller vorgehen sollte.

3. Mich selbst gut kultivieren und dadurch Konflikte lösen

Wenn ich mit anderen Praktizierenden zu tun hatte, fiel es mir leicht, nach innen zu schauen, aber bei meiner Mutter kamen alle meine Eigensinne zum Vorschein. Ich benahm mich ihr gegenüber nicht wie eine Praktizierende. Wir hatten immer wieder Konflikte, weil ich ihr meine Ideen aufdrängen wollte. Während der Sommerferien tauschten wir uns einmal auf der Basis des Fa darüber aus. Nach diesem Gespräch ging es ein paar Tage gut, dann ärgerte ich mich wieder über sie. Dabei handelte es sich nur um eine Kleinigkeit. Ich wollte meine Mutter genauso behandeln wie andere Praktizierende, aber im Konflikt hielt ich dem Eigensinn – wer hat Recht oder Unrecht – fest. Ein Beispiel: Meine Mutter wollte die Essensreste wegwerfen. Vorwurfsvoll sagte ich zu ihr: „Erinnerst du dich an die Erzählungen der Mitpraktizierenden, dass der Meister die übriggebliebenen Reste der Klöße der Schüler gegessen hatte? Warum hältst du dich nicht daran?“ Da wurde meine Mutter ärgerlich und sagte: „Ich kann sie nicht mehr essen, wieso willst du mich dazu zwingen?“ Ich aß dann die Reste auf, aber sie veränderte sich nicht. Schließlich sprach ich sie nicht mehr darauf an. Ich wusste, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Was war der Grund für diese Sache? Hatte ich mich nicht erhöht? Später sagte meine Mutter: „Der Meister zwingt uns nicht zu irgendetwas, er belehrt uns nur durch sein eigenes Handeln.“ Plötzlich wurde mir klar, wie sehr mich die Parteikultur beeinflusst hatte. Ich lenkte ein und sagte zu ihr: „Ich mache es, wie ich es kann, und du machst es auf deine Art.“

Der Meister sagte:

Wenn wir auf dieses Thema kommen, ist alles, was ihr macht, mit der persönlichen Kultivierung verbunden. Es ist auf keinen Fall so, dass ihr es ausschließlich für eine bestimmte Sache macht oder nur eine bestimmte Sache macht. Alles ist mit der Fa- Berichtigung verbunden. Alles ist mit der Pflicht der Dafa-Jünger verbunden. Alles ist wiederum mit deiner persönlichen Kultivierung verbunden. Das alles ist untrennbar. Deshalb wird alles, was du machst, in deinem Kultivierungszustand widergespiegelt. Wenn ihr beim Kooperieren unzufrieden, aufgeregt oder verärgert seid, könnt ihr nur sehr schwer über euch selbst nachdenken, euren eigenen Zustand betrachten und nachdenken, was für eine menschliche Gesinnung den Ausgangspunkt darstellt. (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.7.2009)

Anschließend versuchte ich, mein Gesicht zu wahren und entschuldigte mich bei ihr. Später beobachtete eine Szene, bei der sich ein kleines Mädchen gleich zweimal bei seiner Mutter entschuldigte. Die Mutter sagte aber, dass es nicht seine Schuld gewesen sei. Dieses reine Herz, das Verantwortung übernehmen wollte, beschämte mich. Wenn ein Praktizierender keinen Fehler zugeben kann, wie kann er sich dann erhöhen? Später schaute eine Mitpraktizierende bei uns vorbei und meine Mutter erzählte ihr, dass sie es nicht geschafft habe aufzuessen. Die Mitpraktizierende sagte zu ihr: „Du warst vielleicht von der Arbeit zu müde.“ Aus diesem Satz war ihr Mitgefühl und ihre Toleranz zu hören. Ich fand meine Lücke. Abends war ich bei einer Mitpraktizierenden und es war schon spät. Ich sagte zu ihr: „Ich muss nach Hause gehen, sonst wird sich meine Mutter sorgen.“ Meine eigenen Worte berührten mich. Sonst war es nicht meine Art, mich um die Gefühle der anderen zu kümmern. Ich glaubte immer, dass meine Mutter zu starke Gefühle hätte und sich meinetwegen zu viele Sorgen machte. Ich dachte, ich sollte mich nicht um diese Dinge kümmern und mich nicht von ihr bewegen lassen. Meistens tröstete ich sie damit, dass sie ja aufrichtige Gedanken für mich aussenden konnte. Als wir einmal gemeinsam beim Einkaufen waren und mit Leuten ins Gespräch kamen, meinte meine Mutter, dass sie meine Geduld bewundern würde. Einerseits dachte ich von mir, dass ich zu viel reden würde, andererseits urteilte ich über meine Mutter, sie würde zu wenig sprechen. Ich dachte, sie könne die Menschen nicht so gut verstehen. Jetzt nörgle ich nicht mehr an ihr herum. Meine Mutter schilderte mir ihre schwierigen Erfahrungen aus der Zeit, als sie Informationsmaterialien druckte, und sagte, dass sie jetzt wesentlich gelassener sei. Sie erkannte auch, dass wir beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken die Störungen der alten Mächte eliminieren müssen.

"Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle." (Li Hongzhi, Klar und wach, 13.06.1997, in: Falun Fofa - Essentielles für weitere Fortschritte)

Einmal korrigierte ich eine Übungsbewegung einer Praktizierenden. Sie war sofort wütend und sagte: „Kultivierung heißt, sich selbst zu kultivieren. Warum legst du deinen Schwerpunkt immer auf andere?“ Gleichzeitig zählte sie mir viele meiner Mängel auf. Ich dachte mir, egal wie ihre Haltung ist, ich sollte die aufgezeigten Probleme beseitigen. Ich lächelte sie an und ging. Als wir am Abend das Fa zusammen studierten, sagte sie, dass diese Sache nicht zwischen uns stehe und sie froh sei, dass ich ihr den Fehler aufgezeigt hätte. Sie wies mich darauf hin, dass ich auch nach innen schauen sollte. Ich erinnerte mich an die Worte des Meisters:

"... dem Thema ausweichst ohne Rücksicht zu nehmen, dann bist du dabei, dich selbst zu bestätigen." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in New York 2004, 21.11.2004)

Ich dachte mir nur, wenn es etwas gibt, werde ich mich korrigieren. Ich lächelte und sagte nichts. Um Mitternacht ging ich zu Bett und um 3:50 Uhr stand ich wieder auf, um die Übungen zu praktizieren, ich war kein bisschen müde. Bei der Meditationsübung hatte ich auch nach 1 Stunde noch keine Schmerzen. Ich erlebte das Wunder:

Das Herz verweilt nicht dabei -
Nicht im Streit mit der Welt
(Li Hongzhi, Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin)


Später hörte ich andere Praktizierende zu der Praktizierenden A sagen: „Wenn du bei den Übungen müde bist, lass dir Zeit. Sobald es bestimmt ist, wirst du den Durchbruch erleben.“ Ich konnte die Barmherzigkeit der anderen Praktizierenden spüren. In ihren Worten gab es weder Kritik, Beschwerden oder Arroganz.

Der Meister sagte:

Früher habe ich gesagt: Wenn diejenigen, die ihre eigenen Zwecke haben, die anderen durch Reden verändern oder andere überreden und überzeugen wollen, ganz gleich, wie viel Sinn ihre Worte auch machen mögen, die anderen können das nur sehr schwer voll und ganz akzeptieren; und das Menschenherz wird dadurch auch nicht berührt. Warum? Ich sage euch, der Grund ist, dass deine Worte in Wirklichkeit alle deine Gedanken mit sich tragen. (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 4 - 5. September 1998 in Genf)

Die Praktizierende war nur deshalb wütend, weil ich es verdient hatte. Ich muss aus die Gesinnung loslassen, dass ich mich bei der Kultivierung gut fühlen möchte. Ich hoffe, dass ich all meine Eigensinne beseitigen kann, denn das ist das, was der Meister möchte.

4. Aufrichtige Gedanken manifestieren Macht

Einmal ging ich zu einer anderen Hochschule und wollte dort Informationsmaterial verteilen. Ich war bereits im dritten Stock angelangt und alles schien relativ gut zu laufen. Ich war selbstzufrieden und sandte nur noch sehr nachlässig die aufrichtigen Gedanken aus. Plötzlich kam eine Verwalterin auf mich zu und nahm mir alle Informationsmaterialien weg. Aber ich fürchtete mich nicht und wusste, dass ich die aufrichtigste Sache der Welt tat. Also sprach ich ihr sehr freundlich mit ihr und bat sie, mir die Materialien wieder zurück zu geben. Sie reagierte sehr unwirsch und meinte: „Wenn du nicht verschwindest, werde ich dich in die Sicherheitsabteilung bringen!“ Ich sah, dass sie eine Überwachungskamera dabei hatte, die ich leider nicht rechtzeitig bemerkt hatte. Wo hatte ich eine Lücke? Ich ging zurück und studierte das Fa und sandte aufrichtige Gedanken aus. Ich fühlte mich schuldig. Weil ich mich selbst bestätigte, hatte ich dem Meister Schwierigkeiten bereitet. Ich sollte aber den Lebewesen nicht erlauben, dem Dafa gegenüber Verbrechen zu begehen. Diese Probleme müssen unbedingt in Ordnung gebracht werden. Ich musste sie retten. Die Informationsmaterialien waren ausschließlich für die Errettung der Lebewesen bestimmt. Ich machte mich wieder auf den Weg zur Hochschule und sandte die ganze Zeit über aufrichtige Gedanken aus. Als ich dort ankam, weigerte sich die Verwalterin, mir die Informationsmaterialien zurückzugeben. Plötzlich kam ihr Mann und gab die Materialien heraus. Ich erkannte:

Wenn aufrichtiger Gedanke der Jünger ausreicht
Der Meister hat die Kraft, zum Himmel zurück zu führen
(Li Hongzhi, Gnade von Meister und Jünger, 01.02.2004, in: Hong Yin II)

Der Meister arrangierte das Beste für meine Kommilitonen. Manchmal warteten viele Studenten vor einem Hörsaal auf einen speziellen Kurs. Das war eine gute Möglichkeit für mich, die wahren Tatsachen zu erklären. Später schrieben sich immer mehr Studenten für diesen speziellen Kurs ein und so konnte ich über 100 Studenten erreichen. Manchmal suchte ich sie auch in ihren Schlafsälen auf. In dieser entspannten Atmosphäre war es leichter für sie, meine Erklärungen anzunehmen.

Wenn ich manchmal Dinge verlegt hatte, konnte ich sie mit Hinweisen des Meisters sehr schnell finden. Obwohl der Wetterbericht schlechtes Wetter ankündigt hatte, besserte sich das Wetter, sobald ich nach draußen ging, um die wahren Umstände zu erklären. Bei der Aufklärung der Menschen spürte ich oft die Gedanken der Menschen und so gelang es mir, ihre geistigen Blockaden zu durchbrechen.

Wir dürfen es nicht zulassen, dass unsere Gemütsverfassung darüber entscheidet, wann wir das Fa lernen. Das betrifft auch die Gedanken, dass wir unser Ziel bereits erreicht hätten. Das, was wir brauchen, sind aufrichtige Gedanken. Wir müssen für uns selbst verantwortlich sein und uns fleißig kultivieren. So werden wir nach und nach zu einer sympathischen Erscheinung mit starkem Willen. Wir gehen dorthin, wo wir gebraucht werden. Durch unsere gemeinsame Kooperation als ein Körper werden wir zu einer Art „Energie Mechanismus“ und letztendlich erreichen wir den Zustand der „aller geöffneten Energiekanäle“.

Wir können uns glücklich schätzen, ein Lebewesen zu sein, das das Fa inmitten unzähliger Lebewesen erhalten hat. Durch unsere vorgeschichtliche Beziehung mit dem Meister dürfen wir seine Jünger sein. Obwohl wir noch viele Eigensinne haben, erwählte uns der Meister und wir wurden zu einem Teilchen von Dafa. Wir müssen unsere Herzen ständig reinigen und zu jederzeit den Meister und das Fa bewahren. Außerdem sollten wir an unsere Mitpraktizierenden und an die Lebewesen denken, damit wir in Zukunft ohne Reue vor dem großen Gericht bestehen können.