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Unsere Reise nach Changchun im Jahre 1995: Unvergessliches Fa-Lernen und Erfahrungsaustausch

17. Juni 2011 |   Von einem Praktizierenden in China

(Minghui.de) Im Jahre 1995 verbreitete sich Falun Dafa in China sehr schnell und die Anzahl der neuen Praktizierenden erhöhte sich stark. Im Vergleich dazu befand sich Falun Gong in Shijiazhuang insgesamt in einer Anfangsphase. Die Menschen hatten noch keine klare Erkenntnis darüber, was Kultivierung im Dafa bedeutete und ein Umfeld für das Fa-Lernen und wirkliche Kultivierung war noch nicht entstanden. Ich erinnere mich, dass der Lehrer ein Mitglied der Falun Dafa Forschungs-Gesellschaft bat, eine telefonische Botschaft herauszugeben (an die genauen Worte kann ich mich nicht erinnern). Die allgemeine Aussage war nach meiner Erinnerung: „Die Gegend von Shijiazhuang hinkt ziemlich hinter anderen Gegenden her, deshalb müsst ihr das Fa oft lernen und euch wirklich hart kultivieren.“

Die Praktizierenden des Betreuungszentrums in Shijiazhuang waren äußerst schockiert, als sie die Bemerkung des Meisters hörten. Sie machten sich auch große Sorgen; deshalb nutzten sie die chinesischen Neujahrs-Ferien aus und organisierten eine Fahrt nach Changchun, um sich mit den dortigen Praktizierenden auszutauschen und von ihnen, die uns voraus waren, zu lernen. Die Pekinger Falun Dafa-Forschungsgesellschaft befürwortete die Idee und unterstützte unsere Fahrt nach Changchun. So setzte sich eine Gruppe von siebzehn Praktizierenden in den Zug Richtung Changchun.

Wie wir empfangen wurden, spiegelte die Haltung von Dafa-Praktizierenden wider

Es war die Zeit der Neujahrs-Ferien, als wir in Changchun ankamen. Zwei Tage vor dem Neujahrsfest waren alle mit Vorbereitungen für das Fest beschäftigt. Die Praktizierenden in Changchun jedoch warteten am Bahnhof in dem beißend kalten Wind auf uns und hielten zu unserem Willkommen ein Pappschild hoch. Damals waren alle Hotels und Restaurants geschlossen. Das Betreuungszentrum hatte vorher für uns ein Gästehaus organisiert. Da dort alle Angestellten wegen des Neujahrsfestes nach Hause gefahren waren, verzichteten vier oder fünf Praktizierende aus Changchun auf ihre Ferien mit ihren Familien, um mit uns zu arbeiten. Sie brachten Reis, Mehl, Gemüse, Fleisch und Eier von Zuhause mit und bereiteten sorgfältig unsere Mahlzeiten zu. Sie waren sehr bemüht, uns bei jeder Mahlzeit die verschiedensten Speisen anzubieten. Am Vorabend des Neujahrs bekamen wir siebzehn Leute im Haus des stellvertretenden Betreuers Klöße, die von den lokalen Praktizierenden hergestellt und angeliefert wurden. Zwei Arten von Füllung gab es: Eingemachtes Gemüse mit Rindfleisch und Chinakohl mit Schweinefleisch. Unser Gastgeber zeigte uns die Couch, auf der der Lehrer gesessen hatte, als er zu Besuch bei ihm gewesen war.

Die Praktizierenden kommen aus verschiedenen Landesteilen, aber sie wirken wie eine Familie, denn sie lernen das gleiche Fa und ihre Herzen sind sich nahe. Das war besonders so, als die unmenschliche Verfolgung begann. Wir konnten in der Kultivierung des Dafa bis heute zu diesem Punkt kommen, nachdem wir zwölf Jahre lang Schwierigkeiten und Nöte erfahren haben. Wir fanden, dass es eine wertvolle Zeit war in Changchun und wenn wir uns heute die Szenen von damals in Erinnerung zurückrufen, kommen uns die Tränen.

Es tat uns sehr leid zu sehen, wie die Praktizierenden aus Changchun in den Ferien des chinesischen Neujahrs unseretwegen beschäftigt waren und nicht nach Hause zu ihren Familien fahren konnten. Eine Praktizierende aus Changchun sagte jedoch: „Ihr seid von so weit angereist in die Heimatstadt des Lehrers. Ihr seid alle Gäste des Lehrers; deshalb ist das ganz natürlich für uns, dass wir uns um euch kümmern. Wir lernen dasselbe Fa, wir gehören doch zu einer Familie.“

Als wir das hörten, merkten wir Praktizierende aus Shijiazhuang, wo unsere Schwachstellen waren. Wir schauten auf die Dinge mit menschlichen Gedanken, aber die Praktizierenden aus Changchun sahen es aus der Perspektive des Fa.

Üben mit der Gruppe in Changchun

Als die Zeit zum Fa-Lernen in Changchun gekommen war, stellten wir fest, dass es in vollem Gange war und die lokalen Praktizierenden lasen und rezitierten das Fa und manche schrieben das Fa sogar von Hand auf. Sogar diejenigen, die nicht lesen und schreiben konnten, schrieben das Fa Stück für Stück ab. Je mehr sie schrieben, desto schöner wurden ihre Schriftzeichen. Unter den Ausstellungsstücken in der Gemälde- und Kalligrafie-Ausstellung, die die Praktizierenden in Changchun veranstalteten, gab es Dafa-Bücher, die von lokalen Praktizierenden abgeschrieben worden waren.

Unsere Gruppe ging zu den Übungsplätzen, einer war in der Jilin Universität und ein anderer im Shengli Park. Es war Winter in Nordost-China und die Temperaturen fielen auf minus 20 Grad Celsius. Um fünf Uhr morgens gingen wir zum Kulturplatz in Changchun und nahmen dort an den Gruppenübungen teil. Der Lehrer persönlich reinigte den Platz. Jeden Tag kamen fast tausend Leute zu den Übungen, so war das Energiefeld sehr stark. Wir fühlten die Wärme an unserem ganzen Körper und froren überhaupt nicht, obwohl wir keine Handschuhe an hatten. Wegen der Praktizierenden, die tagsüber arbeiten mussten, gab es auch abends Gruppenübungen.

Nach den Gruppenübungen morgens gingen einige zur Arbeit, und andere blieben zum Fa-Lernen und zum Austausch da oder um an verschiedenen Aktivitäten zur Fa-Verbreitung teilzunehmen.

Das Fa-Lernen in der Gruppe war in Changchun sehr gut organisiert. Die meisten Orte hierfür waren bei Praktizierenden, und einige an Arbeitsstellen. Das Fa wurde jeden Abend in der Gruppe gelesen und alle Praktizierenden gingen zu den verschiedenen Orten, um daran teilzunehmen. Eine große Gruppe hatte 80 – 100 Praktizierende und die kleineren so etwa ein Dutzend. Die meisten von ihnen waren junge Leute. Vielleicht hatte das damit zu tun, dass es in Changchun viele Bildungsinstitutionen gab.

Die Praktizierenden nahmen das Fa-Lernen in der Gruppe ernst. Praktizierende, die gerade mit der Arbeit fertig waren, gingen direkt zum Fa-Lernen. Sie kauften sich zum Abendessen ein Dampfbrot oder einen Sesamkuchen und kehrten erst nach dem Fa-Lernen nach Hause zurück. Sie gingen nach der vom Lehrer gebilligten Methode vor und lasen einzeln nacheinander Absatz für Absatz. Wenn die Zeit um war, bestimmten sie jemanden, der an der Stelle am nächsten Tag weiter lesen sollte.

Sich kultivieren heißt nach innen schauen

Das Betreuungszentrum in Changchun richtete es für uns ein, dass wir das Fa mit den Betreuern von verschiedenen Übungsplätzen lernen und uns mit ihnen austauschen konnten. Wir fanden, dass die lokalen Praktizierenden alles mit dem Fa beurteilten und es gab viele bewegende Geschichten über wirkliche Kultivierung. Einige Geschichten hören sich nach heutigen Maßstäben vielleicht ziemlich gewöhnlich an, jetzt, wo die Praktizierenden alle gereift sind. Jedoch waren sie in den ersten Zeiten der Kultivierung wirklich anrührend.

Einer der Betreuer erzählte uns folgende Geschichte: „Ein Praktizierender, der über 50 Jahre alt war, trank gerne Alkohol. Nachdem er ein Praktizierender geworden war, wusste er, dass er nicht mehr trinken sollte. Aber er konnte es nicht sein lassen. Eines Tages konnte er sich nicht mehr beherrschen, so trank er etwas Alkohol. Danach bereute er es sehr, so kniete er vor dem Bild des Meisters nieder und brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, sich zu bessern. Der Lehrer gab ihm die Gelegenheit. Jedoch trank der Praktizierende nach einiger Zeit wieder. Da bemerkte er, dass der Lehrer auf dem Foto ein sehr ernstes Gesicht machte und er fühlte sich auch sehr schlecht. Beim ersten Mal trug der Lehrer das Karma für ihn und gab ihm eine Gelegenheit. Als er wieder trank, kam alles vorige Karma zu ihm zurück. Nicht lange danach verstarb dieser Praktizierende. Beim Begräbnis gab es ein Foto des Verstorbenen. Die Menschen konnten auf dem Foto ganz deutlich Spuren von Tränen unter seinen Augen sehen. Sie wussten, das waren Tränen des Bedauerns von dem Verstorbenen.“ Kultivierung ist eine sehr ernste Angelegenheit. Das heißt, wir müssen uns in einer sachlichen Art und Weise kultivieren. Nur so werden wir die Gelegenheit aller Zeiten zur Kultivierung nicht verpassen.

Ein Betreuer erzählte uns eine weitere Geschichte. Eines Tages, als er dabei war, mit dem Fahrrad Exemplare des Zhuan Falun an einen Übungsplatz auszuliefern, fühlte er sich sehr glücklich und dachte, wie viel Energie und Kraft er für das Ausliefern der Bücher gewinnen würde. Plötzlich fielen die Bücher vom Fahrrad herunter auf den Boden. Er stieg ab und band die Bücher hinten fest, bevor er weiter fuhr. Nicht lange danach fielen die Bücher wieder zu Boden. In dem Moment erkannte er, dass er ein Problem hatte und begann, danach zu suchen. Er schaute nach innen und erkannte, dass das Problem durch seinen Egoismus, seine Angebermentalität und seine Selbstgefälligkeit entstanden war. Er verstand, dass er nicht immer an andere dachte, und seine Haltung beim Ausliefern der Bücher auch nicht richtig war. So berichtigte er schnell seine Gedanken. Er band die Bücher wieder fest und lieferte sie ohne weitere Schwierigkeiten an ihren Bestimmungsort.

Beim Austausch hörten wir keinerlei Anschuldigungen von Seiten der anderen; vielmehr schauten alle nach innen, um ihre eigenen Lücken zu finden.

Austausch darüber, wie man den Lehrer und das Fa respektiert

Einige Praktizierende sagten, dass sie zu Beginn der Fa-Verbreitung bei jedem kleinsten Problem den Lehrer aufgesucht hätten, da sie nicht wussten, wie man sich kultiviert. Wenn die Praktizierenden den Lehrer auf der Straße sahen, gingen sie zu ihm, schüttelten ihm die Hand und stellten ihm Fragen. Als sie weiter das Fa lernten, verstanden sie allmählich, dass das, was sie den Lehrer fragen wollten, alles im Buch stand. Als sich ihre Kultivierungsebenen erhöhten, verstanden sie alle die wirkliche Bedeutung des Lehrers und des Dafa und erkannten, dass unser Lehrer ein großartiger Lehrer ist und das Dafa sehr tiefgründig. Daher versuchten sie, den Lehrer nicht mehr zu stören. Wenn sie auf den Lehrer trafen, gingen sie nicht mehr auf ihn zu und stellten ihm keine Fragen mehr, sondern blieben stehen, grüßten den Lehrer mit dem Heshi-Gruß und gingen dann weiter. Manche Praktizierende grüßten den Lehrer auf diese Weise nur aus der Ferne, wenn sie an seinem Haus vorbeikamen, sie störten ihn aber nicht mehr.

Viele Praktizierende in Changchun waren im Haus des Lehrers gewesen. Es war sehr einfach eingerichtet, mit einem Doppelbett, einem Tisch und ein paar Stühlen. Seine Tochter schlief auf einer Couch. Wenn nicht genügend Stühle da waren, saßen sie auf Pappkartons. Im Winter legte die Familie des Lehrers, wie viele andere Familien auch, viel Chinakohl beiseite als Hauptnahrungsmittel für den ganzen Winter. Es gab keine Heizung, sondern einen Kohleofen. Die Praktizierenden, die im Haus des Lehrers gewesen waren, fühlten sich noch immer unwohl, wenn sie an den Ofen dachten.

Jedes Mal, wenn die Dafa-Bücher ankamen, kamen sie in großen Mengen und am drauffolgenden Tag wurden sie an alle Betreuungszentren geliefert. Ein Praktizierender, der für die Materialien verantwortlich war, wohnte im siebten Stock. Anfangs legte er aus purer Bequemlichkeit wie selbstverständlich alle Dafa-Bücher in den Keller, denn am nächsten Tag würden sie verteilt werden. Später erkannte er, dass es nicht respektvoll dem Lehrer und den Dafa-Büchern gegenüber war; deshalb brachte er alle Bücher in den siebten Stock, auch wenn er sie am nächsten Tag wieder herunterbringen musste. Daran konnten wir die absolute Aufrichtigkeit der Praktizierenden sehen und welchen Respekt sie vor dem Lehrer und dem Dafa hatten.

Die wertvolle Erfahrung der Praktizierenden in Changchun half, die Praktizierenden in der Gegend von Shijiazhuang voranzubringen, so dass wir fleißiger wurden und anfingen, uns wirklich zu kultivieren. Sie wurde zum Wendepunkt für die Kultivierung unserer gesamten Gegend, von der Krankheitsheilung und Gesunderhaltung bis hin zu wirklicher Kultivierung des Nach-innen-Schauens und schneller Erhöhung unserer Xinxing. Die Praktizierenden wussten, was Kultivierung bedeutete und maßen sich stets mit dem Fa. Die positive Erfahrung half auch, einen Aufschwung beim Fa-Lernen in Gang zu bringen.

Was hier berichtet wurde, ist nur ein Bruchteil der Verbreitung des Falun Dafa in Nordchina vor dem 20. Juli 1999. Zum jetzigen Zeitpunkt, wo wir gerade (am 13. Mai) den 60. Geburtstag des Lehrers und den Welt Falun Dafa Tag gefeiert haben, benutze ich diesen kurzen Artikel, um meine Dankbarkeit für die unendliche Gnade des Lehrers auszudrücken und auch die Verbreitung des Dafa auf der ganzen Welt zu beglückwünschen.

Diese Aufzeichnungen dienen als Einleitung, so dass andere Praktizierende, die daran Anteil hatten, auch ihre wertvollen Stellungnahmen hinzufügen können. Falls ich etwas nicht gut gemacht habe, fühlt euch bitte frei, es zu kommentieren und zu korrigieren.