Warum Falun Gong-Praktizierende begehrte Mitarbeiter sind - Teil 1

(Minghui.org) Diese Erzählung ist in der chinesischen Gesellschaft sehr bekannt.

Ein junger Mann aus China hielt sich zu einem Auslandsstudium in Frankreich auf. Bei der Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fiel ihm auf, dass der Ticketkauf auf Eigenverantwortlichkeit aufgebaut war. Es gab weder an den Bahnhöfen Ticketkontrollen noch im Zug. Mit der Zeit fand er heraus, dass die Fahrkarten nur sehr selten von den Kontrolleuren überprüft wurden.

In der folgenden Zeit löste er dann bei vielen Fahrten kein Ticket mehr. Vier Jahre vergingen. Er absolvierte eine renommierte Universität und machte ein ausgezeichnetes Examen. Aufgrund des hervorragenden Abschlusses entstand bei ihm ein Gefühl von Selbstzufriedenheit und er bewarb sich bei mehreren internationalen Firmen in Paris. Die ersten Rückmeldungen hörten sich begeistert an, im weiteren Verlauf jedoch ließ das Interesse der Firmen nach. Als er über den Grund sinnierte, stand für ihn fest, dass es sich um eine fremdenfeindliche Diskriminierung handelte.

Nachdem er wieder eine Absage erhalten hatte, suchte er das Büro des Personaldirektors des Unternehmens auf und bat ihn um eine Erklärung. Der Direktor sagte zu ihm: „Mein Herr, wir haben sie in keinster Weise diskriminiert. Im Gegenteil, wir schätzen ihre bisherigen Leistungen. Um die Wahrheit zu sagen, Sie wären aufgrund ihrer Qualifikationen genau der Typ von Mitarbeiter gewesen, den wir gesucht haben. Aber da gibt es noch etwas anderes. Als wir sie auf ihre Vertrauenswürdigkeit geprüft haben, ist uns aufgefallen, dass sie dreimal Geldbußen bezahlen mussten, weil sie kein gültiges Busticket besaßen.“

„Dieses Verhalten verriet uns zwei Dinge über Sie. Erstens, sie respektieren keine Dienstvorschriften und Regeln. Sie sind darauf aus, Schlupflöcher zu suchen und diese auszunutzen. Zweitens, ihr Verhalten ist nicht vertrauenswürdig. Die Arbeit in unserem Betrieb erfordert Vertrauen. Wenn man Ihnen zum Beispiel die Verantwortung überträgt, einen Regionalmarkt zu erschließen, erhalten sie viel Autorität und diverse Vorzüge. Alles gründet auf Vertrauen. Bei unserem öffentlichen Transportsystem ist so ebenso; der Staat kann es sich nicht leisten, große Investitionen zu tätigen, um ein kompliziertes Überwachungssystem zu installieren. Dies sind die Gründe, warum wir sie nicht eingestellt haben. Um etwas deutlicher zu werden, meiner Meinung nach werden sie mit dieser Einstellung Schwierigkeiten haben, eine Arbeitsstelle zu finden. Das gilt gewiss nicht nur für Frankreich, sondern auch für die anderen europäischen Länder.

Anschließend zitierte er den großen italienischen Dichter und Philosophen, Dante Alighieri (1265-1321): „Moral mag immer Begrenzungen in der Weisheit ergänzen, doch Weisheit kann keinen moralischen Mangel ausfüllen.“ Der Personalchef ergänzte: „Die westliche Wirtschaft ist auf Vertrauen aufgebaut. Für viele Menschen in China ist „Integrität“ gleichbedeutend mit „Dummheit“, doch das was dort als „Dummheit“ bezeichnet wird, ist das, worauf sich die westliche Wirtschaft stützt.“

Laotse sagte: „Große Leistungen sind das Resultat von großer Weisheit.“ Management bedeutet auch, die Menschen zu führen. Wenn in einem Betrieb vertrauenswürdige und zuverlässige Mitarbeiter arbeiten, lassen sich die Betriebskosten niedrig halten. Selbstsüchtige und berechnende Angestellte können einer Firma schaden. Von einer zukünftigen Perspektive aus betrachtet, ist „gerissen“ zu sein weit entfernt von „klug sein“, wo hingegen „vertrauenswürdig“ „weise“ ist.

Die meisten westlichen Unternehmen schätzen Mitarbeiter mit einem aufrichtigen Charakter. Von Warren Buffet stammt der Ausspruch: „Ich habe gehört, dass man bei der Einstellung von Mitarbeitern auf drei Eigenschaften achten sollte: Integrität, Intelligenz und Tatkraft. Wenn die erste nicht vorhanden ist, ist es möglich, dass die beiden anderen dadurch ruiniert werden. Das ist wahr, denken Sie einmal darüber nach. Wenn Sie jemanden ohne die erste Eigenschaft (Integrität) einstellen, dann möchten Sie wirklich, dass der Mitarbeiter dumm und faul ist.“

Für die Menschen in China hat ein aufrichtiger Charakter nicht denselben Stellenwert wie in den westlichen Ländern. Während der vielen politischen Bewegungen des atheistischen kommunistischen Regimes, einschließlich der Großen Kulturrevolution, wurden die Moral (Anstand, Sitte) verpönt und zerstört. Die Moral wurde als eine Eigenschaft der „Vier Alten“ bezeichnet, die ausgelöscht werden mussten. Bei einem Arbeitseintritt in China sind akademische Leistungen, Bildung und Erfahrung von Bedeutung. Wenn ein hochqualifizierter Angestellter kein Verantwortungsbewusstsein hat, wird er selbst mit einem Diplom der angesehensten Hochschule einem Unternehmen mehr Schaden zufügen, als zu nutzen. Wegen ihrer hohen Vertrauenswürdigkeit und Integrität sind Falun Gong-Praktizierende derzeit in China begehrte Mitarbeiter geworden.

Im Winter 2008 suchte die Falun Gong-Praktizierende Xing Ping (Pseudonym)  aus der Provinz Hebei, nach einer Arbeitsstelle. Sie hatte zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Einen Supermarkt oder ein Schnellimbiss-Restaurant. Wegen des hygienischeren Arbeitsumfeldes entschied sie sich für die Stelle im Supermarkt. Die Eigentümerin des Restaurants rief sie an und bot ihr an, ihr Gehalt dem des Supermarktes anzupassen. Sie bot ihr sogar freie Verpflegung und Unterkunft an, ebenso ausreichend Zeit, um Falun Gong zu praktizieren. Es lag ihr viel daran, Xing Ping einzustellen, weil sie schon von mehreren Seiten Großartiges über die Arbeitsmoral der Falun Gong-Praktizierenden gehört hatte. Unter anderem hatte sie erfahren, dass Falun Gong-Praktizierende freundlich, vertrauenswürdig und zuverlässig seien. Nach einigen Überlegungen entschied sich Xing Ping aber trotzdem für die Arbeitsstelle im Supermarkt.

Zu Beginn ihrer Tätigkeit im Supermarkt wusste sie nicht, wie sie gefälschte Banknoten identifizieren sollte. Einmal nahm sie einen gefälschten 20 Yuan-Schein entgegen. Als sie es bemerkte, wollte sie den Schein behalten und bat die Chefin, 20 Yuan von ihrem Gehalt abzuziehen. Die Eigentümerin lehnte diesen Vorschlag ab. Daraufhin verbrannte Xing Ping die gefälschte Note. Bei der Lohnauszahlung bestand sie darauf, die 20 Yuan zurückzugeben. Später wollte die Eigentümerin des Supermarktes ihren Vater im Betrieb mithelfen lassen, Xing war sofort bereit, ihre Arbeitsstelle zu kündigen.

Als die Besitzerin des Schnellimbisses hörte, dass Xing Ping arbeitslos geworden war, bat sie eine Freundin, sie zu sich ins Restaurant einzuladen. Sie sagte zu Xing Ping, dass ihr Angebot immer noch stünde, weil Falun Gong-Praktizierende ihr kein Geld stehlen würden. Sie erzählte ihr, dass sie in der Vergangenheit einen Mitarbeiter (kein Praktizierender) hatte, der erwischt wurde, wie er ihre Geldbörse stehlen wollte. Xing Ping sagte der Dame, dass ihr Arbeitstempo womöglich nicht  für die Arbeit in einem Schnellimbiss-Restaurant ausreiche. Die Eigentümerin bestand jedoch darauf, sie einzustellen. Seitdem arbeitet Xing Ping zuverlässig in diesem Betrieb.

Das Restaurant hatte einen  Kundenstamm aus allen Gesellschaftsschichten. Nachdem manche Kunden ein Essen gekauft hatten, baten sie sie mehrmals darum, gegen ein anderes Essen umzutauschen. Manchmal verließen sie das Restaurant dann mit einem sehr kleinen Einkauf. Doch Xing Ping verlor nie ihre Geduld. Sie stellte immer sicher, dass die Menschen mit ihrem Einkauf zufrieden waren. Manchmal kam es vor, dass Kunden ihren Einkauf liegen ließen oder das Wechselgeld nicht mitnahmen. Jedes Mal lief ihnen Xing Ping nach. Manchmal gelang es ihr nicht, sie einzuholen, so behielt sie deren Einkauf oder das Wechselgeld bei sich, bis die Kunden wiederkamen. Mit diesem Verhalten erwarb sie sich unter den Stammkunden viel Anerkennung. Sie betrachteten sie als eine großherzige und vertrauensvolle Angestellte. Seitdem die Praktizierende dort arbeitet, hat  sich der Kundenkreis stetig vergrößert.

Später wurde der Vater der Eigentümerin des Supermarktes krank und konnte nicht weiter im Geschäft aushelfen. Die Eigentümerin wollte Xing Ping wieder einstellen. Als Xing Ping ihr erzählte, dass sie bereits einen neue Arbeitsstelle gefunden hatte, bat sie sie, ihr zu helfen, eine andere Falun Gong-Praktizierende als Mitarbeiterin zu finden. Xing Ping versuchte eine geeignete Falun Gong-Praktizierende für die Arbeit im Supermarkt zu finden, aber die Eigentümerin gab zwischenzeitlich völlig erschöpft auf und verkaufte den Laden.

(wird fortgesetzt)