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Einen göttlichen Stift zur Hand nehmen und schreiben lernen

Von der 9. Internetkonferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in Festlandchina

23. Januar 2013 |   Von einem Falun Dafa-Praktizierenden in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) „Als ich zur Schule ging, lernte ich Russisch. Meine Tochter sagte, dass ich eine Analphabetin im Englischen sei. Ich kannte nicht einmal die 26 Buchstaben des Alphabets. Ich konnte mich auch nicht mehr an viel chinesisches Pinyin erinnern. Tippen war für mich die größte Herausforderung.

Ende des letzten Jahres starteten örtliche Praktizierende eine Initiative, um Praktizierende zu ermutigen, die nie zuvor Texte geschrieben hatten, ihre Verfolgungserfahrungen niederzuschreiben. Die Praktizierenden, die Schreiberfahrung hatten, wurden ermutigt, zeitnähere Informationen aufzuschreiben. Obwohl ich schon 65 Jahre alt bin und nur sieben Klassen Schulausbildung habe, nahm ich einen Stift zur Hand und lernte schreiben. Bis jetzt wurden mehr als 20 meiner Artikel auf der Minghui-Website veröffentlicht.“

- Von der Autorin

Seit der Veröffentlichung von „Den Menschen auf der lokalen Ebene die bösen Ereignisse darlegen“ im Jahr 2003 (siehe: Kommentar des Meisters, 15.11.2003) haben immer mehr Praktizierende in China erkannt, dass die Verfolgung ans Licht der Öffentlichkeit gebracht und das Böse bloßgestellt werden muss, und das dies gut gemacht werden muss. Viele Praktizierende haben jedoch aus verschiedenen Gründen nicht über ihre eigenen Verfolgungserfahrungen berichtet.

Aller Anfang ist schwer

Ich bin eine 65 Jahre alte Falun Gong-Praktizierende mit sieben Klassen Schulbildung. Ich habe nie zuvor einen Artikel geschrieben. Als ich arbeitete, war es bei meiner Arbeit nicht nötig, dass ich schrieb. Eines Tages Anfang dieses Jahres fragte mich eine Praktizierende: „Warum hast du noch keinen Artikel verfasst, in dem die Verfolgung aufgedeckt wird?“ Ich antwortete: „Ich weiß nicht, wie man das macht. Ich habe nie zuvor irgendetwas geschrieben.“ Sie erwiderte: „Ich werde dich wo hinbringen, wo du es lernen kannst.“

Als wir dort ankamen, sah ich eine Gruppe junger gebildeter Praktizierender. Ich war die Einzige mit grauen Haaren. Ich fühlte mich unwohl und wollte wieder gehen. Doch die andere sagte mir immer wieder, dass ich es schaffen könne. Ich erklärte ihr gegenüber: „Du kannst einem alten Hund keine neuen Tricks beibringen.“

Ein Praktizierender brachte uns die Grundlage des Schreibens von Artikeln bei und wir schrieben alle etwas, um die Verfolgung aufzudecken. Mir wurden zwei Minghui-Journale gegeben. Ich sollte sie lesen und daraus lernen. Eines hieß „Wie man Berichte schreibt, um die Verfolgung bloßzustellen“ und das andere hieß „Nachrichtentexte besser schreiben, um mehr Menschen zu erretten“. Ich ging nach Hause und las beide Texte sorgfältig durch. Ich fand sie sehr anregend. Ich erinnerte mich an einen Artikel von Minghui mit dem Titel „Von der Hacke zur Computermaus“. Er half vielen Praktizierenden, den Umgang mit dem Computer zu lernen. Ich lernte damals auch, wie man den Computer bedient und meine Tochter bezeichnet mich nun nicht mehr als Computer-Analphabetin. Alles Lernen ist ein Prozess.

Lange Zeit glaubte ich, dass nur hochgebildete Praktizierende Artikel für Minghui schreiben würden. Ich las viele Artikel auf Minghui, dachte jedoch nie daran, dass ich selbst auch irgendetwas schreiben könnte. Ich schaute nach innen, um herauszufinden, was mich blockierte. Mein Alter und mangelnde Schulbildung waren nur Ausreden. Hinter diesen Ausreden standen Egoismus und Gewinnsucht, die schlimmsten menschlichen Anschauungen, die ich loswerden musste. Nebenbei konnte die Aufdeckung der Verfolgung dazu beitragen, dass das Böse gestoppt und Menschen gerettet werden. Es ist genau, wie der Meister sagte. Es ist eine heilige Arbeit.

Als ich dies erleuchtet hatte, fing ich bei mir selbst an. Ich wusste am besten, was ich erlitten hatte. Ich schrieb eine Auflistung meiner Gedanken und brachte ihn zu einer Mitpraktizierenden, die ich bat, mir zu helfen, ihn zu verfeinern. Sie schrieb sorgfältig ihre Kommentare auf meinen handschriftlichen Entwurf: wo ich einführende Sätze machen sollte, wo ich Abschnitte unterteilen sollte und wo ich Unterüberschriften einfügen sollte. Sie schrieb auf, wo ich Einzelheiten hinzufügen und wo weglassen sollte und dass ich den wirtschaftlichen und seelischen Schaden, den Familienangehörige erlitten, aufführen sollte. Ich nahm meinen Entwurf mit, änderte ihn und fügte die Zusatzinformationen hinzu, dann schrieb ich ihn sauber ab und gab ihn einer anderen Praktizierenden zum Abtippen und Einsenden. Ein paar Tage später erschien der Artikel auf Minghui. Das war für mich sehr ermutigend. Auch die Praktizierenden in meiner Nähe wurden davon ermutigt. Ich wusste, dass der Artikel das Ergebnis der Zusammenarbeit des einen Körpers war.

Dafa-Jünger fürchten keine Schwierigkeiten

Die älteren Praktizierenden in China haben normalerweise nicht viel Schulbildung. Daher haben sie ihre Verfolgungserfahrungen nicht mitgeteilt. Nachdem ich einige Grundlagen des Schreibens gelernt hatte, fing ich an, Praktizierenden in meiner Gegend beim Schreiben zu helfen oder ihnen zu helfen, dass sie zu Artikeln über die Aufdeckung der Verfolgung beitragen konnten.

Mein Artikel fängt normalerweise mit fünf bis sechs Seiten an. Nach einigen kleineren Veränderungen wird er unleserlich und muss neu abgeschrieben werden. Dann mache ich weitere Änderungen und schreibe ihn neu. Bis ein Artikel fertig ist, sind normalerweise drei bis vier schriftliche Überarbeitungen notwendig. Weil ich mir Sorgen machte, dass andere meine Niederschrift und meine Korrekturen nicht lesen könnten, schrieb ich den Artikel jedes Mal nochmals ab, bevor ich ihn an jemanden zum Abtippen weitergab. Wer sollte ihn aber abtippen. Ich sah, dass meine Mitpraktizierenden alle sehr viel zu tun hatten. Ich konnte sie doch nicht auch noch mit zusätzlicher Arbeit belasten. So bat ich meine Familienangehörigen, mir zu helfen. Sie speicherten meine Artikel auf einem USB-Stick ab, den ich dann an einen Praktizierenden zur Korrektur und Weiterreichung an Minghui weitergab. Meine Tochter hatte jedoch beruflich sehr viel zu tun und sie musste zuhause ihrem Sohn beim Lernen helfen. Sie benötigte normalerweise mehrere Tage, um einen Artikel abzutippen. Meine Nichte und mein Neffe halfen auch beim Abtippen mit. Obwohl es die Last der Mitpraktizierenden verringerte, konnte ich auf Dauer nicht von meiner Familie abhängig sein.

Bald danach berichtete mir meine Tochter, dass es ein Software-Programm für ein Tablet geben würde, welches Handschriftliches erkennen würde. Sie kaufte ein Tablet mit der dazugehörigen Software für mich. Ich wusste nicht, dass es so etwas gab! Mein größtes Problem war gelöst. Das nächste Problem, dass ich vergessen hatte, wie man viele chinesische Schriftzeichen schreibt, wurde mit einem Wörterbuch gelöst. So konnte ich meine verfassten Artikel auf einem USB-Stick speichern und an Mitpraktizierende zur Korrektur und zur Weiterreichung an Minghui geben.

Nachdem mehrere Artikel veröffentlicht worden waren, gaben mir einige Praktizierenden Adressen und Telefonnummern und baten mich, Praktizierende, die ich kannte, zu „interviewen“. Ich wurde gebeten, ihnen bei der Zusammenstellung ihrer eigenen Artikel über die Verfolgung zu helfen. Einige von ihnen wohnten sehr weit von mir entfernt und ich musste mit dem Bus zu ihnen fahren. Wenn ich dann auf Einzelheiten stieß, die nicht klar waren, oder auf Informationen, die nicht genau waren, fuhr ich manchmal mehrere Male hin und her. Wenn ich mit einem Artikel fertig war, brachte ich ihn zurück zu dieser Person, las ihn vor und korrigierte alles, was nicht stimmte, bis es korrekt war. Dann schickte ich den Artikel an andere Praktizierende zur Korrektur und Einreichung.

Wenn ich erfahre, dass ein Praktizierender, der zur Vermeidung der Verfolgung sein Haus verlassen hatte, seit kurzem wieder zuhause ist, oder wenn ein älterer Praktizierender vom Lande auf Besuch da ist, dann suche ich denjenigen auf, um mich mit ihm über mein Verständnis vom Fa auszutauschen und ihm oder ihr zu helfen, einen Artikel über die Verfolgung zu verfassen. Solange denjenigen mein geringes Können nicht stört, helfe ich gerne. Ich fühle mich geehrt, wenn ich Mitpraktizierenden helfen kann.

Ich verbringe fünf halbe Tage in der Woche in einer Fa-Lerngruppe. In meiner Familie sind vier Personen, die anderen arbeiten alle oder gehen zur Schule. Ich kümmere mich um den Einkauf, das Kochen und das Putzen im Haus. Während des Tages fahre ich viel herum wegen Interviews. Nachts, wenn die Kinder im Bett sind, schreibe ich in Ruhe oft spät bis in die Nacht. Mit meiner begrenzten Bildung ist das Schreiben für mich nicht einfach. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich kämpfe um die richtigen Worte zu finden. Wenn ich Leute befrage und Artikel zusammenstelle, habe ich oft geweint wegen dem, was meine Mitpraktizierenden erleiden mussten. Ich bin auch stolz auf ihre aufrichtigen Gedanken und Taten. Einige Praktizierende waren in ihrer Kultivierung nicht fleißig. Wenn sie sich dann wieder daran erinnerten, wie sie zu Beginn der Verfolgung nach Peking gingen, um für Falun Gong zu appellieren, weinten sie. Sie fanden zur Entschlossenheit zurück, sich wieder zu kultivieren. Ich reinigte in diesem Prozess auch mich selbst und erhöhte meine Ebene. Wenn Minghui meine Artikel veröffentlichte, dann bat ich Praktizierende, sie für mich auszudrucken. Ich brachte dann diese Artikel zu den Praktizierenden, die ich interviewt hatte und freute mich gemeinsam mit ihnen.

Ich sehe nicht so aus, als ob ich durch das lange nächtliche Aufbleiben gealtert sei. Im Gegenteil sind viele Praktizierende überrascht, dass mein Haar wieder schwarz wurde und ich viel jünger aussehe. Ich habe nur diesen geringen Einsatz gebracht. Der Meister schenkte mir so viel Ermutigung. Ich finde keine Worte, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Ich kann mich nur fleißig kultivieren, um die Güte des Meisters zurückzuzahlen.

Auf dem Weg zur Gottheit weitergehen

Bis jetzt habe ich über 20 Praktizierenden geholfen, Artikel zur Aufdeckung der Verfolgung zu schreiben oder zu editieren. Ihre Artikel wurden auf Minghui veröffentlicht. Ich machte mir Sorgen, dass ich mit meinen erbärmlichen Schreibfähigkeiten nicht ganz genau die aufrichtigen Gedanken oder Handlungen der Mitpraktizierenden beschreiben konnte, oder wie sie verfolgt wurden. Ich bat diejenigen, die gut im Schreiben sind, mir ihre Meinungen kundzutun. Glücklicherweise gibt es Praktizierende, mit guten schriftstellerischen Fähigkeiten, die meine Artikel durchsehen, und die Redakteure von Minghui gehen sie auch durch, so dass es keine Fehler gibt.

Der Schreibprozess ist auch ein Prozess zur Erhöhung meiner Xinxing. Während dieses Prozesses wurde ich die Angst vor Leiden, die Angst vor Schwierigkeiten und die Angst los, anderen Praktizierenden Schwierigkeiten zu bereiten. Ich lernte auch viel durch die Anmerkungen der Mitpraktizierenden und das Editieren der Minghui-Redakteure. Ich lernte, die Artikel in einem Einführungsabschnitt mit einigen Sätzen zusammenzufassen. Ich lernte auch, die wichtigsten Informationen an den Anfang eines Artikels zu stellen und die weniger wichtigen Informationen an das Ende. Ich lernte, nicht nur eine Auflistung meiner Gedanken zu erstellen, sondern auch vollständige Sätze zu verwenden. Beispielsweise schrieb ich in einem Artikel: „Bei einer Größe von 1,64 m wog sie nur noch knapp über 40 Kilo und war dünner als eine gelbe Blume.“ Der Redakteur strich „dünner als eine gelbe Blume heraus“. Ihr Gewicht ist selbsterklärend, daher ist der Zusatz „dünner als eine gelbe Blume“ überflüssig. Es zeigte mir auch, dass unsere Artikel keine ausgefallenen Ausdrücke brauchen.

Jetzt habe ich einen Mini-Drucker und kann selbst meine korrigierten Artikel und anderes Informationsmaterial zur Aufklärung über die Fakten ausdrucken. Ich lernte außerdem, selbst Artikel bei Minghui einzureichen, somit kann ich eigentlich ganz selbstständig agieren.

Darüber hinaus versuchte ich mich auch an einem Artikel, der nicht die Verfolgung zum Thema hatte. Ein Praktizierender, der zur Kultivierung zurückgekehrt war, leistete sehr gute Arbeit bei der Aufklärung über die wahren Umstände und dabei, Menschen zum Austritt aus der kommunistischen chinesischen Partei und ihren Unterorganisationen zu überzeugen. Ich stellte fest, dass dieses Thema sehr nützlich war und so interviewte ich den Praktizierenden und schrieb einen Artikel mit der Überschrift „Meister, ich bin wirklich zurückgekommen.” Das war ein sehr passender und sehr berührender Titel. Es wurde auch viel editiert und einige Worte wurden hin und wieder verändert, doch das Ergebnis war dann viel besser.

Schließlich hoffe ich, dass mein Beispiel weitere Praktizierende dazu ermunterte, einen göttlichen Stift zur Hand zu nehmen, schreiben zu lernen und so nicht von anderen Praktizierenden abhängig zu sein, die eine bessere Ausbildung haben. Wir können unsere eigenen Erfahrungen und die Erfahrungen von Praktizierenden in unserer Umgebung niederschreiben und so dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und Menschen erretten. Wenn wir diese Artikel an Minghui senden, hilft das unserer eigenen Website und hilft uns, diese Kultivierungsumgebung aufrecht zu erhalten, in der wir unser Lernen und unsere Kultivierung vergleichen und fleißig miteinander sein können. Es hilft uns auch, unseren eigenen Weg bei der Bestätigung des Fa zu bahnen. Ich möchte allen Praktizierenden, die mir geholfen haben, meinen tiefsten Dank aussprechen.

Bitte weist mich darauf hin, wenn etwas nicht passend ist. Heshi.