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Eine Praktizierende bestätigt die Zustände in einem Zwangsarbeitslager

17. Februar 2013 |   Von einer Falun Gong-Praktizierenden aus Peking

(Minghui.org) Als ich in einem Medienbericht las, dass Julie Keith, eine Dame aus Oregon, eine Schachtel mit Halloween-Dekorationen kaufte und darin einen Brief von jemandem in einem chinesischen Arbeitslager fand, war ich zu Tränen gerührt. Die Dekorationen wurden in der Sektion 8 der Abteilung 2 des Zwangsarbeitslagers Masanjia gemacht, so war darin zu lesen. Der Brief erwähnte: „Wenn Sie zufällig dieses Produkt kaufen, schicken Sie bitte diesen Brief an die Welt-Menschenrechtsorganisation. Tausende Menschen hier, die von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt werden, werden es Ihnen danken und ewig an Sie denken.“ Der Schreiber dieses Briefes war ein großes Risiko eingegangen, als er versuchte mit der Außenwelt auf diese Weise Kontakt aufzunehmen, denn wäre dieser Brief entdeckt worden, wäre er wahrscheinlich schwer gefoltert oder sogar getötet worden.

Ich war im Jahr 2001 für 18 Monate im Zwangsarbeitslager für Frauen in Peking inhaftiert. Über 1000 Häftlinge waren dort eingesperrt und die meisten von ihnen waren Falun Gong-Praktizierende, die zu ein bis drei Jahren verurteilt worden waren. Von den acht Sektionen im Arbeitslager waren nur in einer Nicht-Praktizierende inhaftiert. Diese Gefangenen mussten oft Praktizierende in den anderen sieben Sektionen überwachen und schlagen. Dieses Lager hatte auch eine „Intensiv“- Einheit, die aus 20 einstöckigen Zimmern bestand, wo Praktizierende brutal gefoltert wurden. Die Fenster dieser Zimmer wurden während des Tages immer mit Vorhängen oder Decken bedeckt und man konnte Schreie aus dem Inneren hören.

Die Wärter im Arbeitslager setzten die Arbeitszeiten fest, oftmals von 05:00 Uhr früh bis 23:00 Uhr und manchmal sogar bis 02:00 Uhr am nächsten Morgen. Praktizierende haben nur 10 Minuten für jede Mahlzeit und ca. 5 Minuten, um sich morgens und abends zu waschen. Die Nutzung der Toilette ist nur zwei Mal am Tag erlaubt, einmal morgens und einmal nachmittags. Niemand erhielt eine Bezahlung für verrichtete Arbeit. Als ich verhaftet wurde, beschlagnahmten die Wärter mein ganzes Geld, etwa 2000 Yuan und ich durfte sechs Monate lang meine Familie nicht kontaktieren. Ich hatte auch keine Kleidung zum Wechseln.

Ich musste in der Zelle, in der ich eingesperrt war, essen, arbeiten und schlafen. Meine Hauptaufgabe war, Essstäbchen einzupacken und Fischfutter aufzuspießen. Wir mussten zuerst die Papiertüten befeuchten, in die ein Paar Stäbchen eingepackt wurden. Wir benutzten Lumpen, die auch zum reinigen der Zimmer, Flure und Toiletten benutzt wurden, um die Tüten zu befeuchten. Die Stäbchen wurden in der Regel auf dem Boden gestapelt, und wenn wir zu viele davon hatten, rollten wir unser Bettzeug auf und lagerten sie auf den Bettbrettern. Wir hatten nie eine Gelegenheit unsere Hände zu waschen, selbst nachdem wir auf der Toilette gewesen waren. Die Drogenabhängigen, die uns überwachten, verwendeten manchmal die Stäbchen, um in ihren Zähnen herumzustochern oder ihre Zehen zu reinigen. Jedes einzelne dieser Stäbchen wurde wie üblich verpackt. Die Papiertüten und andere Behälter, in denen sie verpackt wurden, waren alle mit „hygienische Stäbchen“ markiert. Einige Luxus-Stäbchen waren aus hochwertigem Holz angefertigt, die einem feineren Herstellungsprozess unterzogen wurden. Diese wurden in besonderem Papier oder in Plastiktüten eingepackt, auf denen der Name eines bestimmten Hotels oder Restaurants stand. Allerdings wurden diese auch auf dem Boden gestapelt, zum herumstochern in Zähnen und Reinigen von Zehen benutzt und mit schmutzigen Händen verpackt.

Wir hatten in der Regel eine tägliche Quote von etwa 8.000 Paar Essstäbchen zu verpacken, es war schwierig so viele zu schaffen. Wenn wir nicht bis zum Ende eines normalen Tages damit fertig wurden, mussten wir länger arbeiten. Um unsere Mahlzeiten schneller zu beenden und weiter zu arbeiten, aßen wir dort, wo wir arbeiteten, und stellten dann unsere Schüsseln auf den Boden neben uns. Unsere Hände bekamen durch diese intensive Arbeit Blasen, Schwielen und bluteten. Nachdem wir den ganzen Tag gearbeitet hatten, konnten wir oft unseren Rücken nur schwer gerade halten.

Fischfutter aufzuspießen war sogar noch arbeitsintensiver. Wir verwendeten Köder dafür, der dunkelrot war und nicht größer als die Spitze eines Essstäbchens. Die Spieße waren eineinhalb Zentimeter lang. Zunächst nahmen wir winzige Gummiringe mit einer Pinzette auf, legten diese um den Köder herum und verbanden die Ringe mit den Stäben. Wir mussten jeden Tag 4 kg von feinem Fischfutter oder 5 kg von normalem Fischfutter fertigstellen. Wenn unsere Hände ausgelaugt waren, mussten wir unsere verletzten Hände verbinden, was wirklich schmerzte und dann weiter arbeiten.

Das Arbeiten mit Fischfutter ist sehr unhygienisch und hat einen stechenden Geruch. Da das Fischfutter und die Gummiringe so klein waren, mussten wir diese oft nahe vor unsere Augen halten, um daran arbeiten zu können. Also ging der Staub in unsere Augen und Nase und verursachte oft einen Ausschlag auf unserer Haut, was im Sommer noch schlimmer war. Unsere Hände waren oft angeschwollen, wenn wir die Gummiringe schneiden und vorbereiten mussten. Wir litten unter extremen Schmerzen und die Hände einiger Praktizierender wurden knotig.

Viele von uns, die im Lager arbeiteten, konnten nicht aufrecht stehen und hatten Schwierigkeiten beim Gehen. Die körperliche und geistige Erschöpfung war extrem. Viele von uns waren zwischen 50 und 70 Jahre alt, wurden aber trotzdem gezwungen, harte Arbeit zu verrichten. Als eine 61-Jährige Praktizierende in unsere Zelle verlegt wurde, war ihr ganzes Gesicht lilafarben. Wir konnten ihre Prellungen sehen, ihre Nase war geschwollen und sie konnte kaum ihre Augen öffnen. Sie hatte Blutgerinnsel in ihrem Haar und Blutflecken auf ihren Schuhen und Kleider. Sie war zwei Wochen zuvor geschlagen worden. Ihr Rücken schmerzte, sie hatte Schwierigkeiten beim Gehen und konnte sich beim Schlafen nicht umdrehen. Trotz ihres Zustandes wurde sie gezwungen harte Arbeit zu verrichten, als sie in unsere Zelle gebracht wurde. Wir durften nicht miteinander reden. Wenn wir es taten, wurden wir geschlagen und mit Elektrostäben geschockt.

Im Übergangszentrum und in der Sektion, der ich zugewiesen war, mussten wir auch Pullover, wollene Handschuhe und Wollmützen herstellen. Wir hatten strenge Anforderungen, wie viele Stiche wir pro Zoll machen mussten. Wenn jemand einen Fehler machte, musste alles noch einmal getan werden. Wir nähten auch bunte Perlen und glänzende Dinge auf Pullover oder Röcke, die dann ins Ausland exportiert wurden. Weitere Arbeiten umfassten den Anbau von Gemüse, Ornamente machen, Papier falten und Hygieneprodukte für Frauen verpacken. Jede Abteilung musste unterschiedliche Arbeit ausführen und wir durften nicht schlafen gehen, bis unsere Arbeit getan war.