Mein Herz von Eigensinnen befreien

Von der 9. Internetkonferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in Festlandchina

(Minghui.org)

Wenn ich auf den Weg meiner Kultivierung, den ich dieses Jahr gegangen bin, zurückblicke und sehe, wie ich mich unter dem Schutz des Meisters Stück für Stück erhöht habe, füllt sich mein Herz mit unendlicher Dankbarkeit für unseren barmherzigen und mächtigen Meister. Die größte gewonnene Erkenntnis, die ich in dieser einjährigen Periode erlangt habe, ist, dass, jeder Konflikt, jede Traurigkeit und jede Unannehmlichkeit eine Art Gaspedal ist, das mich in meiner Kultivierung schneller nach vorne bringt, so lange ich mich als einen Praktizierenden betrachte.

Mein Innerstes vom Handy befreien

Ich übernahm die Verantwortung für bestimmte Aufgaben auf meiner Arbeit und so kaufte mein Chef mir ein Handy, dessen Rechnung er selbst bezahlte. Es wurde von mir verlangt, dass ich mein Handy immer eingeschaltet lasse und zur Arbeit komme, wann immer ich gebraucht werde.

Ich war auch schon ein gewissenhafter Arbeiter, bevor ich mit dem Praktizieren des Falun Dafa begonnen hatte. Nachdem ich mit der Kultivierung angefangen hatte, folgte ich den Lehren des Dafa und wurde noch gewissenhafter. Obwohl ich seit die Verfolgung 1999 begonnen hatte oft unfair behandelt wurde, nahm ich meine arbeitsmäßigen Pflichten immer sehr ernst. Egal ob ich gerade beim Essen war oder schlief, wenn mein Handy klingelte und ich auf der Arbeit gebraucht wurde, ging ich sofort hin.

Es schien so, als wäre mein Herz an das Handy gebunden. Da ich wusste, dass es jeden Moment klingeln könnte, wagte ich nicht, es zu Hause zu lassen. Ich nahm es sogar mit, wenn ich zum gemeinsamen Fa-Lernen ging, das in der Wohnung eines anderen Praktizierenden stattfand. Andere Praktizierende erinnerten mich dann daran, dass dies die Sicherheit der Praktizierenden beinträchtigen könnte und so ließ ich mein Handy wiederwillig zu Hause. Aber schon bald machte ich mir sorgen darum. Ich fühlte mich während des Fa-Lernens unwohl und konnte das Fa nicht mit dem Herzen lernen. Das erste, was ich tat, wenn ich das Buch öffnete war, dass ich kurz das Kapitel überflog und abschätzte wie viele Seiten wir heute lesen würden. Dann las ich das Fa und hoffte dabei, dass es bald vorbei sein möge. Wenn wir schließlich fertig waren mit dem Lesen, war ich auch nicht in der Stimmung, mich mit meinen Mitpraktizierenden auszutauschen. Ich machte mir Sorgen und wollte schnell wieder zu Hause sein.

Wenn ich zu Hause angekommen war, rannte ich schnell zu meinem Handy und sah nach, ob jemand angerufen hatte, manchmal zog ich an der Tür noch nicht einmal die Schuhe aus. Wenn mein Handy verpasste Anrufe zeigte und besonders, wenn es mehrere davon gab, fühlte ich mich extrem unwohl. Wenn mein Chef versucht hatte, mich anzurufen, begannen meine Hände zu zittern. Ich rief ihn dann sofort zurück und brachte die Begründungen vor, die ich mir vorher ausgedacht hatte.

Mein Herz war für ein paar Jahre an mein Handy gebunden. Erst als mir meine Mitpraktizierenden dabei halfen zu erkennen, dass für einen Dafa-Praktizierenden das Dafa die erste Priorität haben sollte, konnte ich das loslassen. Ich fing an zu erkennen, dass diese Sache mit dem Handy von meinem Eigensinn des Festhaltens an Ruhm und persönlichen Vorteilen herrührte. Ich machte mir sogar Gedanken über die Bezahlung der Überstunden und über die Bemerkungen meines Chefs.

Als ich mich in dieser Beziehung weiter erhöht hatte, erkannte ich, dass für einen Dafa-Praktizierenden nichts zufällig passiert. Wenn ein Praktizierender aufrichtige Gedanken hat, läuft alles reibungslos ab. Störungen gibt es nur, wenn ein Praktizierender seine Eigensinne nicht loslassen kann. Die Errettung zahlreicher Lebewesen ist inzwischen zur wichtigsten Sache dieses Universums geworden. Wie könnte ich den alten Mächten erlauben, meinen Job zu benutzen, um mich zu stören.

Der Meister sagte:

„Die alten Mächte wagen nicht gegen die Erklärung von Wahrheit und die Errettung aller Wesen zu sein. Wichtig ist, dass das Herz bei der Arbeit keine Lücke hinterlässt, die sie ausnutzen können.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston, 27.04.2002)

Allmählich wurde mein Herz immer reiner und ich wurde nicht länger von meinem Handy beeinflusst. Wenn ich heute das Fa lerne oder Dinge zusammen mit meinen Mitpraktizierenden tue, schalte ich das Handy aus und nehme den Akku raus, oder ich lasse es einfach zu Hause. Ich tue mit einem leichten Herzen einfach das, was ich tun soll.

Den Eigensinn des Rechthabenwollens loslassen

Viele Jahre lang konnte ich mich nicht mit meiner Frau einigen, welche Kleidung zu ihr passt. Manchmal war der Unterschied zwischen unseren Meinungen riesig. Wir diskutierten und argumentierten und stritten uns auch oft miteinander.

Ich dachte, dass der Kleidungssinn meiner Frau den Anforderungen nicht gerecht wurde und dass sie nicht wusste, welche Kleidung zu ihr passte. Ich dahingegen verfügte über ein großes ästhetisches Verständnis und wusste, welche Art von Kleidung zu welchem Typ passt. Meine Frau war jedoch nicht einverstanden und stritt oft mit mir und lehnte die Kleidung ab, die ich ihr vorschlug, was mich oft verärgerte.

Als ich zu meiner Frau sagte: „Bitte mich nicht darum, dir bei deiner Kleidung zu helfen, wenn du nicht auf mich hörst“, zeigte sie mir, dass sie großen Respekt vor meiner Meinung hatte, um mich dazu zu bewegen, sie zu begleiten. Aber wenn ich ihr dann einen Vorschlag machte, lehnte sie diesen mit „ich mag das nicht“, oder „ich denke es passt nicht zu mir“ ab. Ich hatte das Gefühl, mich selbst ohrfeigen zu können, weil ich meine Lektion nicht lernte und immer wieder in diese Situation geriet.

Die Praktizierende H und eine andere Praktizierende besuchten uns diesen Juli. Wir fingen an, über Kleidung zu reden, was sofort mein Interesse weckte. Ich sprach frei über Kleidungsstile und Farben und die beiden Praktizierenden schienen meiner Meinung zu sein.

Ich bemerkte, dass meine Frau mir ebenso aufmerksam zuhörte und so änderte ich das Thema und fragte: „Habt ihr jemals gesehen, dass meine Frau Kleidung getragen hat, die gut zu ihr passte, also die Art von Kleidung, an die sich die Leute erinnern, wenn sie sie gesehen haben?“ Beide Praktizierende stimmten mir zu aber meine Frau machte den Eindruck, als ob sie sich unwohl fühlte. Aber ich kümmerte mich nicht darum und redete weiter. Ich dachte, dass ich diese Gelegenheit nutzen müsse, um den Ärger rauszulassen, den ich über Jahre angehäuft hatte. Als die beiden Praktizierenden erkannten, dass hier etwas im Gange war, suchten sie nach einer Ausrede und verließen uns eilig.

Als die Praktizierenden gegangen waren, fuhr ich damit fort, meine Frau mit diesem Thema zu attackieren und demonstrierte die Richtigkeit meiner Sichtweise von vielen Standpunkten aus. Ich redete solange auf sie ein, bis sie erklärte, dass sie ihren Stil verbessern müsste und in Zukunft bei der Auswahl ihrer Kleidung auf meine Meinung hören würde.

Eine Woche später bat mich meine Frau, mit ihr einkaufen zu gehen. Als ich gerade nach einer angemessenen Kleidung für meine Frau suchte, deutete ich auf eine Mitarbeiterin des Einkaufszentrum und sagte zu meiner Frau: „Diese Art Kleidung würde dir auch gut stehen.“ Sie schaute kurz hin und sagte dann ohne eine Sekunde vorher nachzudenken: „Ich mag die Farbe nicht.“ Ich war wütend und sagte: „Wenn du nach wie vor betonst, was du magst und was du nicht magst, warum bittest du mich dann darum, dich zu begleiten?“

Meine Tochter, die uns begleitete sagte dann: „Die Kleidung passt nicht zu ihrer Figur.“ Ich hatte das Gefühl, dass das Blut in meinem Herzen explodierte. Ich konnte kein einziges Wort sagen. In diesem Moment erkannte ich, dass etwas mit mir nicht stimmte und dass es an der Zeit war, meinen Eigensinn loszulassen. Ich sprach kein Wort bis wir zu Hause waren. Ich sagte zu mir: „Irgendetwas stimmt mit mir nicht. Was ist mein Problem?“

Die nächsten Tage suchte ich in meinem Inneren und fand den Eigensinn der Lust. Ich war nur deshalb gut darin, Kleidung auszusuchen, weil ich immer darauf achtete, wie Leute sich kleideten und insbesondere auf hübsche junge Frauen. Manchmal bewegte sich mein Herz, wenn ich sie beobachtete. Genau gesagt, beobachtete ich die Frauen und nicht ihre Kleidung und ich hatte diesen versteckten Eigensinn der Lust auf meine Frau projiziert.

Als ich damit fortfuhr im Inneren zu suchen, fand ich darüber hinaus den Eigensinn des Kampfgeistes und den Eigensinn der Geltungssucht. Vielleicht sah der Meister meinen aufrichtigen Versuch des Nach-innen-Suchens und meine aufrichtige Hoffnung, diese Eigensinne loszuwerden. Der Meister half mir am Abend des 18. August 2012 dabei, meinen grundlegenden Eigensinn zu finden, als ich gerade damit begann, diesen Artikel für die 9. Internet-Fa-Konferenz zu schreiben.

Als ich am Abend diesen Artikel schrieb, hörte ich wie meine Frau und meine Tochter Schuhe anprobierten. Sie baten mich rüberzukommen und einen Blick auf die Schuhe zu werfen, die die Tante meiner Tochter für sie gekauft hatte. Ich sah, dass meine Tochter ein paar rote Sportschuhe mit einem weißen Streifen trug. Mein Interesse wurde sofort geweckt und ich sagte lobend: „Sie sehen gut aus, wirklich gut!“

Ich sagte zu meiner Tochter: „Dreh dich nach rechts, lass mich mal gucken. Nein, nein, dreh dich nach links, links.“ Meine Tochter drehte sich weiter nach rechts und ihr Gesicht strahlte Unmut und Ungeduld aus. Ich wurde gleich ein wenig traurig und mein Interesse verflog. Ich sagte: „Du probierst die Schuhe gar nicht für mich an. Warum bist du so unglücklich geworden?“ Meine Tochter sagte wütend: „Ich mag diese Schuhe nicht und ich finde sie nicht bequem, aber du willst noch von mir, dass ich mich nach rechts und nach links drehe.“ Dann ging sie weg.

Ich sprach mit meiner Frau, um der Sache auf den Grund zu gehen. Sie sagte: „Du hättest deinen Gesichtsausdruck sehen sollen, als du dir die Schuhe angesehen hast. Können sie so großartig sein? Du hast sogar behauptet, dass wir noch nie so gute Schuhe wie diese hier gekauft hätten.“ Dann verfielen wir in unseren alten Streit und ich argumentierte mit alten Argumenten über das ästhetische Verständnis. Als meine Frau schon fast ihre Niederlage eingestanden hatte, huschte meine Tochter plötzlich in den Raum und verteidigte ihre Mutter. Sie schimpfte wild auf mich ein, obwohl ihren Argumenten meiner Meinung nach der Boden fehlte. Als ich ihr klar machte, dass sie falsch lag, ermahnte meine Frau mich dazu, auf meine Xinxing zu achten. Ich verlor komplett die Kontrolle und meine Dämon-Natur explodierte. Ich konnte nicht mal einen Satz ungesagt lassen und jeder Satz, den ich sagte, verletzte meine Tochter. Meine Tochter knallte schließlich die Tür zu und schrie: „Ich werde dich nie wieder Vater nennen!“

Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich war nicht mehr wütend, aber ich konnte meine Augen nicht zu machen. Ich starrte an die Decke und sagte immer wieder zu mir, dass ich meinen grundlegenden Eigensinn finden und loswerden muss. Gegen 01:00 Uhr schrieb ich im Dunklen vier Worte auf: „Anderen die Meinung aufzwingen.“ In diesem Moment fühlte ich ganz genau, wie ein großes Stück einer schwarzen Substanz aus meinem Herzen entfernt wurde. Ich erkannte klar, dass ich zu sehr daran hing, Recht zu haben. Ich hatte große Schmerzen ertragen und mir den Kopf zerbrochen, um meine „Richtigkeit“ zu beweisen und andere dazu zu bewegen, meine Sicht zu akzeptieren. Ich hatte es sogar gewagt, das Dafa zu benutzen, um mich selbst zu bestätigen, was einfach nicht zu akzeptieren war.

Ich rief mir die Lehre des Meisters ins Gedächtnis:

„Ihr sollt nicht miteinander hin und her streiten, nicht betonen, wer recht hat und wer nicht. Mancher hebt immer hervor, dass er recht hat. Du hast recht, du hast nichts Falsches gemacht, na und? Hast du dich erhöht im Verständnis vom Fa? Dass du mit einem menschlichen Herzen betonst, wer recht hat und wer nicht, das an sich ist schon falsch, weil du dich an einem Grundsatz der gewöhnlichen Menschen misst und verlangst, dass die anderen diesem Grundsatz entsprechen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Als meiner Tochter die Gründe aus gingen und sie anfing, mich zu beschimpfen, war das in der Tat wie ein Spiegel, der mir zeigte, wie ich anderen meine Meinung aufzwang. Ich fühlte mich plötzlich erleichtert und beschwerte mich nicht mehr über meine Frau und meine Tochter. Es fühlte sich so an, als hätte der Sturm, den ich erleben musste, nie stattgefunden.

Am nächsten Tag verspürte ich während der Arbeit einen dumpfen Schmerz auf meiner Zunge. Ich begriff sofort, dass dieser Schmerz von meinem starken Eigensinn des Kampfgeistes verursacht wurde und das Ergebnis der verletzenden Worte war, die ich ausgesprochenen hatte, als ich mit meiner Tochter stritt. Ich sagte in meinem Herzen zum Meister: „Ich habe falsch gehandelt, ich werde mich verbessern.“ Genau in diesem Moment verschwand der Schmerz auf meiner Zunge vollständig.

Sich im Prozess des Schreibens eines Artikels erhöhen

Im Juni 2012 besuchte mich die Praktizierende H zusammen mit einem Familienangehörigen eines illegal verhafteten Praktizierenden. H hoffte, dass ich einen Artikel über die Verfolgung dieses Praktizierenden schreiben könnte. Nach einigen Fragen und Antworten, fand ich, dass dieser Fall sehr typisch und sehr bewegend war. Des Weiteren gab es auch Fotos, die mit diesem Fall in Zusammenhang standen. Ich erkannte sofort, dass es sich hier um sehr gutes Material handelte und ich einen sensationellen Artikel veröffentlichen könnte. In meiner Begeisterung schrieb ich schnell den Artikel und fügte noch an diesem Abend die Fotos ein. Aber ich hielt mich zurück und verschickte den Artikel nicht, da H betont hatte, dass sie den Artikel vor der Veröffentlichung lesen wolle. Ich speicherte den Artikel daher im Postfach, auf das wir beide zugreifen konnten.

Als ich H am nächsten Tag traf, fragte ich sie: „Wie findest du ihn? Hast du ihn gelesen? Gibt es ein Problem?“ Sie sagte: „Es gibt einige Probleme.“ Sie machte eine kurze Pause und sagte dann: „Andere Praktizierende und ich haben den Artikel gelesen und wir finden, dass er zu oberflächlich ist. Wir dachten daran, dass der Praktizierende J in der Lage ist, einen besseren Artikel zu schreiben. Mein Herz schmerzte so, als ob jemand reingekniffen hätte.

Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, erkannte dann aber, dass es Zeit war loszulassen und mich zu erhöhen. So bat ich H um einen USB-Stick und kopierte ihr alle Materialien, die mit diesem Artikel in Zusammenhang standen. Ich versuchte mein Möglichstes, um ruhig zu bleiben. H wollte das Ganze etwas näher erklären, aber ich winkte ab und sagte lächelnd: „Mach dir keine Sorgen. Ich fühle mich in der Tat ein wenig unwohl im Herzen, aber jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich mich erhöhen soll. Nimm ihn [den Stick] und wer auch immer einen besseren Artikel schreiben kann, der möge es tun.“ H nickte und sagte lobend: „Wie schnell du dich erhöht hast!“

Nach dem H gegangen war, las ich meinen Artikel nochmal durch. Ich war betroffen. Mein Eigensinn der Selbstbestätigung und der Eigensinn des Ruhmes waren letzte Nacht wirklich angeschwollen. Ich hatte noch nicht mal eine Einleitung geschrieben. Der Artikel war wie ein gewöhnlicher Bericht geschrieben und hatte einen flachen Ton.

Der von J geschriebene Artikel wurde ein paar Tage später veröffentlicht. Er war gut geschrieben. Ich freute mich, dass J einen guten Artikel geschrieben hatte und ich freute mich darüber, dass ich mich erhöht hatte.

Neid und den Eigensinn, Befehle nicht annehmen zu können, loslassen

Einer der Praktizierenden, die dieses Jahr verfolgt wurden, stand mir nahe und wohnte darüber hinaus in meiner Nähe, daher arbeitete ich an einem Plan, ihn zu retten. Die Praktizierenden L und H waren ebenfalls in diesem Rettungs-Team. L war lange Zeit Koordinatorin in der Gegend gewesen. Sie war in einem stabilen Kultivierungszustand und hatte eine Leidenschaft dafür, Dinge zu tun. H war sehr erfahren darin, Praktizierende zu retten und kannte viele praktische Methoden. Insbesondere war sie gut darin, mit den Polizeibehörden, der Staatsanwaltschaft und den Gerichten zu verhandeln. Das Team beinhaltete des Weiteren noch Praktizierende, die die Familienangehörigen des verfolgten Praktizierenden kontaktierten und solche, die aufrichtige Gedanken aussendeten. Aufgrund dieser Zusammensetzung sah es so aus, als würden wir ein sehr kraftvolles Rettungs-Team werden. Aber meine starken Eigensinne beeinflussten unsere Rettungsbemühungen negativ.

An dem Tag, an dem unser Rettungsteam gebildet wurde, versammelten sich 7 oder 8 Praktizierende, um die Verteilung der Aufgaben und die Rettungsstrategie zu besprechen. Zwei oder drei Praktizierende gaben an, dass sie noch keine Erfahrungen mit der Rettungsarbeit gesammelt hätten und daher den Entscheidungen der anderen folgen würden. Die Praktizierende L sagte dann: „Ich denke, dass H und C (ich) gut geeignet wären, die Anwälte zu kontaktieren...“ Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, unterbrach ich sie. Ich sagte: „Ich denke zuerst sollte jeder darüber sprechen, was er tun kann!“ Der Ton meiner Worte war stur und kritisch, da ich der Meinung war, dass wir keinen Chef brauchten. Nach dem ich das gesagt hatte, wollte niemand mehr etwas sagen und so beendeten wir die Sitzung, ohne ein Ergebnis erzielt zu haben.

Ungefähr 10 Tage später kamen fünf oder sechs von uns zusammen, um zu besprechen, wie wir den Praktizierenden retten könnten. Wir entwickelten zwei Strategien. Nach der einen sollte hauptsächlich ein Anwalt beauftragt und ein rechtliches Verfahren angestrengt werden. Nach der anderen sollen die persönlichen Erfahrungen der Praktizierenden genutzt werden, um die Fakten innerhalb der Gemeinde bekannt zu machen. Die Praktizierende H und ich befürworteten die erste Methode, während zwei andere Praktizierende für die zweite Methode waren. Wir diskutierten energisch miteinander und keine der beiden Seiten wollte nachgeben. Am Ende beschlossen die beiden Seiten jeweils ihrer eigenen Methode zu folgen, da sich die beiden Ansätze nicht gegenseitig behindern würden. Die anderen beiden Praktizierenden, die eine andere Meinung hatten, kamen nie wieder, um die Rettungsaktion zu besprechen.

Als unser Rettungsteam erneut zusammen kam, waren wir nur noch zu viert. Die Praktizierende L sagte besorgt: Es nehmen immer weniger Praktizierende am Rettungsversuch teil. Wie sollen wir vorgehen? H teilte ihre Bedenken. Aber ich fühlte mich auf einmal sehr stolz und sagte: „Ich kann nicht für andere entscheiden, aber ich werde mit der Rettung fortfahren, auch wenn ich der letzte bin, der übrig geblieben ist.“ Dazu sagte niemand mehr ein Wort.

Nach einer Weile sagte L zu mir: „Die Eltern möchten der Öffentlichkeit sagen, dass es legal für ihren Sohn war, Falun Gong zu praktizieren und dass er nichts falsch gemacht hat. Wir brauchen einen Artikel dafür. Kannst du ihn schreiben?“ Ich antwortete: „Es gibt keinen Grund einen zu schreiben. Hat der Anwalt, als er letzte Mal gekommen ist, der Familie nicht eine Verteidigungsschrift gegeben, die bereits verwendet wurde? Die erklärt die Fakten doch schon tiefgründig.“ L konterte darauf: „Die Eltern sagen, sie wäre nicht auf die spezifische Situation des Sohns ausgerichtet, daher wollen sie sie nicht benutzen.“ Ich winkte ab und sagte: „Keine Sorge. Ich werde mit der Familie reden.“ H nickte und sagte dann: „Wir folgen den Anweisungen des Anwalts und der Familienangehörigen und spielen keine führende Rolle, daher denke ich, dass wir unsere Herangehensweise noch mal besprechen sollten.“ Ich hatte bereits mit H zusammengearbeitet und kannte daher ihre Fähigkeiten. Des Weiteren erkannte ich, dass ich mich selbst nicht so sehr hervorheben sollte. Daher sagte ich: „H, ich würde mich gerne deinem Vorschlag anschließen. Sag mir einfach, was wir jetzt machen müssen. Aber obwohl ich diese Worte gesagt hatte, akzeptierte ich Hs Vorschlag nicht wirklich in meinem Herzen.

Kurz darauf wurde die Praktizierende L von örtlichen Polizisten belästigt. Sie ließ mir mit Hilfe eines anderen Praktizierenden eine Nachricht zukommen, in der sie mir mitteilte, dass sie sich erst reinigen müsse und daher vorübergehend nicht mehr am Rettungsteam mitarbeiten werde. Ich dachte: „Es ist kein Problem, wenn sie nicht mehr mitmacht. Sie kann sowieso nicht viel tun. Wir können auch Probleme vermeiden, wenn wir uns nicht sehen.“

Auch wenn es in den nächsten Tagen so aussah, als würde ich an Hs Vorschlag arbeiten, gab H oft zu erkennen, dass das, was ich getan hatte, nicht mit ihrer Idee übereinstimmte. Ich war jedes Mal ärgerlich, wenn das passierte. Einmal sagte ich zu ihr: „Wir können uns nur über die grobe Idee einigen. Aber wenn die Sache konkret umgesetzt wird, sind viele Detailfragen betroffen. Ich kann nicht alles mit dir sprechen und wir haben auch keine Zeit dafür.“ Darauf antwortete H: „Da du derjenige bist, der die konkreten Sachen tut, ist es besser, wenn du deinen eigenen Ideen folgst.“ Anschließend sprach sie eine lange Zeit nicht mehr mit mir und ich wollte sie auch nicht kontaktieren. In dieser Zeit fühlte ich mich im Herzen sehr schwer und unwohl, wann immer ich sie sah.

Ich machte weiter mit den Dingen, aber ich ging nicht systematisch vor und erzielte auch keinen guten Effekt. Ich tat die Dinge nur oberflächlich. Ich hatte mehr und mehr das Gefühl, dass etwas nicht stimmte und dass es bei mir Probleme geben müsse und dass ich in meinem Inneren nachschauen müsse.

Dann begegnete ich H wieder. Wir sprachen ruhigen Herzens über eine Stunde lang miteinander. Wir sprachen kaum über die konkreten Dinge, die für das Rettungsprojekt noch getan werden mussten. Stattdessen tauschten wir unsere Erkenntnisse über das Fa und unsere Erfahrungen bei der Erhöhung in der Kultivierung aus.

Während dieses Gesprächs erkannte ich, dass ich neidisch auf H war. Ich war neidisch auf ihre Fähigkeiten und darauf, dass ihr Vorschlag von anderen Praktizierenden geschätzt wurde. Der Eigensinn des Neides hatte dazu geführt, dass ich mich in meinem Herzen von H distanziert hatte. Zusätzlich hatte ich den Rettungsversuch mit meinem starken Eigensinn der Selbstbestätigung verdorben. Meine Gedanken waren nicht aufrichtig und mein Herz war nicht rein. Daher war das Ergebnis nicht gut. Ich teilte mein Verständnis mit H und ließ erkennen, dass ich entschlossen war, meine Eigensinne loszulassen und gut mit ihr zusammenzuarbeiten.

Nachdem ich zu Hause angekommen war, erzählte ich meiner Frau von dem Erfahrungsaustausch mit H. Ich hatte das Gefühl, dass sich die schlechten Elemente, die mich von H trennten, auflösten als ich meine Eigensinne offenlegte. Des Weiteren hatte ich auf einmal eine klare Rettungsstrategie vor Augen und mein Ansatz deckte sich sehr gut mit dem von H.

Als ich damit fortfuhr in meinem Inneren zu suchen, hatte ich das Gefühl, dass ich sehr an meinem Selbst festhielt. Der Spruch „ich werde mit der Rettung weiter machen, auch wenn ich der letzte bin!“ hatte meinen Eigensinn des Festhaltens am Selbst gründlich enthüllt. Des Weiteren erkannte ich, dass die Trennung zwischen mir und der Praktizierenden L von meiner Arroganz und meinem Eigensinn, keine Befehle entgegen nehmen zu wollen, verursacht worden war. Ich fühlte mich immer unwohl, wenn ich auf andere hören sollte. Ich konnte mein selbst nicht loslassen und nicht gut mit anderen Praktizierenden kooperieren.

Während dieser Zeit, ließ mir L eine Nachricht zukommen, in der sie mich darum bat, vorbei zukommen. Als ich bei ihr zu Hause ankam, sagte sie geradeheraus zu mir: „Lass uns unsere Herzen öffnen, miteinander sprechen und unsere Probleme lösen.“ Dann sprach sie über die unangenehmen Dinge, die zwischen uns aufgetreten waren und fragte mich, was ich darüber dachte. Ich sagte aufrichtig zu ihr, dass das wegen meiner Probleme geschehen sei. Aber natürlich schaute auch L nach innen und teilte mir ihre Erfahrungen mit. Durch diesen Austausch wurde die Trennung zwischen uns aufgehoben.

Der Meister sagte:

„Die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen“
(Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times, 17.10.2009)

Die Umgebung veränderte sich mit dieser Einstellung. Die Dinge begannen sich zu ändern als ich meine Eigensinne erkannte, allmählich losließ und die Trennung zwischen mir und meinen Mitpraktizierenden aufhob.

Als wir fortfuhren, erhöhte sich die Anzahl der beteiligten Praktizierenden weit über die frühere Zahl hinaus und wir hatten nun viele Hände, um mit allen möglichen Aufgaben fertig zu werden. Wir hatten Praktizierende, die Fakten auf Klebeetiketten druckten, Briefe verschickten, die die wahren Umstände enthielten, Multimedianachrichten über das Handy verschickten, Telefonanrufe machten, in kurzen Abständen aufrichtige Gedanken auf die relevanten Einrichtung ausgerichtet aussendeten und Adressen von bei der Verfolgung beteiligten Personen heraussuchten. Wir bildeten wirklich einen Körper.

„Halt den Mund“

Im Juli 2012 ging die Nachricht herum, dass das Böse an einem bestimmten Tag in einer großangelegten Aktion vorhatte, Praktizierend zu belästigen und einzusperren. Es wurde gesagt, dass diese Nachricht von einem Polizisten stammte, der die Wahrheit über Falun Gong verstanden hätte. Die Nachricht verbreitete sich schnell unter den Praktizierenden.

Eines Tages, wir hatten gerade das Fa-Lernen in der Gruppe beendet, sprachen einige Praktizierende von dieser Nachricht und baten uns darum, unserer Verständnis mitzuteilen. Die Mehrheit war der Meinung, dass wir Verantwortung für unsere Mitpraktizierenden tragen sollten und daher eine solche Nachricht weitergeben sollten, wenn wir davon hörten. Aber ich dachte, dass die Verbreitung dieser Nachricht in gewissem Sinne eine Art Anerkennung der Verfolgung war. Als wir mit der Diskussion fortfuhren, sprach mich der Praktizierende G plötzlich in lautem und ernst klingenden Ton an und sagte: „Halt den Mund!“ Ich war fassungslos und fragte mich, warum G das getan hatte. In der Vergangenheit, waren die Leute immer bereit, meine Meinung anzuhören, wenn wir unsere Verständnisse in der Fa-Lern-Gruppe austauschten. Ich wollte weiter erzählen, aber ich hielt mich zurück.

Ich erinnerte mich an das, was der Meister sagte:

„Die beste Methode ist, dass man nicht weiter dagegen vorstößt, nicht weiter nach vorne drängt und nicht weiter nach der Lösung jagt, wenn man auf irgendetwas stößt. Lasst das Herz los, geht einen Schritt zurück und findet die Lösung.“ (Li Hongzhi, Fa- Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 22.07.2006)

Ich sagte wirklich nichts mehr nach dieser Sache und hörte ruhig den anderen zu.

Als ein paar Minuten vergangen waren, wurde mein Herz immer ruhiger. Ich konnte die Meinungen der anderen verstehen und nachvollziehen. Ich vergaß total die Demütigung, unter der ich gelitten hatte. Plötzlich hörte ich wie G sagte: „Es sieht so aus, als ob an dem, was C gesagt hatte, etwas dran ist.“

Aufrichtige Gedanken aussenden, um Lebewesen zu erretten

Während des März 2012, als die kommunistische Partei die „Zwei Kongresse“ abhielt, schickte meine Arbeitsstelle zwei Personen, um mich zu überwachen. Sie wurden vor dem Appartementgebäude positioniert, in dem ich lebte. Dayou (ausgedachter Name), der dafür verantwortlich war, war früher mein Freund gewesen. Ich habe ihn oft angerufen und ihm Textnachrichten geschickt, um ihm die wahren Umstände zu erklären. Aber er schien davon nicht berührt worden zu sein und schickte nach wie vor Agenten, um mich zu überwachen. Ich war ein bisschen verärgert deswegen.

Als ich nach Hause kam, sendete ich zuerst aufrichtige Gedanken, ausgerichtet auf Dayou und die beiden Personen, die mich überwachten aus, um sie zu bestrafen und sie davon abzuhalten, weiterhin schlechte Taten zu begehen. Nach ein paar Tagen hatten meine aufrichtigen Gedanken scheinbar noch keinen Effekt erzielt.

Eines Tages erkannte ich plötzlich, als ich das Fa lernte, dass die aufrichtigen Gedanken ausgesendet werden, um das Böse zu beseitigen, das hinter den Menschen existiert, die vom bösen gesteuert werden und die ich versuche zu erretten. Wie kann ich wütend auf sie sein? Ich veränderte daher meinen Ausgangspunkt und sendete aufrichtige Gedanken aus, um die bösen Wesen davon abzuhalten, die Menschen auszunutzen und ein Verbrechen gegen Dafa zu begehen.

Dayou kam einige Tage später bei mir vorbei. Wir sprachen einige Stunden miteinander. Er sagte, dass er das Zhuan Falun gelesen hätte und verstünde, dass es Menschen dazu anleitet, gute Taten zu tun und ein guter Mensch zu werden. Er glaube auch an Buddha. Er gab zu erkennen, dass er die Menschen, die mich überwachen sollten, nur widerwillig geschickt hatte. Der Parteisekretär an meinem Arbeitsplatz hatte ihn angewiesen, das zu tun und er hatte sogar mit dem Parteisekretär deswegen gestritten.

Dayou sagte, dass er viele Bücher gelesen habe und dass ihm bewusst wäre, dass die Partei alle möglichen schlechten Sachen verübt hat und es kein gutes Ende für sie geben würde. Ich sagte ihm, dass er, da er die Wirklichkeit über diese Partei erkannt habe, seine Mitgliedschaft beenden solle, um die Beziehungen zu dieser Partei abzubrechen und die Katastrophe in der Zukunft zu vermeiden. Er stimmte zu. Bevor wie uns trennten, sagte er mir: „Lass uns gut leben. Gute Menschen werden belohnt. Wenn die Leute [die dich überwachen] irgendetwas unternehmen, um dich zu stören, dann ruf mich an.“ Ein paar Tage später konnte ich auch den Fahrer, der mich überwachte, dazu bewegen, aus der Partei auszutreten.

Als ich diesen Artikel spät in der Nacht schrieb, fühlte ich die große Barmherzigkeit des Meisters, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Ich kann es niemals zurückzahlen, außer dadurch, dass ich mich fleißig kultiviere und mehr Lebewesen errette.

Verehrter und mächtiger Meister, vielen Dank!