Aus Südkorea abgeschobene Falun-Gong-Praktizierende wird in China weiter verfolgt

(Minghui.org) Mein Name ist Yin Xiangzi. Ich bin eine Falun-Gong-Praktizierende, die am 30. Januar 2010 aus der Republik von Korea nach China abgeschoben wurde. Als ich wieder in China war, durchwühlten Staatssicherheitsbeamte unrechtmäßig meine Wohnung, überwachten mich, unterzogen mich einer Gehirnwäsche und schikanierten mich noch auf andere Weise. Nach vielen Umwegen gelang es mir, aus China zu fliehen. Ich möchte meine persönlichen Erfahrungen veröffentlichen und die bösartige Natur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) aufdecken.

Ich begann 1997 Falun Gong zu praktizieren, nachdem meine Nachbarin mir davon erzählt hatte. Zu jener Zeit hatte ich viele Krankheiten, seit Jahren litt ich an einem Eierstocktumor, einer Gebärmutterhalsentzündung, Arthritis, Schlaflosigkeit und weiteren Krankheiten. Nach nur einem Monat des Praktizierens von Falun Gong verschwanden alle diese Krankheiten.

Im März 1999 war ich auf Geschäftsreise in Süd-Korea. Am 20. Juli dieses Jahres begann die KPCh mit der landesweiten Verfolgung von Falun Gong. Ich beschloss in Süd-Korea zu bleiben, um weiterhin frei Falun Gong praktizieren zu können und so beantragte ich Asyl. Am Schluss wurde mein Antrag abgelehnt, und am 30. Januar schob mich die Regierung von Süd-Korea zurück nach China ab.

Als ich wieder in China war, wagte ich nicht, nach Hause zu gehen. Ich wohnte bei einer Verwandten in der Stadt Qingdao, Provinz Shandong. Ich hatte keine Ausweise, diese waren alle verlorengegangen. Nach einem Monat beschloss ich, zurück in meinen Heimatort in die Stadt Yanji, Provinz Jilin, zu gehen, um einen Einwohnerausweis und einen Reisepass zu beantragen. Dies brachte traurige Erinnerungen zurück an die Jahre der Trübsal und Unsicherheit und ich beschloss, meinen Namen ändern zu lassen, während ich die Ausweise beantragte.

Trotz meiner Namensänderung und meines Verstecks bei meiner Verwandten fand mich die Polizei. Am 25. August 2010 brachen plötzlich Beamte des Stadtpolizeiamtes Qingdao in meine Wohnung ein. Sie durchwühlten sie und beschlagnahmten mein Zhuan Falun, einen MP3-Player und Kassetten. Sie sagten, ich müsse verhört werden und nahmen mich gewaltsam in Gewahrsam. Polizisten aus der Stadt Yanji kamen zum Verhör in die Stadt Qingdao und verhörten mich ohne Unterbrechung 72 Stunden lang. Sie beschlagnahmten meine Ausweise. Jemand von der Staatssicherheitsabteilung Yanji drohte mir, dass alles viel schlimmer werden würde, wenn ich in Qingdao bleiben würde. Sie verlangten meine Rückkehr in die Stadt Yanji, um alles zu klären. Sie sagten, dass der Ausgang von meiner Einstellung abhinge. Dann verließen sie Qingdao.

Unter diesem Druck kehrte ich am 30. September nach Yanji zurück. Die Polizei setzte einen ehemaligen Praktizierenden ein, der von der KPCh getäuscht worden war, um mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Diese Person war kalt und berechnend. Er trichterte mir ununterbrochen seine abwegigen Auslegungen zu Falun Gong ein. Bis dahin hatte ich fast 72 Stunden nicht geschlafen und konnte nicht klar denken. Ich unterzeichnete eine Garatieerklärung, in der ich versprach, nicht mehr Falun Gong zu praktizieren. Sie verlangten, dass ich mich bei ihnen meldete, bevor ich irgendwo hinging. Dann wurde ich freigelassen. Sie begannen auch, mein Telefon zu überwachen. 

Während der Verhöre fand ich heraus, dass der Polizeiapparat der KP Chinas umfangreiche Kenntnisse über Falun-Gong-Praktizierende in Südkorea hatte. Sie nannten bei verschiedenen Gelegenheiten die Namen zahlreicher Koordinatoren in Südkorea sowie die Namen von sieben Praktizierenden, die von der Stadt Yanji aus nach Südkorea gegangen waren. Sie fragten mich, ob ich sie kennen würde. Dann zeigten sie mir ein Foto der südkoreanischen Tian Guo Marching Band, das bei einer Parade aufgenommen wurde. Ich bemerkte, dass ich auch auf dem Bild war. Sie forderten mich auf, die Falun-Gong-Praktizierenden auf dem Foto zu identifizieren. Sie zeigten mir auch eine Liste von Falun-Gong-Praktizierenden, die anderen Praktizierenden bei der Beantragung des Flüchtlingsstatus geholfen hatten. Spezialagenten der Partei hatten sogar den Ort aufgesucht,  an dem ich in Südkorea meine Falun-Gong-Übungen praktizierte. Später fragten sie mich, ob ich wüsste, dass der Falun-Gong-Praktizierende Xu Yuanzhong auch wegen unerlaubten Aufenthalts in Südkorea verhaftet wurde. Ich sagte, ich wüsste das nicht, weil Herrn Xus Verhaftung nach meiner Abschiebung stattfand.

Nach dem Verhör wurde ich zwar nicht eingesperrt, doch ich fühlte mich äußerst elend. Durch Falun Gong war ich nicht nur körperlich gesund geworden, sondern auch geistig. Dennoch hatte ich Falun Gong gegen mein Gewissen verraten. Ich empfand Verzweiflung, Scham und Reue.

Einen Monat später entschloss ich mich, wieder Falun Gong zu praktizieren, weil es ein Teil meines Lebens geworden war. Ich konnte das Praktizieren nicht aufgeben. Ich versuchte mit einer entfernten Verwandten, die Falun Gong praktiziert, in Kontakt zu treten. Ich bat sie um Falun-Gong-Bücher. Ich veröffentlichte unter meinem richtigen Namen auf der Minghui-Website eine feierliche Erklärung, dass alle zuvor von mir unterschriebenen Garantieerklärungen nichtig seien, und dass ich erneut Falun Gong praktizieren würde. Ich schloss mich auch einer wöchentlichen Fa-Lerngruppe in der Wohnung meiner entfernten Verwandten an. Einige Wochen später tauchten verdächtige Personen zur Überwachung bei der Wohnung meiner Verwandten auf, und das Fa-Lernen konnte dort nicht mehr stattfinden. Ich lernte das Fa und praktizierte die Übungen alleine in meiner Wohnung. Weil ich unter Überwachung stand und wegen meiner Angst ging ich nicht nach draußen, um anderen die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong zu erklären.

Mitte März 2011 riefen Mitglieder des Büro 610 Yanji an und wollten sich mit mir persönlich in einem Teehaus treffen. Das Treffen dauerte etwa 30 Minuten. Sie sagten mir, ich könne wieder nach Südkorea reisen, unter der Bedingung, dass ich ihnen helfen würde, Informationen über Falun-Gong-Praktizierende in Südkorea zu sammeln. 

Sie wollten mich als KP-Spezialagentin rekrutieren und planten, mir Computerkenntnisse beizubringen, damit ich ihnen über das Internet Informationen über Falun Gong schicken konnte. Ich lehnte das Angebot auf der Stelle ab. Dann sagten sie, dass ich keine Chance hätte, China zu verlassen, wenn ich die Zusammenarbeit verweigern würde. Mein Name stand beim Zoll auf der schwarzen Liste und jeder, der auf dieser Liste stand, durfte China nicht verlassen. 

In den darauffolgenden Monaten hörte ich nichts mehr von ihnen. Ich lebte in ständiger Angst und zog von Ort zu Ort. Doch meine Angst verfolgte mich. Ich beschloss, aus China zu fliehen.

Dies ist mein persönlicher Bericht, den ich nach meiner Abschiebung nach China geschrieben habe. Es ist klar, dass die Spezialagenten der KPCh ganz genau die Situation von Falun-Gong-Praktizierenden im Ausland kennen. Zur selben Zeit blockiert die KPCh jegliche Informationen über die Verfolgung derjenigen, die nach China  abgeschoben wurden. 

An dieser Stelle möchte ich an die Regierung von Südkorea und die Regierungen aller Länder appellieren: Bitte lassen Sie sich nicht von den Lügen der KPCh täuschen und treffen sie nicht die unmenschliche Entscheidung, Falun-Gong-Praktizierende aus Ihrem Land abzuschieben.