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Ohne die erotische Lust abzulegen, kann man sich nicht wirklich kultivieren

6. April 2013 |   Von einem Dafa-Jünger in Festlandchina

(Minghui.org) Ich persönlich betrachte die erotische Lust als ein großes Hindernis für einen Kultivierenden. Dieser Eigensinn ist nicht nur schwer abzulegen, er wiederholt sich auch gerne in unregelmäßigen Abständen. Falls man diesen Punkt mit Hilfe der Fa-Prinzipien nicht ganz klar erkennen kann, sondern sich nur mit Zwang und vorläufig beherrscht, ohne die Gesinnung zu ändern bzw. die Begierde gründlich abzuschneiden, könnte ein Rückfall noch schlimmer werden. In dieser Hinsicht sind bei den Mitpraktizierenden in meiner Umgebung schon viele Probleme aufgetaucht. Weil mir das weh tut, möchte ich hier diesen Eigensinn bei der Wurzel packen und meine Gedanken aufschreiben, die ich durch das Fa-Lernen erhalten habe und hoffe, dass dieser Artikel meinen Mitpraktizierenden helfen kann.

Auch beim Überreichen von Gegenständen dürfen die Hände von Mann und Frau sich nicht berühren. Ein Mann darf eine Frau noch nicht einmal flüchtig aus den Augenwinkeln ansehen. Das ist vorbildlich für einen Gentleman und auch die Norm für menschliches Verhalten, durch das die menschliche Moral einige tausend Jahre lang bewahrt wurde. Die traditionellen moralischen Normen können nicht nur das Menschenherz, bzw. Verhalten der Menschen im Zustand der Aufrichtigkeit halten, sondern sie können auch garantieren, dass die Verbindung zwischen Menschen und Gottheiten nicht abreißt. Das ist die beste Methode, den menschlichen Körper zu bewahren.

Allerdings dominiert unter Mitpraktizierenden die Meinung, dass wir als Dafa-Schüler uns nicht mehr so streng an die Grenzen zwischen Mann und Frau zu halten brauchen. So haben es zum Beispiel manche Mitpraktizierenden absichtlich oder unabsichtlich gerne mit Mitpraktizierenden des anderen Geschlechtes zu tun; oder manche Mitpraktizierende sprechen gerne mit Mitpraktizierenden des anderen Geschlechtes über ihre familiären Probleme, wobei sie auch intime Themen nicht vermeiden. Manche männlichen Dafa-Schüler unterhalten sich besonders gerne mit unverheirateten weiblichen Mitpraktizierenden über ihre familiären Probleme und behaupten noch, dass sie erotische Begierden schon sehr leicht nehmen könnten; wenn sich das Herz dabei nicht bewegt, dürfte man doch über alles reden. Falls die Gesprächspartner solche Themen meiden wollen, meinen sie sogar noch, dass diese Angst bzw. zu starke Anschauungen über Mann und Frau hätten und „ihre Gefühle über Gefühle“ ablegen sollten.

Falls diese Mitpraktizierenden ihre Gefühle wirklich schon so leicht nehmen können, wie sie behaupten, sollten sie sich eigentlich ganz ehrlich selbst fragen, warum sie sich dann besonders gerne mit jungen weiblichen Mitpraktizierenden unterhalten? Mann und Frau haben unterschiedliche Körper, wenn man sich mit Mitpraktizierenden des selben Geschlechtes austauscht, gibt es weniger Tabus und man könnte sich mit diesen eigentlich noch gründlicher austauschen, was der Erhöhung der Kultivierungsebene mehr nützen würde. Wenn man sich besonders gerne mit Mitpraktizierenden des anderen Geschlechtes austauscht, stellt dieses Verhalten an sich schon eine starke Begierde dar, womit man solche schmutzigen erotischen Substanzen den anderen Praktizierenden zuwirft, um eine psychische Befriedigung zu erlangen. Wenn jemand einer anderen Person, die ihm gefällt, über die Unzufriedenheit mit seiner Ehe, schlechte Stimmung und aufkommende Begierde berichtet, um außerhalb seiner Ehe eine Art Befriedigung zu suchen, ist das nicht im psychologischen Sinne auch eine sexuelle Befriedigung?

Obwohl der Meister uns das Fa auf hoher Ebene erklärt hat, lässt er uns dennoch viel Spielraum, es selbst zu erkennen. Wenn er uns alles und jedes erklärt hätte, könnten wir uns auch nicht mehr kultivieren. Da wir uns noch in der Menschenwelt befinden, müssen unsere Worte und unser Verhalten noch den oberflächlichsten moralischen Normen der Menschen entsprechen, welche die Gottheiten für uns festgelegt haben. In der traditionellen Kultur stellt die moralische Anschauung auch die Verkörperung des Fa auf der niedrigsten Ebene dar. Wenn etwas nicht dieser Norm entspricht, sollten wir nicht hinsehen oder zuhören. Am Arbeitsplatz sollte man unter Anwesenheit von nicht Verheirateten nicht über Erotisches reden, das zeigt zugleich auch unseren tiefen Respekt anderen gegenüber. Wenn wir als Dafa-Schüler unter dem Vorwand des „Austauschens“ mit Mitpraktizierenden des anderen Geschlechtes über die intime Beziehung zwischen Mann und Frau sprechen oder uns bei anderen Mitpraktizierenden über Eheprobleme beschweren, entspricht dies noch nicht einmal den sittlichen Grundregeln der alltäglichen Menschen, wie kann man da noch von „Kultivierung“ reden?

Nach meiner Beobachtung sind familiäre dämonische Schwierigkeiten umso größer, je stärker die eigenen Begierden sind. Die Betroffenen brauchen wirklich unsere Hilfe. Am besten reden männliche bzw. weibliche Mitpraktizierende jeweils mit Mitpraktizierenden des eigenen Geschlechts über solche Themen, um Probleme zu vermeiden. Wenn wir vom menschlichen Prinzip abweichen, werden uns die alten Mächte Probleme bereiten. Wenn man speziell mit Mitpraktizierenden des anderen Geschlechts über solche Dinge spricht, ist dies an sich schon nicht aufrichtig. Solche Lehren gibt es schon viel zu viele.

Wenn wir als Dafa-Schüler noch nicht einmal unsere familiären Angelegenheiten harmonisieren können, haben wir in der persönlichen Kultivierung den Maßstab des Fa nicht erreicht. Wenn die Gedanken und das Herz nicht bei der Fa-Berichtigung sind, wird man die gesamte Umgebung stören und es hat auch nichts mit der Fa-Berichtigung zu tun. Das so genannte „Gefühle für Gefühle ablegen“ ist an sich schon eine entfremdete Anschauung. Das ist nichts anderes als zu sagen, wir sollen in die Mistgrube springen, um uns zu reinigen. Mit dieser Aussage möchten diejenigen Mitpraktizierenden nur ihren Eigensinn der Begierde vertuschen, statt sich von ihm zu trennen. Allerdings halten sie sich noch für mutig und verspotten diejenigen, die nicht in die Mistgrube springen möchten.

Hier meine ich nicht, dass wir wegen der Kultivierung nicht mehr heiraten sollen. Ich spreche über rationale Erkenntnisse. Wir sollen eine Sache so behandeln, wie wir sie erkennen. Deshalb sollen diejenigen, die nicht heiraten wollen, von anderen nicht verlangen, ebenso zu handeln; diejenigen, die eine Ehe schließen wollen, sollen auch nicht diejenigen, die keine Familie gründen möchten, von einer Heirat überzeugen wollen. Man wählt den eigenen Weg selbst, und jeder kultiviert sich, das erst heißt „Kultivierung“. Wenn wir auf andere fixiert sind, sobald Probleme auftauchen, bedeutet das eben, andere zu kultivieren; nur wenn man nach innen schaut, kann man sich selbst im Fa kultivieren.

Damals habe ich auch schon versucht, den Mitpraktizierenden zu helfen, aus ihren starken Begierden und ihrer erotischen Lust herauszukommen, jedoch ohne Erfolg. Ihre Begierden und ihre erotische Lust waren zu stark. Noch schlimmer war, dass ich selbst auch noch heftig gestört wurde. Einmal sagte mir eine Mitpraktizierende, die ein Dutzend Jahre jünger ist als ich und mit der ich einige Male gesprochen hatte, als wir uns wiedersahen: „Du hast mir sehr gefehlt“. Das ist natürlich schon einige Jahre her, damals konnte ich meine Begierde und erotische Lust noch nicht gründlich beseitigen. Es gab auch verheiratete Mitpraktizierende, die absichtlich ins Freudenhaus gingen, um sich zu prüfen, ob sie ihre Xinxing bewahren könnten und ob sie es tatsächlich schaffen könnten, sich zu beherrschen, auch wenn eine hübsche Frau auf ihrem Schoß sitzen würde. Zuhause haben sie ihre Ehefrau und können sich noch nicht einmal [ihr gegenüber] beherrschen, brauchen sie da noch Prüfungen von anderen Frauen? So ein übler, verdrehter Gedanke! Sie halten die Prostituierten noch nicht mal für schmutzig! Denn die Anständigen würden ihnen überhaupt keine Chancen geben. Wenn sie sich mit solchen gut unterhalten können, befinden sie sich eigentlich schon auf derselben Ebene. Früher oder später machen sie Fehler. Zurzeit sind nicht wenige von ihnen ins Gefängnis eingesperrt worden, um sie zu „überprüfen“. Das ist eben die Folge, wenn man sich von Begierden treiben lässt.

Wenn man nicht heiraten möchte, muss man sich mit dem Druck von verschiedenen Seiten auseinander setzen, am Arbeitsplatz, im Kreis der Verwandten und in der Gesellschaft. Das ist ein Vorgang, der den Kultivierungswillen stärken soll, die Begierden bzw. erotische Lust gründlich abzulegen; zugleich ist es auch ein Vorgang, aus dem Menschsein herauszutreten. Ich persönlich habe auch einen solch schwierigen Vorgang durchgestanden. Dabei würde ich es noch nicht einmal „Druck von außen“ nennen, schon bei der Erklärung der wahren Umstände stieß ich auf großen Widerstand. Wenn ich mit Bekannten nur einige Worte wechselte, stellten mir andere gleich entsprechende Fragen. Die erste Frage war oft: „Dürfen Falun Gong-Praktizierende heiraten?“ Ich antwortete darauf natürlich mit „selbstverständlich“. Dann kam die zweite: „Warum heiratest du dann nicht?“ Weil es mir zu mühsam war, jedes Mal dasselbe zu erklären und mich zu verteidigen sprach ich einfach gar nicht mehr über dieses Thema. Weil ich gute Arbeit leistete, mischten sich meine Vorgesetzten nicht in meinen Glauben ein, dafür drängten sie mich aber zu heiraten, denn die gewöhnlichen Menschen denken, wenn ich verheiratet wäre, hätte ich es besser und wäre mehr gebunden an den Ort und die Arbeit. Allerdings sind auch Ehescheidungen in unserer entfremdeten Gesellschaft üblich. Die Eheschließung bedeutet nicht automatisch, dass man dann Ruhe hat. Durch das Arrangement der alten Mächte ließ mich meine Verwandtschaft nicht in Ruhe.

In dieser Ausweglosigkeit erkannte ich plötzlich, ohne die erotische Lust gründlich zu beseitigen, konnte ich weder die Störung auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen durchbrechen noch aus dem Menschsein heraustreten. So entschloss ich mich, die Begierden gründlich abzulegen. Täglich sendete ich vor dem Schlafengehen eine ganze Stunde aufrichtige Gedanken aus, um meine erotischen Gedanken und Begierden zu beseitigen. Während dieser Gedankenreinigung suchte ich ständig nach innen. Meine Weisheit wurde allmählich geöffnet, und jeder meiner Gedanken, bzw. jede meiner Gesinnungen wurden berichtigt.

Dabei entdeckte ich eine falsche Anschauung, denn bisher hatte ich geglaubt, Begierde wäre hauptsächlich am Verhalten zu erkennen, deshalb hätte ich dieses Problem nicht. Auch wenn ein solcher Gedanke ab und zu auftauchte, war er jedoch nicht so stark, dass er mich trieb, etwas Falsches zu sagen oder zu tun. Nicht einmal im Traum bin ich einem solchen Pass, vor dem uns der Meister gewarnt hat, begegnet. Deshalb habe ich mich um das bisschen falsche Gedanken gar nicht gekümmert. Sogar schon vor Beginn der Dafa-Kultivierung habe ich mich ganz traditionell verhalten und schöne Frauen noch nicht mal angeblickt. Darauf war ich schon immer stolz gewesen und glaubte, dass ich mich in dieser Hinsicht sehr gut kultiviert hätte. Allerdings gibt es kein festes Fa, auf einer höheren Ebene gelten höhere Maßstäbe, ich jedoch war schon zu lange auf dieser einen Ebene geblieben. Ich konnte die Grundsätze des Fa-Prinzips nicht erkennen. Wenn bei mir ab und zu schlechte Gedanken auftauchten, habe ich sie nicht ernst genommen und nicht genug Wert auf dieses Problem der Begierde gelegt. Obwohl ich täglich das Fa lernte, konnten die göttlichen Gedanken die menschlichen noch nicht ganz ersetzen, weswegen ich noch Lücken und Störungen hatte. Eigentlich sollte ich mich schon längst so gut kultiviert haben, dass diese wirren Gedanken nicht mehr auftauchen können. Ich entdeckte auch, dass die erotische Begierde nicht isoliert existiert, sondern mit anderen Eigensinnen verbunden ist, wie dem Streben nach Bequemlichkeit, Faulheit, Kampfgeist, Lust auf gutes Essen usw. Egal welcher menschliche Gedanke auftaucht, wenn die aufrichtigen Gedanken nur ein bisschen nachlassen, fangen wir an unsere Kultivierung locker zu betrachten und das menschliche Leben zu genießen, so dass auch erotische Lust und Begierde genährt werden. Ich habe z.B. eine starke Abhängigkeit von anderen Menschen und hoffte immer, ein Mitpraktizierender mit einem besseren Erleuchtungsvermögen als ich es selbst habe, einer, der sich solide kultiviert hat, würde mich bei der Kultivierung anleitet. Sich selbst beherrschen und sich alleine kultivieren sei zu mühsam und zu schwierig. Falls ich meinen Traumpartner finden würde, würde ich vielleicht eine Sex-freie Ehe wie Mahakashyapa (Schüler von Shakyamuni) führen. Obwohl ich die Ehe nicht unbedingt brauchte, hatte ich doch so einen Wunsch im Unterbewusstsein beibehalten.

Nach etwa einem Monat überwand ich den Pass der Begierde im Traum und betrat eine höhere Kultivierungsebene. Im Traum kam ich zu einem Platz in einer wunderschönen Landschaft. Plötzlich sah ich, dass ein Mann und eine Frau im Wald miteinander kuschelten. Ich war nicht weit von ihnen entfernt. Als ich das sah, drehte ich sofort meinen Kopf weg und schaute nicht hin. Dann hörte ich sie miteinander streiten. Die Frau lehnte ihn ab. Ich dachte, der Mann wolle der Frau etwas antun, sollte ich ihn daran hindern? Als ich nur so dachte, fühlte ich, dass ein pechschwarzes Feld von allen Seiten über mich hereinbrach. Die Yin-Substanz drängte sich in mein Raumfeld und konnte im Handumdrehen schon in meine Zellen eindringen. Ich erschrak und erkannte, dass mein Gedanke falsch war, das war ein Pass der erotischen Begierde. Ich hatte nicht geglaubt, dass ein einziger falscher Gedanke eine so schreckliche Folge hervorrufen konnte. Sofort rief ich den Meister und bat ihn um Hilfe. Schließlich sah ich, dass die verdorbenen Substanzen in meinem Körper in Richtung Elixier-Feld eindrangen. In diesem entscheidenden Moment explodierte eine Energie-Kugel in meinem Elixier-Feld, die riesige Energie floss durch den ganzen Körper und drängte die Substanz der erotischen Lust aus meinem Körper hinaus. Mein ganzes Raum-Feld wurde wieder klar und hell. Mein ganzer fleischlicher Körper, der ja eigentlich im Bett lag, wurde damals von hochenergetischen Substanzen erfüllt. Das riesige Energiefeld ist mit dem Kosmos verbunden. Zusammen mit der Zudecke schwebte mein Körper nach oben, ich flog wie ein Baumblatt im grandiosen Kosmos. Das war herrlich und wunderbar, nicht mit Worten zu beschreiben.

Seitdem ist meine erotische Lust entwurzelt. Auch wenn ich Wirrwarr sah, ließ ich ihn nicht mehr mein Herz erreichen, weil die Verbindungssubstanz nicht mehr existierte, sie konnte mich nicht mehr erreichen oder verführen. Meine Gedanken wurden klar und sauber. Meine aufrichtigen Gedanken lösten andere Gedanken von alleine auf, sobald sie entstanden, ohne dass ich sie mit Absicht hätte beseitigen müssen. Die Leute in meiner Umgebung kümmerten sich auf einmal nicht mehr darum, ob ich heiraten wollte oder nicht. Niemand erwähnt das mehr. Ich bekam wieder meine „Ruhe“ und musste mich noch daran gewöhnen. Diese meine Erlebnisse haben mir gezeigt, dass der ganze Kummer eigentlich in meinem eigenen Herzen entstanden ist.
Wenn ich das hier schreibe, denke ich auch an manche Mitpraktizierenden, die nicht einmal den Wunsch haben, ihre erotische Lust und Begierden vom Grund auf abzulegen, sondern immer noch an den entfremdeten Anschauungen festhalten. Wie lang wollen sie darin noch herumkämpfen? Du kannst deine erotische Lust nicht in den Himmel mitnehmen, aber die Begierde kann dich an die Erde binden oder sogar in die Hölle herabziehen, dann ist es mit deinem Gong aus und vorbei!

Die Fa-Berichtigung nähert sich schon dem Ende. Den Grundsatz hat uns der Meister schon längst klar erklärt. Was man will, liegt an einem selbst. Eigentlich sind die menschlichen Dinge auch nicht abzutrennen. Was uns daran hindert ist das Karma und sind die Gläubiger, denen wir etwas schulden. Diejenigen, die noch eine barmherzige Lösung verdienen, werden barmherzig erlöst werden, die das nicht mehr verdienen, die brauchen wir auch nicht mit Mitleid zu behandeln. Wenn man sich erhöht und mehr Lebewesen errettet, wird das alles wieder gut ausgeglichen.

In unserer modernen Zeit ist das Internet schon sehr weit entwickelt. Wir dürfen uns auf keinen Fall mit dem Strom der gewöhnlichen Menschen mittreiben lassen. Besonders sollen wir nicht leichthin an den Mitpraktizierenden, die wir nur im Internet aber nicht persönlich kennengelernt haben anhaften. Manche glaubten, sie würden sich gut verstehen, treffen sich und gehen einmal zusammen essen. Überall hinterlassen sie ihre Zuneigung, so dass sie auf dem Kultivierungsweg keinen Schritt mehr weiter gehen können. Wir sind wegen des Fa zusammengekommen, für die Fa-Bestätigung sollen wir gut miteinander kooperieren. Die Schicksalsverbindungen des Fa sind die heiligsten von allen. Wenn wir nur ein bisschen Menschliches hineinmischen, könnte das von den alten Mächten ausnutzen werden, um uns herunterzuziehen. Wir haben in dieser Hinsicht schon viel zu viele negative Erfahrungen sammeln müssen.

Daraus müssen wir endlich unsere Lehren ziehen! Was sich eigentlich hinter diesen vielen Eigensinnen verbirgt, ist die erotische Lust. Obwohl wir die ganzen Probleme nicht herbei gewünscht haben, können sie trotzdem eine böse Wirkung hervorrufen, sobald einer unserer Gedanken vom Fa abweicht. Ein Damm von tausend Li (500 Kilometer) Länge könnte wegen eines Ameisen-Lochs zusammenbrechen. (Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schon ein kleiner Fehler kann das Ganze zerstören.) Deswegen müssen wir die entarteten Anschauungen rechtzeitig beseitigen und uns nicht verführen lassen, wir sollen uns selbst nicht noch mehr Steine auf den Kultivierungsweg legen.

Beim Austausch sollen wir nicht von unseren Themen abweichen, nämlich das Fa zu bestätigen und unsere Erkenntnisse zu vertiefen. Der Zweck dabei sollte das Nach-innen-Suchen bleiben, der Kern bleibt bei den drei Dingen. Dinge, die das private Leben oder Liebeskummer betreffen, sollten wir möglichst vermeiden. Denn wenn wir mehr über so etwas Privates reden, entstehen leicht Gefühle. Unsere Schicksalsverbindung als Mitpraktizierende besteht nicht wegen unserer Gefühle, sondern für das Fa. Außer wenn wir gemeinsam ein Projekt zur Bestätigung des Fa durchführen müssen, sollen wir uns auch nicht beliebig oft treffen. Meiner Meinung nach ist die Schicksalsverbindung auch eine Schuldverbindung. Sie entsteht auf Grund einer Verschuldung und wird aufgelöst, wenn die Schuld beglichen wird. Wie Ebbe und Flut. Warum sollen wir darauf eigensinnig sein? Nur wenn wir die Gefühle loslassen, können wir erst unsere gesamte Umgebung und unsere Herzen reinigen, so dass wir Hand in Hand und Schulter an Schulter unseren letzten Weg gut gehen.