Liu Wenwei, ehemaliger Angestellter der Staatsanwaltschaft der Eisenbahn von Harbin, infolge der Verfolgung gestorben (Foto)

(Minghui.org) Als ehemaliger Angestellter der Staatsanwaltschaft der Eisenbahn von Harbin begann Herr Liu Wenwei im Jahre 1999 mit dem Praktizieren von Falun Gong. Während der vergangenen 13 Jahre wurde er dreimal inhaftiert, zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und zweimal der Folter in einer Gehirnwäsche-Einrichtung unterzogen. Sein Zuhause wurde viermal durchwühlt und er selbst wurde ständig überwacht. Auf seiner Arbeit wurde ihm eine neue Tätigkeit zugewiesen. Am 11. November 2012, im Alter von 51 Jahren, verstarb Herr Liu wenige Tage nach der Entlassung aus einer Gehirnwäsche-Einrichtung.

Am Morgen seines Todestages zwang Gao Dayong, ein Polizist des Büros 610 des Eisenbahnbüros von Harbin, immer noch Herrn Lius Mutter, eine Reueerklärung zu schreiben, obwohl seine Mutter gar nicht Falun Gong praktiziert.

Nachfolgend die Beschreibungen von Herrn Liu, über das, was er während seiner Verfolgung erlebt hatte.

Verfolgt wegen des Appells in Peking

Am 18. März 2000 war ich auf dem Weg nach Peking, um dort um Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Dies ist ein verfassungsmäßiges Recht. Dennoch wurde ich unterwegs von Sicherheitsagenten des Eisenbahnbüros von Harbin verhaftet und zurück nach Harbin gebracht. Während meiner 15-tägigen Haft in der Haftanstalt der Eisenbahn wurde ich geschlagen und beschimpft. Nachdem ich freigelassen worden war, setzte mich meine Arbeitsstelle, die Staatsanwaltschaft der Eisenbahn von Harbin, auf eine Bewährungsfrist von März bis Dezember 2000. Meine Freiheit wurde begrenzt und mein Gehalt auf 195 Yuan (ca. 19,50 €) pro Monat gekürzt.

Am 30. April 2000 kamen Polizisten der Polizeiabteilung der Eisenbahn von Harbin an meinen Arbeitsplatz und verhafteten mich mit der Begründung „mich daran zu hindern, erneut nach Peking zum Appellieren zu gehen“. Ich wurde 13 Tage lang eingesperrt und gleichzeitig wurde mein Gehalt eingezogen. Ich wurde über 27 Stunden lang an Handschellen aufgehängt, durfte weder essen, noch schlafen oder die Toilette benutzen. Darüber hinaus wurde ich ohne Unterlass beschimpft.

49 Tage eingesperrt und brutal geschlagen wegen Erklärung der wahren Umstände

Am 15. Oktober 2000 wurde ich von Polizisten der Polizeiabteilung Nangang von Harbin verhaftet, weil ich öffentlich meinen Mitmenschen die wahren Umstände über die Verfolgung erklärte, 49 Tage lang eingesperrt und mein Arbeitgeber zog erneut meinen Lohn ein. Am Abend meiner Verhaftung befahlen der Direktor der Polizeistation Hexing zusammen mit den Polizisten Wang Xiaodong und Zhao Gunagcai anderen, mich zu schlagen. Sie zogen mir eine Plastiktüte über den Kopf, traten mir auf die Brust und brachen einige meiner Rippen. Ich wurde die ganze Nacht hindurch gefoltert. Meine Arme waren mit Blutergüssen übersät und ich empfand extreme Schmerzen. Am nächsten Tag wurde ich in die Haftanstalt Nangang gebracht. Dort nahmen mir die Häftlinge meine Winterkleidung weg und ich wurde jeden Tag geschlagen und beschimpft. Das Essen war sehr schlecht und ich durfte nicht die Toilette benutzen.

Während drei Jahre Zwangsarbeit mit dem Eisenstuhl, Schlafentzug und Sklavenarbeit gefoltert

Am 15. Januar 2001 wurde ich erneut an meinem Arbeitsplatz verhaftet, nachdem mich ein Kollege bei den Behörden gemeldet hatte. Verurteilt zu drei Jahren Zwangsarbeit, wurde ich zuerst in das Fuyu Zwangsarbeitslager gebracht und dann in das Shuanghe Zwangsarbeitslager in Qiqihar. Mein Arbeitgeber zog erneut mein Gehalt ein und stoppte alle Boni sowie andere Vergütungen.

Im Sommer 2002 fuhr ein Zementlaster über meine Beine, sodass diese fast vollkommen taub waren. Die Wärter des Lagers arrangierten mit Absicht, dass ich zwischen zwei Häftlingen schlafen musste, die beide Krätze hatten. Später erkrankte ich ebenso an Krätze, die niemals ganz an meinen Beinen ausheilte.

Im Fuyu Zwangsarbeitslager wurde ich oft von Wärtern und Häftlingen geschlagen und beschimpft. Ich musste schwere Arbeit verrichten und Gehirnwäsche-Sitzungen besuchen. Wenn ich versuchte, sie davon abzuhalten, mich zu foltern, zwangen sie mich, eine ganze Woche lang auf einem Eisenstuhl zu sitzen und verlängerten meine Strafe um einen Monat. Darüber hinaus zwangen sie mich, eine mir unbekannte Drogen zu nehmen, durch die ich über eine Woche lang unter allergischen Reaktionen litt. Mir wurde nicht gestattet, die Toilette zu benutzen.

Folter-Nachstellungen: Ein Eisenstuhl

Im März 2003 versuchten sie erneut, mich zu „transformieren“. Sie öffneten das Zellenfenster, zwangen mich mit nackten Füßen auf einem Eisenstuhl zu sitzen und entzogen mir den Schlaf. Sie erlaubten mir nicht, dem Staatsanwalt im Arbeitslager von der Folter zu berichten, noch durfte meine Familie mich besuchen. Die unmenschliche Behandlung, unter der ich diese drei Jahre leiden musste, ist jenseits jeglicher Beschreibung.

Am 28. Dezember 2003 wurde ich freigelassen.

Eine neue Arbeit erhalten und ständig überwacht

Im Januar 2004 hoffte ich, wieder zur Arbeit zurückkehren zu können. Da ich die letzten Jahre keinerlei Lohn erhalten hatte, litt meine Familie unter großen Schwierigkeiten. Die Funktionäre bei der Staatsanwaltschaft der Eisenbahn von Harbin wiesen mir eine Arbeit bei der Hausverwaltung der Eisenbahn zu.

Ich war mit dieser neuen Arbeit nicht einverstanden, konsultierte Anwälte und Gerichte. Mir wurde mitgeteilt, dass es kein Gesetz geben würde, dass es Falun Gong-Praktizierende nicht erlauben würde, in der Staatsanwaltschaft zu arbeiten. Ich habe immer hart gearbeitet und war sogar für meine Leistungen in den Jahren 1998 und 1999 ausgezeichnet worden.

Während ich bei der Hausverwaltung der Eisenbahn arbeitete, wurde ich kontinuierlich überwacht und belästigt. Während den Feiertagen im Oktober 2006 wurden Leute angewiesen, mich um meine Wohnung herum zu überwachen. Meine Familie und mir wurde ständig nachgestellt. Sie drohten mir und sagten, dass ich Harbin nicht verlassen dürfe. Manchmal hatte ich Angst, nach Hause zu gehen. Oft wachte ich mitten in der Nacht durch Albträume geplagt auf.

Verhaftet und zur Gehirnwäsche gebracht

Am Morgen des 13. August 2009 versetzte mich der Divisionschef Zhang Xibin zu einer Unterabteilung. Als ich am Tor ankam, wurde ich von mehreren Personen in einen Polizeiwagen gestoßen und in die Wuchang Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Vom 13. August bis 13. September 2009 wurde ich in dieser Gehirnwäscheeinrichtung brutal gefoltert. Fu Yanchun, Zhu Xianwu und Jing Ji folterten mich durch Anlegen von Handschellen, Auseinanderziehen meiner Arme, Schlagen und Treten und für lange Zeit in einer kauernden Stellung zu verharren. Meine Nieren wurden verletzt und in meinem Urin befand sich Blut. Mein Rücken schmerzte mich so sehr, dass ich nur noch mit Schwierigkeiten gehen konnte.

Als ich wieder freigelassen wurde, befand ich mich am Rande eines mentalen Zusammenbruchs. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen und lebte in beständiger Angst. Meine Ehefrau saß oft an meinem Bett und half mir, den Mut zu leben zurückzugewinnen. Dennoch war ich mental instabil. Die Funktionäre auf der Arbeit bedrohten mich und versuchten mich zu zwingen, Falun Gong zu verleugnen oder eine Garantieerklärung abzugeben, nicht mehr zu appellieren.

Da der 18. Nationale Volkskongress anstand, brachten mich die Funktionäre der Sicherheitsabteilung meiner Arbeit sowie der Sektionschef Zhu Ziquan am Morgen des 17. Oktober 2012 zur Gehirnwäsche-Einrichtung in Qiqihar. Die Funktionäre in der Gehirnwäsche-Einrichtung folterten mich jeden Tag mental. Einige von ihnen bedrohten mich mit elektrischen Schlagstöcken. Es war unerträglich und ich schrieb gegen meinen Willen drei Erklärungen, dass ich Falun Gong aufgebe.

Am 5. November 2012 wurde ich von der Gehirnwäsche-Einrichtung freigelassen. Dennoch fuhren die Polizisten vom Büro 610 der Eisenbahn und der lokalen Polizei damit fort, mich zu überwachen und zu bedrohen. Es war mir nicht mehr möglich, in Frieden zu leben. Des Weiteren konfiszierten sie alle meine Falun Gong-Bücher und Aufnahmen, mein MP3/MP5-Spieler und die Festplatte meines Computers. Die Funktionäre in der Gehirnwäsche-Einrichtung sagten vor meiner Entlassung zu mir, dass sie in meiner Wohnung Überwachungsgeräte installiert hätten. Ich fühlte mich so unsicher und verängstigt, dass ich glaubte, dass ich jeden Augenblick wieder abgeholt werden könnte. Ich war mental instabil und driftete sehr leicht ab.

Meine Ehefrau wurde etwa zu der Zeit, zu der ich freigelassen worden war, ebenso in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht.

Herr Liu Wenwei starb

Am Morgen des 11. November 2012 starb Herr Liu sechs Tage nach seiner Freilassung im Alter von 51 Jahren.

Herr Liu liebte China sehr. Er wollte einfach den Prinzipien Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht folgen und ein guter Bürger sein. Als Herr Liu starb, war seine Familie zerstört.

Verantwortliche der Verfolgung von Herrn Liu:

Gao Dayong, Leiter des Komitees für Politik und Recht des Eisenbahnbüros Harbin und Funktionär des Büros 610 der Eisenbahn
13895750788 (mobil)
Zhu Ziquan, Sektionschef der Sicherheitssektion der Hausverwaltung der Eisenbahn Harbin
13936136231 (mobil)
Zhang Xibin, Divisionschef der Hausverwaltung der Eisenbahn Harbin
13766914115