Von anderen nicht behelligt werden wollen: menschliche Anschauungen auflösen

(Minghui.org) Ich mochte es nie, um Hilfe zu bitten, denn ich wollte niemandem Umstände bereiten, wenn ich die Sache alleine schaffen konnte. Dies hielt ich für „selbstlos“ und unabhängig. Ich wollte auch nicht um Hilfe bitten, wenn ich mit Dingen konfrontiert wurde, die ich nicht bewerkstelligen konnte. Manchmal bat ich nicht einmal um Hilfe, wenn ich die Aufgabe mit schlechtem Ergebnis beenden musste. Diese Anschauung brachte meiner Kultivierung eine Menge Probleme. Manchmal fühlte ich mich schlecht und verärgert; ich dachte meine Idee sei richtig, dennoch spürte ich immer, dass etwas nicht stimmte.

Einmal während ich im vollen Lotussitz saß, bemerkte ich plötzlich meine Einstellung, alles selbst machen zu wollen und niemanden belästigen zu wollen und erkannte, dass dies beseitigt werden musste. Die Ursache war, ich wollte andere nicht belästigen, weil ich Angst hatte, die Gefälligkeit erwidern zu müssen. Die Angst, mit den Bedürfnissen anderer belastet zu werden, war jahrelang in mir „versteckt“ gewesen. Er hatte mich oft in unbehagliche Situationen gebracht und erweckte starke Gefühle, doch ich konnte ihn nie wahrnehmen.

Hatte der Meister nicht oft über „den natürlichen Lauf“ gesprochen? Schließlich verstand ich: dem „natürlichen Lauf zu folgen“ und nicht „mit dem Strom schwimmen“. Während eines Besuchs im Haus meiner Nachbarin, gab mir diese ein Stück Gebäck, als ich ging. Um ehrlich zu sein, wollte ich es nicht. Ich würde es wegschmeißen, wenn ich es nehmen würde. Dennoch lehnte ich das Gebäck nicht ab. Obwohl es mich selbst nicht beschämt, wenn meine Geschenke zurückgewiesen werden, so ist meine Nachbarin ein alltäglicher Mensch und ich musste ihre Gefühle beachten. Außerdem bedeutet, ihr Gebäck nicht anzunehmen, dass ich den Gefallen in Zukunft nicht zurückgeben wollte. Manchmal erachte ich den Umgang mit alltäglichen Menschen als sehr ermüdend. Ich möchte lieber kein kleines Geschenk wie ein Stück Gebäck annehmen und niemanden einen Gefallen schulden. Ist das ein Gedanke eines selbstlosen Menschen? Ist es nicht auch Sentimentalität? In Wahrheit benutzte ich „Selbstlosigkeit“, um mein egoistisches Herz zu verstecken.