Acht Jahre der Folter konnten ihren Glauben nicht erschüttern

Persönlicher Bericht von Zhao Jihua

(Minghui.org) Zhao Jihua ist eine Falun Gong-Praktizierende aus Dalian. Sie wurde zweimal festgenommen, weil sie mit Menschen über Falun Gong sprach. Das war in ihrer Heimatstadt, Heze, in der Provinz Shandong. Acht Jahre verbrachte sie in Haftzentren und Gefängnissen und erlitt unmenschliche Folterungen. In diesem Artikel beschreibt sie, was ihr als Falun Gong-Praktizierender in China widerfuhr:

Verhaftet und geschlagen, weil ich mich für Falun Gong ausgesprochen habe

Im Jahre 2001 – nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) bereits seit zwei Jahren Falun Gong landesweit verfolgt hatte – wollte ich die Menschen in meiner Heimatstadt die Wahrheit über diese Praktik wissen lassen.

Ich ging Ende 2001 zum chinesischen Neujahr nach Hause. Auf meinem Weg zum Datian Markt hängte ich eines Tages Plakate an Bäume, auf denen „Falun Dafa ist gut“ und „Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht ist gut“ stand. Als Menschen an den Plakaten vorbeigingen, erzählte ich ihnen über die Verfolgung.

Eine junge Frau rief in der Polizeistation von Datian an und meldete mich. Später wurde ich dann von einem Polizisten in einem Polizeiwagen angehalten und gefragt, ob ich Falun Gong praktizieren würde. Natürlich antwortete ich mit „Ja“. Daraufhin sagten die Polizisten: „Kommen Sie mit uns.“

Als wir in der Polizeistation angekommen waren, fragte mich ein 1,80 m großer Polizist: „Praktizieren Sie immer noch?“ „Ja“, antwortete ich ihm.

Bevor ich ganz ausreden konnte, prasselten bereits Fäuste wie Hagelkörner auf mich nieder. Ein junger Polizist schlug mir in den Rücken und schrie: „Also du praktizierst [Falun Gong]!“ Kurz bevor ich bewusstlos wurde, hob mich der große Polizist auf und fragte erneut: „Willst du immer noch praktizieren?“ „Ja“, erwiderte ich erneut. Daraufhin er: „Ich werde dich praktizieren lassen“ und stieß mir seinen Daumen in mein rechtes Auge (Ich fühlte eine Kraft, die mich einen großen Schritt nach hinten zog).

Als ich wieder erwachte, sah ich den großen Polizisten seinen Mundwinkel abwischen. Er sah mich an und zeigte mir seinen Daumen: „Schau, du hast mir meinen Fingernagel abgebrochen.“ Sein Daumen befand sich in einer blutgetränkten Bandage.

Nach Polizeibrutalität ins Haftzentrum gebracht

Ich wurde ins Haftzentrum des Landkreises Chengwu gebracht. Als meine Mitgefangenen hörten, was geschehen war, waren sie entsetzt – wie konnte ein Polizist so aggressiv sein und eine Person schlagen, die an Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht glaubt?!

Die chinesische Regierung schützt ihre die Gesetze brechende Polizei. Ein Polizist nahm 100 Yuan (ca. zehn Euro) aus meiner Tasche und gab sie mir nie mehr zurück.

Am 80. Tag meiner Haft brachte mich die diensthabende Wärterin in den Hof. Dort standen über ein Dutzend Wärter herum. Dann sagte mir die Wärterin, dass dies meine letzte Chance wäre, meine Position richtigzustellen. Würde ich nun sagen, dass ich nicht mehr Falun Gong praktizieren würde, könnte ich nach Hause gehen.

Doch ich sagte gar nichts. Die Wärterin fuhr fort: „Zhao Jihua, da du dich kultivieren willst, müssen wir dich in Ji’nan umerziehen.“ Später wurde ich ins erste Zwangsarbeitslager für Frauen von Shandong zur „Transformation“ gebracht.

Im Arbeitslager gefoltert

Die Gehirnwäsche dauerte über acht Monate lang an. Während dieser Zeit durfte ich täglich nur vier Stunden schlafen und hatte gerade fünf Minuten, um mich zu waschen. Ich wurde gezwungen, 16-17 Stunden pro Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Durch das viele Sitzen entstanden in meinen Hosen große Löcher. Zu anderen Zeiten wurde ich gezwungen, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen aufrecht stehenzubleiben.

Da ich dennoch nicht „umerzogen“ werden konnte, kam ich zur ersten Division und unterlag dort einer „strengeren“ Gehirnwäsche. Alle zwei oder drei Tage kam eine Gruppe neuer Personen, um mich zu „umzuerziehen“. Dabei verwendeten sie die Methode von „Zuckerhut und Peitsche“; einige schrieben sogar eine „Abgrenzungserklärung“ für mich, und versuchten dann meine Hände auf diese Erklärung zu drücken [1], doch gab ich nicht nach. Jemand schlug mir mit einem kleinen klappbaren Metallstuhl an den Kopf.

Nachdem sie in der ersten Division alles ausprobiert hatten, sendeten sie mich zur Trainingsgruppe. Dort wurde ich mit elektrischen Schlagstöcken elektrisiert, musste auf der Tiger-Bank sitzen, wurde auf das Totenbett gefesselt, und zu anderen Zeiten zog man mich an meinen Armen und Beinen auseinander.

Einmal, als ich mich für die Freilassung eines Mitpraktizierenden aus dem Gefängnis einsetzte, wurde ich vier Tage und drei Nächte lang im Isolationsraum an einen Metallbalken gehängt – ohne Essen oder Trinken. Es war -14 °C, ich hatte keine Winterkleidung und trug nur dünne Socken und Leinenschuhe. Als sie mich wieder freiließen, hatten meine Finger jegliches Gefühl verloren und waren so schwarz wie Kohle.

Als ich im Arbeitslager ankam, teilte mir der diensthabende Gruppenleiter mit, dass meine Haftstrafe zwei Jahre betragen würde. Als ich mich wieder an diese Unterhaltung erinnerte, war ich bereits seit zwei Jahren und acht Tagen im Arbeitslager. Hätte ich den Gruppenleiter nicht gefragt, wie lange ich dableiben müsse, wäre ich wahrscheinlich damals nicht freigelassen worden.

Erneut verhaftet

Ende 2005 ging ich meine Mutter in meiner Heimatstadt besuchen. Ich gab einem Schüler außerhalb der Schule, in der ich früher selbst gewesen war, eine Broschüre mit dem Titel „Für Schüler der Mittelschule“, in der sich Informationen über Falun Gong befanden. Daraufhin meldete mich ein Lehrer der lokalen Polizei und ich wurde erneut verhaftet. Die Polizei konfiszierte meinen Computer, mein Radio, meinen MP3-Spieler, DVDs und ein geliehenes Fahrrad.

Ich wurde in dieser Nacht in ein kleines Hotel gebracht und am nächsten Morgen zur Polizeiabteilung. Gegen Mittag kamen zwei Polizisten zu mir und sagten: „Zhao Jihua, Sie sind verhaftet, drücken Sie ihre Finger auf dieses Formular [1]. Auf das Formular blickend, fragte ich zurück: „Warum bin ich verhaftet?“ Der Polizist antwortete: „Ein Lehrer hat sie angezeigt. Sie werden wegen eines kriminellen Vergehens unter Anklage gestellt, deshalb sollten sie sich einen Anwalt nehmen.“

Eine illegale Verhandlung und Verurteilung

Später sah ich in unserer Verfassung den Art. 37: „Die Menschenrechte der Bürger der Volksrepublik China dürfen nicht verletzt werden. Ein Bürger darf nicht von der Polizei verhaftet werden, ohne Anordnung der Staatsanwaltschaft oder des Gerichtes.“

Mein Fall ging nicht durch die Staatsanwaltschaft, als ich verhaftet worden war. Zwei Staatsanwälte kamen zu mir, als ich bereits inhaftiert war. Ich fragte sie, wer sie seien, doch gaben sie mir keine Antwort. Sie schauten mich an, tauschten Blicke untereinander und gingen wieder weg. Die Gerichtsanhörung fand in einem Büro statt. Ein Ankläger war nicht anwesend. Die Anklage lautete auf „Verwendung einer Kult-Organisation, um die Ausführung der Gesetze zu unterminieren“.

Ich wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

Ich lehnte das Urteil ab und reichte Einspruch ein, während ich mich noch im Haftzentrum befand. Zwei Monate später sandte mir der mittlere Gerichtshof von Heze die Antwort. Deren Entscheidung war, dass das Urteil unverändert blieb.

Ich sah in diesem sogenannten „Urteil“ und der „Überprüfung“ viele Mängel und reichte einen neuen Einspruch ein, nachdem ich ins Gefängnis gebracht worden war. Vier Jahre später wurde ich freigelassen, doch hatte ich bis dahin immer noch nichts vom Hohen Gericht der Provinz Shandong gehört. Im Art. 41 der Verfassung heißt es: „Einsprüche von Bürgern, Prozesse und Berichte, die Regierungseinrichtungen betreffen, müssen verantwortungsvoll untersucht werden und ohne jegliche Vergeltungsmaßnahmen.“

Gehirnwäschetaktiken versagten

In der sogenannten „Trainingsgruppe" im Gefängnis wurde versucht, Praktizierende einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Sie kamen mit atheistischen Ideen, um uns dazu zu bringen, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Seit dem ersten Tag meiner Kultivierung im Dafa hatte ich einen festen Glauben daran, deshalb glaubte ich nichts von dem, was gesagt wurde. Ich weigerte mich, eine „Absonderungserklärung" zu schreiben und wollte auch nicht zuhören, wenn der Meister und Dafa verleumdet wurden. Des Weiteren weigerte ich mich, ein sogenanntes „Selbstkritik-Schreiben" zu verfassen.

Sie verboten mir, meine Zelle zu verlassen. Selbst wenn ich auf die Toilette musste, musste ich es dem diensthabenden Wärter „melden“. Oftmals musste ich eine halbe bzw. eine ganze Stunde warten, nachdem ich meine Bedürfnisse „gemeldet“ hatte, bis ich die Toilette aufsuchen konnte. Da ich immer noch nicht „umerzogen" war, ließen sie mich schließlich gar nicht mehr die Toilette aufsuchen, ganz gleich wie oft ich den Wärter rief.

Ich hörte mit dem Essen auf, so musste ich auch nicht mehr zur Toilette gehen. Vier Tage später begannen sie, mich Zwangszuernähren. Dennoch ging ich selbst nach vier Tagen der Zwangsernährung immer noch nicht zur Toilette. Mir wurde gesagt, dass ich ins Krankenhaus müsse, damit man mir einen Katheter legen könne. So aß ich zu jeder Mahlzeit ein Dampfbrot. Einige Tage später bemerkten die Wärter, dass ich immer noch nicht zur Toilette musste und sie auch nicht rief.

Ich weigerte mich, Gefängniskleidung zu tragen, deshalb bestraften mich die Wärter damit, dass ich die ganze Nacht stehenbleiben musste, bis meine Beine und Füße so angeschwollen waren, dass mir noch nicht einmal die größte Gefängnisuniform gepasst hätte. Ich musste sogar größere Schuhe tragen. Ich stand solange, bis die Haut von meinen geschwollenen Füßen abpellte.

Ich weigerte mich auch, als krimineller Häftling angesehen zu werden, deshalb wurde ich in den Keller gesperrt. Es war Januar und eine rote Gummimatte lag auf dem kalten und feuchten Betonboden. Die Matte war mein Boden und mein Bett. Leute im Gefängnis wischten diese Matte jeden Morgen mit einem klitschnassen Mob, so dass sie ständig feucht war. In der Nacht legte ich ein Kissen auf die Matte, doch war dieses am Morgen ebenso feucht.

Würde ich mich nicht im Dafa kultivieren, hätte ich dies alles nicht durchgestanden. Da ich mich weigerte, als krimineller Häftling angesehen zu werden, wurde ich so schwer geschlagen, dass ich für mehrere Tage mein Gehör verlor. Ich war etwas vernebelt und fühlte mich, als hätte ich einen Helm auf dem Kopf sitzen.

Als ich ankam, musste ich schwer arbeiten. In der Nacht führte der Wachhabende über 30 Kriminelle zu mir, um mich zu belästigen. Durch die brutale Verfolgung, die ich an mir selbst erlebt habe, verstehe ich heute vollständig die bösartige Natur der KPCh.

[1] In China ist eine Möglichkeit zur Unterschrift der Fingerabdruck bzw. Abdruck der ganzen Innenfläche der Hand.

Mit diesem Fall in Verbindung stehender Artikel (in Englisch):

Persecution Facts Regarding Practitioner Ms. Zhao Jihua in Dalian City, Liaoning Province
http://en.minghui.org/emh/articles/2006/12/6/80604.html