Fünf Jahre untergetaucht

Eine Praktizierende berichtet über ihr Leben in der Einsamkeit

(Minghui.org) Die Praktizierende Mei (Deckname) war Koordinatorin unseres Gebietes. Eines Tages kamen zwei Polizeiautos zu ihrem Haus und die Beamten versuchten, sie festzunehmen. In diesem kritischen Moment bat sie den Meister, sie mit einem Schutzschild zu bedecken, damit niemand sie sehen konnte und sie ging vor ihren Augen weg.

Somit wurde sie heimatlos. Zu der Zeit hatte sie nur 10.000 Yuan bei sich. Sie ging in eine unbekannte Stadt, mietete ein Dachzimmer und kaufte einen Computer und einen Drucker und begann Informationsmaterial über Falun Dafa herzustellen.

Zuerst druckte und verteilte sie das Material ganz alleine. Später traf sie sich mit einem Praktizierenden aus dem Ort, und von da an lieferte sie große Mengen an Informationsmaterial für das Gebiet. Aus Sicherheitsgründen kontaktierte sie den Mitpraktizierenden nur einmal in der Woche und sperrte sich die restliche Zeit in ihrem Raum ein.

Ich fragte sie: „Wie war dein Leben zu der Zeit?“

Sie schilderte mir: „Um Geld zu sparen, habe ich einen Reiskocher gekauft, und eine Schüssel Reis reichte für mehrere Tage. Gemüse habe ich fast nie gegessen.“

Ich wunderte mich: „Was ist mit eingelegtem Gemüse?“

Sie erwiderte: „Eingelegtes Gemüse? Ja, manchmal habe ich welches gekauft. Auch das reichte dann für einige Tage. Tofu wird als gutes Essen angesehen. Eine Wasserflasche voll Speiseöl hielt mehr als ein Jahr lang an.“

Ihr Dachzimmer war kleiner als zehn Quadratmeter. Im Sommer war es stickig und im Winter kalt. Die Vermieterin war eine ältere Dame; sie kam oft zu Mei, um sich zu beschweren, dass sie zu viel Wasser und Strom verbrauchen würde. Mei stritt nie mit ihr, sondern blieb immer ruhig und verständnisvoll. Später änderte die Vermieterin ihre Einstellung und sah, dass Mei ein guter Mensch war.

Eines Tages, als Mei draußen war, sah sie einen Verkaufsstand mit Wassermelonen. Sie kosteten nur 40 Cent pro Pfund, was ein sehr guter Preis war. Sie hatte seit Jahren keine Wassermelone gegessen. Als sie das Geld in ihrer Tasche berührte, dachte sie beim Weggehen daran: „Das Geld kommt von Mitpraktizierenden und soll Lebewesen erretten. Wie kann ich es für mich selbst ausgeben?“

Eines Tages brachte ihr ein Mitpraktizierender, der Material abholte, zwei Stück gebratene Teigtaschen mit. Sie aß eine. Zwei Tage später merkte sie, dass sich auf der anderen Schimmel gebildet hatte. Sie kämpfte innerlich mit sich, ob sie sie essen solle oder nicht. Sie beschloss, die Teigtasche zu essen, da ihr einziges Ziel in dieser Umgebung war zu überleben.

„Sie schmeckte wie ein trockenes Stück Holz und war schwer zu schlucken.“

„Warum hast du andere Praktizierende nicht um Hilfe gebeten?“

„Das konnte ich nicht. Es war für keinen leicht damals. Das Böse war so zügellos und viele Praktizierende waren festgenommen worden. Es war leicht, mein einfaches Leben zu bewerkstelligen, deshalb wollte ich andere überhaupt nicht belästigen.“

Mei war fünf Jahre lang heimatlos gewesen. Bei ihr gab es nie ein gutes Essen, nicht einmal während der Neujahrszeit. Einmal, als ihre Vermieterin am Neujahrstag ein Familientreffen hatte, ging sie hinaus, damit niemand Verdacht schöpfte. Sie ging im Regen und die Stadt war angefüllt mit dem Knallen der Raketen und dem Duft von gutem Essen. An einer Straßenecke gab es einen kleinen Essensverkaufsstand. Sie ging hin und kaufte gebratenen Tofu – das war ihr Neujahrsfestessen.

Damals rief ihre Tochter auf einem öffentlichen Telefon an: „Mutter heute ist Neujahr. Hast du schon gegessen?“

„Ja, ja.“ Tränen liefen Mei über das Gesicht.

„Mutter, wann kommst du zurück? Ich vermisse dich schrecklich!“

„Ich komme zurück, bitte höre auf deinen Vater...“ Das war die schwierigste Frage zu beantworten und sie versuchte ihr Bestes sich zusammenzureißen.

Nach dem Anruf war ihr gebratener Tofu eiskalt geworden.

Mei sagte: „Das Schwierigste war nicht das Essen, sondern die Einsamkeit. Meinen Mitpraktizierenden sah ich nur alle fünf Tage. Aus Sicherheitsgründen hatte ich nur Beziehungen „in einer Richtung“ mit anderen. Die meiste Zeit war ich in meinem Raum eingesperrt. Die Einsamkeit war unerträglich. Ich begann das Fa auswendig zu lernen. Im Laufe der Jahre habe ich das Zhuan Falun [Li Hongzhi] und viele andere Schriften auswendig gelernt. Neben der Herstellung von Informationsmaterial lernte ich das Fa.“

Dieser Artikel, der Meis Lebensgeschichte beschreibt, soll die mächtige Tugend von Falun Dafa-Praktizierenden unter der Führung unseres Meisters bestätigen, der solche außergewöhnlichen Jünger formen kann, die in der Lage sind, um anderer Willen die härtesten Schwierigkeiten zu ertragen.