74-Jähriger stirbt nach 3 1/2 Jahren Folter im Gefängnis (Zeichnung)

(Minghui.org) Nach dreieinhalb Jahren Haft wurde der 74 Jahre alte Falun Gong-Praktizierende Zheng Guolin am 6. Januar 2014 aus dem Gefängnis entlassen. Wegen der Folterungen, die er im Gefängnis erlitten hatte, war er äußerst schwach und dünn. Ende Oktober verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide. Seine Familie brachte ihn ins Krankenhaus, wo Herz- und Lungenversagen diagnostiziert wurde. Er starb am 2. November 2014.

Gefoltert, bis er Blut hustete

Polizisten der Polizeiwache Daowai in der Stadt Harbin nahmen Herrn Zheng am 7. Juli 2010 wegen des Verteilens von Shen Yun-DVDs rechtswidrig fest. Er war mit zwei anderen Praktizierenden zusammen gewesen, die sie ebenfalls festnahmen. Das Gericht Daowai verurteilte ihn zu dreieinhalb Jahren Gefängnis.

Zunächst kam Herr Zheng in das Untersuchungsgefängnis Daowai. Später brachte man ihn in das Gefängnis Hulan, wo er fünf Monate lang eingesperrt blieb.

Am 8. Dezember 2010 verlegte man Herrn Zheng in das Gefängnis Mudanjiang. Im Dezember war es sehr kalt, doch die Wärter zogen ihm alle Kleider aus und zerrissen sie. Er musste bewegungslos lange Zeit im Flur ausharren.

Schließlich bekam er Fieber und konnte überhaupt nichts essen. Trotz seines Alters und seines offensichtlich gebrechlichen Zustands misshandelten ihn die Wärter zwölf Tage lang. Danach brachten sie ihn in die Abteilung für ältere Gefangene. Dort musste er Zwangsarbeit verrichten, wie zum Beispiel Schachteln für Mobiltelefone herstellen. Durch die Anstrengungen wurde er äußerst schwach und fing an, Blut zu husten. Die Wärter bekamen Angst, dass sie zur Verantwortung gezogen würden und so schickten sie ihn zurück in das Gefängnis Hulan.

Folterzeichnung: Mit Hand- und Fußschellen gefesselt

Auf der „Schwarzen Liste“ der KPCh, weil er ehrlich war

Herr Zheng war früher als Friseur tätig. Er litt an Herzbeschwerden, hohem Blutdruck, Gallenblasenentzündung und hatte eine Lungenerkrankung. Als 1996 anfing, Falun Gong zu praktizieren, verschwanden alle seine Beschwerden und er wurde gesund.

Nachdem die KPCh 1999 angefangen hatte, Falun Gong zu verfolgen, ging Herr Zheng nach Peking, um sich dafür einzusetzen, dass mit Falun Gong gerecht umgegangen wird. Er wollte seine persönlichen Erfahrungen mitteilen, damit die Leute wussten, dass Falun Gong gut ist. Die Polizei verhaftete ihn und schickte ihn zurück in die Stadt Harbin.

Als Herr Zheng im Jahr 2000 zu einer Ausstellung ging, sah er Plakate, die Falun Gong verleumdeten und so wollte er gehen. Bevor er jedoch gehen konnte, verlangten die Organisatoren, dass alle Teilnehmer eine Frage beantworteten. Die Frage lautete: „Sozialismus oder Falun Gong, was ist besser?“ Herr Zheng entschied sich für Falun Gong. Die Beamten hielten diese Information fest und gaben sie an das Büro 610 Acheng weiter. Agenten dieses Büros nahmen ihn daraufhin fest und brachten ihn zur Polizeiwache Shengli.

Nachdem Herrn Zhengs Name auf der Schwarzen Liste des Büros 610 eingetragen worden war, kam die Polizei oft zu ihm nach Hause und schikanierte ihn.

In jenem Jahr rief die Polizei vor dem chinesischen Neujahr Herrn Zheng an und bestand darauf, dass er zur Wache kommen müsse. Dort fragten sie ihn, ob er immer noch Falun Gong praktizieren würde. Als er dies bejahte, nahmen ihn die Polizisten fest und brachten ihn in das erste Untersuchungsgefängnis Acheng, wo er 32 Tage lang eingesperrt blieb.

Im Untersuchungsgefängnis fragten die Wärter Herrn Zheng täglich, ob er mit dem Praktizieren von Falun Gong aufhört. Sie sagten ihm, dass er freigelassen werden würde, wenn er schriftlich erklären würde, dass er nicht mehr praktiziere. Herr Zheng verweigerte die Unterschrift und hielt standhaft an seinem Glauben fest.

Daher folterten ihn die Wärter barbarisch, um ihn so zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben. Die Folter war so brutal, dass Herr Zheng das Bewusstsein verlor. Sein Blutdruck stieg und brachte ihn ins Krankenhaus.

Ende April 2004 nahmen zwei Polizisten der Polizeistation Heping Herrn Zheng fest, als er seine Mitmenschen über die Zusammenhänge von Falun Gong informierte. Man wies ihn in das Untersuchungsgefängnis Nr. 2 ein.

Am nächsten Tag forderte der Chef der Polizeistation (Familienname Sun) Herrn Zhengs Familie auf, 3.000 Yuan zu bezahlen, damit Herr Zheng im Polizeikrankenhaus Harbin „untersucht“ werden könne. Seine Tochter gab Sun 2.900 Yuan.

Am Tag der Untersuchung fand Sun die Warteschlange im Krankenhaus zu lang und so ging er mit Herrn Zheng wieder zurück zur Polizeistation. Das Geld gab er nie wieder an die Familie zurück und vereinbarte auch keinen weiteren Untersuchungstermin für ihn.

Neun Tage später traten bei Herr Zheng Lungenbeschwerden auf. Wegen seines Gesundheitszustands wurde er kurz darauf entlassen.

Früherer Bericht: Practitioner in His Seventies Repeatedly Persecuted for Practicing Falun Gong (http://en.minghui.org/html/articles/2014/10/10/146318.html)