Mutter tot, Vater im Gefängnis – Tochter fordert Gerechtigkeit (Fotos)

(Minghui.org) Der Falun Gong-Praktizierende Ma Jiang aus dem Bezirk Dadong in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, wurde am 4. Dezember 2014 vor das Bezirksgericht Dadong gestellt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Herr Ma möchte gegen das Urteil und das Strafmaß Berufung einlegen.

Seine Frau Wu Shuyan, die auch Falun Gong praktizierte, war vor einem Jahr durch die Verfolgung ums Leben gekommen. Herrn Mas Tochter, die gerade ihren Hochschulabschluss gemacht hat, lebt mit ihrem Großvater zusammen, der über 80 Jahre alt ist. Der Großvater ist frustriert und hilflos, seitdem er seine Tochter verloren hat und sein Sohn im Gefängnis sitzt.

Während der Verhandlung präsentierte der Staatsanwalt Verhörprotokolle und ein „Geständnis“ von Herrn Ma, das von der Polizei gefälscht worden war. Die Anklage lautete auf „Nutzung einer Kultorganisation, um die Durchsetzung der staatlichen Gesetze und administrativen Regelungen zu unterminieren“.

Vor der Verhandlung hatten die Behörden Herrn Ma wegen „Anstiftung zum Umsturz gegen die Staatsgewalt“ angeklagt. Diese Anklage war benutzt worden, um alle Anträge von Herrn Mas Anwalt auf ein Treffen mit seinem Klienten ablehnen zu können.

Herr Ma Jiang, der zwischen 40 und 50 Jahre alt ist, arbeitete in der Firma Liming in der Stadt Shenyang. Seine Frau Wu Shuyan war im Jahr 2006 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie mit ihren Mitmenschen über Falun Gong gesprochen hatte. Nach sieben Jahren Misshandlung im Gefängnis und fortgesetzter Schikane nach ihrer Freilassung litt sie an einer schwerwiegenden Leberaszites und verstarb am 2. Juni 2013.

Sieben Monate später, am 7. Januar 2014 nachmittags, verhafteten Polizisten der Polizeiwache Chang’an in Shenyang Herrn Ma und seine Tochter in ihrer Wohnung. Dabei konfiszierten sie Computer, Drucker und andere persönliche Gegenstände.

Die Tochter wurde nach Mitternacht freigelassen. Am 5. August 2014 wurde Herr Wu Shuming, Herrn Mas Schwager, der sich auch um die Familie kümmerte, vom Arbeitsplatz weg verhaftet. Er ist seitdem inhaftiert.

Frau Wu Shuyan vor der Verfolgung

Frau Wu nach der Verfolgung: Sie litt unter schwerwiegender Leberaszites (Bauchwasser)

Herrn Mas Tochter setzt sich beständig für die Freilassung ihres Vaters ein. Es folgt ihr Appellationsschreiben.

Die Verfolgung durch die KPCh brachte Tod, Haft und den Zusammenbruch meiner Familie mit sich.

Meine Eltern praktizierten Falun Gong und hatten davon erhebliche Vorteile. Vor dem Praktizieren stritt meine Mutter die ganze Zeit mit meiner Großmutter. Der Konflikt löste sich vollständig, als meine Mutter mit dem Praktizieren von Falun Gong anfing und sich entsprechend der Lehre von Falun Gong verhielt. Meine Großmutter sagte immer zu anderen: „Meine Schwiegertochter ist sogar besser als meine eigene Tochter“.

Mein Vater war ein Vorzeigearbeiter in seiner Firma. Wenn es nötig war und andere nicht gewillt waren einzuspringen, dann arbeitete er freiwillig am Wochenende ohne Bezahlung. Unsere ganze Familie war in Harmonie und Glück getaucht, weil meine Eltern Falun Gong praktizierten.

Nachdem die Verfolgung im Jahr 1999 angefangen hatte, wurde meine Mutter festgenommen, weil sie mit Leuten auf der Straße über Falun Gong gesprochen hatte. Von da an war unser Familienleben auf den Kopf gestellt. Sie nahmen unsere Computer, Drucker und Falun Gong-Bücher mit.

Mein Vater wurde auch zum Verhör zur Polizeiwache mitgenommen. Dieses Verhör dauerte zwei Monate. Damals war ich 14 Jahre alt und ging gerade im zweiten Jahr auf die Mittelschule. Ich hatte große Angst davor, ohne Licht ins Bett zu gehen. Oft lag ich im Bett, starrte zur Decke und weinte.

Ich wusste aber, dass meine Eltern nichts falsch gemacht hatten, indem sie Falun Gong praktizierten und an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glaubten.

Später wurde meine Mutter zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Mein Vater musste alleine die Verantwortung für unsere Familie tragen, sich um den Lebensunterhalt und die Erziehung einer Tochter sowie um seinen Schwiegervater kümmern. Jeden Monat besuchten wir drei meine Mutter und schickten ihr etwas Geld für den täglichen Bedarf. Ich habe vergessen, wie viele Male wir auf der holprigen und welligen Straße zum Gefängnis hin und her fuhren.

Nach sechseinhalb Jahren Gefängnisaufenthalt litt meine Mutter wegen der schlechten Behandlung an Aszites. Ihr Bauch war so stark angeschwollen, als ob sie im achten Monat schwanger wäre. Die Gefängnisbehörde bekam Angst, dass sie im Gefängnis sterben würde und so wurde sie entlassen.

Obwohl meine Mutter unterernährt und mit einem riesigen Bauch aus dem Gefängnis kam, ruhte sie sich keinen einzigen Tag aus, sondern fing an, für die Familie zu kochen und zu waschen. Sie fing wieder an, Falun Gong-Bücher zu lesen und andere Leute über Falun Gong zu informieren.

Ich hörte kein einziges Wort der Klage von ihr. Ich wusste, dass sie durch das Praktizieren von Falun Gong die Stärke und Unterstützung bekam, die sie benötigte. Ihre Gesundheit verbesserte sich und die Bauchschwellung nahm jeden Tag ein wenig ab. Ich hatte ein Gefühl der Hoffnung, dass unsere Familie wieder in Frieden und Glück zusammenleben könne.

Doch die Polizei ließ uns nicht in Ruhe. Sie kamen immer wieder, um meine Familie zu schikanieren. Sie drohten meiner Mutter, dass sie sie wieder abholen würden, wenn sie herausfinden sollten, dass sie Kontakt zu anderen Praktizierenden aufnimmt. Meine Mutter stand unter einem ungeheuerlichen Druck und ihr Aszites wurde schlimmer.

Ihre Beine bekamen Geschwüre und mussten in Mull eingebunden werden. Der Verband musste dauernd gewechselt werden, weil der Eiter nach einiger Zeit durchsickerte. Später konnte sie in der Nacht im Bett nicht einmal mehr ihren Körper selbstständig von einer Seite zur anderen drehen. Mein Vater blieb nachts neben ihrem Bett wach und tagsüber musste er zur Arbeit gehen.

Ich kann meine Gefühle, die ich beim Anblick meiner Mutter hatte, nicht in Worte fassen. Sie wurde jeden Tag schwächer. Am 2. Juni 2013 verließ sie uns für immer. Mein Vater sagte überhaupt nichts und ging seiner täglichen Routine nach. Ich konnte aber den Schmerz und die Trauer spüren, die er mit sich herumtrug.

Unsere Familientragödie endete jedoch nicht dort. Die Polizisten kamen am 7. Januar 2014 zu uns nach Hause und nahmen meinen Vater fest. Sie nahmen unsere Computer, Drucker, Falun Gong-Bücher und unser gesamtes Bargeld, das wir zuhause hatten, mit.

Als ich an jenem Abend nach Hause kam, wurde ich auch von den Polizisten verhaftet, die auf mich gewartet hatten. Bis zwei Uhr morgens wurde ich verhört und dann freigelassen. Als ich nach Hause kam, sah ich eine Gruppe von Polizisten herumstehen, die darauf warteten, dass sie andere Praktizierende festnehmen konnten. Mein Großvater, der an Demenz leidet, schaute ängstlich und verwirrt drein. Unsere Wohnung war auf den Kopf gestellt worden: Papiere waren im ganzen Raum verstreut, der PVC-Boden war mit Zigarettenasche bedeckt, und schmutzige Schuhabdrücke hatte die Polizei auch hinterlassen.

Mit einer toten Mutter und einem verhafteten Vater wusste ich nicht, was ich tun sollte. Das einzige, was mir einfiel, war, Kontakt zu meinem Onkel aufzunehmen, der damals nicht in der Stadt war. Er kehrte sofort zurück, um sich um mich und meinen Opa zu kümmern. Aber auch das ging nicht lange gut.

Am 5. August 2014 wurde mein Onkel am Arbeitsplatz festgenommen, weil er Falun Gong praktiziert. Die Polizei durchsuchte auch seine Wohnung und nahm seinen Computer und Falun Gong-Bücher mit. Ich hatte das Gefühl, dass der Himmel über mir zusammenbrechen würde. Zur Verteidigung meines Vaters beauftragte ich einen Anwalt. Dieser ging in das Untersuchungsgefängnis, um sich dort mit meinem Vater zu treffen. Jedes Mal wurde ihm jedoch von den Behörden ein Treffen untersagt.

Ohne die nötige Vorbereitung und ein Zusammentreffen mit seinem Anwalt wurde mein Vater am 4. Dezember 2014 vor Gericht gestellt. Nach 11 Monaten sah ich ihn im Gerichtssaal zum ersten Mal wieder. Er war so dünn, dass ich ihn zuerst fast nicht erkannt hätte.

Der Staatsanwalt las viele gefälschte Verhörprotokolle und ein Geständnis vor. Ich hörte, dass mein Vater sagte: „Meine Frau ist gerade erst gestorben. Meine Tochter und mein Schwiegervater wurden zurückgelassen, ohne dass sich jemand um sie kümmert. Ich hasse sie jedoch nicht, weil ich an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glaube.“ Um 14:30 Uhr, eine Stunde nach dem Verhandlungsbeginn, verurteilten sie meinen Vater zu drei Jahren Gefängnis.

Wie sollte mein Vater als schwer arbeitender Arbeiter und gesetzestreuer Bürger die staatlichen Gesetze und administrativen Regelungen unterminieren können? Nur weil er Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht praktiziert, wurde mein Vater zu drei Jahren verurteilt!

Ich werde mich für meinen Vater einsetzen, egal was es kostet und wie schwierig es ist. Seitdem meine Mutter gestorben ist, ist mein Vater der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich lebe keinen Augenblick ohne den Wunsch, dass mein Vater wieder nach Hause kommt.

Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann, um meine Familie zu schützen. Ich weiß aber genau, dass es nicht falsch ist, Falun Gong zu praktizieren und von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht überzeugt zu sein.

Diejenigen, die immer noch gute Menschen wie meine Eltern und meinen Onkel verfolgen, müssen auf ihr Gewissen hören. Gutes wird mit Gutem vergolten und Böses trifft auch auf Vergeltung. Keine einzige schlechte Tat kann am Ende dem Urteilsspruch entkommen.