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Welche Rolle spielen Chinas Gehirnwäsche-Einrichtungen im Hinblick auf die Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden? (Fotos)

Ein zusammenfassender Bericht

22. März 2014

(Minghui.org) Bei der Verfolgung von Falun Gong nutzt die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mehrere Einrichtungen, um Tausende und Abertausende gesetzestreuer Bürger einzusperren und zu foltern. Außer den üblicherweise bekannten Gefängnissen, Haftanstalten und Arbeitslagern existiert eine relativ unbekannte Art von Einrichtung, die eine bedeutende Rolle bei der Verfolgung von Falun Gong spielt. Es handelt sich um die sogenannten "Gehirnwäsche-Einrichtungen". Von den chinesischen Behörden werden sie oft als „Rechtserziehungsanstalten“ bezeichnet.

Gehirnwäsche-Einrichtungen dienen als außergerichtliche Gefängnisse. Falun Gong-Praktizierende werden dort so lange wie gewünscht festgehalten. Der einzige Zweck einer Gehirnwäsche-Einrichtung ist, Falun Gong-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Um dies zu erreichen, müssen sich die Praktizierenden dort ständig Videos und Tonbandaufnahmen mit Falun Gong verleumdender Propaganda ansehen bzw. anhören. Oftmals werden sie dort auch körperlich gefoltert, was bisher zu Hunderten von bestätigten Todesfällen geführt hat.

Bis heute sind seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong 3.693 Todesfälle mit bestätigten Identitäten und Informationen gemeldet worden. 746 (11 %) von der Gesamtsumme waren in Gehirnwäsche-Einrichtungen inhaftiert. Von diesen starben 357 in den Einrichtungen. Diese Todes- und Inhaftierungsfälle schließen 173 Städte, 329 Landkreise und 449 Gehirnwäsche-Einrichtungen in China ein. Dieser Bericht zeigt die Ergebnisse einer Untersuchung über den Zusammenhang zwischen belegten Todesfällen und Gehirnwäsche-Einrichtungen.

1. Überblick über die Geschichte der Gehirnwäsche-Einrichtungen

Im Januar 2000 ereignete sich der erste Todesfall in einer Gehirnwäsche-Einrichtung, kurz nachdem die KPCh die Verfolgung von Falun Gong gestartet worden war. Chen Zixiu, eine Rentnerin aus der Stadt Weifang, Provinz Shandong wurde am 17. Februar verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesperrt, weil sie nach Peking gegangen war, um für Falun Gong zu appellieren. Am Morgen des 21. Februar wurde sie totgeschlagen.

a: Chen Zixiu und ihre Enkelkinder; b. Die blutbefleckte Kleidung von Chen Zixiu; c. Die blutdurchtränkte Unterwäsche von Chen

Am 20. April 2000 veröffentlichte das Wall Street Journal einen Artikel mit dem Titel: „Bis zu ihrem letzten Tag sagte Frau Chen, dass es rechtens ist, Falun Gong zu praktizieren“ von Ian Johnson, einem Reporter der Zeitung. Johnson gewann 2001 den Pulitzer Preis für diesen Artikel.

Ian Johnson gewinnt 2001 den Pulitzer Preis für seine Geschichte über Frau Chen Zixiu

Nachdem die Nachrichten veröffentlicht worden waren, stellte das KPCh-Regime die Mörder von Chen Zixiu nicht vor Gericht, sondern verhaftete stattdessen die Tochter von Chen, Zhang Xueling, weil sie dem amerikanischen Journalisten Informationen gegeben hatte. Zhang Xueling wurde zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, mit der Begründung der „Schädigung der öffentlichen Sicherheit“.

Im August 2001 berichteten John Pomfret und Philip Pan von der Washington Post, dass das chinesische Regime in drei Schritten vorgeht, um Falun Gong zu zerstören: mit Gewalt, einer aggressiven Propaganda und Gehirnwäsche-Einrichtungen.

In dem Artikel heißt es: „Einige lokale Regierungen hatten bereits vorher mit Gehirnwäsche-Einrichtungen experimentiert. Aber laut Regierungsquellen befahl im Januar Pekings geheimes Büro 610, - eine ressortübergreifende Spezialeinheit, die den Angriff gegen Falun Gong führt, - allen Nachbarschaftskomitees, staatlichen Institutionen und Firmen, Gehirnwäsche-Einrichtungen zu benutzen. Kein Mitglied von Falun Gong sollte verschont werden.“

Während Gehirnwäsche-Einrichtungen offiziell als „Rechtserziehungsanstalt“, „Gesetzliche Ausbildungsbasis“ oder „Umerziehungsschule“ bezeichnet werden, haben sie jedoch nichts mit Gesetz, Ausbildung oder Erziehung zu tun.

Die Strafverfolgung braucht keine rechtlichen Dokumente oder Rechtsverfahren, um Falun Gong-Praktizierende in Gehirnwäsche-Einrichtungen zu schicken. Den Arbeitern in den Einrichtungen sagt man, dass sie für die Folgen der Folter an Falun Gong-Praktizierenden keinerlei Verantwortung übernehmen müssen, auch wenn die Folter zum Tod führt.

2004 veröffentlichte die Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) den „Untersuchungsbericht von Gehirnwäsche-Einrichtungen und Gehirnwäschemethoden“. Laut diesem Bericht sind körperliche Folter und Zwangsverabreichung von Drogen, die das Nervensystem schädigen, zwei gebräuchliche Methoden, die in Gehirnwäsche-Einrichtungen angewendet werden.

Anfang 2013 verkündete die KPCh einen Plan, um das berüchtigte Zwangsarbeitslagersystem abzuschaffen, was ein bedeutender Apparat in der Verfolgung von Falun Gong gewesen war. Inzwischen haben Gehirnwäsche-Einrichtungen die Funktion von diesen Zwangsarbeitslagern übernommen.

In einem Bericht, der im Januar 2014 auf der Minghui-Website veröffentlicht wurde, heißt es:

„Als Zwangsarbeitslager geschlossen wurden, erhöhte sich die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden, die in Gehirnwäsche-Einrichtungen eingesperrt wurden, drastisch. Von Januar bis Juni 2013 wurden uns 181 solcher Fälle berichtet. Doch in der zweiten Hälfte des Jahres, als das Arbeitslagersystem abgeschafft wurde, stieg die Zahl auf 1044.“ (Quelle: http://www.minghui.de/artikel/77748.html)

Viele Falun Gong-Praktizierende, die in Zwangsarbeitslagern inhaftiert waren, wurden nicht entlassen, nachdem das Zwangsarbeitslagersystem abgeschafft worden war. Sie wurden direkt in Gehirnwäsche-Einrichtungen verlegt.

Ein weiterer Artikel auf Minghui.org berichtete, dass die KPCh im Jahr 2013 in 27 Provinzen 157 Gehirnwäsche-Einrichtung eingerichtet hat und 737 Praktizierende dorthin gebracht wurden.

2. Analyse von Todes- und Inhaftierungsfällen in Gehirnwäsche-Einrichtungen

Statistiken zufolge, die im Dezember 2013 auf der Minghui-Website veröffentlicht wurden, gab es innerhalb der letzten 15 Jahre der Verfolgung 3.653 bestätigte Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden, 746 (11 %) wurden in Gehirnwäsche-Einrichtungen gefoltert. Einige von ihnen waren mehr als einmal inhaftiert, was eine Gesamtsumme von Haftaufenthalten von 851 ergibt. 365 von diesen 3.653 Todesfällen ereigneten sich in Gehirnwäsche-Einrichtungen. Zwei Todesfälle in Gehirnwäsche-Einrichtungen wurden kürzlich gemeldet, was eine Gesamtzahl von 367 ergibt.

Die Untersuchung zeigte, dass die häufigste Todesursache in Gehirnwäsche-Einrichtungen die Zwangsinjektion nervenschädigender Medikamente gewesen ist; dies macht 32 % der Todesfälle aus. Die zweithäufigste Todesursache waren Schläge (20 %). 19 % der Todesfälle wurden durch die Anwendung mehrerer Foltermethoden verursacht.

Ein internes Regierungsdokument, das Instruktionen und Regeln für Gehirnwäsche-Einrichtungen enthält, besagt ausdrücklich: „Wenn es nötig ist, können die Angestellten medizinische und klinische Vorgehensweisen wählen, um Falun Gong-Praktizierende umzuerziehen.“ Diese Regelung hat zum Missbrauch von nervenschädigenden Medikamente geführt.

Im Folgenden geben wir eine ausführlichere Analyse von Todes- und Inhaftierungsfällen, in die Gehirnwäsche-Einrichtungen involviert waren.

Anmerkung: Die Analyse basiert auf den Daten von 3653 bestätigten Todesfällen während der Verfolgung. Nicht an allen diesen Todesfällen waren Gehirnwäsche-Einrichtungen beteiligt. Wir benutzen diese Daten, da die Informationen über diese Todesfälle im Detail zur Verfügung stehen. Weitaus mehr Praktizierende waren in Gehirnwäsche-Einrichtungen inhaftiert, schafften es jedoch zu überleben. Diese Fälle sowie unbestätigte Todesfälle sind von der Analyse ausgeschlossen.

Die untenstehende Abbildung 1 zeigt, dass Gehirnwäsche-Einrichtungen von Beginn an eine bedeutende Rolle bei der Verfolgung gespielt haben. 1999 wurden 107 Praktizierende in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt, davon 58 im Juli, dem Monat, in dem die KPCh die Verfolgung startete. Von den 3653 Todesfällen stieg die Anzahl von Inhaftierungen in Gehirnwäsche-Einrichtungen im Jahr 2000 auf 146 an und erreichte 2001 den Höchststand von 188.

Am 21. Juli 1999, am zweiten Tag, nachdem die KPCh die Unterdrückung von Falun Gong verkündet hatte, richtete Li Chuanfu, der Direktor des Komitees für Politik und Recht der KPCh in der Stadt Zhushan, Kreis Yilan, Provinz Heilongjiang eine vorläufige Gehirnwäsche-Einrichtung ein. Li sperrte dort alle lokalen Praktizierenden ein und versuchte, sie unter Gewaltanwendung zu zwingen, das Praktizieren aufzugeben. Am 29. September starb Zhao Chunxi, ein lokaler Praktizierender an den Folgen der Folter.

Abb.1

Die Anzahl der Todesfälle in der Gehirnwäsche-Einrichtung erhöhte sich von fünf im Jahr 1999 auf 17 im darauf folgenden Jahr und stieg von 2001-2005 bis auf ca. 50 pro Jahr. 70 % der Todesfälle in Gehirnwäsche-Einrichtungen (52 Fälle) trugen sich in diesen fünf Jahren zu. (Abbildung 2)

Abb. 2

Unter 367 in Gehirnwäsche-Einrichtungen zu Tode gefolterten Praktizierenden waren 62 % weiblich, 35 % männlich und bei den Restlichen war das Geschlecht nicht bekannt.

Abbildung 3 zeigt die Altersverteilung der Todesfälle. Bei der höchsten Anzahl von Todesfällen lag das Alter zwischen 61 und 70, was 92 Todesfälle einschließt.

Abb.3

Die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in Gehirnwäsche-Einrichtungen geschieht in fast jeder Provinz in China, außer in Tibet. Tabelle 1 zeigt die Anzahl der Todes- und Inhaftierungsfälle in allen Provinzen. Die Provinz Shandong hat die meisten Todesfälle in Gehirnwäsche-Einrichtungen (65). Hebei (59 Fälle) und Sichuan (35 Fälle) kommen an zweiter und dritter Stelle.

Anmerkung: Die Einstufung basiert auf der Anzahl von Todesfällen. Die Anzahl der Inhaftierungsfälle wurde mitberücksichtigt, wenn zwei Provinzen die gleiche Anzahl an Todesfällen aufweisen. Die gleiche Methode wurde für Tabelle 2 und 3 angewandt.

Tabelle 1

Tabelle 2 zeigt die Anzahl der Todesfälle in Gehirnwäsche-Einrichtungen in chinesischen Hauptstädten, einschließlich der vier direkt kontrollierten Stadtgemeinden Peking, Tianjin, Schanghai und Chongqing. Die Stadt Yantai in der Provinz Shandong steht mit 21 Fällen an erster Stelle, gefolgt von der Stadt Weifang in der Provinz Shandong (20 Fälle) und Chengdu in der Provinz Sichuan (19 Fälle).

Tabelle 2

Unter den 367 Todesfällen und 851 Inhaftierungen wurden von den beteiligten Gehirnwäsche-Einrichtungen 281 Todesfälle und 652 Inhaftierungsfälle gemeldet. Tabelle 3 listet die 15 Gehirnwäsche-Einrichtungen mit den meisten Todesfällen und Inhaftierungen auf.

Tabelle 3