Inspirierende Güte: Rückblick auf den 25. April 1999

(Minghui.org) Während der Weihnachtsfeiertage 2011 berichteten mehrere Hongkonger Zeitungen von einer inspirierenden Geschichte: Einem 41 Jahre alten Kassierer eines kleinen Lebensmittelladens drohte ein Dieb mit vorgehaltener Pistole mit einer Bombe. Der Kassierer überredete den Dieb, seine räuberischen Absichten aufzugeben und aus dem Laden zu verschwinden. Die Leute wunderten sich, woher der Kassierer diese Stärke und diesen Mut nahm.

Der Kassierer war Falun Gong-Praktizierender. Sein Beweggrund: „Als Praktizierender kann ich solche kriminellen Taten nicht zulassen. Ich bin der Gesellschaft gegenüber verantwortlich. Mein Meister lehrt mich, ein guter Mensch zu sein und mein Leben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht auszurichten. Ich wollte nicht, dass sich der Dieb selbst schadet, wenn er einen Raub begeht.“

Dieser Vorfall war keine Ausnahmeerscheinung. Die friedliche Meinungsäußerung von Falun Gong-Praktizierenden am 25. April 1999 war von einem ähnlichen logischen Grundprinzip getragen.

An jenem Tag demonstrierten mehr als 10.000 Falun Gong-Praktizierende in Peking. Sie hatten drei Forderungen: Freilassung der inhaftierten Praktizierenden in Tianjin; Anerkennung des ihnen zustehenden Rechts, Falun Gong zu praktizieren und Aufhebung des Verbots, Falun Gong-Materialien zu drucken. Die 10.000 Praktizierenden gingen noch am selben Tag friedlich weg, nachdem der damalige chinesische Premierminister Zhu Rongji sich mit Vertretern von Falun Gong getroffen hatte. Zhu stimmte einer Freilassung der Praktizierenden in Tianjin zu und versicherte, dass sich die Regierung nicht gegen Falun Gong stellen werde.

Grund der Zusammenkunft: Verhaftung von 45 Praktizierenden in Tianjin

Der unmittelbare Grund dafür, dass die Praktizierenden nach Peking fuhren, war die Verhaftung und Inhaftierung von 45 Praktizierenden in Tianjin. Andere Praktizierende erfuhren von der Regierung von Tianjin, einer regierungsunmittelbaren Stadt, dass der Minister für öffentliche Sicherheit mit der Angelegenheit zu tun habe und sie daher nur mit einer Genehmigung Pekings gelöst werden könne.

Am 11. April 1999 erschien im Youth Reader-Magazin der Hochschule für Bildung in Tianjin ein Artikel mit dem Titel: „Ich bin dagegen, dass Jugendliche Qigong praktizieren“. Es wurden Beispiele aufgeführt, mit denen Falun Gong verleumdet wurde. Es waren die gleichen Beispiele, die bereits 1998 von einem Pekinger Fernsehsender vorgebracht worden waren. Jene Beispiele waren jedoch kurz nach der Fernsehsendung in dem Jahr zuvor in Peking vollständig korrigiert worden.

Als der Artikel in Tianjin erschien, waren einige Praktizierende der Meinung, dass sie einfach den Verantwortlichen in Tianjin die Fakten genau erklären sollten. Sie hofften auch, die negative Auswirkung des Artikels dadurch zu reduzieren, dass sie Kontakt mit den Redakteuren des Magazins aufnahmen.

Zwischen dem 18. und 24. April 1999 besuchten Praktizierende die Hochschule für Bildung in Tianjin und maßgebliche Regierungseinrichtungen, um eine Lösung zu erreichen.

Am 23. und 24. April 1999 entsandte das Büro für öffentliche Sicherheit in Tianjin Bereitschaftspolizei, um die Praktizierenden zu verprügeln, die gekommen waren, um mit offiziellen Vertretern von Tianjin zu sprechen. Das Ergebnis war, dass Praktizierende verletzt und 45 von ihnen verhaftet wurden.

Von den Angriffen in den Medien in den zurückliegenden Jahren angefangen bis zur physischen Gewalt gegen Praktizierende in Tianjin, war die Eskalation der Verfolgung alarmierend. Die Kunde von dem „Vorfall in Tianjin“ verbreitete sich rasch im ganzen Land.

Muster der Schikane gerät in Bewegung

Guangming Daily, das Sprachrohr des Staatsrats, veröffentlichte am 17. Juni 1996 den Artikel eines Kolumnisten, in dem Falun Gong verleumdet wurde. Am 24. Juli 1996 verkündete das chinesische Büro für Nachrichtenveröffentlichung, dass die Verteilung aller Falun Gong-Publikationen landesweit verboten sei.

Anfang 1997 fing das Büro für öffentliche Sicherheit mit einer landesweiten Untersuchung an, in der Hoffnung Beweise zu erhalten, um Falun Gong als einen „bösartigen Kult“ anprangern zu können. Alle Polizeiwachen im ganzen Land berichteten jedoch nach umfangreichen Recherchen: „bis jetzt keine Beweise gefunden“. So wurden die Untersuchungen eingestellt.

Ende Mai 1998 brandmarkte He Zuoxiu in einem Interview im Pekinger Fernsehen Falun Gong als schädlich. Als Nächstes wurde ein Interview auf einem Übungsplatz von Falun Gong gezeigt und in der Sendung hieß es, dass Falun Gong „feudalistischer Aberglaube“ sei.

Nach Ausstrahlung der Sendung wiesen Praktizierende ihn und den Fernsehsender darauf hin, dass die Sendung sachlich nicht richtig gewesen war, weil die genannten Personen gar keine Falun Gong-Praktizierenden waren. Die Praktizierenden kannten nämlich die Leute, die von He Zuoxiu als Beispiele in der Sendung aufgeführt worden waren.

Bald darauf korrigierte sich der Fernsehsender, indem er eine positive Sendung über Falun Gong brachte.

Die erste Abteilung des Büros für öffentliche Sicherheit veröffentlichte am 21. Juli 1998 das Rundschreiben 1998-Nr. 555 mit dem Titel „Bekanntmachung über den Beginn einer Untersuchung von Falun Gong“. In der „Bekanntmachung“ wurde behauptet, dass einige Praktizierende im Namen von Falun Gong in rechtswidrigen Aktivitäten engagiert seien. Infolge dieser Meldung überfielen die örtlichen Abteilungen für öffentliche Sicherheit in einigen Gebieten des Landes Übungsgruppen von Falun Gong, scheuchten die Praktizierenden auseinander, durchsuchten ihre Wohnungen, brachen in ihre Wohnstätten ein, konfiszierten Privateigentum und vieles mehr.

Ursache und Wirkung

Viele denken, dass diese friedliche Demonstration am 25. April die Verfolgung von Falun Gong herbeigeführt habe, die offiziell am 20. Juli 1999 begann. Wenn man dieses Muster der eskalierenden Schikanen in den drei Jahren vor dem 25. April 1999 betrachtet, dann suchte die KPCh in Wirklichkeit bereits nach einer Möglichkeit, die Verfolgung rechtfertigen zu können.

Die Demonstration war die Bemühung der Praktizierenden, einer im Entstehen befindlichen brutalen Niederschlagung entgegenzuwirken. Es war ein Versuch, allen Mitgliedern der Gesellschaft, einschließlich der Kommunistischen Partei Chinas, Nutzen zu bringen.

Wenn unschuldigen Menschen Leid zugefügt wird, ist jeder dafür verantwortlich, dass das beendet wird. Die Ereignisse des 25. April 1999 stellten die Würde einer Gruppe von Chinesen heraus und ihr Engagement zur Aufrechterhaltung ihres Glaubens und der Gerechtigkeit.

In den letzten 15 Jahren haben Praktizierende bei der Aufklärung über die Fakten von Falun Gong und die Verfolgung ständig den gleichen Geist gezeigt und sie gewinnen wachsende Unterstützung an der Basis in China. Diese Bürger, die nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht leben, sind zu Eckpfeilern der chinesischen Gesellschaft geworden.