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Geschichte einer Richterin: Standhaft bleiben im Angesicht des unerbittlichen Druckes

30. Juni 2014 |   Von einer Falun Gong-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Anmerkung der Minghui-Redaktion: Hier ist die Geschichte einer unerschütterlichen Richterin aus einer chinesischen Provinzhauptstadt. Seit Juni 1995 praktiziert sie Falun Dafa. Als im Juli 1999 die landesweite Verfolgung begann, widerstand sie dem Druck der Behörden und ihrer Vorgesetzten, im Fernehen auszusagen, dass sie Falun Dafa aufgegeben habe. Trotz des Druckes sowie mehrerer Festnahmen und Inhaftierungen bemühte sie sich beharrlich, die Öffentlichkeit über Falun Gong und die Verfolgung zu informieren.

Polizisten zu Tränen gerührt

Als die landesweite Verfolgung am 20. Juli 1999 begann, wurden viele ehrenamtliche Helfer der Falun Dafa-Übungsplätze über Nacht festgenommen.

Nach dieser Hiobsbotschaft gingen am 22. Juli 1999 Praktizierende aus meiner Stadt zur Provinzregierung, um für die Freilassung der Inhaftierten zu appellieren. Wir wurden von bewaffneten Polizisten zur Registrierung und Untersuchung zu örtlichen Schulen, Parks oder Stadien weggebracht. Drei Tage lang wurde ich in einem Hotelzimmer unter Hausarrest gestellt. Zwei Polizeibeamte bewachten mich.

Ich erklärte ihnen Falun Dafa und erzählte: „1988 befasste ich mich mit einem Immobilien-Fall. Der Kläger war ein kleiner Unternehmer, der eine Klage gegen das provinzalische Landesinstitut für Architektur-Design eingereicht hatte. Der Kläger war nicht schuld, aber er verlor den Prozess in den ersten zwei Gerichtsverhandlungen. Daraufhin appellierte er an das Landgericht und so übernahm ich den Fall.

Während der Gerichtsperiode brachte er mir einen Beutel mit Geld in meine Wohnung, um mich zu bestechen. Ich erklärte ihm: „Ich werde den Fall fair beurteilen. Ich habe noch nie einen Cent von jemandem in einem Gerichtsfall akzeptiert. Bitte packen Sie Ihr Geld wieder ein.“ Er war sichtlich bewegt, nahm das Geld und verabschiedete sich.

Am nächsten Tag ging ich mit meinem vierjährigen Sohn in den Supermarkt. Er bat mich, ein paar Bananen für ihn zu kaufen, aber ich sagte „Nein“. Er schrie mich an: „Du meinst, dass wir es uns nicht leisten können, aber gestern hast du das Angebot des Mannes abgelehnt.“ Ich erklärte ihm: "Wir können kein Geld von anderen Leuten akzeptieren. Nur damit er den Fall gewinnt, hat er mir das Geld angeboten. Mamis Gehalt ist begrenzt. Man kann nicht immer bekommen, was man gerne möchte.“

Ich zeigte den beiden Polizisten auf, dass ich das Prinzip „ohne Verlust, kein Gewinn“ durch das Praktizieren von Falun Dafa verstehen gelernt habe.

Nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, gab es einige hartnäckige Gerichtsfälle. Die beteiligten Parteien boten mir Autos oder auch Eigentumswohnungen an. Ich nahm nie Bestechungsgelder entgegen. In einem Fall luden beide Parteien meinen Vorgesetzten zum Abendessen ein und erzählten: „Unsere Fälle waren nach zwei Jahren noch nicht gelöst, nachdem die Richter unser Geld genommen hatten. Sie aber hat den Fall in nur einem Monat abgeschlossen und hat nichts von uns verlangt. Heutzutage sind solche guten Richter eine Seltenheit!“

Die beiden Polizisten waren von meiner Geschichte sehr bewegt. Einer bestätigte mit Tränen in den Augen: „Falun Dafa ist großartig. Ich will es lernen. Haben Sie das Buch Zhuan Falun bei sich? Ich würde es gerne lesen.“ Der andere sagte: "Ich vertraue der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) nicht. Sie ist die übelste Religion!“ Dass sie die Wahrheit verstanden hatten, machte mich sehr glücklich.

Später wurde ich in die städtische Haftanstalt überführt und nach sechs Tagen entlassen.

Weigerung, öffentlich im Fernsehen auf Falun Dafa zu verzichten und das Publikum zu täuschen

Nachdem ich aus der Haftanstalt heimgekehrt war, drängte mich der stellvertretende Chef des Büros für Öffentliche Sicherheit meiner Stadt, im Fernsehen aufzutreten und mitzuteilen, dass ich das Praktizieren von Falun Dafa aufgegeben hätte. Ich weigerte mich und entgegnete: „Das Praktizieren von Falun Dafa ist nichts Falsches. Ich würde niemals Meister Li und meinen Glauben betrügen. Es ist unmöglich für mich, im Fernsehen die Öffentlichkeit zu täuschen.“

Zurück bei der Arbeit verlangte mein Vorgesetzter von mir, eine Reueerklärung zu schreiben. Stattdessen schrieb ich über die Güte und die Wunder von Falun Dafa. Der Gerichtspräsident las meine Aussage bei einem Treffen der Gerichtsbeamten vor. Ich konnte erkennen, dass meine Aussage bei den Teilnehmern auf Gehör stieß. Dies zeigte sich in der Weise, dass sie aufmerksam zuhörten und zustimmend nickten.

Weil ich Richterin bin, besuchten mich TV-Reporter, um mich wieder zu interviewen. Sie versuchten Videoaufnahmen von mir zu machen. Ich sagte ihnen: „Ich werde das Praktizieren von Falun Gong nicht aufgeben. Nichts kann meine Meinung ändern. Nichts ist mir wichtiger.“ Zum zweiten Mal widerstand ich dem Druck und widersetzte mich der KPCh, die mich benutzen wollte, um die Öffentlichkeit zu täuschen.

Eine höherer Provinzbeamter verlangte später von meinem Vorgesetzten: „Bitten Sie sie im Fernsehen auszusagen, dass sie auf Falun Dafa verzichtet.“ Mein Vorgesetzter wollte mich überreden. Ich erklärte ihm: „Das Praktizieren von Falun Dafa ist ein legitimes Recht. Ich möchte nichts mit dem Fernsehen zu tun haben, um ihre Lügen zu verbreiten. Bitte sagen Sie ihm [dem Provinzbeamten], dass er jeden Gedanken an eine Beförderung aufgeben soll und mich nicht mehr bedrängen soll, eine so schlechte Sache zu tun. Sie können es ihm genau mit meinen Worten weitersagen. Ich bin bereit, mit ihm persönlich zu sprechen, wenn er weiterhin darauf besteht, dass ich im Fernsehen erscheine.“ Durch meine Entschlossenheit gab dieser Provinzbeamte den Plan auf.

Aufgefordert Falun Dafa zu kritisieren

Später wurde ich eingeladen, an einer Sitzung der Provinz-Abteilungen teilzunehmen, die organisiert worden war, um Falun Gong zu kritisieren. Dies geschah, nachdem der ehemalige Führer der KPCh, Jiang Zemin, Falun Dafa verleumdet hatte. Am 25. Oktober 1999 nannte er Falun Dafa einen Kult. Darauf gab People’s Daily einen Leitartikel zur Unterstützung der Verfolgung heraus.

Der Moderator bat mich, während der Sitzung zu sprechen, aber ich lehnte es ab. Dreimal versuchte er mich zu überreden. Jedes Mal lehnte ich das Angebot postwendend ab. Ich hätte gerne die Gelegenheit wahrgenommen, um die Fakten von Falun Dafa zu erklären, aber ich durchschaute sofort diese hinterlistigen Tricks der KPCh. Hätte ich mich geäußert, wären meine Tonbandaufnahmen und das Videomaterial verändert und zur Verleumdung von Falun Dafa missbraucht worden.

Eingesperrt, weil ich meinen Glauben bewahrte

Mitte Dezember 2000 ging ich mit anderen Praktizierenden nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Auf dem Tiananmen Platz entrollten wir Transparente mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ und riefen: „Falun Dafa ist großartig, Falun Dafa ist aufrichtig“ und „Stellt den Ruf von Meister Li wieder her“.

Aufgrund dessen wurde ich verhaftet und auf die Tiananmen Polizeistation gebracht. Dort befanden sich bereits viele meiner Kolleginnen und Praktizierende. Zwei Tage später überführte man mich in eine örtliche Haftanstalt und inhaftierte mich ohne Prozess für drei Monate. Nach meiner Entlassung wurde ich zur Gehirnwäsche in ein Drogenrehabilitationszentrum der Provinz gebracht, wo ich eineinhalb Monate lang blieb.

2002 nahmen mich Polizisten auf dem Weg zum Haus einer Mitpraktizierenden wieder fest. Sie überführten mich ins Untersuchungsgefängnis der Stadt. Mein Vorgesetzter und meine Familie wurden aufgefordert, mit mir zu reden. Sie sollten mich überzeugen, dass eine Entlassung nur durch meinen Verzicht auf das Praktizieren von Falun Dafa möglich sei.

Eine Verfolgung, die gegen die Verfassung verstößt

Ich erwiderte: „Ich habe nichts Gesetzwidriges getan. Ich bin ein Opfer der Verfolgung, die gegen die Verfassung verstößt.“

Mein Vorgesetzter schlug vor: „Wenn Sie die Garantieerklärung zum Verzicht auf das Praktizieren von Falun Gong nicht unterschreiben wollen, würde es auch schon genügen, wenn Sie schreiben, dass Sie nicht mehr an Falun Gong Aktivitäten teilnehmen.“

Ich entgegnete: „Ich muss nichts versprechen, da ich gegen kein Gesetz verstoßen habe.“ Mir wurden drei Tage Bedenkzeit gegeben, aber ich ließ mich nicht auf diesen Kompromiss ein. Daraufhin verurteilte mich das Amtsgericht zu zwei Jahren Gefängnis. Das Urteil wurde durch das Zwischengericht bestätigt.

Nach einem Jahr Haft im Gefängnis, wurde ich ins Frauengefängnis der Provinz überführt.

2004, eine Woche vor meiner Entlassung, sagte der Gefängniswärter meiner Familie, dass das Provinz-Büro 610 zum Zeitpunkt der Freilassung anwesend sein müsse. Ich argumentierte, dass meine Freilassung nichts mit dem Büro 610 zu tun habe. Außerdem schreibe das Gefängnisrecht nicht vor, dass Entlassungen im Zuständigkeitsbereich des Büros 610 liegen. Schließlich gelang es mir mit Hilfe meiner Familie und ohne die Intervention des Büros 610 das Gefängnis zu verlassen. Oft bringt das Büro 610 die Praktizierenden nach ihrer Entlassung direkt zu Gehirnwäsche-Einrichtungen oder belästigt sie weiterhin zu Hause.

Später erfuhr ich, dass mir mein Arbeitgeber Ende 2004 gekündigt hatte, weil ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben. Damit verlor ich meine Einkommensquelle.

2007 und 2009 ging ich ins Provinzbüro 610 und fragte den Zuständigen, warum er mich nicht wieder in mein Amt aufnehme. Er antwortete: „Es ist unmöglich, dass Sie zu Ihrem Job zurückgehen können, solange Sie nicht Ihren Glauben aufgeben. Sie müssen im Fernsehen offiziell erklären, dass Sie nicht mehr Falun Dafa praktizieren. Videomaterial wird benötigt, sodass jeder es erfährt.“

Ich antwortete: „Die Verfolgung von Falun Dafa hat keine Rechtsgrundlage. Sie haben mehrmals versucht, mich zu zwingen, den Glauben aufzugeben und Dafa im Fernsehen zu diffamieren. Das ist sinnlos, geben Sie bitte diese Idee auf. Sie wissen, dass Falun Dafa großartig ist und dass die Falun Dafa-Praktizierenden gute Menschen sind. Sie machen diesen Job gegen Ihr Gewissen, nur aus Gier und persönlichem Gewinn. Sie gehen unverantwortlich mit Ihrem Leben um.“ Eine ganze Weile dachte er stillschweigend nach und dann erwiderte er: „Kommen Sie nicht mehr hierher. Ich werde diese Stelle hier aufgeben.“