Falun Dafa hat mich verändert

Vorgetragen auf der Falun Dafa Konferenz zum Erfahrungsaustausch in der Mitte der USA, 2014

(Minghui.org) Ich grüße alle. Seit etwa zweieinhalb Jahren praktiziere ich Falun Dafa. Ohne Zweifel war für mich die Kultivierung das Schwierigste, was ich je getan habe. Auch das Schreiben dieses Artikels war eine ziemliche Herausforderung. Die letzten eineinhalb Jahre versuchte ich, meine Erfahrungen aufzuschreiben. Bis dahin hatte ich erst einen Absatz notiert. 

Ich habe immer noch das Gefühl, dass meine Kultivierung nicht besonders erwähnenswert ist. Zudem stolperte ich oft, und ich habe viele Eigensinne und Lücken. Es gibt so viele Praktizierende, die besser und fleißiger sind als ich. Auch machen sie die drei Dinge viel besser als ich. Es wurde mir klar, dass es beim Schreiben eines Artikels nicht um Selbstbestätigung geht, sondern um die Fa-Bestätigung. Ich bin bei der Kultivierung sicherlich noch nicht da angelangt, wo ich sein möchte. Jedoch beinhaltet ein Erfahrungsbericht meine guten und schlechten Erfahrungen als Praktizierender. Als ich gebeten wurde, einen Artikel zu schreiben, fand ich keine echte Ausrede mehr. Natürlich zeigte sich mein Eigensinn, mich gut darzustellen. Aber ich erkannte es und konnte mich deshalb weiterentwickeln.

In meiner kurzen Kultivierungszeit habe ich die vielen Veränderungen in mir selbst nicht bemerkt. Diejenigen, die mich von früher kennen, finden, dass ich mich enorm verändert habe. Eine Sache ist mir aufgefallen. Ich bin nun nicht mehr diese zornige und aufbrausende Person. Angst und Depression, oder auch nur leichter Stress im Alltag konnten für mich hinderlich sein. Egal, wie sehr ich versuchte, es zu verbergen, es zeigte sich mein Zorn immer wieder. Ich war immer verärgert, denn ich konnte nicht herausfinden, was mit mir los war, und wie ich diese Stimmung ändern könnte. Außerdem entwickelte sich mein Leben nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich war so anmaßend, dass sich die Menschen um mich herum unwohl fühlten. Obwohl ich sie nie mit meinen Problemen belästigte, hatte aber meine Art sicherlich einen negativen Einfluss auf die Menschen. Oft wurde mir gesagt, dass sie noch nie eine so ungehaltene Person getroffen hätten.

Nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, verschwand jedoch alles in diesen letzten Jahren. Ich kann auch besser mit dem starken Gedankenkarma umgehen. Die Kultivierung ist bestimmt nicht einfach. Aber durch Falun Dafa habe ich mich viel besser im Griff als früher. Sowohl meine Familie als auch die Freunde bestätigten, dass ich jetzt ein ganz anderer Mensch geworden sei. Ich bin mir dessen nicht so bewusst. Jedoch bin ich froh, dass sie erkannt haben, dass Falun Dafa wirklich gut ist.

Wie ich zu praktizieren begann

Wie ich ein Praktizierender wurde, ist eine ziemlich einfache Geschichte. In meinem letzten Hochschuljahr war mein Mitbewohner zufällig ein westlicher Praktizierender. Seit unserer ersten Begegnung unterhielten wir uns sehr intensiv über Gott und die Welt. Natürlich erzählte er mir auch von Falun Gong. Darauf folgten viele lange Gespräche. Schließlich gab er mir das Buch „Zhuan Falun“ zu lesen. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich es durchgelesen. Von da an dachte ich ständig an Falun Dafa. Nachdem ich etwa fünf oder sechs Monate nachgedacht hatte, beschloss ich, mit dem Praktizieren zu beginnen. Wie jeder weiß, ist jedoch die Kultivierung keine einfache Angelegenheit. Ich spürte großen Widerstand, aber durch die Unterstützung meines Mitbewohners gab ich nicht auf.

Schon zu Beginn hatte ich tiefe Selbstzweifel. Die Anforderungen an Praktizierende schienen mir so hoch zu sein. Ich fühlte, dass mein Ausgangspunkt viel zu weit weg war. Viele Male fasste ich den Entschluss aufzuhören, weil ich keinen Weg zum Erfolg sehen konnte. Aber mein Mitbewohner war immer da, um mir zu helfen. Ich erklärte ihm, wie schlimm ich mich verhalte. Er empfahl mir, fleißig das Buch zu lesen und nicht aufzugeben. Also entschied ich mich, Schritt für Schritt voranzuschreiten.

Sobald ich in der Lage war, mich selbst zu beruhigen, konzentrierte ich mich als erstes auf meine Umgangssprache. Früher war ich eine lange Zeit meines Lebens ein Athlet und arbeitete als Handwerker. Vulgäre Worte und Flüche wie ein Seemann waren für mich so natürlich wie das Ein- und Ausatmen. Manchmal fluchte ich, ohne es überhaupt zu merken. Nach und nach und mit viel Aufwand und ständiger Wachsamkeit, konnte ich meine Ausdrucksweise dem Niveau eines Praktizierenden anpassen.

Manchmal war ich so frustriert, weil ich so viele Eigensinne beseitigen musste. Ich zweifelte, dass ich als Kultivierender weitere Fortschritte erzielen könnte. Auch machte ich mir über einen anderen Eigensinn Sorgen, ob ich noch genug Zeit zur Verfügung hätte. Weil ich spät mit der Kultivierung begonnen hatte, gab es eine Menge Nachholbedarf. Immer wenn ich die Anforderungen eines Praktizierenden nicht erfüllen konnte, beängstigte mich dies noch mehr. Sobald diese Gefühle hochkamen, erinnerte ich mich an die Geschichte eines Kultivierenden. Dieser scheiterte nämlich zweimal, weil er zuerst erfreut und dann ängstlich war, als er dabei war, die drei Weltkreise zu durchbrechen. Was ich von dieser Geschichte gelernt habe, ist, dass ich als Kultivierender während der Fa-Berichtigung die drei Sachen gut machen muss. Alles andere ist unwichtig. Egal ist auch, wann ich mit dem Praktizieren begonnen habe, wie hoch meine Ebene ist, oder welcher Gruppe ich auch immer angehöre.

Die Xinxing (Tugend) erhöhen

Als vor etwa neun Monaten mit der Shen Yun Promotion in der Umgebung von St. Louis begann, war ich als Fahrer beim öffentlichen Transportwesen in Illinois tätig. Mein Job war es, ältere Menschen und Personen mit niedrigem Einkommen an verschiedene Orte zu bringen. Das war eigentlich ein Job, den ich niemals tun wollte. Erst ein Jahr zuvor hatte ich die Kunstschule absolviert. Ich hatte mir vorgestellt, meine Karriere als professioneller Künstler und Kunstprofessor zu starten. Aber wie es mit Plänen oftmals sein kann, können sie scheitern. Nichts schien mir zu gelingen. Auch nach meinem Abschluss hatte ich mich für einen Job beworben, bekam ihn aber nicht.

Egal wie viele Bewerbungen ich danach verschickte, alle wurden abgelehnt. Auch der Versuch, zur Schule zurückzugehen, scheiterte. Außerdem war ich schon 30 Jahre alt und konnte keine Arbeit finden. So landete ich wieder zu Hause bei meinen Eltern. In mir breitete sich Resignation aus. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Aber selbst in dieser Situation vergaß ich nie, dass ich ein Kultivierender bin. Jedes Mal wenn ich das Buch las, sprangen mir bestimmte Abschnitte entgegen. Die Worte des Meisters über die Erhöhung der Xinxing waren in meinem Kopf stets gegenwärtig.

Der Meister erklärt:

„Wieso sind plötzlich so viele Probleme aufgetaucht? Wieso läuft alles schief? Andere sind nicht mehr gut zu ihm, die Leitung schätzt ihn auch nicht mehr, zu Hause gibt es Spannungen. Wieso sind auf einmal so viele Konflikte aufgetaucht? Er selbst kann das auch nicht erkennen. Aufgrund seiner guten angeborenen Grundlage hat er eine gewisse Ebene erreicht, ein solcher Zustand ist entstanden. Aber wie kann das der Maßstab für die endgültige Vollendung eines Kultivierenden sein? Auf dem Weg der Kultivierung nach oben stehst du noch ganz am Anfang!“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Kapitel 4, S. 241)

Eines Tages gab mir mein Vater einen Job als Fahrer.

In der Gesellschaft von fremden Menschen war ich immer ein bisschen schüchtern. Jetzt aber musste ich ständig Fremde ansprechen. Eines Tages dämmerte es mir plötzlich, dass es das Arrangement des Meisters ist, um so die wahren Umstände zu erklären. Also überwand ich meine Schüchternheit und suchte nach Wegen, um über Falun Dafa und die Verfolgung zu sprechen. Je mehr ich mit den Menschen darüber sprach, desto fließender konnte ich reden. Obwohl ich immer noch schüchtern war, dachte ich mir, dass diese Menschen sehr lange gewartet hatten, um von Falun Gong zu hören. Es wäre sehr traurig, wenn ich nicht versuchen würde, sie zu informieren.

Bald fand ich heraus, dass fast alle angesprochenen Menschen weder von Falun Dafa noch von der Verfolgung gehört hatten. Viele waren von den Tatsachen erschüttert und tief berührt. Natürlich gab es auch einige, die sich wenig darum kümmerten.

Aber egal, wie sie auch nach außen hin reagierten, ich wusste tief in mir, dass sie auf diese Gelegenheit gewartet hatten. Solange ich diese Leute herumfahre, werde ich mich stets bemühen, sie über Falun Dafa zu informieren.

Schicksalsverbindungen

Nachdem ich beinahe ein Jahr lang die Menschen herumchauffiert hatte, beteiligte ich mich an den Aktivitäten der Falun Dafa-Gruppe von St. Louis. Nun half ich bei der Promotion für Shen Yun. Allen meinen Fahrgästen und meinen Mitarbeitern erzählte ich über die Show. Leider zeigten die meisten Menschen sehr wenig Interesse. Aber es gab eine Dame, die ganz anders war als die anderen.

Im Oktober, etwa einen Monat bevor die Promotion startete, chauffierte ich regelmäßig eine interessante, ältere Dame. Ihr Name ist Jeannette. Für meine Mitarbeiter war der Umgang mit ihr etwas schwierig. Wenn sie einen Termin vereinbarte, schrie und fluchte sie die Disponenten an. Auf kleinere Dinge bei den Fahrern reagierte sie leicht ungeduldig. Sie sagte oft ihre Meinung und kümmerte sich nicht darum, was andere dabei empfinden könnten. Trotz ihres schlechten Rufs, verstanden wir uns gut. Bei der ersten Begegnung jedoch fand ich sie sehr seltsam. So versuchte ich, etwas Abstand zu ihr zu halten.

Bei jeder Gelegenheit redete ich mit Jeannette über Falun Dafa. Sie schien jedoch eher desinteressiert zu sein. Sie ist eine fromme Christin und wollte nichts anderes hören. Allerdings mochte sie mich, und so hatte sie keinen schlechten Eindruck von Falun Dafa. Als die Promotion von Shen Yun begann, war sie zu meiner Überraschung sehr interessiert. Sie gab mir sogar das Geld für eine Eintrittskarte auf einem Zuschauerbalkon. Ich sagte ihr, dass ich das Geld für sie aufbewahren würde, bis sie eine Mitgefährtin gefunden habe. Sie fragte alle ihre Bekannten. Diese hatten entweder Terminkollisionen oder sie waren einfach nicht daran interessiert. Da ich sowieso geplant hatte hinzugehen, dachte ich, dass ich sie mitnehmen könnte. Jedoch machte ich ihr dieses Angebot nicht und distanzierte mich von ihr, weil ich den Eigensinn hatte, dass sie etwas seltsam sei.

Ein Monat war vergangen, und sie hatte immer noch niemanden gefunden. Das machte sie sehr traurig. Ich fragte sie, ob sie die Eintrittskarte trotzdem kaufen wolle. Sie begann fast zu weinen. Sie erzählte mir, dass ich die Eintrittskarte vergessen solle, sie werde nicht hingehen. In diesem Moment fühlte ich mich unbehaglich. Ich wusste, dass ich sie im Stich gelassen hatte. Wegen meines unbedeutenden Eigensinns hatte ich sie daran gehindert, errettet zu werden. Mittlerweile hatte ich für mich bereits eine Eintrittskarte in der ersten Reihe gekauft. Ich hatte vor, mit meiner Großmutter und meinem Chef hinzugehen.

Nach einigem Überlegen entschied ich mich, Jeannette zur Show mitzunehmen ihr den finanziellen Ausgleich für die Eintrittskarte zu bezahlen. Aber es war zu spät. Jeannette wollte mir nicht mehr zuhören. Ich versuchte, es ihr zu erklären. Sie aber entgegnete immer wieder, dass sie nicht mehr gehen wolle und das Geld zurück haben wolle.

Schließlich machte ich noch eine Anstrengung und erzählte es meinem Chef. Er bot seine Hilfe an. Mein Chef rief Jeannette an, dass sie mit uns zusammen Shen Yun sehen könne. Ich war froh, dass Jeannette den finanziellen Ausgleich der Eintrittskarte akzeptierte. Sie war sehr dankbar für die Großzügigkeit. Zu meiner Überraschung bezahlte mein Chef die zusätzlichen Kosten für die Eintrittskarte. Er meinte nur, dass ich mich nicht darum kümmern solle.

Und so ist Shen Yun gekommen und wieder gegangen. Es war wunderbar. Jeannette hatte es gefallen. Sie ist schon ganz aufgeregt, die Show im nächsten Jahr wieder anschauen zu können.

Ab und zu spreche ich mit Jeannette. Nachdem ich sie nun etwas besser kennengelernt habe, finde ich, dass sie eine ganz nette Person ist. Sie ist sehr großzügig und freundlich, aber sie ist ziemlich einsam. Ich bin froh, dass durch die Überwindung meines Eigensinns, Jeannette Shen Yun erleben durfte.

Das ist das Ende meines Erfahrungsberichts. Für eure Aufmerksamkeit möchte ich euch allen danken. Wenn es etwas gibt, das erwähnt oder korrigiert werden muss, zeigt es mir bitte gütig auf. Danke.