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Tugendhafter Landrat denkt zuerst an die Notlage anderer

22. Oktober 2015 |   Von Yuan Shu

(Minghui.org) Dong Wenbing war ein Beamter in der Zeit der Yuan Dynastie (1217 – 1368 n. Chr.). Er kümmerte sich sowohl um die Menschen in seinem Zuständigkeitsbereich als auch um die in den Nachbarbezirken.

Im siebten Jahr der Taizong Ära (1235) diente Dong dem Kaiser als Bevollmächtigter des Verwaltungsbezirks Gaocheng. Dieser entspricht der heutigen Provinz Hebei. Dürren, Heuschreckenplagen, und hohe Steuerlasten brachten die Menschen in diesem Bezirk in große Not. Dong spendete in dieser Zeit dem Landkreis ungefähr 227 Tonnen seines eigenen Getreides.

Der frühere Landrat lieh sich Geld von wohlhabenden Familien aus, um die Militärausgaben zu bezahlen. Diese Darlehen hatten einen jährlichen Zinssatz in Höhe von 100%. Die Bezirksregierung plante, sie durch Einsammeln von Naturseide und Feldfrüchten von den örtlichen Bewohnern zurückzubezahlen.

Nachdem Dong das Amt als Landrat übernommen hatte, sagte er: „Die Menschen haben es schwer, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Als höchster Beamter des Verwaltungsbezirks kann ich mich nicht guten Gewissens zurücklehnen und nichts tun. Es liegt in meiner Verantwortung, die Darlehen zurückzubezahlen.“

Er verkaufte Teile seiner eigenen Landwirtschaft und Häuser, um die Schulden zurückzuzahlen. Zudem ließ er auch arme Bauern auf freien öffentlichen Flächen Feldfrüchte anbauen. Menschen, die abgewandert waren, kehrten dadurch allmählich wieder in den Verwaltungsbezirk Gaocheng zurück.

Verbesserte Lebensqualität

In nur wenigen Jahren verbesserten sich die Lebensbedingungen der Bewohner. Der kaiserliche Hof schickte Erhebungsbeamte, um die Haushaltslage im Verwaltungsbezirk zu überprüfen. Jeder, der es gewagt hätte, zu betrügen, wäre exekutiert und dessen persönlicher Besitz beschlagnahmt worden.

Dong Wenbing regte an, dass Verwandte unter einem Dach wohnen sollten. So könnten die Haushaltskosten reduziert werden, was wiederum auch die Steuern mindern würde. Andere Beamte waren dagegen. Ihre Begründung war, dass sich Dong als Landrat deshalb wegen schwerer Vergehen verantworten müsse, wenn die Inspektoren dies herausfänden. Dong erwiderte: „Im Interesse der Menschen in unserem Bezirk, würde ich mir über eine Strafverfolgung keine Sorgen machen.“ Als Resultat einer reduzierten Steuerlast verbesserte sich die Lebensqualität für die Bevölkerung dieser Region.

Weigerung bei politischen Spielen mitzuwirken

Als gierige Funktionäre der Präfektur von den Ortschaften Gefälligkeiten verlangten, weigerte sich Dong da mitzuspielen. Daraufhin versuchten sie, ihn hereinzulegen. Dong sagte jedoch, dass er die Beamten nicht bestechen könne, wenn dies bedeute, dass er die Geldmittel von der Bevölkerung des Ortes erpressen müsse. Er verzichtete deshalb lieber auf sein Amt.

Im siebten Jahr der Zhiyuan Ära (1270 n. Chr.) wurde Dong zum Chef der Präfektur Yi ernannt. Diese entspricht dem Gebiet der heutigen Provinzen Shandong und Jiangsu. Zu jener Zeit wurde ein kaiserlicher Erlass zur Abgabe von Getreide zu einem festgesetzten Preis herausgegeben. Dong befahl die Rücknahme des Erlasses, der an die untergeordneten Bezirke verschickt worden war. Gleichrangige Beamte wiesen ihn darauf hin, dass dies den Willen des Kaisers Kublai Khan verletzen würde. Dong blieb jedoch standhaft und stellte die Abgaben ein.

Sofort schickte er einen Brief an den Kaiser, in dem er die Nachteile dieser Politik auflistete: „Wir grenzen an gegnerisches Land. Daher würde jegliche zusätzliche Abgabe unsere Gegner über unsere mangelhafte Nahrungsmittelversorgung in Kenntnis setzen. Auch haben Bewohner an der Grenze bereits höhere Militärausgaben zu schultern, als andere Regionen. Sie sollten deshalb von zusätzlichen Belastungen verschont werden. Wenn Menschen in der Grenzregion ihr Leben nicht mehr bestreiten können, würde niemand mehr wagen, sich dort niederzulassen.“

Der Kaiser sah die von Dong vorgebrachten Punkte ein und hob die Abgabe wieder auf.

Verwaltungsbezirk kampflos übergeben

Dong war auch für seine strikte Disziplin als Truppenkommandant bekannt. Als seine Truppen vorbeizogen, nahmen die Ortsansässigen nicht einmal Notiz davon. In Gefechte geratene Zivilisten wurden ohne Ausnahme freigelassen. Aufgrund seines hohen Ansehens sicherten ihm die gegnerischen Armeen und die Einwohner der Südlichen Song Dynastie (1127 – 1279 n. Chr.) Loyalität zu, wenn sie die Flaggen der von Dong kommandierten Truppen sahen.

Eine Ausnahme bildete der Bezirk Yanguan, ein militärisches Bollwerk. Er lag nur 48 Kilometer von Lin´an, der Hauptstadt der Südlichen Song Dynastie entfernt. Lin´an ist die heutigen Stadt Hangzhou. Im Frühling des 13. Jahres der Zhiyuan Ära (1276 n. Chr.), erreichten Dongs Truppen Yanguan. Der verteidigende General wartete noch mit der Kapitulation, in der Hoffnung, dass ihm Truppen zu Hilfe kämen.

Dong entsandte mehrere Male Botschafter, um die verteidigenden Truppen der Südlichen Song Dynastie zur Kapitulation aufzufordern. Doch sowohl die Yanguan Soldaten als auch die Zivilisten, weigerten sich, dem nachzukommen.

Dongs Generäle baten um Erlaubnis, die ganze Stadt auslöschen und alle Soldaten und Zivilisten töten zu dürfen. Dong war jedoch dagegen und sagte ihnen: „Dieser Bezirk ist nur 48 Kilometer von der Hauptstadt Lin´an entfernt. Informationen verbreiten sich rasch zwischen den beiden. Unsere Truppen haben Lin´an bereits versprochen, dass niemand getötet wird, wenn sie bereit sind, sich zu ergeben. Wenn in Yanguan jedoch auch nur eine einzige Person getötet werden würde, würde dies unsere großartige Strategie der Übernahme der Südlichen Song Dynastie beeinträchtigen. Überlegt doch, wie schrecklich es wäre, wenn der ganze Bezirk ausgelöscht werden würde.“

Er schickte erneut Botschafter in die Stadt, um seine Ehrlichkeit zu übermitteln. Schließlich wurde der Bezirk friedlich übergeben.

Dongs Truppen marschierten Richtung Fujian. Er erteilte spezielle Befehle: Alle Soldaten und Pferde halten sich von den Feldern fern. Er sagte zu seinen Generälen und Soldaten: „Wir haben Nahrung aus den Lagerhäusern geholt. Wenn wir die Anbaufelder zertrampeln, können die Menschen ihr Leben nicht aufrechterhalten.“

Die Einwohner der Südlichen Song Dynastie waren Dong dankbar. Anstatt seinen Truppen Widerstand zu leisten, kamen sie auf die Straßen, um Dongs Truppen zu begrüßen. Die Menschen in Fujian fühlten sich für Dongs Freundlichkeit aufs Höchste zu Dank verpflichtet und priesen seine Tugend. Noch zu seinen Lebzeiten errichteten sie zu seinen Ehren einen Tempel.

Diese Überlieferung wurde aus den Dokumenten der Geschichte der Yuan Dynastie, Band Nr. 156, Biographie Nr. 43 entnommen.