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Jilin: Folter im Frauengefängnis – Bericht einer Betroffenen

26. Dezember 2015 |   Von Frau Guo Wensuai in der Provinz Jilin, China

(Minghui.org) Mein Name ist Guo Wensuai; ich bin eine Falun Gong-Praktizierende aus der Stadt Changchun. Am 2. September 2011 wurde ich verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, weil ich Falun Gong praktiziere. Ich wurde am 23. Dezember 2011 in das Frauengefängnis von Jilin gebracht und im Mai 2012 in der achten Abteilung, der ehemaligen ‚Erziehungsabteilung‘ zugewiesen.

Ich bin auf viele Arten geschlagen und gefoltert worden, wie etwa ‚mit Seilen gefesselt werden‘ und ‚ein Flugzeug fliegen‘. Als ich in einen Hungerstreik ging, um gegen die unmenschliche Behandlung zu protestieren, wurde ich zwangsernährt.

Ich möchte bekannt machen, wie Praktizierende im Frauengefängnis in Jilin gefoltert werden. In diesem Gefängnis werden immer noch viele Praktizierende festgehalten. Sie werden dort brutal behandelt, zwangsernährt, in kleinen Zellen gehalten, und zu Sklavenarbeit gezwungen.

Foltermethoden

Mit Seilen gefesselt

Die Wärter fesselten meine Arme und Beine an die vier Pfosten eines Bettes, so dass mein ganzer Körper in der Luft hing. Der Schmerz war unerträglich.

Ein Flugzeug fliegen

Die Wärter fesselten meine Arme hinter meinem Rücken und hängten mich an die obere Stange eines Etagenbettes, so dass meine Füße den Boden nicht berührten. Sie streckten meine Beine in verschiedene Richtungen und fesselten sie an die untere Stange. Der Schmerz war extrem und ich schwitzte sehr.

An Handschellen hängen

Die Wärter legten mir Handschellen an und hängten mich daran auf, so dass meine Füße keinen Bodenkontakt mehr hatten. Meine Arme und Hände waren danach ernsthaft verletzt.

Für lange Zeit auf einem kleinen Hocker sitzen

Ich musste oftmals für längere Zeit aufrecht und bewegungslos sitzen. Die Beine mussten ganz zusammen bleiben und die Füße sich berührend, die Hände flach auf den Knien liegend und die Augen geradeaus schauend. Mein Rücken, mein Gesäß und mein unteres Rückgrat schmerzten und meine Hände schwollen an.

Die Beine dehnen

Die Insassen drückten mich auf den Boden und streckten meine Beine in entgegengesetzte Richtungen. Sie zogen meine Arme hinter den Rücken und drückten meinen Kopf Richtung Boden, während sie meine Arme hielten. Der Schmerz der durch diese Folter verursacht wird, ist mit dem bei der Tigerbank-Folter vergleichbar.

Zwangsernährung durch die Nase

Am siebten Tag meines Hungerstreiks zwangsernährten die Wärter mich durch die Nase. Das nahm mir den Atem, worauf ich beinahe starb. Über sechs Monate zwangsernährten sie mich zweimal täglich, was meine Nasenschleimhäute und meinen Magen schädigte. Das führte zu einer Magen-Darm-Störung, Organversagen und Verstopfung.

Andere Foltermethoden

Die Insassinnen schlugen, beleidigten und folterten mich des Öfteren. Sie zogen an meinen Haaren, schlugen mir ins Gesicht und traten mir in den Unterbauch und gegen die Rippen. Mehrere Male durfte ich nicht auf die Toilette gehen.

Verkürzte Strafsätze für Insassen

Als ich gefoltert wurde, appellierte ich an die Gefängnisbeamten. Über zwei Jahre lang machte ich das mehrmals. Nie bekam ich eine Antwort, keine einzige! Aber den Insassen, die mich folterten, wurden die Strafsätze reduziert.

Die Wärterin Zhang Suling, die ich am 4. Dezember 2012 traf, schickte mich ins Krankenhaus, um meine Arme und Hände untersuchen zu lassen, als sie verletzt waren. Zhang hat niemanden bestraft.

Als ich am 18. Dezember 2012 in einen Hungerstreik ging, um gegen die Folter zu protestieren, antworteten die Gefängnisbeamten mit Zwangsernährung.

Am 27. Dezember 2012 zeigte ich der Direktorin der Untersuchungsabteilung des Gefängnisses meinen verletzten Arm und die Hand. Ich berichtete ihr, was ich durchgemacht hatte. Sie tröstete mich nur und wies die anderen an, mich nicht zu beleidigen und zu schlagen. Ansonsten unternahm sie nichts.

Es kam keine Antwort auf die Appell-Briefe, die ich im Januar 2013 an die Aufseherinnen schrieb. Allerdings wurde He Fangnan, eine Insassin, die mich gefoltert hatte, am 5. Februar 2013 freigelassen.

Als nächstes schrieb ich am 22. April 2013 einen Brief an die Staatsanwaltschaft. Es tauchte jemand auf, sprach mit mir und versprach mir, diesen Fall zu untersuchen. Während des Sommers sagten die stellvertretende Aufseherin Wang Lijun und die Aufseherin Wu Zheyun zu mir, dass ich auf die Antwort von der Staatsanwaltschaft warten müsse.

Im November 2013 sagte mir Wu Zheyun, dass es hinsichtlich meiner Beschwerde unzureichende Beweise gäbe und die Untersuchung beendet sei. Die Narben an meinem Körper und meinen verletzten Arm und die Hand ignorierten sie.

Am 12. November 2013 schrieb ich einen weiteren Brief, indem ich Details verriet, wie ich während meiner Gefangenschaft gefoltert worden war. Ich beantragte, dass sie meine Beschwerde umgehend bearbeiteten, weil die beteiligten Insassen schon bald freigelassen würden. Ihre Haftzeiten waren verkürzt worden. Ich bat Ni Xiaohong, die Leiterin der Aufseherinnen, meine Beschwerde an den Gefängnisleiter weiterzureichen. Es kam keine Antwort.

Ich versuchte mit verschiedenen Gefängnisbeamten, einschließlich Wei Lihui, Ni Xiaohong, Li Haiyan, Yang Yi und Liu Dan zu sprechen. Sie alle wichen der Verantwortung aus.

Den beiden Insassen, die mich gefoltert hatten, Pan Ying und Chen Mei, wurde die Haftzeit verkürzt und sie wurden im Januar 2014 freigelassen. Die Insassen Yang Mei, Xie Lirong, und Qu Guirong wurden gegen Kaution freigelassen.

Am 18. Juni 2014 schrieb ich einen Brief an den Gefängnisleiter und an die entsprechende Gefängnisabteilung. Keiner antwortete darauf.

An der Verfolgung von Frau Guo im Frauengefängnis von Jilin waren beteiligt:Insassen: Han Lili, Tian Guiping, Yang Hui, He Fangnan, Pan YingTäter: Zhang Yancun, Yang Mei, Xie Lirong, Qu GuirongPolizisten:Wu Zheyun, AufseherWang Lijun, stellvertretender AufseherNi Xiaohong, Leiter der achten Abteilung.