Landwirt steht vor Gericht: Welches Gesetz verbietet das Aufhängen von Gedichten in der eigenen Wohnung?

(Minghui.org) Jiang Hanquans Anwalt plädierte bei der Verhandlung am 3. Januar 2015 auf nicht schuldig. Sein Klient war angeklagt worden, das Gesetz zu untergraben, weil er Gedichte an seiner Wohnungstür hängen hatte, die für das kommunistische Regime unerwünscht sind.

Polizisten brechen in die Wohnung von Jiang Hanquans Familie ein

Am 1. Dezember 2014 waren Polizisten in Zivil in Herrn Jiangs Wohnung eingebrochen. Sie versperrten die Tür und hinderten die Familie daran wegzugehen. Die Polizei sah, dass die Gedichte an seiner Tür die Worte „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ enthielten und nahm ihn fest.

Welches Gesetz verbietet das Aufhängen von Gedichten in der eigenen Wohnung?

Als Antwort auf die Beschuldigung des Staatsanwaltes erklärte Jiangs Anwalt, dass sein Klient als Falun Gong Anhänger natürlich Bücher über seinen Glauben besitze, so wie ein Buddhist Bücher über den Buddhismus und ein Christ eine Bibel besitze. Die chinesische Verfassung gäbe den Bürgern das Recht der Religionsfreiheit. Er wies darauf hin, dass ein Staatsbediensteter, der den Bürgern die Religionsfreiheit vorenthalte, zu bis zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt werden könnte.

Ferner erklärte er, dass es kein Gesetz gäbe, das das Aufhängen von Gedichten an der eigenen Wohnungstür verbiete. Außerdem gäbe es keinen Beweis, dass es jemandem geschadet hätte,  die Gedichte zu lesen.

Er fragte, was das denn für ein Verbrechen sei, sich nach der Lehre von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu richten und warum Falun Gong-Praktizierende in China verfolgt würden, während sie in Taiwan, Hongkong, in den USA und anderen Ländern frei praktizieren dürften. Schließlich beendete er sein Plädoyer mit der Feststellung, dass sein Klient nicht schuldig sei, da Falun Gong völlig legal sei.

Anschließend erklärte Herr Jiang dem Gericht, wie Falun Gong seinen körperlichen und seelischen Zustand verbessert habe und dass er dafür sehr dankbar sei.

Die Gerichtsverhandlung wurde vertagt.

Ganze Familie wird seit 15 Jahren überwacht und schikaniert

Herr Jiang ist Landwirt. Er und seine Familie waren in den letzten 15 Jahren immer wieder belästigt worden, einfach nur weil sie Falun Gong praktizieren. Seine Frau, seine beiden Töchter und sein Sohn wurden inhaftiert, in Zwangsarbeitslager gesperrt und einer Gehirnwäsche unterzogen. Ihr Zuhause wurde lange Zeit überwacht. Herr Jiang hat nun aufgrund der Verfolgung im Untersuchungsgefängnis bedenklich hohen Blutdruck bekommen.