Tianjin: 35 Praktizierende im ersten Vierteljahr 2015 festgenommen und drei verurteilt

(Minghui.org) In den ersten drei Monaten des Jahres 2015 erhielten insgesamt 47 Bürger in Tianjin unerwarteten Besuch von der Ortspolizei. Die Beamten brachen in die Privathäuser ein und beschlagnahmten persönlichen Besitz der dort Wohnenden, nur weil sie sich geweigert hatten, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist eine spirituelle Praktik ist, die von der Kommunistischen Partei in China verfolgt wird.

Von den 47 Personen, die zuhause schikaniert wurden, landeten 35 in Polizeigewahrsam. Fünf davon wurden kurz darauf wieder entlassen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels befinden sich jedoch noch 14 in Haft, und über den Verbleib der restlichen 26 Praktizierenden müssen Nachforschungen angestellt werden.

Außerdem wurden von den Ortsbehörden Verhandlungen gegen vier Praktizierende angesetzt, die vor 2015 festgenommen worden waren. Drei von ihnen wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt (Frau Kong Yucui zu 4 Jahren; Herr Wang Shulin zu 7.5 Jahren und Frau Wang Guirong zu 3 Jahren) Eine Person (Frau Wang Wenguo) wartet noch auf das Urteil aus ihrer Verhandlung.

Die meisten Festnahmen fanden innerhalb von drei Tagen statt

Die meisten Festnahmen fanden zwischen dem 2. und 4. März statt, wobei 28 Praktizierende innerhalb von drei Tagen in ihren Wohnungen verhaftet wurden. Zhao Fei, der Polizeichef von Tianjin, setzte für jede Festnahme eines Falun Gong-Praktizierenden eine Belohnung von 10.000 Yuan für seine Beamten aus.

Herr Yang Hong und Frau Jiang Yahui, ein im Bezirk Nankai lebendes Ehepaar, hatten plötzlich gegen 09:00 Uhr keinen Strom in der Wohnung. Als Herr Yang hinausging, um das zu überprüfen, stürmten mehr als 20 Polizisten in die Wohnung. Dem Paar wurde klar, dass die Polizei die Elektrizität abgeschaltet hatte, um sie noch draußen zu locken.

Die Polizisten beschlagnahmten Computer, Drucker und einen DVD-Brenner sowie andere persönliche Besitzgegenstände. Zunächst wurde das Ehepaar in die Polizeiwache Huayuanxincheng gebracht und von dort in das Bezirksuntersuchungsgefängnis Nankai überführt.

Herr Zhou Xiangyang und seine Frau Li Shanshan, deren frühere Verhaftung bereits Unterschriften von Tausenden unter eine Petition auslöste, wurden erneut am 2. März festgenommen. Laut Zeugen wurden sowohl Frau Li (die am Arbeitsplatz verhaftet wurde) als auch Herrn Zhou in Handschellen und Fußketten abtransportiert.

Frau Song Huichan, eine Praktizierende, die bereits zweimal wegen ihres Glaubens inhaftiert gewesen war [1], wurde am 2. März zum dritten Mal festgenommen. Ihre Familienangehörigen fanden erst vier Tage später heraus, wo sie inhaftiert war. Ihr Antrag, sie besuchen zu dürfen, wurde abgelehnt.

Vier verhaftet, drei verurteilt

Gegen Frau Kong Yucui, eine 67 Jahre alte Falun Dafa-Praktizierende, fand am 4. Januar eine Verhandlung im Untersuchungsgefängnis des Kreises Ji statt. Ihrer Familie wurde nicht erlaubt, der Verhandlung beizuwohnen [2].

Am 4. November 2014 war Frau Kong festgenommen worden, als sie auf einem Bauernmarkt mit Leuten über die Verfolgung von Falun Gong gesprochen hatte. Um gegen die rechtswidrige Festnahme und Inhaftierung zu protestieren, trat sie in Hungerstreik. Ihr Blutdruck stieg daraufhin auf 220 an. Ihre Familie ist sehr besorgt wegen ihres Gesundheitszustands.

Herr Wang Shulin wurde zu siebeneinhalb Jahren verurteilt, nachdem ihm eine Straferleichterung zugesagt worden war. [3]

Außerdem verurteilten Beamte Frau Wang Guirong am 16. Februar 2015 zu drei Jahren. Die Verhandlung von Frau Wang Wenguo fand am 6. Februar statt, der Richter hat jedoch bis jetzt noch kein Urteil verkündet.

[1] Ms. Li Shanshan Sentenced to Forced Labor Again, Tangshan Residents Try to Rescue Her, Collecting 528 Signatures So Far (http://en.minghui.org/html/articles/2011/12/29/130388.html,Hebei Frauenzwangsarbeitslager verlängert Frau Li Shanshans Haft (http://de.minghui.org/html/articles/2013/5/9/73419.html),Tief berührt von ihrem Glauben unterschreiben 900 Bewohner Tangshans einen Aufruf für die Freilassung von Frau Li Shanshan (http://en.minghui.org/html/articles/2013/4/20/138986.html)[2] Gerichtsverhandlung im Gefängnis – Familie darf nicht dabei sein (Tianjin, China), (http://de.minghui.org/html/articles/2015/4/2/114106.html)[3] Tianjin: Behörden stellen für falsches Geständnis Straferlass in Aussicht, um dann siebeneinhalb Jahre Gefängnis zu verhängen (http://de.minghui.org/html/articles/2015/3/13/113899.html)