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Leitende Volkswirtin zeigt ehemaligen Diktator Jiang Zemin wegen rechtswidriger Haft an

23. Juli 2015 |   Von einem Minghui-Korrespondenten aus der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Die leitende Volkswirtin Frau Zhao Wenjie hat vor kurzem Anzeige gegen das ehemalige chinesische Oberhaupt, Jiang Zemin, erstattet. Grund hierfür ist die brutale Verfolgung von Falun Gong sowie die rechtswidrigen Festnahmen und Inhaftierungen von Frau Zhao.

Die Anzeige wurde am 19. Juni 2015 von der Obersten Volksstaatsanwaltschaft entgegengenommen.

Frau Zhao Wenjie (68) war Führungskraft der Business Bank in einer Niederlassung in der Stadt Jiamusi der Provinz Heilongjiang. Im Jahr 1995 fing sie mit dem Praktizieren von Falun Gong an.

Seit 1999 wurde sie drei Mal rechtswidrig verhaftet, eingesperrt und zu Zwangsarbeit verurteilt. In den Arbeitslagern folterte man sie auf brutale Weise.

„Jiang Zemin hat seine Macht missbraucht, um gegen 100 Millionen Falun Gong-Praktizierende hart vorzugehen“, schreibt Frau Zhao in ihrer Anzeige. „Seine Taten waren gänzlich ungesetzlich und Folge seiner persönlichen Beweggründe. Wir wurden einzig aus dem Grund gefoltert, dass wir an ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht’ glauben. Das ‚Büro 610’, das auf Jiangs Befehl hin gegründet wurde, ist ebenfalls eine ungesetzliche Organisation.“

Es folgt der Bericht von Frau Zhao.

Inhaftierung, nachdem ich für Falun Gong appelliert hatte

Ich war leitende Volkswirtin und Führungskraft auf nationaler Ebene und wurde für hervorragende Leistungen mehrmals ausgezeichnet. Doch nichts von alldem schien zu zählen, weil ich mich weigerte, Falun Gong aufzugeben.

Wegen meines Glaubens, und nur deshalb, wurde ich drei Mal rechtswidrig verhaftet, eingesperrt und gezwungen, ausbeutende Zwangsarbeit zu verrichten.

Am 19. Juli 1999, nachdem Jiang Zemin mit der Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte (Anm. des Übersetzers: Beginn der offiziellen Verfolgung war der 20. Juli 1999, doch die Unterdrückung von Falun Gong setzte bereits früher ein), fuhr ich mit meiner Tochter nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Bei jedem Halt unseres Zuges wurden viele Praktizierende von der Polizei identifiziert und in ihre Heimatstädte zurückgebracht.

Wir schafften es, sicher nach Peking zu kommen. Doch bevor wir das Appellationsbüro betreten konnten, brachten uns bewaffnete Polizisten fort. Unsere Lebensmittel wurden konfisziert und wir durften nichts essen. Auch unsere Toilettebenutzung lag im Ermessen der Polizisten.

Kurze Zeit später brachte man uns und weitere Praktizierende per Zug wieder zurück. Als wir am Bahnhof von Changchun ankamen, überstellte man uns bewaffneten Polizisten, die uns wie Kriminelle behandelten und uns der Reihe nach auf Video aufnahmen. Diese Personen begleiteten uns den ganzen Rückweg bis in unsere Heimatstadt.

Diese Nacht werde ich niemals vergessen. Man entzog mir meinen Beamtenstatus und betrachtete mich fortan als Kriminelle. Als wir in Jiamusi ankamen, war es spätabends. Ein Polizist sah uns und schrie: „Ihr sollt alle sterben!”

Ich fühlte mich ungerecht behandelt, wusste aber auch, dass ich nichts tun konnte. Ebenso war es mit den ständigen Lügen, denen die Menschen ausgesetzt waren.

Sie brachten mich in ein Untersuchungsgefängnis, wo ich die „Hölle“ zum ersten Mal sehen und erleben sollte. Unser Essen war immer entweder nur halbgar oder total zerkocht - in beiden Fällen ungenießbar. In unseren Schüsseln waren stets Insekten und Schmutz.

Wir schliefen auf dem Fußboden wie Sardinen in einer Büchse. Weil wir so viele Personen in einem Raum waren, konnte jede Frau nur auf der Seite schlafen. Wenn eine nachts auf die Toilette ging, fand sie ihre Schlafstelle anschließend nicht mehr wieder. Die Laken rochen so, als wären sie seit Jahren nicht gewaschen worden.

Im Juli 2001 brachte man mich in das Zwangsarbeitslager Sigemu in der Stadt Jiamusi. Dort mussten wir vor 5 Uhr aufstehen und mit der Arbeit in dem Ausbeuterbetrieb beginnen. Für den ganzen Tag bekamen wir nur ein schwarzes Dampfbrot und etwas wässrige Suppe zu essen.

Über zehn Praktizierende teilten sich einen winzigen Waschraum, in dem wir unsere Zähne putzten. Doch trotz der räumlichen Nähe, zu der wir gezwungen wurden, durften wir uns nicht miteinander unterhalten oder nebeneinanderher gehen.

Die Wärterin Sun Hui war jung und eine der brutalsten. Oft schlug sie Praktizierende nur zu ihrem Vergnügen. Eines Nachts ließ sie uns mehrere Stunden lang stehend ausharren, nur weil sie glaubte, eine von uns etwas flüstern gehört zu haben.

Das Leben im Arbeitslager war extrem. Alles mussten wir zügig erledigen - von der Arbeit bis zu unseren Toilettenpausen. Jede, die dabei erwischt wurde, etwas langsam zu machen, wurde „diszipliniert“.

Nachts wurden wir in Vierergruppen eingeteilt. Wenn eine Praktizierende auf die Toilette gehen musste, musste die ganze Gruppe mit ihr gehen. Die leitende Wärterin Liu Yadong wies mich und zwei weitere Sechzigjährige absichtlich einer Praktizierenden zu, die nachts drei Mal auf die Toilette gehen musste. So bekam ich kaum Nachtruhe. Zu der Zeit hatte ich hohen Blutdruck und konnte nur schwer einschlafen.

Inhaftiert, weil ich eine Freundin besuchte

Am 7. September 2005 ging ich zu der Wohnung meiner Freundin Zhao Guiyou in Hegang. Ohne irgendwelche Beweise für mein angebliches Verbrechen wurde ich verhaftet und zwei Jahre lang in einem Zwangsarbeitslager festgehalten.

Als ich auf der Polizeibehörde der Stadt Xiangyang inhaftiert war, sperrte man mich über Nacht in einen Eisenkäfig, weil ich mich weigerte, ihnen meinen Namen zu nennen. Vier Polizisten traten und schlugen mich mit ihren Schuhen.

Sie hörten erst auf mich zu schlagen, als sie in ihrem Computersystem nach meinem Namen suchten. Zu dem Zeitpunkt waren meine Füße infolge ihrer Schläge auf die Größe von Brotlaiben angeschwollen.

Später wurde ich in das Zwangsarbeitslager Xigemu gebracht. Die ärztliche Untersuchung zeigte, dass mein Blutdruck bei 220 und mein Puls bei 120 lag. Das Arbeitslager verweigerte meine Aufnahme und ich wurde in das Untersuchungsgefängnis von Hegang zurückgebracht.

Während der Haft erklärten andere Praktizierende und ich fortwährend die wahren Umstände und deckten die Verfolgung von Falun Gong auf. Wir bestanden darauf, das Fa zu rezitieren, die Übungen zu praktizieren, aufrichtige Gedanken auszusenden und Appellbriefe an zuständige Politiker zu schreiben. Aus Protest gegen die Methoden, mit denen Falun Gong-Praktizierende behandelt wurden, traten wir für viele Tage in einen Hungerstreik.

Damals waren viele Menschen in dem Untersuchungsgefängnis von der negativen Propaganda getäuscht und behandelten die Praktizierenden schlecht. Wir befanden uns unter enorm großem Druck und in großer Gefahr. Mein Blutdruck war immer über 200, aber der Polizeibehörde war das gleichgültig. Insgesamt hielt man mich 45 Tage lang fest.

Berufung bei einem mittleren Gericht eingelegt - und verhaftet

Ma Duo war ein Praktizierender, der gerade seinen Hochschulabschluss gemacht hatte. Eines Tages wurde er an seinem Arbeitsplatz verhaftet und für über sieben Monate in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Anschließend verurteilte ihn das Gericht im Außenbezirk von Jiamusi zu drei Jahren Gefängnis. Er und seine Familie beschlossen, Berufung einzulegen.

Am 2. Juli 2008 begleitete ich den Anwalt, den sie aus Peking engagiert hatten, und Mas Angehörige zu dem mittleren Gericht in Jiamusi, um die Unterlagen für die Berufung einzureichen. Doch Polizisten von der Staatssicherheitsabteilung und Mitarbeiter des Büros 610, die unter der Leitung von Chen Wanyou standen, verhafteten uns alle.

Sie entließen den Anwalt. Mas Angehörige und ich wurden auf die Polizeiwache Changhong gebracht. In derselben Nacht überstellten sie uns dem städtischen Untersuchungsgefängnis.

Bis zu diesem Zeitpunkt war ich insgesamt drei Monate lang inhaftiert gewesen und mein Blutdruck lag infolge des Traumas stets bei über 200. Mein Leben war in Gefahr, aber die Wärter kümmerten sich keineswegs darum. Ich wurde weiterhin verfolgt und in das Zwangsarbeitslager Xigemu gebracht.

Li Qingbo und Zhao Meijie vom Arbeitslagerkomitee zwangen die Familie von Ma Duo zur Zahlung von 15.000 Yuan. Mich ließen sie im Oktober frei.

Die Wirkung auf meine Familie

Nach über zehn Jahren Verfolgung habe ich sowohl körperlich als auch seelisch gelitten. Auch meine Familie stand unter großem Druck und musste Vieles erleiden. Als ich zum ersten Mal in das Zwangsarbeitslager gebracht wurde, verlor mein Mann aufgrund der Belastung über 30 Pfund an Gewicht.

Das Auto, das ich mir von meiner Freundin geliehen hatte, wurde von der Polizeibehörde beschlagnahmt und erst vor kurzem wieder zurückgegeben.

Um das Auto zurückzuzahlen, hob meine Familie ihre ganzen Ersparnisse ab, aber es reichte trotzdem nicht. Jeden Monat mussten sie für die Abzahlung der Schulden den größten Teil ihres Gehalts beiseite legen, wobei ihnen für ihre eigenen Ausgaben nur sehr wenig übrigblieb.

Sogar mein kleiner Enkelsohn musste leiden. Seit er ein Jahr alt war, erlebte er die Schikanen der Polizei mit. Jetzt ist er schon verängstigt, wenn jemand an die Tür klopft.

Hintergrund

Jiang Zemin begann 1999 im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong. Er setzte sich über die übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros hinweg. In seiner Position als Chef der Kommunistischen Partei zwang er ihnen seinen Willen auf und begann mit der Verfolgung.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Viele wurden wegen ihrer Organe getötet. Weitaus mehr wurden gefoltert. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn und die Weiterführung der Verfolgung verantwortlich.

Unter seiner persönlichen Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das „Büro 610“ genannt wird. Diese Organisation setzt sich bei der Umsetzung der Direktive, die Jiang Zemin für die Verfolgung ausgegeben hatte, über die Polizeikräfte und das Rechtssystem hinweg. Die Direktive lautete: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie körperlich!“

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu stellen. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen den ehemaligen Diktator an.