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Im Arbeitslager gefolterter Mittelschullehrer zeigt nun Chinas Ex-Staatsoberhaupt an

23. September 2015 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Gansu, China

(Minghui.org) Ein Mittelschullehrer in der Provinz Gansu wurde in einem Arbeitslager gefoltert, weil er Falun Gong praktiziert. Er unternimmt nun rechtliche Schritte gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, der vor 16 Jahren die Verfolgung der spirituellen Praktik angeordnet hatte.

Guan Kejian aus dem Bezirk Zhuanglang erstattete am 9. August 2015 beim Obersten Volksgericht Anzeige gegen Jiang Zemin und führte den Schaden seiner körperlichen und mentalen Gesundheit sowie seinen finanziellen Verlust infolge der Verfolgung von Falun Gong an.

Ehepaar verhaftet und wegen seines Glaubens gefoltert

Aufgrund des Befehls von Jiang Zemin vom 20. Juli 1999, Falun Gong niederzuschlagen, brachen Beamte der Polizeiwache im Bezirk Yuebao am 22. Juli in Herrn Guans Haus ein und beschlagnahmten seine Bücher über Falun Gong. Die Beamten bedrohten Herrn Guan und seine Frau Li Airong. Sie wollten sie  dazu bringen, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.

Zwischen 1999 und 2008 wurde Herr Guan insgesamt drei Mal verhaftet und während seiner sechsmonatigen Haft und der anderthalb Jahre im Zwangsarbeitslager gefoltert. 2003 trat er in einen Hungerstreik und wurde daraufhin brutal zwangsernährt.

Seine Frau wurde ebenfalls drei Monate lang eingesperrt. In dieser Zeit wurde sie gefesselt und gefoltert. Ihre beiden Söhne, damals 13 und 9 Jahre alt, blieben alleine zuhause zurück. In der Schule wurden sie von Lehrern und Schülern diskriminiert und beschimpft.

Herr Guan verlor einen Teil seiner Rente und erlitt einen finanziellen Verlust von über 270.000 Yuan (ca.37.000 Euro), was ihn und seine Frau zwang, nach ihrer Pensionierung eine Arbeit zu suchen. Doch die Behörden bedrohten die Arbeitgeber und befahlen den Banken, ihnen keinen Kredit zu gewähren.

Gehirnwäsche und körperliche Misshandlung in der Haft

Herr Guan reiste im Dezember 1999 mit seiner Frau nach Peking, um gegen die Verfolgung von Falun Gong zu protestieren. Er wurde von der Polizei auf dem Platz des Himmlischen Friedens geschlagen, eine Woche lang in Peking eingesperrt und danach in das Untersuchungsgefängnis im Bezirk Zhuanglang in der Provinz Gansu gebracht.

Wie andere Praktizierende wurde auch Herr Guan bei seiner Ankunft dort geschlagen. Dann zwang man ihn, zwei Stunden lang nackt in der extremen Kälte zu stehen.

Um Praktizierende dazu zu bringen, Falun Gong aufzugeben, ließen die Wärter sie Propaganda-Videos anschauen und  hungern. Sie wurden in Einzelhaft gesperrt und man erlaubte ihnen nicht einmal, die Toilette zu benutzen. Die Wärter setzten militärähnliches körperliches Training ein und schlugen und traten Praktizierende, die die Übungen nicht entsprechend ausübten.

Im Februar 2000 erlaubte der Leiter und der stellvertretende Leiter des Untersuchungsgefängnisses Guans Schwager und seinem Schulkameraden, Herrn Guan so schlimm zu foltern, dass dieser in Ohnmacht fiel und drei Rippen verletzt waren. Seine Forderung nach medizinischer Behandlung wurde ignoriert.

Im Juni wurde Herr Guan für anderthalb Jahre in das erste Arbeitslager Gansu (auch als Lanzhou Pingantai bekannt) gebracht.

Schläge und raue Bedingungen im Arbeitslager

Im Arbeitslager überwachten und folgten Drogenabhängige Herrn Guan rund um die Uhr. Er musste die Böden und die Toiletten säubern und in einem Obstgarten harte Arbeit verrichten. Die Wärter zwangen ihn, im kalten Winter barfuß zu gehen und im Obstgarten unter der brennenden Sonne ohne T-Shirt zu arbeiten. Auch durfte er nicht schlafen und die Toilette benutzen.

Die Wärter und Gefangenen schlugen Herrn Guan regelmäßig. Solche Schläge ließen an einem Sommertag die Blasen an seinen Schultern aufplatzen. Der Bereich entzündete sich und eiterte, was ihm extreme Schmerzen verursachte.

Aufgrund des ständigen Hungerns, der Überarbeituntg und den verschiedenen Foltermethoden war Herr Guan bei seiner Freilassung im Dezember 2001 ausgemergelt.

Ständige Misshandlung durch die Polizei

Weniger als einen Monat später wurde Herr Guan angezeigt, weil er Broschüren über die Verfolgung von Falun Gong mit sich führte und wurde verhaftet. In der Polizeiwache Yuebao schlug man ihn, weil er sich weigerte Falun Gong aufzugeben. Er blieb über einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Zhuanglang.

Im Juli 2002 verweigerte sich Herr Guan der Forderung des Schuldirektors, eine Garantieerklärung zu unterschreiben, dass er Falun Gong nicht mehr praktizieren werde. Im September wurde er unter dem Vorwand von „Lernen von neuem Wissen“ in der Berufsschule unter Hausarrest gestellt, wo er streng überwacht und in ein besonders feuchtes Haus ohne Sachen für das tägliche Leben gesperrt wurde.

Am 9. März 2003 brachen Beamte in Zivil um Mitternacht in Guans Haus ein und brachten ihn zum Untersuchungsgefängnis im Bezirk Zhuanglang. Um gegen die rechtswidrige Verhaftung zu protestieren, traten er und sechs andere Praktizierende in einen Hungerstreik. Sieben Tage später band man sie an eine lange Bank und ernährte sie unter Zwang mit einer Plastiksonde, die ihren Mund verletzte und zu starken Blutungen führte. Herr Guan war dort 19 Tage lang eingesperrt.

Im Frühjahr 2003 versetzte man Herrn Guan in eine entfernt gelegene Schule, wo ungehorsame Lehrer zur Bestrafung hinkamen. Drei Jahre später kam er in eine andere Schule, wo er von der Verwaltung regelmäßig schikaniert wurde.

Während der Olympischen Spiele 2008 in Peking errichteten die Behörden in Guans Dorf eine Polizeiwache, um die Falun Gong-Praktizierenden zu überwachen. Die Schikanen und die Überwachung dauern seither an.

Hintergrund

Im Jahr 1999 überging Jiang Zemin als damaliger Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) die anderen Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros und begann, Falun Gong mit Gewalt zu unterdrücken.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen den ehemaligen Diktator an.