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Kultivierung und Errettung der Menschen durch ganzheitliche Kooperation

Vorgetragen auf der deutschen Fa-Konferenz 2016

19. Januar 2016 |   Von einer chinesischen Falun Dafa-Praktizierenden aus Deutschland

(Minghui.org)

Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende, 

am 10. Februar 2015 verließ ich China und kam nach Dortmund. Es war schwierig, denn ich spreche weder Deutsch noch habe ich Verwandte und Freunde hier. Ich bat den Meister, mir zu helfen, Praktizierende zu finden. Ein Angestellter des Asylheims kommunizierte mit mir mit Hilfe eines elektronischen Übersetzers. Als ich ihm das Wort „Shen Yun“ buchstabierte, öffnete er sofort die Shen Yun Website – und war sehr überrascht von der Schönheit, die er darin sah. Eines Tages zeigte er mir begeistert eine Zeitung. Mein Blick fiel auf ein Bild von Shen Yun und darunter stand die Information, dass man mit dem Bus nach Frankfurt fahren und sich dort Shen Yun anschauen könne. Einige friedlich wirkende Gesichter in der Anzeige gaben mir das Gefühl, dass sie die Mitpraktizierenden waren, die ich suchte. Dann gab es eine Überraschung, die wie ein Zufall erschien: Die ehrenamtliche Übersetzerin, die der Angestellte des Asylheims für mich fand, war eine Mitpraktizierende. Schon am zweiten Tag meines Aufenthalts in Deutschland hatte der Meister diese Mitpraktizierende zu mir geführt! 

Am 6. Juni 2015, es war vor dem Kulturfestival in Bielefeld, erhielt ich von einer Mitpraktizierenden die Nachricht, dass ich während der Parade auf dem Blumenwagen die fünfte Übung zeigen solle. Darüber freute ich mich sehr und hoffte, dass mir jemand helfen könne, einen Übungsanzug zu kaufen oder mir einen auszuleihen. Ich fragte fast alle Mitpraktizierenden vor Ort, doch manche hatten ihren Übungsanzug schon ausgeliehen und andere schienen unter einem Vorwand ihren Anzug nicht ausleihen zu wollen. Am Ende hatte mir lediglich eine Praktizierende versprochen, zuhause nachzusehen. Ich hatte nur ein bisschen Hoffnung und wartete geduldig. 

Einen Tag vor der Veranstaltung bekam ich die Antwort, dass sie den Anzug nicht gefunden habe. Damals war mein erster Gedanke, mich zu beschweren. Warum hatte sie mir das nicht früher gesagt? Ich hatte ihr doch genug Zeit gegeben. Ich war enttäuscht von den Mitpraktizierenden vor Ort und schlecht gelaunt. Eine Zeitlang wollte ich sogar diese Stadt verlassen. 

Als ich mir überlegte, wie ich es dem Koordinator sagen sollte, wurde mir plötzlich bewusst: Warum suchte ich im Außen? Ging ich damit nicht schon einen dämonischen Weg? 

Der Meister hat im Zhuan Falun gesagt: 

„Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.“ (Li Hongzhi, 20112, Seite 243)

Ich dachte mir: Ich bin noch nicht lange in Deutschland, die Praktizierenden hier kennen mich nicht gut und so ist es verständlich, wenn sie mir keinen Anzug ausleihen wollen. Ohne Übungsanzug kann ich Transparente halten und Informationsmaterialien verteilen. Ich hatte meinen Eigensinn gefunden: Sobald ich auf eine Angelegenheit treffe, die mir nicht passt, versuche ich, zu fliehen oder im Außen zu suchen. Wenn etwas nicht glattläuft, soll ich jedoch im Inneren suchen. Wenn so etwas geschah, dann geschah es gerade wegen meinem Eigensinn, der beseitigt werden sollte. Warum hatte sich mein Herz bewegt? In diesem Moment erkannte ich: War das nicht das Trachten nach einem guten Ruf und war es nicht Geltungssucht? Als ich diesen Eigensinn erfasste und ihn beseitigte, wurde mein Herz sofort wieder ruhig.   

Drei Praktizierende wollten früh am Morgen eine Gruppenkarte kaufen und mit dem Zug zu dem Festival fahren. Sie suchten noch zwei weitere Personen für die Gruppen-Zugfahrkarte. Ich wurde gefragt, ob ich mitfahren wolle, nachedem ich kurz zuvor eine Benachrichtigung erhalten hatte, dass ich an diesem Tag früh ankommen sollte, um den Blumenwagen zu schmücken. Das passte, so schloss ich mich an und  fand noch eine weitere Praktizierende als fünfte Person für die Gruppen-Zugfahrkarte. 

Früh morgens machten wir uns zu dritt auf den Weg, um vor 8 Uhr am Hauptbahnhof anzukommen, wo wir die anderen beiden Mitpraktizierenden antreffen sollten. Unterwegs erhielten wir einen Anruf, dass ein Mitpraktizierender schon im Bahnhof angekommen sei. Er rief  uns noch zwei weitere Male an, der dritte Anruf war voller Beschwerde, sodass die Mitpraktizierende, die den Anruf angenommen hatte, den Tränen nahe war. Da es Samstag war, kam unsere nächste U-Bahn erst in 20 Minuten später, sodass wir erst fünf Minuten vorn 8 am Hauptbahnhof ankamen. Wir rannten zum Ticketschalter und wollten das Ticket kaufen. Dort stand auch unser Mitpraktizierender, der schon  angekommen war. Er sagte zu uns: „Kauft euch zu dritt eine Fahrkarte. Wir haben schon zu viert eine Fahrkarte geholt.“ Danach rannten sie eilig weg. In dem Moment sah ich erst, dass  zwei weitere Mitpraktizierende hinzugekommen waren. Diese unvermittelte Änderung schockierte uns sehr. Meine Mitpraktizierenden, die mit mir gekommen waren, hatten daraufhin sehr schlechte Laune und redeten darüber. Ich stellte mich hin und zeigte mich unbewegt, als ob es nichts mit mir zu tun hätte. Stattdessen redete ich ihnen zu, dass man ja doch nur ein paar Euro mehr ausgegeben habe, weiter nichts. Ein Mitpraktizierender fragte mich: „Bist du wirklich so unbewegt?“ Ich nickte. 

Doch als ich darüber nachdachte, merkte ich, dass das nicht stimmte. Der Meister hat gesagt, das Dinge, die nichts mit unserer Kultivierung zu haben, nicht geschehen werden. Tatsächlich hatte ich nämlich mit diesem Erlebnis etwas zu tun. Darin gab es sicherlich einen Eigensinn, den ich beseitigen sollte. Oberflächlich gesehen hatte ich meine Xinxing gut beherrscht. Aber immer wieder betonte ich eine Regel der gewöhnlichen Menschen: Wenn ihr eure Planung geändert habt, reicht es doch, uns am Telefon Bescheid zu sagen. Wozu macht ihr den ganzen Morgen solch einen Stress? Der Umgang mit euch ist wirklich schwer. 

Damals erkannte ich nicht, welchen Eigensinn ich beseitigen sollte. Dann arrangierte der barmherzige Meister zwar eine weitere Situation für mich, in der eine Mitpraktizierende jemanden kritisierte und für etwas verantwortlich machte. Doch ich dachte weiterhin, dass das Ganze nichts mit mir zu tun habe. Der Meister gab mir Hinweise, doch leider erkannte ich es immer noch nicht. 

Erst als ich diesen Bericht schrieb, erkannte ich, dass ich mich auch über andere sehr beschwert hatte und ihnen nicht verzeihen wollte. Dahinter stand mein Groll und Kampfgeist. 

Der Meister hat im Zhuan Falun gesagt: 

“Unter den alltäglichen Menschen hältst du einen Grundsatz für richtig, aber er ist nicht wirklich richtig. Erst von hohen Ebenen aus gesehen, ist etwas wirklich richtig, oft ist das so.“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 237)

Auf einmal verstand ich: Der Mitpraktizierende hatte uns vor der Reise zu dem Kulturfestival oft angerufen und sich ungewöhnlich viel beschwert. Dadurch hatte mir der Meister meinen Eigensinn aufgezeigt. Als ich das erkannte, fand ich, dass ich mich angesichts der Mühe des Meisters nicht würdig verhalten hatte. Ich war gegenüber diesem Praktizierenden dankbar und spürte in diesem Moment eine Barmherzigkeit, die meinen ganzen Körper durchströmte. 

 Wir kamen dann gut in Bielefeld an. Praktizierende vor Ort holten uns ab. In dem Auto gab es drei freie Plätze. Nicht mehr und nicht weniger. Wir alle mussten lachen. Wenn wir den Weg richtig gehen, wird der Meister alles für uns arrangieren. 

Ein Mitpraktizierender der Tian Guo Marching Band hatte einen Übungsanzug übrig, den ich anziehen konnte. Er passte wie angegossen. Während der Parade führte ich auf dem Wagen ununterbrochen die fünfte Übung, die Meditationsübung, vor. Ich hörte die Zuschauer klatschen und spürte keinerlei Müdigkeit. Bis zum Ende der Veranstaltung saß ich insgesamt drei Stunden im Lotussitz, womit mein bisheriger Rekord gebrochen war. 

Nach der Parade erschien eine Nahaufnahme von mir auf der Website des Veranstalters. Der Fotograf hatte einem Mitkultivierenden erzählt, dass er an jenem Tag eigentlich schon fertig mit der Arbeit gewesen sei. Falun Gong sei die letzte Gruppe in der Parade gewesen. Als er an uns vorbeigegangen sei, habe er gemerkt, dass die laute Umgebung und meine Ruhe einen großen Kontrast gebildet hätten. Davon sei er sehr berührt gewesen und habe sofort diese Szene fotografiert. Als ich das hörte, war ich sehr ermutigt. 

Drei Monate nach der Veranstaltung wollte der Meister vielleicht noch einmal meine Xinxing prüfen. Wir diskutierten, was wir bei der europäischen Fa-Konferenz anziehen sollten. Eine Mitpraktizierende holte einige Kleidungsstücke hervor – darunter auch den Übungsanzug. Ich blieb ruhig, als ob nichts passiert wäre. 

Nun bin ich schon seit zehn Monaten in Deutschland und kann nur ein bisschen Deutsch. Wenn ich allein im Einkaufscenter oder in der U-Bahn bin, kann ich mich mit meinen begrenzten Deutschkenntnissen sagen, dass ich Asylbewerberin bin. Ich zeige den Menschen dann einen Medienbericht in meinem Handy über meine Geschichte der Verfolgung in China. 

Die Menschen sind dann meistens interessiert. Einmal hielt eine deutsche Frau den Flyer und eine kleine Lotusblume in der Hand, die ich ihr gegeben hatte, und war sehr berührt. Sie bedankte sich immer wieder bei mir. Auf dem Bahngleis blieb sie lange stehen und schaute, wie der Zug wegfuhr, in dem ich saß. Ich war sehr ermutigt. 

In meinem Ohr ertönte die Stimmte des Meisters: 

“Dafa ist grenzenlos, die Kultivierung hängt voll und ganz von deinem Herzen ab.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite  118)

Das Fofa ist grenzenlos. Obwohl ich die Sprache nicht beherrsche, kann ich anderen die wahren Umstände erklären. Selbstverständlich gebe ich mir auch Mühe, Deutsch zu lernen. 

Ich habe erkannt: Solange wir ohne irgendeine Anschauung Menschen erretten, wird uns das Fa Weisheit geben. Der Fashen des Meisters wird Menschen mit einer Schicksalsverbindung zu uns führen. Es kommt nur darauf an, ob unser Ausgangspunkt und unsere Gedanken dem Fa entsprechen. 

Wie anstrengend der Weg auch ist, ich bin sehr dankbar und halte das alles für Glück, sodass ich mich hier nicht mehr einsam und fremd fühle.

Ich bedanke mich für jede Gelegenheit, die der Meister für mich arrangiert hat, und auch für die Unterstützung der Mitpraktizierenden. In Festlandchina hatte ich unter der grausamen Verfolgung trotz des Druckes des Bösen das Fa bestätigt und Lebewesen errettet. Die Unterstützung der Praktizierenden außerhalb Chinas hat das Böse sehr gehemmt und die Menschen ermutigt, sodass der Druck auf die Prakizierenden in Festlandchina gemindert wurde. Das alles kommt von der Kooperation der Praktizierenden innerhalb und außerhalb Chinas. Im Namen der Praktizierenden in China möchte ich mich bei den Praktizierenden außerhalb Chinas bedanken. Lasst uns auf dem Weg der Fa-Bestätigung unsere Mission erfüllen, noch besser miteinander kooperieren und noch mehr Lebewesen erretten

Wenn ihr etwas Unpassendes in meinem Bericht seht, bitte ich um eure barmherzigen Hinweise.