Auszug aus dem Brief einer Praktizierenden, der die Schikane durch das Büro 610 beendete

(Minghui.org) Liu (Name geändert) vom örtlichen Büro 610 rief meinen Mann Mitte Juni an und wollte mit ihm über mich sprechen. Mein Mann fragte mich, ob sie über meine Strafanzeige gegen Jiang Bescheid wüssten. Er wusste aber, dass sie mir nur Schwierigkeiten machen wollten.

Ich dachte, dass dies eine gute Gelegenheit sei, um die wahren Hintergründe von Falun Gong zu erklären, daher sagte ich zu meinem Mann, dass ich mich darum kümmern würde.

Liu rief an und bat mich zu einem Gespräch in sein Büro. Bei dem Treffen sagte er, dass ich die wichtigste Falun Gong-Person in seinem Gebiet sei. Er verlangte, dass ich versprach, keine Flyer über Falun Gong mehr zu verteilen und dass ich die Falun Gong-Übungen einfach zu Hause praktizierte. Wenn ich seinen Wünschen entspräche, würde er meine Einstufung zu einer normalen Person ändern. Falls ich es nicht täte, würde ich Probleme für mein Kind, meinen Mann und mein ganzes Leben verursachen, sagte er. Er würde auch bald zu mir nach Hause kommen und mit meinem Mann reden.

Ich besprach die Sache mit meiner Fa-Lerngruppe und sie fanden, dass dies eine ausgezeichnete Gelegenheit war, mit den Polizeibeamten vor Ort und den Mitarbeitern des Büros 610 über Falun Gong zu sprechen. Mittlerweile haben viele Täter ihr Verhalten geändert, wenn sie nach ihren Namen gefragt wurden. Daher ist das eine ausgezeichnete Methode, um weitere Verfolgung zu vermeiden.

Als ich nach Hause kam, schrieb ich einen Brief und überbrachte ihn Liu persönlich. Das war das Ende der Schikanen.

Gekürzte Version des Briefes zur Erklärung der wahren Umstände

Liu und Xie,

Sie haben erwähnt, dass Sie meinen Ehemann anrufen würden. Ich habe mehrere Tage gewartet, doch wir haben noch nichts von Ihnen gehört. Daher schicke ich Ihnen einen Brief, um Ihre Fragen zu beantworten und es Ihnen leichter zu machen mit meinem Mann zu sprechen. Ich liste für Sie einzelne Gedanken nacheinander auf, damit Sie die Grundlagen dieser Angelegenheit leichter verstehen können.

1. Ich bin nach bestehendem chinesischen Bürgerrecht eine erwachsene chinesische Bürgerin und mein Mann ist nicht mein Vormund. Ich bin für mein Verhalten verantwortlich. Es ist rechtlich nicht zulässig, dass Sie Druck auf meinen Mann ausüben.

2. Ich habe sehr vom Praktizieren von Falun Gong profitiert und möchte, dass alle Menschen durch einen Praktizierenden von diesem Kultivierungsweg erfahren. In den vergangenen 16 Jahren wurde ich jedoch nur auf Grund meiner Kultivierung oft in Gehirnwäsche-Einrichtungen, Haftanstalten und Arbeitslagern gebracht. In dieser Zeit musste mein Mann viel Leid ertragen. Da er jedoch die Verbesserung meiner Persönlichkeit und Gesundheit durch die Kultivierung miterlebt hatte, beschwerte er sich nie bei mir. In der Tat verstand er die Situation sehr genau.

3. Da mein Mann meinen Glauben beschützt, ist es meine Pflicht ihn zu beschützen und seinen Stress zu lindern. Reden Sie daher aus Wohlwollen bitte nicht mit meinem Mann.

4. Sie sagten mir, dass ich Falun Gong zu Hause praktizieren solle und warnten mich davor auf die Straße zu gehen und die wahren Umstände von Falun Gong zu erklären. Ansonsten würden Sie meinem Mann und meinem Kind Probleme bereiten.

5. Sie sagten, ich sei egoistisch, weil ich mich nicht um meine Familie kümmern würde, sondern nur um meinen Glauben. Sie sind im Unrecht! Falun Gong-Praktizierende wurden und werden wegen ihres Glaubens schikaniert und ins Gefängnis gesteckt. Daher konnten wir uns nicht um unsere Familien kümmern und unsere Verantwortung nicht übernehmen. Praktizierende sind gute Menschen, denn sie folgen den Prinzipien Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht und sie erfüllen ihre Pflichten, egal, wo sie sich befinden.

6. Falun Gong ist in über 100 Ländern verbreitet, wird aber nur in China verfolgt. Auf Grund Ihres Berufes kommen Sie mit vielen Praktizierenden in Kontakt. Haben Sie jemals einen Praktizierenden getroffen, der schlecht oder ein Ganove war?

7. Sie warnten mich nichts Illegales zu tun. Ist das nicht etwas, dass auch von Ihnen verlangt wird? Ich musste unter Inhaftierung, Folter und anderen Schwierigkeiten leiden – nicht, weil ich eine Kriminelle bin, sondern wegen meines Glaubens, der durch die Verfassung unseres Landes geschützt sein sollte. Es ist mein Bürgerrecht nach meinem Glauben zu leben.

8. Die Beamten des Büros 610 setzten zwei Leute ein, um mich rund um die Uhr zu überwachen. Sie folgten mir während der Olympischen Spiele 2008 sogar bis in den Supermarkt. Ich besuchte das Bürgeramt, um zu fragen, welches Gesetz ihnen das gestatte. Ein Beamter sagte: „Einige Gesetze, über die wir Ihnen nichts sagen werden.“ Ein anderer sagte: „Kommen Sie mir nicht mit dem Gesetz. Das Gesetz gilt nicht für Falun Gong.“

9. Ich sagte den Wärtern im Arbeitslager, dass ich kein Gesetz gebrochen habe. Der Wärter meinte, dass es ihn nicht interessiere, ob ich ein Gesetz gebrochen hätte oder nicht. Es sei das Büro 610 gewesen und die örtliche Polizei, die mich dorthin gebracht hätten.

10. Die Praktizierenden, die von Ihnen und anderen Beamten inhaftiert oder in Arbeitslager gezwungen wurden, könnten bereits tot sein. Selbst wenn sie nach Hause gekommen sind, sind sie vielleicht so gefoltert worden, dass sie ihren Glauben aufgaben. Das ist so, als würden ihre Seelen nicht mehr existieren. Sie leben wie lebende Tote. Fühlen Sie sich dafür nicht schuldig?

11. Sie sagten, dass Sie während ihrer Zeit im Büro 610 weder jemanden geschlagen, noch dafür gesorgt hätten, dass jemand seine Arbeitsstelle verlor. Doch die Verfolgung von Falun Gong dauert bereits 16 Jahre und Sie sind ein Teil der Tötungsmaschine. Sie haben versucht sich selbst zu beruhigen. Wofür? Wenn Sie noch Güte in sich tragen, sollten Sie sich für die blutige Verfolgung von Falun Gong schämen.

12. Das Büro 610 ist eine illegale Organisation, die auf mündlichen Befehl von Jiang Zemin eingerichtet wurde. Ich habe gespürt, dass Sie beide noch Güte in sich tragen und die aktuelle Lage kennen, daher trauten Sie sich nicht, mir ihre Aufgabe, ihren Rang und ihre Position zu verraten. Sie wollten sich selbst schützen, doch es ist nutzlos. Das bedeutet: Sie müssen aufhören Falun Gong zu verfolgen und die Praktizierenden beschützen. Das ist der einzige Weg, auf dem Sie sich selbst schützen können.

13. Ich denke Sie sollten wissen, dass das Büro 610 auf dem Weg in den Untergang ist. Viele Polizisten haben bereits aufgehört Falun Gong zu verfolgen. Manche Richter haben sogar die Gerichtstermine für Falun Gong-Praktizierende verzögert und sich geweigert, ihren Namen auf die Gerichtsdokumente von Falun Gong-Praktizierenden zu schreiben.

14. Sie haben Praktizierende verfolgt, Falun Gong verleumdet und sind dafür verantwortlich, dass manche Menschen Falun Gong hassen. Haben Sie jemals daran gedacht, dass diese Menschen die Beweise für die Zukunft aufheben, um sich dann selbst zu schützen? 

Ich folge den Prinzipien Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht und habe Sie nie als Feinde betrachtet. Stattdessen denke ich über Sie, wie über meine Familienangehörigen. Daher bitte ich Sie die Verfolgung zu beenden und um Ihrer selbst willen Ihre Gutherzigkeit und Ihre aufrichtigen Gedanken wieder herzustellen.

Flyer über Falun Gong zu verteilen ist mein Bürgerrecht, das durch die chinesische Verfassung geschützt wird. Ob ich es tue oder nicht, ist meine eigene Sache, mit Sicherheit ist es nicht gegen das Gesetz.

Egal was Sie tun, der Himmel schaut zu!