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„Das hätte ich sein können!“

27. Januar 2016 |   Von einer Falun Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich saß in meiner Gefängniszelle und hörte einer Frau zu, die im Todestrakt gerade ihre Geschichte erzählte. Ihr Name war Song Jia und sie hatte einen acht Jahre alten Sohn. Mein Sohn ist im gleichen Alter.

Sie erzählte, dass ihr Mann eine Affäre gehabt hatte, sich scheiden ließ und diese Frau heiratete. Aus Rache brachen sie und ihr Neffe in deren Wohnung ein, töteten die Frau und ihre Mutter. Dann erwürgten sie deren sechs Monate altes Baby und ließen den Körper in der Toilette zurück.

Song Jia saß da, in Hand- und Fußschellen gefesselt und erzählte unbewegt ihre Geschichte. In ihrem Gesicht gab es nicht das geringste Anzeichen von Reue. Sie sagte, dass das Baby sie angelächelt habe, als sie es hochnahm.

Ich starrte sie an und mir sträubten sich die Nackenhaare vor Entsetzen. Ich dachte mir: „Das hätte ich sein können!“ In dieser Nacht konnte ich nicht aufhören zu weinen. Von ganzem Herzen wiederholte ich immer wieder: „Danke Meister, danke Meister, danke, Meister!“

Falun Dafa rettete meinen Mann

Ich heiratete meinen Mann, weil er ein ehrlicher Mensch war. Nach unserer Heirat hatten wir beide keinen Job, doch wir kamen gut miteinander aus. Dann fing ich an, auf einem Bauernmarkt Gemüse zu verkaufen. Später fand mein Mann auch einen Job. Ich liebte ihn von ganzem Herzen. Ich verwöhnte ihn mit gutem Essen und kaufte schöne Kleidung für ihn. Meine eigenen Ansprüche stellte ich zurück. Wenn er spät von der Arbeit heim kam, machte ich mir Sorgen. Alles lief gut. Wir bekamen einen Sohn und mit der Zeit wurden unsere Lebensumstände besser.

Dann sagte mir mein Mann eines Tages, dass er eine Affäre mit einer Frau habe. Er habe sie kennengelernt, als er mit seinem Chef in einer Karaoke-Bar gewesen sei. Das Ganze dauere schon eine Weile.

Meine Welt stürzte ein und ich wollte nicht mehr leben.

Mein Mann sagte zwar, er würde die Affäre beenden, doch er blieb immer öfter weg. Einmal kam er nach Hause, ging sofort ins Bett und schlief ein. Ich war außer mir vor Wut und dachte daran, seinen Kopf mit einer Axt zu zertrümmern.

Die Axt war in der Küche, nur ein paar Schritte entfernt. Mein Herz bebte in meiner Brust, als ich die Axt nehmen wollte, und da hörte ich die Stimme des Meisters:

„Wir stellen an die Praktizierenden auch relativ strenge Anforderungen, Praktizierende dürfen nicht töten.(Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 398)

Plötzlich wachte ich auf und mich verließ alle Kraft. Mir wurde bewusst, dass ich eine Falun Dafa-Praktizierende war und nicht töten durfte. Ich begann dann in dem Buch von Falun Dafa zu lesen, und langsam aber sicher ließ der Wunsch nach, ihn töten zu wollen.

Verfolgt, weil ich Falun Dafa praktizierte

Im Jahre 2000 ging ich nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa frei praktizieren zu dürfen. Ich wurde unrechtmäßig verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Kreises Yilan eingesperrt. Man erzählte mir, dass sowohl mein Mann als auch sein Arbeitgeber Nachteile erleiden könnten, wenn ich das Praktizieren von Falun Gong nicht aufgeben würde.

Meinen Glauben konnte ich nicht aufgeben, aber ich wollte auch meinem Mann und seinem Arbeitgeber nicht schaden. Zum Schluss unterschrieb ich im Gefängnis die Scheidungspapiere. Ich hatte meine Familie verloren, die ich am meisten schützen wollte. Ich erinnere mich, als ich mit den Scheidungspapieren in meine Zelle zurückging, hatte ich mein Gesicht mit meiner Jacke bedeckt und war am Schluchzen.

Im Jahr 2002 wurde ich in Mudanjiang festgenommen. Die Polizisten folterten mich mit den unterschiedlichsten Methoden, die ihnen gerade einfielen: Sie strichen mir Senföl in Augen, Nase, Ohren und Mund; sie zogen mir eine Plastiktüte über den Kopf, um mir die Luft abzuschnüren; sie schlugen mir wiederholt ins Gesicht und stocherten mit einem Stock in meinem Mund herum, bis er blutete.

Zwei Tage später wurde ich in das Untersuchungsgefängnis in Mudanjiang gebracht, wo ich Song Jia traf. Sie und ihr Neffe wurden später exekutiert.

Im Mai 2005 wurde ich in das Mudanjiang Frauengefängnis verlegt. Dort erfuhr ich, dass viele Frauen Verbrechen begangen hatten, weil ihre Männer sie wegen anderer Frauen verlassen hatten. Ich wusste: Falun Dafa hatte mich und meine Familie gerettet. Wäre Falun Dafa nicht gewesen, hätte ich eine von ihnen sein können.

Mit den Jahren entwickelte ich für meinen geschiedenen Mann Barmherzigkeit. Er hat ein gütiges Wesen und arbeitete sein ganzes Leben lang hart. Obwohl er sich von mir scheiden ließ, hat er nie etwas Schlechtes über Falun Dafa gesagt. Als ich im Jahre 2009 aus dem Gefängnis herauskam, half er mir, ein kleines Geschäft einzurichten, damit ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen konnte.

Ich bin gesegnet, dass ich Falun Dafa praktiziere, und so ist meine Familie auch gesegnet.