Im Prozess der Strafanzeigen gegen Jiang Zemin mein wahres Selbst finden

(Minghui.org) Obwohl ich nicht wusste, wie ich meine Strafanzeige gegen den früheren Staatspräsidenten Jiang Zemin korrekt formulieren sollte, war ich nicht verunsichert. Alle meine Fähigkeiten kommen von der Gnade des Meisters, der Kraft von Falun Gong und der Unterstützung durch Mitpraktizierende.

In diesem Prozess konnte ich den Eigensinn der Angst ablegen, mein wahres Selbst finden und ein vernünftiges Verständnis über die drei Dinge gewinnen.

Vorbereitung der Strafanzeige

Ich benötigte 20 Tage, um die Strafanzeige zu verfassen, und arbeitete auch nachts daran. Wegen der Störungen von Seiten meiner Familienangehörigen erhielt ich Unterstützung von Mitpraktizierenden durch aufrichtige Gedanken.

Während ich Schicht um Schicht meiner menschlichen Mentalität durchbrach, bekam ich Schwierigkeiten beim Atmen. Mehr als einmal erzählte ich den Mitpraktizierenden, dass ich extrem müde sei. Der Meister arrangierte es so, dass mir drei Praktizierende halfen. Manche unterstützten mich in rechtlichen Fragen und andere korrigierten meine Schreibweise, die Interpunktion und brachten die Anzeige in eine korrekte Form.

Spät am Abend druckte ich dann die Strafanzeige aus und gab sie meinem Mann. Nachdem er sie gelesen hatte, legte er seine Angst ab. Mit aufrichtigen Gedanken setzte er seinen Fingerabdruck neben seinen Namen. Meine Tochter, die vorher gegen eine Strafanzeige war, sagte: „Wow! Sehr professionell!“ Auch sie setzte ihren Fingerabdruck darauf.

Meine Tochter verfasste dann eine eigene Strafanzeige. Sie sagte mir, dass sie während des Schreibens den Eigensinn der Angst, den sie bei meiner Verfolgung vor acht Jahren entwickelt hätte, habe ablegen können.

Alltägliche Menschen erstatten Anzeige gegen Jiang

Am 18. Juli 2015 gegen 9 Uhr schickte ich die Strafanzeige ab und gab mehreren Nachbarn jeweils eine Kopie davon. Manche meldeten mich bei der Polizei und andere, die meine Strafanzeige gelesen hatten, freuten sich für mich. Eine ältere Dame, die des Lesens unkundig war, bat mich, ihr die Strafanzeige vorzulesen. Als ich über die grausame Verfolgung der Praktizierenden sprach, sagte sie: „Die Verfolgung wird früher oder später enden.“

Am 20. Juli erhielt ich die Empfangsbetätigung der Obersten Volksstaatsanwaltschaft. Ich wartete zu Hause auf die Ermittler, um ihnen die Strafanzeige zu zeigen. Da drei Tage lang niemand kam, ging ich mit meiner Strafanzeige zum Dorfvorsteher, der mich verfolgt hatte.

Wütend öffnete er die Tür und verlangte von mir, stehen zu bleiben, während er sich setzte. Dann berichtete ich ihm, dass ich eine Strafanzeige gegen Jiang eingereicht hätte. Weiter sagte ich, dass er in dieser Anzeige auch erwähnt sei, aber ich hätte mich nicht über ihn beschwert. Er äußerte, dass er nur seinen Job gemacht habe.

„Sie sind den Anweisungen des Jiang Regimes gefolgt und haben gütige Menschen verfolgt“, sagte ich. „Nun machen Sie die Sache nicht noch schlimmer. Sehen Sie sich einfach meine Strafanzeige an und finden Sie einen Ausweg für sich!“

Außerdem informierte ich die Direktorin für Frauenangelegenheiten darüber, dass wir Jiang Zemin angezeigt haben. „Nicht nur Falun Gong-Praktizierende zeigen Jiang Zemin an. Viele Menschen zeigen ihn an“, sagte sie. Sie dankte mir und sagte, dass nun Jiang, der „große Tiger“, gejagt werde.

„Wir wissen alle, dass Sie ein freundlicher Mensch sind“, sagte sie. „Vor ein paar Tagen kamen Beamte der übergeordneten Behörde zu uns und erkundigten sich nach Ihnen und Ihrer Tochter. Wir haben ihnen nichts erzählt und sie weggeschickt.“

Bevor ich wegging sagte sie, ich solle mit dem neu gewählten stellvertretenden Direktor des Einwohnerkomitees sprechen, weil er die Fakten über Falun Gong noch nicht kennen würde. Mein Mann und ich besuchten ihn.

Später wurden einige Mitpraktizierende schikaniert. Ich bat den Meister zu arrangieren, dass gütige Menschen meine Strafanzeige bearbeiteten, damit sie keine Verbrechen gegen Falun Gong begingen.

Zu Tränen rühren

Am 30. Oktober gegen 10 Uhr kamen vier Personen wegen unserer Strafanzeige in unsere Wohnung. Einer behauptete, es gäbe keinen Grund für diese Angelegenheit, und so gab ich ihm eine Kopie unserer Strafanzeige. „Lesen Sie sie aufmerksam durch“, sagte ich. „Diese Verfolgung von gutherzigen Menschen rührt einen wirklich zu Tränen.“ Sie holten ihre Handys heraus, fotografierten die Strafanzeige und fragten mich, ob ich ihnen eine Kopie geben könne.

„Natürlich. Und sagen Sie auch den anderen, dass sie sie lesen sollen“, sagte ich. „Ich möchte nicht, dass Ihre Namen in meiner Strafanzeige stehen. Jiang ist 89 Jahre alt. Sie sind noch jung und die Brotverdiener ihrer Familien. Sie wollen doch nicht zusammen mit Jiang eingesperrt werden.“

Ich erzählte ihnen, dass bereits viele hochrangige Beamte strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurden, weil sie Falun Gong verfolgt haben, das war Vergeltung. Einer fragte, ob mein Mann und meine Tochter, mit der Anzeige gegen Jiang einverstanden gewesen seien. Ich antwortete nicht. „Sie sollten so etwas nicht fragen. Gehen Sie doch einfach nach Hause und lesen Sie die Strafanzeige. Wir können später noch einmal darüber sprechen, wenn sie die Fakten über Falun Gong kennen, Sie wissen dann schon, warum ich nur Jiang und nicht Sie angezeigt habe.“

Ich zeigte auf eine Person, die jemanden angewiesen hatte, Botschaften über Falun Gong von meiner Tür zu entfernen. Ich sagte: „Ich habe Sie in der Strafanzeige nicht erwähnt, weil mein Meister das nicht möchte.“

Der Meister sagte:

„… an sich sind viele Menschen, einschließlich der Funktionäre und Polizisten, nicht böse. Ursprünglich sind diese Lebewesen keine bösartigen Funktionäre. Möglicherweise sind sie sogar sehr gute Lebewesen. Von den Lügen der Kultur der üblen Partei beeinflusst, sind sie aber irregeführt worden und haben Untaten begangen. Natürlich gibt es Menschen, die Bescheid wissen, dennoch machen sie, von Profit getrieben, mit. Wir sollten ihnen trotzdem Gelegenheit geben, die Wahrheit zu erfahren.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 14. Mai 2015)

„Wenn Ihr Vorgesetzter später, nachdem Sie die Strafanzeige gelesen haben, wieder von Ihnen verlangen sollte, dass Sie mich verfolgen, dann zeigen Sie ihm diese Strafanzeige. Beamte sind nun einmal unkündbar. Sie haben das Recht, sich den Befehlen ihrer Vorgesetzten zu widersetzen. Wenn Sie etwas Unrechtes tun, werden nur Sie dafür belangt werden und kein anderer.“

Ich fuhr fort: „Mehr als 200 Millionen Menschen sind inzwischen aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ausgetreten und mehr als 190.000 Menschen haben Jiang angezeigt. Wenn Sie meine Strafanzeige gelesen haben, aber weiter an die KPCh glauben und denken, es sei richtig, gute Menschen zu verfolgen, dann hinterlassen Sie mir ihre Namen. Wenn Sie das nächste Mal kommen, werde ich Sie auch anzeigen.“

Einer von ihnen verlangte von mir, eine Garantieerklärung zu unterschreiben. Ich fragte sie, warum sie immer noch wollten, dass ich eine Erklärung schriebe, in der ich mich verpflichtete Falun Gong aufzugeben, obwohl ich ihnen so viel dazu erklärt hätte. Dann bat ich sie, mir ihre Namen zu nennen. Sodann steckte er die Erklärung in seine Tasche und ging.

Einwohnerkomitee schützt Praktizierende

Am nächsten Tag erzählte mir eine Beamtin des Einwohnerkomitees, dass diese Leute vier Kopien der Strafanzeige angefertigt hätten und dann weggegangen seien. Sie ergänzte noch, dass die Leute vom Einwohnerkomitee gütige Menschen schützen würden, wenn Vorgesetzte von höheren Behörden die Praktizierenden überprüfen wollten.

„Sie werden belohnt werden“, sagte ich. „Wir waren früher Kolleginnen und Sie wissen bestimmt noch, wie ich mich durch die Kultivierung im Falun Dafa verändert habe.“ Sie antwortete, dass ich in der Tat ein neuer Mensch geworden sei.

Ein Polizeibeamter suchte meinen Mann an seinem Arbeitsplatz auf und verlangte von ihm, irgendwelche Dokumente zu unterschreiben. Mein Mann lehnte es ab, worauf ihn der Polizist anschrie: „Die KPCh gibt ihnen zu Essen und Fahrzeuge! Warum ist Ihre Familie gegen sie?“ Mein Mann erwiderte laut: „Wer gibt mir ein Fahrzeug, wenn ich es nicht bezahle? Hat Ihnen die KPCh Ihr Haus gegeben?“

Jetzt erzähle ich allen Leuten von meiner Strafanzeige gegen Jiang. Ich unterstütze auch Mitpraktizierende beim Schreiben ihrer Strafanzeigen und helfe ihnen, ihre Angst abzulegen, damit sie Jiang anzeigen können.

Der Aufwand war groß, aber es half mir, den Sinn des Lebens tiefer zu erkennen. Manche Menschen fragten mich, welche Vorteile es mir bringen würde. Auch einige Familienangehörigen fragten mich, warum ich Jiang erst jetzt anzeigen würde und nicht, als er Staatschef gewesen war. Ich betrachtete ihre Einwände als Gelegenheit, meine Eigensinne zu beseitigen, egal ob positiv oder negativ.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.