Das Labyrinth aus Gefühlen und Angst durchbrochen

(Minghui.org) Als ich vor einigen Jahren nach China zurückkehrte, wurde ich von Mitarbeitern der Staatssicherheit bedrängt. Dabei kamen viele meiner Eigensinne ans Tageslicht, vor allem der Eigensinn an Gefühlen.

Nach Hause zurückgekehrt, weinte ich fast jeden Tag. Ich fragte mich, wie ich weitermachen sollte: „Sollte ich die Kultivierung aufgeben oder fortfahren?“ Drei Monate quälte ich mich mit diesen Gedanken, dann beschloss ich, dabei zu bleiben.

Meinen Glauben stärken und Teil des einen Körpers werden

Als ich aus China zurückkam, war ich sehr schlecht gelaunt. Da ich um meine Geschwister und Verwandten in China besorgt war, schrieb ich für den Staatssicherheitsbeamten eine Erklärung, dass ich an keinerlei Aktivitäten der Falun Dafa-Praktizierenden außerhalb Chinas teilnehmen würde. Außerdem gab ich die Namen einiger Mitpraktizierenden preis. Danach fühlte ich mich sehr schuldig und mein Herz schmerzte jeden Tag.

Es war ein großer Schandfleck auf meinem Weg der Kultivierung und meinem Leben. Ich fühlte mich wie eine leere Hülle und weinte sogar in meinen Träumen. 
Doch wie schwer es auch war, ich lernte weiterhin das Fa. Allmählich bekam ich wieder aufrichtige Gedanken und rezitierte weiter das Fa des Meisters:

„Angst kann zu schlechten Taten führen, Angst kann auch dazu führen, dass der Mensch die Schicksalsgelegenheit verliert. Angst ist der Pass des Todes auf dem Weg von einem Menschen zu einer Gottheit.“ (Li Hongzhi, Aus dem Todespass herauskommen, 09.05.2006 in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Wegen meiner Angst hatte ich bereits Fehler gemacht. Ich sollte deswegen keine weiteren Schicksalsgelegenheiten verpassen. Ich wusste, dass ich diesen Pass auf Leben und Tod überwinden musste.

Zwei Monate später wollte ich an einer Fa-Lerngruppe teilnehmen, aber mein Mann hinderte mich daran. „Du kannst das Fa auch zu Hause lernen“, sagte er, „wenn du hingehst, brauchst du nicht mehr zurückzukommen.“

Ich hatte Angst und ging nicht hin.

Je mehr ich das Fa lernte, umso stärker wurden meine aufrichtigen Gedanken. Ich war auch ängstlich, weil ich nicht sehr gut englisch sprechen konnte. Dann dachte ich: „Viele Praktizierende und auch Nicht-Praktizierende können kein Englisch, trotzdem kommen sie gut über die Runden. Ich kann wenigstens ein bisschen Englisch. Wäre ich also unfähiger als sie?“

Ich beschloss, an der Gruppe teilzunehmen. Als mein Mann wieder sagte: „Du brauchst nicht zurückzukommen, wenn du gehst“, sagte ich ihm, dass ich schon wisse, was ich täte. Als ich zurückkam, sagte er kein einziges Wort und ich wusste, ich hatte den Test bestanden.

Meine Fehler berichtigen und schlechte Dinge in gute Dinge umwandeln

Nachdem ich aus China zurückgekehrt war, entschuldigte ich mich als Erstes bei den Praktizierenden, über die ich Informationen preisgegeben hatte. Ich brauchte viel Mut, um die begangenen Fehler zuzugeben, doch wusste ich auch, dass ich sie nicht länger verdecken durfte.

Die Praktizierenden beschwerten sich nicht über mich, sondern trösteten mich. Ihre Barmherzigkeit bewegte mich. Eine Praktizierende außerhalb unserer Stadt rief mich oft an und ermutigte mich, es leicht zu nehmen. Sie motivierte mich.

Drei Monate später veröffentlichte ich eine Erklärung, in der stand, dass ich alles, was ich in China geschrieben hätte, für null und nichtig erklären würde und dass ich nur den vom Meister arrangierten Pfad folgen würde.

Doch so einfach blieb es nicht.

Als ich aus China zurückgekommen war, dachte ich immer darüber nach, wie ich meine Fehler wieder gut machen könnte. Eines Tages rief mich eine Praktizierende an und fragte mich, ob ich das Medienprojekt unterstützen wolle, für das sie arbeitete. Ohne zu zögern, sagte ich zu. Ein paar Tage später lehnte der Koordinator des Projekts meine Mitarbeit allerdings höflich ab. Mein Mut verließ mich.

Meine Bitte um Aufnahme in die allgemeine E-Mail-Liste wurde ebenfalls abgelehnt. Praktizierende hielten sich von mir fern. Ich konnte einen starken Druck spüren. Wie konnte ich diese Prüfungen überwinden? Wie konnte ich die Anforderungen des Fa erfüllen? Ich beruhigte mich und dachte nach.

Der Meister sagte:

„Du als ein Lernender, wenn andere Lernende kein Vertrauen zu dir haben, sei nicht so starrsinnig. Es ist auch nicht schlecht, wenn du ihnen einmal aus dem Weg gehst. So haben beide Seiten weniger psychischen Druck. 
Wenn ihr mich diese Arbeit nicht machen lasst, dann gehe ich auf die Straße, um Material zu verteilen, auf diese Weise kann man doch genauso die Lebewesen erretten, oder geht zur Botschaft, um aufrichtige Gedanken auszusenden, oder macht etwas anderes, das kann man doch alles machen. Warum muss man unbedingt eigensinnig auf diesen Bereich aus sein? Je eigensinniger du bist, desto mehr Gedanken machen sich die anderen Lernenden über dich. Ist das nicht so?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, New York, 12.04.2004)

Ich sagte zu mir selbst, dass ich mich nicht über andere Praktizierende beschweren sollte und dass ich versuchen sollte, sie zu verstehen. Sie versuchten, Verantwortung gegenüber dem Fa und den Projekten, in die sie involviert waren, zu übernehmen. Es war nicht gegen mich persönlich gerichtet. Und wenn doch, dann sollte ich das ignorieren. Mit meinen eigenen Taten würde ich ihr Vertrauen zurückgewinnen.

Kurz danach bat man mich, am Telefonprojekt teilzunehmen. Hierbei ruft man Menschen in China an, um ihnen die wahren Umstände am Telefon zu erklären. Hier fand ich meinen Platz. Weil ich den Anforderungen des Fa entsprach, nahmen sie mich dort schnell auf.

Beim Überwinden verschiedener Tests habe ich gemerkt, dass sie gar nicht schwer zu überwinden waren, wenn ich den Anforderungen des Fa entsprach und nach innen schaute.

Der Meister sagte:

„Egal ob ihr bei der Kultivierung auf Gutes oder Schlechtes stoßt, dies alles sind gute Sachen, denn sie sind erst aufgetaucht, weil ihr euch kultiviert.“ (Li Hongzhi, An die Fa-Konferenz in Chicago, 25.06.2006, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Die Angst beseitigen

Die Angst ist ein tödlicher Pass für Praktizierende und ich war voll davon, als ich aus China zurückkam. Als ich darüber nachdachte, wie ich sie beseitigen könnte, beschloss ich, einmal wöchentlich zur chinesischen Botschaft und nach Chinatown zu gehen, um den Menschen dort die wahren Umstände zu erklären.

Wenn ich gegenüber der Botschaft stand, war ich sehr unruhig. Entweder schloss ich meine Augen oder ich suchte nach Überwachungskameras an der Hauswand. Wenn ich Chinesen sah, wurde ich noch unruhiger. Ich nahm an, dass sie von der Botschaft waren. Jede Sekunde machte ich mir Sorgen. 

Ich tauschte mich mit einer Mitpraktizierenden über die Angst aus. Sie bat mich, nicht ängstlich zu sein und bot mir an, beim nächsten Mal zur Botschaft mitzugehen. Allmählich nahm meine Angst ab und ich ging wieder allein hin.

Eines Tages machte ein Chinese von unserem Stand Fotos. Er sagte, er kenne mehr wahre Hintergrundinformationen über Falun Gong als ich. Ich entgegnete, er solle sich nicht an der Verfolgung von Praktizierenden beteiligen. Er ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Einmal kam ich schon sehr früh in Chinatown an. Ich begann damit, Sonderausgaben der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei zu verteilen. Ich sah ungefähr acht Leute in schwarzen Anzügen, die aus einem Restaurant kamen. Ich wusste, dass einige von ihnen zur Botschaft gehörten. Ich erinnerte mich selbst, nicht in Panik zu geraten und ruhig zu bleiben.

Einer, der eine Kamera um den Hals hatte, kam zu mir und ich gab ihm eine Ausgabe. Dann gab ich eine weitere an einen anderen Mann und sagte zu ihm: „Ich weiß, dass Sie Geheimagenten sind, trotzdem sollten Sie die Wahrheit erfahren.“ Er nahm es an und ging schnell davon.

Als sie fünf oder sechs Meter entfernt waren, machten sie Fotos. Mein Herz begann zu klopfen. Ich fühlte mich hilflos und einsam. Ich wünschte so sehr, dass andere Praktizierende bei mir wären und meine aufrichtigen Gedanken stärken würden.

Schließlich kam eine andere Praktizierende. Ich erzählte ihr alles. Sie tröstete mich und sagte, dass ich für eine Weile zu Hause bleiben könnte. Ich sagte zu ihr: „Nein, ich bleibe nicht zu Hause. Wenn es wieder auftaucht, muss ich meine Angst loslassen. Wenn ich zu Hause bleibe, bedeutet das, dass ich meine Angst überdecke.“ Also ging ich weiterhin nach Chinatown, um dort die Menschen über Dafa und die Verfolgung aufzuklären.

Die Angst loslassen und Jiang Zemin anzeigen

Obwohl ich wusste, wie wichtig es war, Jiang Zemin anzuzeigen, zögerte ich anfangs doch. Ich tauschte mich mit einigen Praktizierenden aus. Manche von ihnen hatten ihn bereits ohne Zögern angezeigt. Ich wusste, dass ich hinterherhinkte. Ich rezitierte das Fa des Meisters, um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken.  

Der Meister sagte: 

„Ich bin im Kosmos verwurzelt; wenn jemand dich bewegen könnte, könnte er auch mich bewegen, ganz deutlich ausgedrückt, er könnte auch diesen Kosmos bewegen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 68)

Jiang Zemin anzuzeigen, war vom Meister bestätigt worden. Deswegen würden es die alten Mächte nicht wagen, in diesem Zusammenhang Praktizierende zu verfolgen. Ich fragte mich selbst: „Aus welchem Grund und mit welcher Einstellung sollte ich Jiang Zemin anzeigen?“ Ich erkannte, dass die Anzeigenwelle durch eine kosmische Veränderung verursacht worden war, mit der die Praktizierenden kooperieren sollten. Diese Anzeigenwelle könnte auch die gewöhnlichen Menschen erwecken.

Schon bald hatte ich meine Anzeige fertig geschrieben. Es war erwünscht, eine Kopie meines chinesischen Passes mitzuschicken. Meine Angst kam wieder auf. Meine gesamten persönlichen Informationen waren hier gespeichert. Ich ermahnte mich zur Furchtlosigkeit. Auf den Briefumschlag musste ich meine Adresse schreiben. Schon wieder erschien die Angst. Ich ermahnte mich, sie zu beseitigen, denn es war nicht mein wahres Selbst.

Erst nach einer Woche erhielt ich eine Empfangsbescheinigung. Während dieser Zeit erschien meine Angst immer wieder. Manchmal wünschte ich sogar, die Anzeige würde nicht ankommen. Ich versuchte sofort, diesen unwürdigen Gedanken abzulehnen. Dann hielt ich den Gedanken aufrecht, dass es in der richtigen Abteilung ankommen würde und dass derjenige, der es lesen würde, von der Verfolgung erfahren würde. Schließlich erhielt ich die Bestätigung.

Das Obige sind einige meiner Erfahrungen der letzten Jahre. Ich habe erkannt, dass meine Angst von den Gefühlen kam. Ich spüre, dass die Gefühle in den letzten 17 Jahren meiner Kultivierung ein Todespass für mich waren. Als ich damals anfing, war ich zuerst mit den Gefühlen für meinen Mann konfrontiert. Nachdem ich China verlassen hatte, stolperte ich in meiner Kultivierung, weil ich gefühlsmäßig zu sehr an meinen Familienangehörigen in China hing. Ich konnte wegen der Gefühle zu meinem Kind mein Temperament nicht beherrschen. Gefühle machten mein Leben zur Qual.

Der Meister sagte:

„Haften leidenschaftlich an Verwandtschaft, belastet, gequält und besessen. Lebenslang gefesselt im Netz der Leidenschaft. Alt geworden, Reue zu spät.“ (Li Hongzhi, Tabus der Kultivierenden, 15.04.1996 in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich werde mich an die Worte des Meisters erinnern und mein Bestes tun, die Gefühle loszulassen. Ich werde mich noch fleißiger auf meinem Weg zurück nach Hause kultivieren.