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Nach innen zu schauen, löst Familienkonflikte

6. Oktober 2016 |   Von einem Falun Gong-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Eines Tages funktionierte die Betriebsanzeige meines Druckers nicht mehr. Ich schenkte dem nicht viel Beachtung und nahm an, dass der Drucker am nächsten Tag wieder funktionieren würde.

Doch als er das nicht tat, suchte ich bei mir selbst. Ich versuchte, wie auch schon andere Praktizierende in solchen Situationen, aufrichtige Gedanken auszusenden und mit dem Drucker zu kommunizieren. Aber es half nichts.

Ein Praktizierender prüfte meinen Drucker und sah, dass die Hauptplatine und auch der Druckkopf ausgebrannt waren. Es wäre kein leichtes Unterfangen gewesen, dies zu reparieren. Ich fühlte mich schuldig und beschämt. Ich erkannte, dass das Problem mit dem Drucker meinen schlechten Kultivierungszustand wiederspiegelte. Jedoch war ich mir immer noch nicht bewusst, was denn meine Probleme waren.

Unaufrichtige Gedanken

In unserer Fa-Lerngruppe traf ich die Mitpraktizierende Zanna. Sie hoffte, bei sich zu Hause eine Produktionsstätte für Informationsmaterialien für Falun Dafa einrichten zu können. Sie bat mich um Hilfe. Ich versprach ihr, sie technisch zu unterstützen und ihren Drucker einzurichten.

Als ihr Drucker dann geliefert wurde, besuchte mich Zanna. Sie brauchte viel Unterstützung von mir, da sie sich mit Computern nicht auskannte. Als wir gerade beginnen wollten, kam mein Mann, der kein Falun Dafa-Praktizierender ist, nach Hause. Zanna ging nachhause, denn es war gerade Mittagszeit und wir wollten essen. Mein Mann schrie mich an: „Wer ist Zanna? Woher kommt sie? Warum war sie hier? Versuchst du eine Schlüsselperson unter den Falun Gong-Praktizierenden zu werden?“

Ich dachte bei mir, dass er irrational reagiert hatte und wollte es ihm heimzahlen. Ich gab ihm Antworten auf seine Fragen, die ihn reizten. Er nahm meinen Drucker und warf ihn aus dem Haus.

Der Meister sagte:

„Aber normalerweise, wenn der Konflikt kommt und das Herz eines Menschen nicht gereizt ist, zählt es nicht und hat auch keine Wirkung, er kann sich dann nicht erhöhen.“ (Li Honghzi, Zhuan Falun, S. 226)

Meine Gedanken waren nicht aufrichtig. Ich war aufgebracht und wütend. Ich warf ihm seine schlechten Angewohnheiten vor. Dass er zum Beispiel, wann immer er Lust hatte, Mah-Jongg [1] spielte und mich zu Hause ließ, damit ich auf unsere beiden Kinder aufpasste. Je mehr ich über die Situation nachdachte, desto aufgebrachter wurde ich. Was mich noch mehr verärgerte, war, dass er gleichgültig blieb und sogar lächelte.

Ich realisierte, dass mich das Böse getäuscht hatte. Mein Mann baute Karma auf, doch meine Gefühle wurden durch sein Verhalten berührt. Ich konnte der Situation nicht ins Gesicht sehen. Ich verließ den Tisch und ging zum Fa-Lernen mit anderen Praktizierenden.

Glücklicherweise konnte ich mit der Hilfe des Meister und der Hilfe von Praktizierenden mein Problem ausfindig machen; ich war noch immer von den Jahren der Indoktrination durch die Kommunistische Partei beeinflusst.

Ich hatte immer geglaubt, dass mein Mann, der Atheist ist, schlimmer von der Indoktrination der Kommunistischen Partei betroffen war als ich. Deshalb glaubte er nicht an die Kraft des Dafa. Nun realisierte ich, dass auch ich die Dinge mit der Logik der Partei betrachtete. Zum Beispiel: Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen oder zu fordern, dass die anderen Menschen sich ändern müssten.

Noch wichtiger war, dass ich realisierte, dass ich sehr autoritär sprach und rhetorische, herablassende Fragen stellte. Obwohl ich keine schlimmen Worte benutzte, argumentierte ich meinem Mann gegenüber jedoch oft sarkastisch.

Feindseligkeit loslassen

Mein Mann ist extrovertiert und mag gerne immer beschäftigt sein. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er seine Freizeit mit mir und unseren Kindern verbracht hätte. Aber das tat er nie. Und das nahm ich ihm übel. Zudem war ich eifersüchtig. Ich war neidisch, dass er so viele Freunde hatte, die er mehr zu lieben schien als mich.

Wir kämpften oft und jedes Mal war ich untröstlich. Wenn er lieb zu mir war, war er wirklich süß. Wie auch immer, es brauchte nicht viel, um ihn zu verärgern. Das verletzte meinen Stolz und meine Selbstachtung litt darunter. Mein tief versteckter „Egoismus“ wurde berührt.

Ich erkannte, dass dieser Egoismus ein Merkmal des alten Universums ist. Doch der Meister lehrt uns, zuerst an andere zu denken und schließlich die Selbstlosigkeit zu erreichen. Wenn ich den alten Grundsätzen folge, wie kann ich dann den Maßstab für das neue Universum erreichen?

Am nächsten Tag sendete ich mit Zanna während des Mittagessens für 15 Minuten aufrichtige Gedanken aus. Währenddessen musste ich weinen und realisierte schließlich, dass ich der Lehre des Meisters nach „Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz“ nicht gefolgt war. Ich war nicht nett zu meiner Familie und hatte es vernachlässigt, Geduld zu kultivieren.

Nachdem wir aufrichtige Gedanken ausgesendet hatten, gingen wir zu einem Mitpraktizierenden zum Fa-Lernen.

Der Meister sagte:

„Wenn du glaubst, dass die anderen nicht richtig gehandelt haben und dich in deinem Herzen unausgeglichen fühlst, sollst du schon darüber nachdenken: „Warum fühle ich mich im Herzen unausgeglichen? Hat er wirklich ein Problem oder habe ich selbst innerlich ein Problem?“ Du sollst richtig darüber nachdenken. Wenn du festgestellt hast, dass du selbst wirklich kein Problem hast, und das wirklich sein Problem ist, kannst du mit gutem Willen ihm das sagen, dann wird es keinen Konflikt geben, es ist mit Sicherheit so.“(Li Hongzhi, Fa-Erklärung im Westen der USA, 1999)

„So sollt ihr unbedingt darauf achten, egal in welcher Umgebung ihr euch befindet, besonders wenn ihr euch unter den gewöhnlichen Menschen kultiviert, steht ihr mit Sicherheit in Konflikten, ihr könnt eure Xinxing bestimmt nur durch das Nagen an eurer Xinxing erhöhen. Bei jeder Fa-Erklärung habe ich über dies gesprochen. In dem Moment, wo ihr hier sitzt und das Fa hört, ist es euch sehr klar, aber sobald ihr hinausgeht, schafft ihr das wieder nicht, und ihr vergesst das wieder.“(ebd.)

Jedes Wort des Meisters hallte in meinem Herzen wieder. Ich hatte mich nicht gut benommen und vergessen, dass ich eine Praktizierende war. Ich beruhigte mich und fragte mich, was mich so verärgert hatte. War ich traurig, weil sich mein Mann Karma verschaffte? Oder war ich traurig, weil meine Familienangehörigen, die auch zu errettende Lebewesen sind, nicht errettet waren? Oder war es, weil ich mich verletzt fühlte?

Ich begriff schließlich, dass ich mich so aufgeregt hatte, weil ich mich verletzt fühlte. Ich war schockiert und beschämt.

Durch das Fa-Lernen wurde ich nüchterner und empfand weniger Groll. Es fühlte sich an, als wäre eine große Last von mir abgefallen. Als ich an diesem Abend nach Hause kam, war es mir das erste Mal möglich, mich bei meiner Familie zu entschuldigen. Ich gab zu, dass ich die Gefühle anderer nicht beachtet hatte, wenn ich etwas tat.

Mich zu entschuldigen war in der Vergangenheit für mich unmöglich gewesen. Mein Mann konnte auch seine Besorgnisse äußern, wie zum Beispiel seine Angst vor der Verfolgung, Angst seine Frau zu verlieren und die Sorge, dass seine Kinder ihre Mutter verlieren könnten.

Ertrinken in Sentimentalität

Auch wenn sich die Situation entspannt hatte, ließ mein Mann mich keinen Drucker haben. Ich war verärgert, weil er meine Beteiligung an einem Projekt der Dafa-Praktizierenden behinderte. Es stimmte, dass ich jetzt mein Temperament viel besser kontrollieren konnte, doch versagte ich immer noch in dem Punkt, ihm ruhig und gefasst die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Dafa zu erklären.

Als ich mich immer wieder ins Fa vertiefte, entdeckte ich, dass ich in Sentimentalität versank. Ich fühlte mich meinen Eltern gegenüber schuldig, ich empfand meinem Mann gegenüber Groll und fühlte mich hilflos gegenüber meinen Kindern. So viele Gefühle! Ich fühlte mich, als würde ich in Emotionen ertrinken.

Warum wurde ich von dieser Sentimentalität so erdrückt? Weil ich es nicht schaffte, über sie hinauszugehen. Wenn ich mich nun erneut und vom Blickwinkel anderer Menschen aus betrachtete, fand ich, dass mich heute die Sentimentalität nicht mehr bewegen kann.


[1] Traditionelles chinesisches Brettspiel