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Minghui-Bericht: Falun Gong-Praktizierende werden immer noch wegen ihres Glaubens verfolgt – 950 neu gemeldete Fälle im August 2016

7. Oktober 2016 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in China

(Minghui.org) Im August 2016 wurden an Minghui.org insgesamt 950 neue Fälle von Falun Gong-Praktizierenden gemeldet, die wegen ihres Glaubens zur Zielscheibe des kommunistischen Regimes in China wurden.

Wegen der Informationsblockade des Regimes können die Berichte über die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden nicht immer zeitnah gemeldet werden.

Sieben der 950 chinesischen Bürger starben im August oder in den Monaten zuvor infolge der Misshandlung in Gewahrsam des Staates.

Die verbleibenden 943 Falun Gong-Praktizierenden wurden entweder festgenommen (760) oder von den Behörden schikaniert (183), nur weil sie sich weigerten, Falun Gong abzuschwören. Einige von den festgenommenen oder schikanierten Praktizierenden sind um die 80 Jahre alt. Außerdem beschlagnahmte die Polizei von 39 Praktizierenden insgesamt 209.876 Yuan. (ca. 28.000 €) [1].

Von den 760 festgenommenen Praktizierenden sind acht seit August 2016 immer noch vermisst. Nach ihren Verhaftungen wurden ihre Familien nicht über ihren Verbleib informiert.

Von den Festgenommenen wurden 231 (30.1%) kurz darauf wieder freigelassen. Der Rest befindet sich immer noch in Gewahrsam. 42 Praktizierende wurden in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht und bei weiteren 80 wurde die Festnahme offiziell bestätigt; nun droht ihnen möglicherweise eine Anzeige.

Die meisten der 943 nicht tödlichen Fälle fanden in diesem August statt. Im August wurden 581 (76.4%) Festnahmen und 117 (63.9%) Fälle von Schikanen registriert. Die restlichen Fälle ereigneten sich meistens im ersten Halbjahr 2016.

Die verfolgten Praktizierenden kommen aus 29 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten aus ganz China. Die Provinz Hebei führt mit 121 (12.8%) festgenommenen oder schikanierten Praktizierenden die Liste an, gefolgt von Liaoning (112, 11.9%), Jilin (80, 8.5%), Shandong (74, 7.8%) und Henan (71, 7.5%). Bei 16 weiteren Provinzen wurden zweistellige Verfolgungsfälle registriert und bei den verbleibenden acht Provinzen einstellige.

Verfolgungsfälle im August 2016

Sieben Todesfälle

Drei Praktizierende starben im August in direkter Folge von langzeitiger Haft und Folter.

Wang Guilin aus der Provinz Hunan starb am 8. August, nur einen Monat, nachdem die Gefängnisbeamten ihn plötzlich nach der Hälfte seiner siebenjährigen Haftzeit nach Hause geschickt hatten. Er war inhaftiert, weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte. Wang bestand nur noch aus Haut und Knochen und konnte weder essen noch trinken. Auf der Suche nach ärztlicher Behandlung gingen die Angehörigen mit ihm in zwei Krankenhäuser. Doch es war zu spät – beide Krankenhäuser rieten der Familie, auf das Schlimmste gefasst zu sein.

Die örtlichen Behörden ließen Wangs Leichnam einäschern und nahmen seiner Familie somit die Möglichkeit, eine Autopsie durchführen zu lassen. Seine Familienangehörigen vermuten, dass Gefängniswärter ihm Drogen verabreicht haben, weil sie bei ihm ähnliche Symptome feststellten, wie bei der Praktizierenden Yang Shunying. Sie war zwei Tage nach ihrer Entlassung aus demselben Gefängnis gestorben. Yang hatte ihren Angehörigen berichtet, dass ihr unbekannte pinkfarbene Substanzen verabreicht worden seien. (Todesmeldung, Provinz Hunan: Mann stirbt einen Monat nach Entlassung aus dem Gefängnis; Familie vermutet Fremdeinwirkung, http://de.minghui.org/html/articles/2016/8/28/122326.html)

Cheng Fuhua aus der Provinz Liaoning starb am 6. August 2016, sieben Monate nach ihrer Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Sie war 68 Jahre alt.

Cheng war am 1. Juni 2015 verhaftet worden, als sie mit anderen Menschen über die Verfolgung von Falun Gong sprach. Ohne, dass ihre Familie davon in Kenntnis gesetzt wurde, wurde sie vor Gericht gestellt und zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Die 68-Jährige wurde während der Haft misshandelt. Sie bekam Ödeme, verlor häufig das Bewusstsein und konnte sich nicht mehr selbstständig bewegen. Nachdem Ende Januar 2016 ihre Haft zur medizinischen Behandlung ausgesetzt worden war, konnte sie sich nicht mehr erholen. (Todesmeldung. Provinz Liaoning: Frau stirbt 7 Monate nach Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, http://de.minghui.org/html/articles/2016/8/18/122224.html)

Wang Heping aus der Provinz Henan verstarb am 14. August 2016 im Alter von 56 Jahren. Er war wiederholt verhaftet, in Untersuchungshaft und im Gefängnis eingesperrt und zu Zwangsarbeit verurteilt worden. Er wurde mit verschiedenen Foltermethoden gequält, so zum Beispiel mit dem Festbinden auf der „Tigerbank“ und damit, dass ihm die Hände hinter seinem Rücken mit Handschellen festgekettet wurden. (http://en.minghui.org/html/articles/2016/9/18/159211.html)

Außerdem wurden im August noch vier Todesfälle bestätigt, die sich bereits vor August infolge von Verfolgung ereignet hatten. Zhang Chunjie (w), 59, aus Heilongjiang, starb am 19. Mai 2016. Lei Yinzhi (w) aus Hubei starb am 12. Juli 2016. Wang Yan (w), 47, aus Jilin, starb am Juli 2016. Zhao Shuyuan (w) aus Xinjiang starb am 22. Juli 2016. (http://de.minghui.org/html/articles/2016/8/26/122248.html)

Polizeiliche Vergeltungsmaßnahmen wegen der Strafanzeigen gegen den früheren kommunistischen Parteiführer

Im August 2016 wurden 26 Falun Gong-Praktizierende verhaftet und 57 schikaniert, weil sie Strafanzeigen gegen den früheren kommunistischen Parteiführer Jiang Zemin erstattet hatten, der die Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 angeordnet hatte.

In Chongqing, der Inneren Mongolei und in der Provinz Liaoning wurden die meisten Verfolgungsfälle bei Praktizierenden registriert, die Strafanzeigen gegen Jiang erstattet hatten.

Einige Polizisten zwangen die Praktizierenden dazu, Erklärungen zu unterschreiben, mit denen sie „zugaben“, dass ihre Strafanzeigen gegen Jiang falsche Anschuldigungen waren oder dass sie das Praktizieren von Falun Gong aufgeben würden. Wenn die Praktizierenden sich weigerten, wurden sie festgenommen, in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht oder sogar verurteilt.

Su Dafeng, ein Lehrer aus Xinmin, Provinz Liaoning, wurde am 11. August 2016 verhaftet. Die Polizei brach in seine Wohnung ein und durchsuchte sie. Als sie in seinem Computer eine elektronische Kopie seiner Strafanzeige gegen Jiang Zemin fanden, reichte die Polizei seinen Fall bei der Staatsanwaltschaft ein. Seine Festnahme wurde offiziell bestätigt; nun droht ihm möglicherweise eine Anzeige.

Festnahmen im August

Mann aus Jilin zweimal innerhalb von 20 Tagen verhaftet

Hu Shengchen aus Yushu, Provinz Jilin, wurde am 3. August festgenommen, als er zuhause in Büchern über Falun Gong las. Er wurde 10 Tage lang in Untersuchungshaft festgehalten und dann freigelassen. 10 Tage später brach die Polizei in seine Wohnung ein und beschlagnahmte Material über Falun Gong. Er wurde erneut festgenommen und in das Untersuchungsgefängnis Yushu gesperrt.

Fall einer Frau aus Shandong der Staatsanwaltschaft übergeben

Du Xiuhua aus Weifang, Provinz Shandong, wurde am 2. August auf einem Bauernmarkt festgenommen, als sie mit Menschen über Falun Gong sprach. Sie wurde in das Untersuchungsgefängnis Weifang gebracht. Als ihre Familienangehörigen zur Polizeibehörde gingen und ihre Freilassung forderten, wurde dies abgelehnt. Ihnen wurde mitgeteilt, dass der Fall bereits der Staatsanwaltschaft übergeben worden sei.

Laut Informationen, die Minghui.org erhalten hat, werden die Praktizierenden, die im Untersuchungsgefängnis Weifang festgehalten werden, dazu gezwungen, Müllsäcke für den Export zu verpacken. Die Wärter durchsuchten immer wieder ihre Räume und zwangen sie dazu, sich nackt auszuziehen, damit sie überprüfen konnten, ob sie Material über Falun Gong besaßen.

Älterer Mann brutal von der Polizei behandelt

Li Maitun wurde in Zaozhuang, Provinz Shandong, am 2. August verhaftet, nachdem er bei der Polizei angezeigt worden war, weil er mit Ortseinwohnern über Falun Gong sprach.

Der ältere Mann, der fast 70 Jahre alt ist, wurde beim Polizeiverhör brutal verprügelt. Als er sich weigerte, Falun Gong aufzugeben, wurde er in eine Toilette gebracht. Zwei Polizisten – einer von ihnen war der stellvertretende Leiter der Polizeiwache – rollten ihre harten Lederschuhe an seinen Schenkeln auf und ab.

Li schrie vor Schmerz, doch der stellvertretende Leiter rief: „Ich kümmere mich nicht darum, ob du stirbst! Allerhöchstens geben wir deiner Familie eine kleine Abfindung!“

Li wird im Untersuchungsgefängnis Taierzhuang festgehalten.

7.000 Yuan aus Wohnung von Praktizierender beschlagnahmt

Cao Shuyun aus dem Kreis Yi'an, Provinz Heilongjiang, wurde beschattet und später am 8. August von der Polizei wegen Verteilung von Informationsmaterial über Falun Gong festgenommen. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und nahmen 7.000 Yuan Bargeld (ca. 935 €) [1] mit, auf das Botschaften über die Verfolgung von Falun Gong in China gedruckt war.

Caos 18 Jahre alte Enkelin war bei der Polizeidurchsuchung alleine zuhause. Als die Polizisten herausfanden, dass auch sie Geldscheine mit aufgedruckten Botschaften über Falun Gong in ihrem Portemonnaie hatte, nahmen sie sie mit auf die Wache. Obwohl ihr Vater sie am Abend wieder nach Hause holte, hatte das junge Mädchen sehr große Angst und weinte dauernd. Cao wurde später in das Untersuchungsgefängnis Qiqihar überführt.

Frau aus Zhejiang aus Untersuchungsgefängnis in Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht

Gu Degen, 63, aus Shangyu, Shaoxing, wurde bei der Polizei angezeigt, weil sie Informationsflyer über Falun Gong und die Verfolgung verteilte. Die Polizisten nahmen sie am 8. August abends in ihrer Wohnung fest und brachten sie in das Untersuchungsgefängnis des Entwicklungsbezirks Shangyu. Sie sagten zu Gus Familie, dass sie sie am 21. August freilassen würden.

Als die Familie jedoch früh am Morgen des 21. August zum Untersuchungsgefängnis kam, wurde ihnen mitgeteilt, dass Gu in die Gehirnwäsche-Einrichtung Shaoxing gebracht worden war, wo die Polizei sie mindestens einen weiteren Monat festhalten wolle.

Schikane und Hausdurchsuchung

Pass eines sehr bekannten Praktizierenden an Grenze annulliertUnter den Fällen, wo Falun Gong-Praktizierende im August schikaniert wurden, war der Fall von Wang Zhiwen bemerkenswert. Sein Pass wurde an der chinesischen Grenze vernichtet, als er in die USA zu seiner Tochter reisen wollte.

Wang war bei der früheren Falun Dafa-Forschungsgesellschaft in China Koordinator gewesen. Kurz nach Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 war er zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

2014 wurde Wang aus dem Gefängnis entlassen und befand sich von da an unter ständiger Polizeiüberwachung. Seine Tochter Danielle Wang kehrte im Juli aus den USA nach China zurück, weil sie ihn retten wollte. Nachdem sich Danielle und ihr Mann Jeff Nenarella zwei Wochen lang intensiv bemüht hatten, hatten sie für Wang einen Pass und ein Visum bekommen. Doch kurz bevor Wang am 6. August China verlassen wollte, wurde er am Flughafen von den Zollbeamten aufgehalten, die seinen Pass vernichteten.

Danielle und Jeff kehrten unverrichteter Dinge in die USA zurück.

Nach zwölf Jahren Haft wird eine Frau aus Heilongjiang immer noch dauernd schikaniert und hat polizeiliche Hausdurchsuchungen

Ein ähnlicher Fall ist der Fall der 62 Jahre alten Li Yushu. Sie wurde auch nach ihrer Entlassung 2014 aus zwölf Jahren Haft und Folter immer noch dauernd von der Polizei schikaniert und mit Hausdurchsuchungen belästigt. (Persönlicher Bericht: Wohnung einer ehemaligen Direktorin des Bildungsausschusses mehrfach durchsucht, http://de.minghui.org/html/articles/2015/12/8/117872.html)

In den fast zweieinhalb Jahren nach ihrer Entlassung durchsuchten Polizisten über zehn Mal ihre Wohnung. Das letzte Mal ereignete sich am 26. August: Die Polizisten hatten den Verdacht, dass sie ein Schild mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ aufgehängt habe. Sie klopften an ihre Tür, durchsuchten ihre Wohnung und ermahnten sie, die Schilder nicht aufzuhängen.

Polizei besucht Praktizierende mit „Umerziehungs-Fragebogen“

Bei der um die 80 Jahre alten Peng Chunliang tauchten am 15. August zwei unerwartete Besucher aus der örtlichen Polizeiwache und der Nachbarschaftsgemeinschaft auf. Jeder hatte einen Fragebogen für Falun Gong-Praktizierende in der Hand. Auf diesem Bogen sollte sie Erklärungen abgeben und unterschreiben, dass sie Falun Gong aufgegeben hätten. Als sie sich weigerte, füllten sie für sie das Formular aus und fragten sie nach ihrer Handy-Nummer.

Zwei andere Praktizierende aus dem gleichen Bezirk wurden am gleichen Tag ebenfalls von Angestellten der Polizei und der Nachbarschaftsgemeinschaft schikaniert.


[1] Anmerkung: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €