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Der Weg zur Kultivierung wie am Anfang

Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz 2016, München

10. November 2016 |   Von einem Falun Dafa praktizierenden Ehepaar aus Deutschland

(Minghui.org)
Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,
R: Wir sind ein Ehepaar aus Deutschland und begannen mit unserer Kultivierung im November 2001. Trotz gemeinsamer Aktivitäten bei den Projekten zur Aufklärung der Menschen über die wahren Umstände wie unsere Teilnahme bei Mahnwachen vor dem Kölner Dom, bei der Politikerarbeit und unserer Unterstützung von Shen Yun haben sich bei jedem von uns unterschiedliche Eigensinne gezeigt. Die anfänglich große Begeisterung und der Elan wichen der Routine und Trägheit. Wir möchten euch heute darüber berichten, wie wir dies erkannt und uns wieder verbessert haben.B: Im Sommer 2001 las ich einen kurzen Bericht über die Verfolgung von Falun Gong in China. Ich konnte nicht verstehen, warum eine solch friedliche Qigong-Art verfolgt wird. Damals praktizierte ich schon lange Yoga. Auf der anderen Seite war ich beeindruckt von der Stärke der Praktizierenden, trotz schwerster Verfolgung an ihrem Glauben festzuhalten. Ich wollte Falun Gong unbedingt kennenlernen, hatte aber wenig Hoffnung, da ich der Meinung war, Falun Gong gebe es nur in China. Kurze Zeit später sah ich einen Informationsstand in meiner Heimatstadt, informierte mich dort tiefgehend über die Verfolgung und erfuhr, dass es in unserer Stadt ein Ehepaar gab, das Falun Gong praktizierte. Aufgrund starker körperlicher und seelischer Probleme wie Asthma, Allergien und Angstzuständen nahm ich einige Zeit später Kontakt mit ihnen auf und sie boten mir an, mir Falun Gong vorzustellen.
R: Auch ich befand mich zum damaligen Zeitpunkt in einer schlechten körperlichen Verfassung. Seit meiner Kindheit litt ich an chronischer Bronchitis und immer wiederkehrenden Lungenentzündungen. Ich wusste nicht, was Falun Gong ist, ging aber aus Neugierde mit zu dem Treffen.
B: Während unseres ersten Gespräches fragte uns die weibliche Praktizierende, ob wir nicht zu unserem wahren inneren Selbst zurückkehren wollten. Dieser Satz traf mich direkt ins Herz. Genau das war es, wonach ich schon lange gesucht hatte. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Wir begannen noch am selben Tag, uns gemeinsam das Neun-Tage-Seminar anzusehen. Ich war so beeindruckt von den Worten des Meisters und von der Barmherzigkeit, die von ihm ausging, dass ich sofort wusste, dass ich meinen Weg endlich gefunden hatte.
R: Ich spürte die besondere Ausstrahlungskraft des Meisters, schlief aber während des Seminars ständig ein. 
Scheinbar war dies eine Reinigung in meinem Kopf, wie der Meister im Zhuan Falun sagt: 
„Einige wenige Menschen werden auch noch schlafen; wenn der Kurs vorbei ist, wachen sie wieder auf. Warum? Weil er im Kopf Krankheiten hat und das muss für ihn in Ordnung gebracht werden.“ (Li Hongzhi, 2012, S. 137)
Dennoch konnte ich vieles aufnehmen. Nachdem wir uns das komplette Seminar angesehen hatten, war auch ich entschlossen, diesen Weg zu gehen. Direkt darauffolgend gab es die erste Prüfung für mich. Die Anforderung, nur einen Weg zu praktizieren, stieß bei mir auf inneren Widerstand, da ich kurze Zeit zuvor begonnen hatte, Yoga zu praktizieren. Auf der anderen Seite wollte ich Falun Gong ernsthaft praktizieren und wahrhaftig sein, sodass ich beschloss, Yoga aufzugeben.
B: Auch ich entschied mich, Yoga nicht mehr zu praktizieren. Das war schwer für mich, da ich mich mit dem Yoga-Lehrer gut verstand und ihn nicht enttäuschen wollte. Zudem fasste ich den Entschluss, meine gesamte sehr umfangreiche esoterische Literatur zu vernichten. Der Weg zum Papiercontainer war unendlich schwer, aber nachdem ich alle Bücher hineingeworfen hatte, verspürte ich augenblicklich eine große Erleichterung. 
R: In den darauffolgenden Wochen und Monaten praktizierten wir fleißig die Übungen und lernten das Fa. Wir spürten eine tiefe Verbindung zu Falun Gong und waren sehr motiviert. Ein Jahr später begannen wir zunächst nur zaghaft, in Köln bei den Mahnwachen mit den Menschen über die Hintergründe der Verfolgung zu sprechen. 6 – 7 Jahre lang waren wir voller Elan und Ernsthaftigkeit und machten die drei Dinge, die der Meister von uns erwartet. 
Dann begann ein schleichender Prozess des Nachlassens, den wir überhaupt nicht bemerkten. Wir praktizierten die Übungen nicht mehr so fleißig, das Aufstehen morgens fiel uns sehr schwer. Ich beobachtete, wie ich bei der Aufklärung der Menschen über die wahren Umstände passiv wurde. Trägheit und Bequemlichkeit stellten sich ein. Ich rechtfertigte dies mit der beruflichen Belastung, die immer mehr anstieg. Zudem traten Konflikte mit Kollegen auf bis hin zum Mobbing, was mir sehr zu schaffen machte. In dieser Zeit stellten wir das Fa nicht mehr an die erste Stelle und gingen ein Jahr lang nicht mehr zum gemeinsamen Fa-Lernen.
B: Ich merkte mehr und mehr, dass sich mein Kultivierungszustand verschlechterte. Ich war unglücklich darüber, konnte es aber nicht durchbrechen. Oft war ich in einem depressiven Gemütszustand, der mich lähmte und mir auf der anderen Seite großen Druck bereitete. Immer wieder schlief ich beim Fa-Lernen ein oder konnte den Inhalt nicht richtig aufnehmen. Ich war wie benebelt, das machte mir große Sorgen. 
R:  Bei der Europäischen Fa-Konferenz 2013 in Kopenhagen trugen wir einen Erfahrungsbericht vor. Das Hauptthema war in erster Linie das Überwinden des Passes der Angst bei der Politikerarbeit. Damals arbeiteten wir eng mit einem Praktizierenden zusammen und besuchten gemeinsam Politiker, um ihnen die wahren Umstände zu erklären. Zunächst funktionierte das sehr gut, aber dann wurde die Zusammenarbeit immer schwieriger und schließlich kam es zu einem heftigen Streit. Im Nachhinein erkannten wir, dass wir einen Tiefpunkt in unserer Kultivierung erreicht hatten. Getrieben von menschlichen Gefühlen versäumten wir es, nach innen zu schauen und somit unsere Kultivierungsmängel und Eigensinne zu erkennen. 
Der Meister sagt im Zhuan Falun
„Wenn man sich wirklich kultiviert, muss man eben das Herz kultivieren, sich nach innen kultivieren, im Inneren und nie im Außen suchen.“ (Li Hongzhi, 2012, S. 539)
Bei mir zeigten sich vor allem die Eigensinne des Ärgers, des Kampfgeistes, des Strebens danach, die wichtigsten Politiker zu betreuen, des Eigensinns, mich bei anderen Praktizierenden zu beschweren und mich ungerecht behandelt zu fühlen. 
B: Auch bei mir entstand Wut, aber noch stärker war die große Enttäuschung darüber, dass sich der Praktizierende, den wir sehr unterstützt hatten, nicht so verhielt, wie ich mir das vorstellte. Dieser Eigensinn der Enttäuschung, den ich schon von Kindheit an kannte, hat seine tiefste Wurzel im Egoismus. Indem wir nicht nach innen schauten und nur die Fehler beim anderen sahen, folgten wir dem Weg der alten Mächte und nicht mehr dem Weg des Meisters. Es stellte sich ein Gefühl der Ohnmacht, Passivität und Kraftlosigkeit ein und so verpassten wir viele Gelegenheiten zur Aufklärung der Menschen und somit der Errettung von Lebewesen. Dieser Zustand hielt leider zwei Jahre an. Im Oktober 2015 fuhren wir zur Fa-Konferenz nach Los Angeles. Es war ein Schock für mich, was der Meister uns dort mitteilte. 
„Die Zeit ist so knapp. Manche haben noch Chancen. Manche haben noch nicht einmal mehr eine Chance. Für manche reicht die Zeit noch. Manche müssen jetzt unbedingt rennen. Aber ohne eine Grundlage, wenn man das Fa nicht tief genug verstanden hat, wie kann er die Kraft haben durchzuhalten?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015, 16.10.2015)
Als ich das hörte, hatte ich das Gefühl, kaum noch atmen zu können. In mir stieg eine große Angst auf, es nicht mehr zu schaffen. Mir wurde plötzlich klar, dass ich vielleicht nicht mehr viel Zeit haben könnte, um das zu tun, was ich dem Meister versprochen hatte.
R: Mir ging es ähnlich. Ich war sehr betroffen und verspürte ein Gefühl der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit. Wir tauschten uns mit vielen anderen Praktizierenden aus und versuchten in den darauffolgenden Monaten, uns in der Kultivierung zu verbessern. Doch das war schwieriger, als wir zunächst gehofft hatten. Wir machten die Übungen regelmäßiger und lernten mehr das Fa. Daraufhin zeigten sich wieder Fortschritte bei den Gesprächen mit den Politikern und wir bekamen auch wieder mehr Gesprächstermine.
Aber ich spürte, dass die Trägheit nur schwer zu überwinden war. Der Weg der Kultivierung ist schmal; wenn man vom Weg abkommt, gerät man in Gefahr.
B: Im Mai 2016 flogen wir nach New York, um dort an der Fa-Konferenz teilzunehmen. Ich war besorgt, da sich mein Kultivierungszustand zwar verbessert hatte, aber meiner Meinung nach nicht dem Zustand entsprach, wie er sein sollte. Die ernsten Worte des Meisters berührten mich. Nach meiner Erinnerung sagte der Meister sinngemäß bei dem europäischen Treffen, dass Europa es zunächst gut gemacht, aber dann mit der Zeit nachgelassen habe. Ich fühlte mich direkt angesprochen. Das war genau bei mir passiert. Der Meister gab uns den Hinweis, dass wir das, was wir verpasst haben, nicht mehr aufholen können, wir jedoch nicht zurückschauen und verharren, sondern jetzt nach vorne gehen und es besser machen sollten. Diese Worte gaben mir wieder Hoffnung. Ich erkannte meinen Eigensinn, in negativen, depressiven Gedanken festzuhängen, die mich immer wieder auf meinem Kultivierungsweg gelähmt hatten – und ich beschloss, sie zu überwinden. Der Meister schenkt uns noch etwas Zeit, damit wir aufholen und mehr Lebewesen erretten können.
R: Bei dem europäischen Treffen gaben wir dem Meister das Versprechen, uns zu verbessern. Das nehmen wir jetzt sehr ernst, denn es ist vielleicht die letzte Chance, unser Gelübde wirklich zu erfüllen. Zurück in Deutschland begannen wir, wenn möglich, mehrmals in der Woche am gemeinsamen Fa-Lernen in verschiedenen Gruppen teilzunehmen. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken versuchen wir, uns ganz darauf zu konzentrieren, damit unsere Fähigkeiten wirken können. Wir bemühen uns nun, uns als Praktizierende zu betrachten, die immer nach innen schauen, egal auf welche Prüfung sie treffen, um unsere Eigensinne zu erkennen und zu beseitigen. Hier möchten wir euch von einer konkreten Situation berichten, die unlängst geschah und die für uns eine Prüfung  darstellte. 
B: Seit ca. 13 Jahren unterstützen wir die Mahnwache in Köln. Bei einem Gruppentreffen sagte eine Praktizierende, dass wir es in all den Jahren schlecht gemacht und im Grunde genommen keine gute Wirkung erzielt hätten. Außerdem hätten wir dadurch Praktizierende aus anderen Städten daran gehindert, dieses Projekt zu unterstützen. Dieser Vorwurf richtete sich sowohl an uns als auch an weitere Praktizierende, die schon seit langer Zeit die Mahnwache in Köln organisieren und unterstützen. Ich war darauf nicht vorbereitet und verspürte Ärger. Zudem fühlte ich mich ungerecht behandelt. Als ich die Situation aber anschließend noch einmal in Ruhe überdachte, erkannte ich folgende Eigensinne: das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden; das Festhalten an alten Methoden; Abneigung gegen Veränderungen und die Schwierigkeit, Kritik zu ertragen.
R: Bei mir zeigte sich der Eigensinn der Rechthaberei; der Angst, das Gesicht zu verlieren und der Eigensinn des Kampfgeistes. Im Gegensatz zu dem Pass bei der Politikerarbeit konnten wir nun relativ schnell unsere Anschauungen erkennen. Wir machten einen Schritt zurück und gingen auf die Praktizierenden zu, die Verbesserungsvorschläge hatten. So konnten wir gemeinsam mit einer kleinen Gruppe innerhalb weniger Wochen neue Transparente herstellen und an der Weiterentwicklung des Infostandes arbeiten.
B: Wir möchten uns auf unserem Weg weiterhin verbessern. Lasst uns uns gemeinsam in dieser letzten Phase unsere Kultivierungsebene erhöhen und mehr Lebewesen erretten, so wie es sich unser Meister wünscht.  Der Meister sagte bei der Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016: 

„Natürlich haben viele Dafa-Jünger es sehr gut gemacht. Sie sind zwar das eine oder andere Mal hingefallen, aber das macht nichts. Der Meister hat gesehen, dass Menschen manche Schwierigkeiten nicht ertragen können. All diese Schwierigkeiten zählen nicht. Es ist am großartigsten, sich aufzurichten und es erneut gut zu machen, nachdem man hingefallen ist!“ (Li Hongzhi, 15.05.2016)

und

„Dafa-Jünger, obwohl der Meister harte Worte gesagt hat, hoffe ich jedoch nur darauf, dass ihr euch aufraffen könnt. Denn ihr seid die Hoffnung der Menschheit! Die Hoffnung der Lebewesen im Kosmos! Ihr seid auch die Hoffnung des Meisters!“ (ebenda)

Vielen Dank, verehrter Meister. Vielen Dank, liebe Mitpraktizierende.